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A
HAllo, ich leide seit nunmehr 14 Jahren an Angststörungen und Panikattacken mit den verschiedensten psychosomatischen Störungen die sich bei mir meist über das HErz entladen.

Ich hatte lange, wirklich lange zu kämpfen das ich überhaupt irgendwie wieder in die Gänge komme.

Habe zu Anfang Opipramol bekommen, es half sehr gut, allerdings nur für 3 Monate, danach ging es mir wieder ganz erheblich schlecht.

Ich nehme seit nunmehr knapp 2 Jahren das Medikament Citalopram in der Dosis 30 mg.
Nebenwirkungen hatte ich zu Anfangs viele, kann aber auch sagen das es sich gelohnt hat die knapp 10 Tage durchzustehen und die Nebenwirkungen so gut es ging zu tolerieren.
Die Aufbauzeit des Medikamentes bis es zu wirken beginnt sind ca 14 Tage.

Ab diesem Zeitpunkt ging es mir wieder sehr gut, zwar nicht ganz beschwerdefrei aber von einer Skala von 1-10 würde ich mir eine 9 geben.

Das Medikament wirkt Serotoninhemmend im Gehirn.

Ich hatte seither vielleicht wenn es hoch kommt noch 5 Panikattacken.

Sicher ist das kein Allheilmittel, hat mir jedoch geholfen mein Leben wieder lebenswert zu machen, vielleicht hilft es Euch auch.

Diese Tabletten können auch über einen ganz langen Zeitraum genommen werden, sie machen nicht abhängig!

Zu beachten ist das parallel zur Einnahme des Medikamentes keinerlei Baldrian oder Johanniskrautprodukte eingenommen werden dürfen!
dies kann mit einem Serotoninsyndrom im Krankenhaus enden der im allerschlimmsten Fall zum Tode führt!

Ich möchte damit keinem Angst machen, es jedoch erwähnt haben.
Ein Serotoninsyndrom auch wenn es harmlos verläuft ist sicherlich kein Erlebniss das man unbedingt ein zweites mal braucht.


In diesem Sinne, Daumen hoch, positiv denken und nie den Mut verlieren.
Es geht immer weiter, irgendwann sind wir alle wieder ganz gesund.
Besiegen wir die Angst bevor Sie uns besiegt

27.02.2012 00:09 • 19.11.2012 #1


19 Antworten ↓


D
Nimmst du die 30mg auf einmal oder über den Tag verteilt? Ich nehme früh 20 mg seit 14 Tage und dachte auch, mir geht es wieder besser, heute war ich aber den ersten Tag wieder auf Arbeit und hatte zu Hause vorher noch eine Panikattacke, dass ich mich gar nicht ins Auto getraut habe. Habe gestern Nacht, weil ich nicht schlafen konnte, zwei Baldrian Dragees genommen, passt das wirklich nicht zusammen? Ich habe einfach Angst, dass es mir auf Arbeit wieder zu stressig wird und es mir trotz Citalopram immer noch nicht besser geht.

27.02.2012 16:13 • #2


A


Das beste MEdikament für mich und mehrere Bekannte

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P
Hauptsache du machst dazu auch noch eine Therapie. Sonst ist die beste Medikation nicht sinnvoll wenn es nicht auf das Ziel Beschwerdefreiheit ausgerichtet wird

27.02.2012 17:05 • #3


C
Man muss sich klarmachen, ohne persönliche Veränderungen bringt langfristig kein AD was, auch Citalopram nicht. Ein AD kann unterstützen, aber NIE heilen. Wer sich ausschließlich auf ein AD verlässt und ansonsten nichts macht, wird meist verlieren.

27.02.2012 17:45 • #4


R
Zu beachten ist das parallel zur Einnahme des Medikamentes keinerlei Baldrian oder Johanniskrautprodukte eingenommen werden dürfen!
dies kann mit einem Serotoninsyndrom im Krankenhaus enden der im allerschlimmsten Fall zum Tode führt!


Das mit den Baldrian steht aber nicht im Beipackzettel von Citalopram, wortwörtlich steht dort: Johanniskraut-haltige (Hypericum perforatum pflanzlische Arzneimittel.

Du hast mir gerade einen sehr großen Schrecken eingejagt große Angst sogar, ich bin hier am zittern, weil ich nämlich gerade 2 Baldiran genommen habe (Baldrian-Hopfen-Extrakt). Woher hast du das denn mit den Baldrian? Ich weiß das nur von Johanniskraut.

Gruß R. Grudrun

27.02.2012 20:36 • #5


C
Baldrian und SSRI (also auch Citalopram) ist kein Problem! Davon steht m.W. auch nichts in irgendeinem Beipackzettel.

Johanniskraut ist klar, sollte aber auch bekannt sein. Nie mit einem SSRI zusammen.

27.02.2012 21:09 • #6


R
Zitat von crazy030:
Baldrian und SSRI (also auch Citalopram) ist kein Problem! Davon steht m.W. auch nichts in irgendeinem Beipackzettel.

Johanniskraut ist klar, sollte aber auch bekannt sein. Nie mit einem SSRI zusammen.



Danke, das beruhigt mich, ich habe den Zettel nämlich schon x mal durchgelesen. Hat mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt......

Johanniskraut ist klar, steht auch exziplit da drin, aber Baldrian ist eine andere Pflanze und Hopfen auch. Johanniskraut wahrscheinlich deswegen, weil es auch gegen Depresisonen verordnet wird.

Gruß R. Gudrun

27.02.2012 21:25 • #7


C
Johanniskraut, weil es (vermutlich) an den selben Rezeptoren wirkt, wie SSRI. Darum kann es da zu Problemen kommen. Baldrian ist da komplett anders.

27.02.2012 21:27 • #8


D
Hallo disaster,
Hallo zusammen,

ich möchte zu der oben beschriebenen Frage der Dosierung Stellung nehmen:

Zitat:
Nimmst du die 30mg auf einmal oder über den Tag verteilt?


Es ist möglich, das Citalopram morgens und mittags hälftig verteilt einzunehmen. Das kann 5 Vorteile haben:

- weniger starke Müdigkeit
- mehr Antrieb
- weniger Grübelzwang
- verminderte motorische Unruhe
- Wirkung besser aufgeteilt

Es entstehen 2 sogenannte Peaks, (Beispiel 2x 20mg) also Spitzen der Wirksamkeit, die mit einer Erhöhung der Dosis von (Beispiel 40 auf 60 mg) nicht zu erzielen wären, weil dann bereits die Wirksamkeit abflachen würde.

Gruß
Dirk

27.02.2012 22:06 • #9


R
Wie ist das denn bei euch mit Nebenwirkungen? Habe doch ziemlich damit zu kämpfen, Schwitzen, Angst, Übelkeit, Durchfall... verschwinden die denn auch wieder ? Ich habe ja Citalopram viele Jahre genommen und meinte es ginge auch ohne, leider ! hab ich das gemeint. Ich hab das Mittel sehr gut vertragen, nun, da ich wieder angefangen habe 20mg sind die Nebenwirkungen da.

Den Rat, die auf zwei Mal zu verteilen, werde ich verfolgen, kann es dann auch sein, dass die Nebenwirkungen nicht so schlimm sind ?

Liebe Grüße R. Gudrun


p.s. das mit dem Baldrian hab ich mal aufgegriffen, da eine Forumsteilnehmerin weiter oben vor der Einnahme von Baldrian in Verbindung mit Citalopram gewarnt hat und sogar von Todesfolgen geschrieben hat, was Leuten wie mir und wahrscheinlich euch, noch viel mehr Angst macht.

28.02.2012 08:46 • #10


D
Hallo R.Gudrun,

ich weiß es von einem Facharzt:

Es schadet nicht, die Dosierung aufzuteilen, abgesehen von der Wirkung sind die Nebenwirkungen geringer, doch: Jeder Mensch ist anders

Gruß
DIrk

29.02.2012 00:28 • #11


D
Ich hatte im November Venlafaxin angefangen einzunehmen, hatte aber so extreme Nebenwirkungen (alles noch schlimmer als vorher), dass ich es aufgegeben habe. Jetzt war ich zum Einschleichen von Citalopram krank geschrieben und habe ganz langsam mit Escitalopram (Tropfen), auch als Cipralex bekannt (bezahlt aber die Kasse nicht) angefangen. Mit einem Tropfen und jeden Tag einen Tropfen mehr, bis ich nach 14 Tagen bei 14 Tropfen angekommen war und dann bin ich auf 20mg Citalopram umgestiegen. Hatte überhaupt keine Nebenwirkungen und auch das Gefühl, meine Grundstimmung hat sich verbessert. Nur die panischen Zitteranfälle (Knieschlottern) treten noch unerwartet auf. Auch schwitze ich jetzt nach 2 Wochen Citalopram etwas mehr . Ich werde jetzt noch zusätzlich 10 mg mittags einnehmen, hoffentlich wird dann die Angst auch noc weniger. Danke für den Hinweis.

29.02.2012 17:36 • #12


R
Ich bin auch dabei das Mittel wieder einschleichend zu nehmen. Habe nun auf 10mg pro Tag reduziert und werde nach einer Woche auf 20mg erhöhen, die Nebenwirkungen zu Beginn waren doch echt heftig. Ich spüre noch immer Schwindel und Herzklopfen, aber nicht mehr so stark.

Gruß Renate Gudrun

29.02.2012 20:18 • #13


D
Bei Venlafaxin hatte ich sehr starkes Hautjucken, die psychische Wirkung war (leider) sehr gut gewesen. Ich mußte es absetzen.

Citalopram oder Escitalopram ?

Meine eigene Erfahrung und die der Gruppenmitglieder (meine SHG) zeigte auf, daß im wesentlichen die richtige Dosierung von Citalopram notwendig war. Der Zwischenschritt von 10 auf 20 mg rief oft unangenehme Nebenwirkungen und auch leichte Ängste hervor.
Escitalopram soll besser verträglich sein, ist von der Strukturformel ein wenig anders.

03.03.2012 20:33 • #14


C
Verallgemeinern kann man eh nichts. Gerade bei den SSRI gibt es doch eine recht große Gruppe von Menschen, die sie überhaupt nicht vertragen, ich gehöre auch dazu.

04.03.2012 13:04 • #15


N
Erstaunlich, dass SSRI so unterschiedlich wirken. Bei mir wirkt Citalopram 20 mg sehr gut, ich kann nun sehr viele Dinge tun, die ich vorher nicht konnte. Und mir kommen immer mehr Ideen, wie ich mein Leben noch weiter verändern könnte, damit ich zufriedener leben kann.

Die Nebenwirkungen halten sich bei mir in Grenzen, manchmal Schläfrigkeit und Gewichtszunahme von 7 kg innerhalb eines Jahres, aber da ich vorher sehr schlank war, ist das für mich kein wirkliches Problem und seit ein paar Monaten kann ich mein Gewicht halten.

Viele Grüße

04.03.2012 21:51 • #16


C
Zitat von ängstlicheKatze:
Erstaunlich, dass SSRI so unterschiedlich wirken. Bei mir wirkt Citalopram 20 mg sehr gut, ich kann nun sehr viele Dinge tun, die ich vorher nicht konnte. Und mir kommen immer mehr Ideen, wie ich mein Leben noch weiter verändern könnte, damit ich zufriedener leben kann.
Das klingt aber nach Depression und ja, dafür ist Citalopram auch entwickelt. Und oft gehören ja Depression und Angst/Panikstörung auch eng zusammen, wird nur manchmal nicht so klar und sogar von den Leuten abgelehnt.

Es gibt aber auch Menschen, die eigentlich ganz gut im Leben klarkommen, keine Motivation für irgendwas brauchen und trotzdem eine Angststörung haben. Wenn die dann vom Typ her eh schon aktiv sind, schnell unruhig etc., dann kann ein so stark aktivierendes Medikament wie die SSRI voll nach hinten losgehen. Und das kann ich zumindest so bestätigen und auch von anderen.

05.03.2012 01:04 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

D
Hallo Crazy030,

bei nicht depressiven Menschen wirken Antidepressiva nicht und dann gibt es eine Gruppe von Menschen, die depressiv sind, doch auf Antidepressiva nicht ansprechen und sogar gegen (fast) alle Medikamente dieser Art unverträglich reagieren.

Ja, viele Menschen funktionieren ganz gut, machen ihr Befinden an dem Funktionieren fest und merken erst dann, wenn Aufgabe und Anspannung wegfallen, daß es Ihnen doch nicht gut geht (und daß sie natürlich partout auf Medikamente verzichten wollen - es könnte ja als Schwäche ausgelegt werden und mache ja nur die Ärzte und die Pharmaindustrie reich )

Gruß
Dirk aus Bonn

17.03.2012 01:35 • #18


A
ach gott, ich war ja ewig nicht mehr hier sehe ich gerade.

Zwischenbericht:

Citalopram nehme ich weiterhin, aber ich merke nichts wenn ich es mal 2 oder 3 tage vergesse einzunehmen.

mir gings lange zeit sehr sehr gut aber es hat sich mitlerweile wenn auch nur minimal verschlechter.
ich leide wieder mehr an psychosomatischen störungen, vll auch bedingt durch stress.

habe jetzt eine kleine tochter mit 1 1/2 jahren die unsere volle Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, aber uns zeitweise echt zur Weissglut treibt

Notfallmedikament was ich immer dabei habe ist Tavor.
Ich nehme es zwar eigentlich nicht (2 stück im letzten jahr) aber alleine das gibt mir schon das Gefühl der Sicherheit das ich weiss, okay, selbst wenn jetzt was passiert, ich kann auf die tavor zurückgreifen, 10 minuten später ist alles wieder vollkommen okay.

Ich bin froh das ich wieder normal leben kann und wünsche jedem einzelnen von euch das gleiche.
Ich war ganz ganz weit unten, hatte keinen Lebensmut mehr, konnte nicht mehr vor die Türe etc.
Notarztbesuche und Krankenhausaufenthalte waren zeitweise täglich bei mir.

Ihr müsst versuchen jedes positive Erlebniss bewusst aufzusaugen.
Auch noch so jeder minimale Fortschritt bringt euch wieder ein Stück weiter in Richtung Normalität.

Der einzig positive Effekt ist das man in dieser Leidenszeit merkt wer seine wahren Freunde sind, das ist manchmal sehr aufschlussreich.

Irgendwann endet dieser ganze Mist und es geht wieder Berg auf.
Zwingt euch rauszugehen und wenn es nur 5 Minuten sind und ihr unmittelbar vor der Türe bleibt, immer in kleinen Schritten steigern, alles geht, es muss gehen.

19.11.2012 01:11 • #19


A
solltet ihr fragen an mich haben dürft ihr mich auch gerne direkt anschreiben.

ich glaube das ein austausch mit unmittelbar betroffenen die erfahrungen gesammelt haben in der hinsicht nicht verkehrt ist

19.11.2012 01:13 • #20


A


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Dr. med. Andreas Schöpf