Pfeil rechts
5

A
Ich bin momentan dabei Lamotrigin abzusetzen auf ärztliche Anordnung. Ich habe vor ca 4 Wochen angefangen und bislang nur 25mg abgesetzt. Zur Zeit bekomme ich häufiger Panikattacken als sonst.
Auch aus dem nichts heraus, also in Ruhezeiten, wo sonst nichts passiert.
Mein Gedanke nun, ob das möglicherweise davon kommen könnte.
Die Tabletten nehme ich übrigens gegen Epilepsie schon seit sehr langer Zeit.
Ich bin anfallsfrei auch schon sehr lange.
Falls jemand damit Erfahrungen hat?
Ich muss mir bald entweder neue Tabletten in kleiner Dosierung holen und evtl den Zeitraum verlängern oder aber einen Schritt weitergehen und nochmal 25mg absetzen

11.10.2023 14:23 • 14.02.2024 #1


7 Antworten ↓


Darius-Thurnher
Hallo Allessch,
Erst einmal ein großes Dankeschön dafür, dass du hier teilst, was du gerade durchmachst. Der Prozess des Absetzens von Medikamenten, insbesondere solchen, die das Nervensystem beeinflussen, wie Lamotrigin, kann manchmal mit verschiedenen Nebenwirkungen verbunden sein. Deine Beobachtung bezüglich der Panikattacken könnte durchaus im Zusammenhang mit den Veränderungen der Medikation stehen, da dein Körper sich an die neue Dosierung anpasst.

Es ist ganz wichtig, dass du deine Beobachtungen und Erfahrungen mit deinem behandelnden Arzt teilst, vor allem, wenn du bemerkst, dass neue Symptome auftreten oder bestehende Symptome sich verschlimmern. Nur so kann dein Arzt eine fundierte Entscheidung darüber treffen, wie es am besten weitergeht, und ob die Dosisanpassung eventuell langsamer oder in kleineren Schritten vorgenommen werden sollte.
Hier sind ein paar Dinge, die dir in dieser Zeit möglicherweise helfen können:

Tagebuch führen: Dokumentiere mögliche Nebenwirkungen, Auslöser und die allgemeine tägliche Erfahrung während des Absetzprozesses.
Selbstfürsorge: Priorisiere Aktivitäten, die dir guttun und Entspannung fördern, wie Spaziergänge, Meditation, Lesen, oder was immer dir Freude bereitet und Entspannung bringt.
Unterstützung: Teile deine Erfahrungen mit Freunden oder Familie, die du als unterstützend und verständnisvoll erlebst, oder suche Unterstützung in entsprechenden Foren.
Gesundheit: Achte darauf, dass du dich ausgewogen ernährst, ausreichend schläfst und regelmäßig Bewegung bekommst, um deinem Körper dabei zu helfen, sich anzupassen und zu stabilisieren.
Aber wie bereits gesagt, ist die Rücksprache mit deinem Arzt wirklich entscheidend in dieser Phase, um sicherzustellen, dass der Absetzprozess so schonend und sicher wie möglich verläuft.

Ich sende dir viel Kraft und positive Gedanken für deinen weiteren Weg.

PS: Dies ist kein medizinischer Rat und ersetzt keine professionelle Beratung durch einen Arzt.

11.10.2023 23:04 • x 1 #2


A


Lamotrigin-Entzug mit Auswirkungen

x 3


A
Ja, ich werde meinem Neurologen davon berichten. Termin ist aber auch erst im November und im Prinzip ist er diesbezüglich offen, wie schnell oder langsam ich das mache.
Wollte nur wissen, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Vorhin hatte ich auch komplett in Ruhe mal so eine seltsame Sensation mit leichtem Schwindel oder Nebel im Hirn. Ich bin dann aufgestanden und habe Essen gemacht, weil ich vielleicht auch etwas unterzuckert war. Man weiß ja nicht immer, was woher kommt und wenn man es weiß, kann man das besser zuordnen und sich entsprechend verhalten.
Danke Dir für Deine Ratschläge!

11.10.2023 23:23 • #3


J
Hallo Allessch, wenn du schon sehr lange Zeit Lamotrigin gegen Epilepsie nimmst und du damit anfallsfrei bist, verstehe ich deinen Arzt nicht, wenn er anordnet das Medikament abzusetzen.

Ich habe auch Epilepsie und bin seit 8 Jahren anfallsfrei. Auf eigenen Wunsch in Absprache mit meinem Neurologen habe ich das Medikament vor einigen Jahren angefangen zu reduzieren. Eingestellt war ich auf 350 mg/Tag und habe angefangen immer 25 mg zu reduzieren. Ich nehme die 100 mg Tabl. und habe mit dem Tablettenteiler immer etwas abgetrennt.

Ich bin das ganz langsam angegangen und habe jeden Monat 25 mg reduziert, bis ich auf jetzt 100 mg Erhaltungsdosis bin. Also fast ein Jahr hat das gedauert. Bei unter 100 mg bin ich unruhig geworden und habe Absencen gehabt, also bin ich bei 100 mg geblieben.

Das Lamotrigin wirkt nicht nur antiepileptisch, sondern auch antidepressiv, es beruhigt das Gehirn. Mein Neuro sagt, ich kann es bis an mein Lebensende nehmen und das werde ich auch. So bin ich auf der sicheren Seite.
Mein Vater hatte auch Epilepsie, war mit Carbamazepin später auch anfallsfrei und hat eine Erhaltungsdosis bis zum Ende genommen, er ist 89 Jahre alt geworden.

Es spricht nichts dagegen, eine kleine Menge Lamotrigin auf Dauer zu nehmen. Lass dir Zeit bei der Reduzierung, und wie gesagt, ich verstehe deinen Arzt nicht.

12.10.2023 09:16 • x 1 #4


A
@jana_manou Danke für Deinen Beitrag! Ich nehme noch ein weiteres Antikonvulsivum, welches eigentlich dazu gedacht war die weiteren fokalen Anfälle zu reduzieren. Das ist aber auch für die Monotherapie gegen die GM zugelassen. Der Gedanke dahinter so viel wie nötig, so wenig wie möglich zu nehmen bei einer 50/50 Chance der Anfallsfreiheit . Meine Leber hat auch ein Problem.
Derzeit bin ich noch mit 125mg tgl. dabei. Das Organisieren der Rezepte ist jedesmal nervig, weil der Arzt nicht in der Nähe ist. Meistens bekomme ich nur so wenig Tabletten verordnet, dass pro Quartal die Karte eingelesen werden muss und die Tabletten nur sehr selten bis zum nächsten (raren) Termin reichen. Jetzt habe ich von den 25ern nur noch sehr wenige, Termin aber erst im November. Entweder werfe ich nun wieder Taxigeld aus dem Fenster oder muss die Karte mit der Post hinschicken. Ich bin versucht, wieder auf die ursprüngliche Menge von 150mg zurückzugehen, weil ich dafür genügend Tabletten hier habe. Oder dann eben nur noch 100mg nehmen und hoffen, dass nichts passiert.

12.10.2023 12:11 • x 1 #5


J
@Allessch Dann nimmst du noch ein weiteres Epilepsiemedikament. Ich hatte anfangs auch Kombitherapie mit Levetiracetam und Lamotrigin. Das erste habe ich später ganz abgesetzt und das Lamo reduziert.

Ich brauche auch jedes Quartal ein neues Rezept. Die 25 mg Tabletten hatte ich auch schon, das war mir dann von den Rezeptgebühren einfach zu teuer. Ich teile die 100 mg Tabl. jetzt in 2 x 1/2, anfangs auch in viertel. Das soll man ja eigentlich nicht, weil der Wirkstoff dann nicht gleichmäßig verteilt ist. Aber ich habe da keine Probleme mit.

12.10.2023 14:31 • x 1 #6


A
Zitat von jana_manou:
@Allessch Dann nimmst du noch ein weiteres Epilepsiemedikament. Ich hatte anfangs auch Kombitherapie mit Levetiracetam und Lamotrigin. Das erste habe ich später ganz abgesetzt und das Lamo reduziert. Ich brauche auch jedes Quartal ein neues Rezept. Die 25 mg Tabletten hatte ich auch schon, das war mir dann von den ...

Ich habe die 50er Kautabletten und auch schon probiert diese zu teilen mit einem speziellen Tablettenteiler. Die zerbröseln leider und sind ja auch nicht ganz rund. Aber Recht hast Du mit den Gebühren und ich werde das dann eben nochmal probieren, wenigstens für den Übergang bis zum nächsten Termin. Leve nehme ich auch.

12.10.2023 14:37 • x 1 #7


A
Seit ein paar Tagen halbiere ich nun die 25mg-Tabletten mit einem Messer, statt Tablettenteiler. Das ist zwar ungenau, aber die Tablette zerbröckelt nicht ständig. Gestern und heute auch kurzer Zitteranfall beim Wachwerden. Sonst geht es. Panik momentan keine.
Ich hoffe, dass alles glatt geht und sich durch das Absetzen vielleicht mein Dämmerzustand, Vergesslichkeit, Wortfindungsstörung o.ä. verbessert. Wäre ja prima, wenn es ohne Anfälle klappen würde. Ich werde dann einen von den sog. Intelligenztests machen und hoffe das die Medikamente die Ursache sind/waren.
Vielleicht gibt es ja jemanden, der dazu etwas sagen kann
Mein IQ war von 125 auf 95 brutal abgestürzt

14.02.2024 12:22 • #8





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. med. Andreas Schöpf