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Dionaea
Hallo zusammen,

eine kurze Frage und vielleicht will ich es mir auch einfach gerade mal von der Seele schreiben:

Ich nehme seit ca. 4 Jahren 40mg Fluoxetin täglich. Bin nebenbei in Therapeutischer Behandlung und bin / war eigentlich super stabil. Nach Absprache mit meiner Therapeutin habe ich mich dazu entschlossen das Fluoxetin abzusetzen bzw. auszuschleichen.

D.h. ich habe 2- 3 Wochen 30mg und danach 20mg genommen. Ab 20mg ging es dann auch schon los. Das schlimmste daran war das es sich wie Depression x10 angefühlt hat und ich komplett gefühlslos und innerlich Leer durch die Gegend gelaufen bin.

Ich hatte kein Gefühl von Befriedigung beim Essen oder Trinken und hab alles super surreal wahrgenommen.

Nach Rücksprache habe ich dann wieder die volle Dosis eingenommen und einen weiteren Absetzversuch erst mal ans Jahresende verschoben.

Aktuell ist es so, dass ich wenn ich die volle Dosis eingenommen habe nach ca. 2 Stunden wieder einigermaßen klar komme.
Davor (so für 3 Stunden) nach dem Aufstehen, habe ich oft dieses Gefühl der Leere. Ich bekomme gaaaaaanz fiese Panikattacken ohne dem Gefühl der Angst aber mit körperlichen Symptomen. So ein Gefühl will sich dazu nicht wirklich einstellen aber es ist einfach nur grausam. Manchmal denke ich, gleich passiert irgendwas schlimmes wie kompletter Kontrollverlust, aber es passiert dann einfach nichts. Man kann es sehr schwer beschreiben.

Ich denke langsamer und bin müde und aufgekratzt zu gleichen Zeit. Meine Gefühle schwanken gerade zwischen super down und Happy, manchmal im halb Stunden Takt. Gegen Abend denke ich immer. was war denn da los? Ist doch alles okay und ich fühl mich teilweise wie vor dem Absetzen.

Habt ihr Erfahrungen damit gemacht? Würde mich echt brennend interessieren

Danke und Viel Kraft euch!

02.02.2023 15:00 • 02.02.2023 #1


3 Antworten ↓


Canary
Na ja, für mich hört sich das so an, als wären das noch immer Entzugssymptome, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Entzug nicht unbedingt verschwindet, wenn du die gewohnte Dosis wieder einnimmst, ausserdem ist Fluoxetin ja ein Spiegelmedikament mit sehr langer Halbwertszeit, das heißt das dauert bis sich wieder ein stabiler Spiegel aufbaut.
Wie lange nimmst du denn schon wieder die vollen gewohnten 40mg Fluoxetin?
Beim nächsten Versuch könntest oder solltest du vielleicht noch langsamer vorgehen, ich kenne viele die nur alle 4 bis 6 Wochen ca 10% reduzieren und immer noch Absetzsymptome haben, es sollte halt aushaltbar sein.

Ich mache auch grade einen Entzug durch, aber von Benzos, bin auch schon auf 0, aber erst 3 Tage und habe auch noch ziemlich akuten Entzug...

Ich wünsche dir auch viel Kraft! Vielleicht bessert sich deine Symptomatik ja dann bald nun auch!

LG Canary

02.02.2023 15:44 • x 1 #2


A


Fluoxetin, Wiedereindosierung

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Dionaea
Danke dir auch!

Ach, ich nehme seid ca. 4 Tagen wieder die volle Dosis aber in den guten Phasen trau ich dem Braten nicht

Es hat mich echt erschreckt. Hätte nie gedacht das die Gehirnchemie so durch den Leim gezogen wird. Meine Therapeutin vermutet auch das es Absetzsymptome sind und keine wiederkehrende Depression. Aber ich bin sooooo ungeduldig und bekomm uach schon nach 2 - 3 Tagen super Panik!

Viel Erfolg für deinen Entzug!

02.02.2023 16:01 • x 1 #3


Canary
4 Tage wieder die volle Dosis, das ist ja auch wirklich noch nicht lang! Das gibt sich in den nächsten ca 2 Wochen oder 4 bestimmt dann wieder! Da muss sich nun erst der gewohnte Spiegel wieder Aufbauen

An deiner Stelle würde ich aber aus der Erfahrung die du jetzt mit den Absetzsymptomen gemacht hast eine Lehre ziehen und das nächste Mal wirklich deutlich langsamer vorgehen! ...Das kannst und solltest du mit deiner Ärztin besprechen! Sie scheint meiner Erfahrung nach ja kompetent zu sein, wie es klingt und denkt eben auch an Absetzsymptome, statt alles auf die Grunderkrankung zu schieben, wie viele Ärzte und Psychiater der alten Schule das täten.. eine Grunderkrankung, die du eventuell vielleicht schon gar nicht mehr wirklich hast!

02.02.2023 17:41 • #4





Dr. med. Andreas Schöpf