Liebe Community, nach 3 Wochen Leidensweg möchte ich mich mit euch austauschen und hoffe ein wenig auf Klärung bzw. auf eure Erfahrungen.
Zu mir: ich bin 36, männlich und leide seit meiner Jugendzeit (seit dem 14. Lebensjahr):
- unter Zwandhandlungen und Zwangsgedanken
- wiederkehrenden Depressionen
Ab dem Alter von 16 Jahren habe ich auch bereits diverse Antidepressiva durch.
- Fluoxetin
- Sertralin
- Escitalopram
Außer ADs habe ich bisher noch nichts anderes genommen. Also keine Kombitherapie mit Medis oder so.
Es folgten viele Behandlungen mit einer Verhaltenstherapie, die mir immer auch durch schwere depressive Episoden geholfen haben.
Meine Depression habe ich unteranderem wohl auch aus genetischen Gründen. Mein Vater war leider vor 10 Jahren stark depressiv und hat sich das Leben genommen. . Leider habe ich ihn auch gefunden.
Nach diesem Trauma habe ich mich stabilisiert und zu dem Zeitpunkt auch lange Zeit 10mg Escitalopram erfolgreich genommen.
Vor ca. einem Jahr bin ich dann wieder in ein depressives Loch gefallen und habe unter Rücksprache mit meinem Therapeuten von 10mg auf 15mg Escitalopram erhöht.
Nach ca. 3 Wochen des hochdosierens ging es mir wieder so gut, dass ich arbeiten gehen könnte.
Vor 3 Monaten stand dann ein Wohnungswechsel (Umzug) an und ich habe wirklich viel machen müssen und es war unheimlich stressig, dies noch neben der Arbeit zu bewältigen. Dieser 3 monatige Dauerstress hat dann vor ca. 3 Wochen dafür gesorgt, dass ich erneut in ein sehr tiefes, depressives Loch gefallen bin.
Symptome wie:
- zwanghaftes Grübeln: mir gefällt die neue Wohnung garnicht. Ich fühle mich hier nicht wohl, wofür eigentlich der ganze Aufwand?
- kombiniert mit starken depressiven Symptomen: Niedergeschlagenheit, Zukunftsängsten, tiefe Traurigkeit, Appetitlosigkeit, Verzweiflung
Diesen Zustand habe ich noch 2 Wochen ausgehalten und bin auf die Arbeit gegangen. Vor ca. einer Woche ging es dann nicht mehr und ich musste mich krankmelden.
Ich bin jetzt von meinem Hausarzt 2,5 Wochen krankgeschrieben worden. Davon sind jetzt knapp 1,5 Wochen um.
Vor 2 Wochen hatte ich einen Termin bei meinem Psychiater und habe ihm die Situation geschildert.
Er schlug eine Kombination vor:
- 15mg Escitalopram (wie vorher auch)
- Quetiapin
Ich war sehr verunsichert und fragte ihn, ob man auch erstmal auf 20mg Escitalopram erhöhen könnte und das ausprobieren.
Letztlich habe wir uns dann auf die Erhöhung von 20mg Escitalopram geeinigt.
Seit letzten Mittwoch nehme ich nun 20mg statt 15mg Escitalopram (also 9 Tage).
Bisher geht es mir einfach zunehmend schlechter. Nehme mir zwar Aktivitäten für den Tag vor, schaffe es aber meist nicht, diese zu unternehmen, weil die Depression mich packt. Ich bin wirklich verzweifelt und warte und hoffe darauf, dass es endlich besser wird. Es ist kaum auszuhalten, so schlecht geht es mir. .
In knapp einer Woche muss ich wieder arbeiten und fahre eigentlich auch in dieser Woche auf ein Konzert nach Berlin. Im September dann 3 Wochen mit meiner Frau in den Urlaub. Ich habe einfach den Wunsch, dass es bis dahin besser oder gut wird.
Ich bin neben meinem Psychiater auch bei einer Verhaltenstherapeutin, die allerdings ab nächster Woche, für 6 Wochen im Urlaub ist. Also die letzte Sitzung vor dem Urlaub habe ich nächsten Montag.
Ich weiß einfach nicht weiter und brauche eine Perspektive. Sehe gerade noch keine Verbesserung durch die Dosiserhöhung. Eher eine Verschlimmerung . kann aber auch durch die Depression kommen.
Am schlimmsten ist es wirklich morgens. Es ist kaum auszuhalten.
Welche Strategie würdet ihr mir empfehlen in meiner Lage?
Ich habe gedacht: mich noch durch das Wochenende kämpfen und gucken, ob bis Montag noch eine Verbesserung spürbar wird.
Ansonsten würde ich dann am Montag zum Psychiater gehen und mit ihm alles besprechen.
Eigentlich möchte ich Quetiapin nicht zusätzlich noch nehmen müssen, aber wenn es nicht anders geht.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Text. Ich weiß auch, ihr seid keinen Ärzte. Aber vielleicht könnt ihr mir ja ein wenig Mut geben.
26.06.2025 15:10 • • 28.06.2025
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