@Burn
Ganz ehrlich? Du bist nicht bekloppt – aber du bist auch nicht ehrlich zu dir selbst. Wenn du nach all den Monaten mit Angst, Schlaflosigkeit, Medikamenten-Schacherei und körperlichen Symptomen immer noch fragst, ob das „vielleicht doch nur die Angst“ ist, dann hast du das Prinzip dahinter einfach nicht kapiert. Und solange du das nicht tust, kannst du dich weiter im Kreis drehen – mit Opipramol morgens, abends, nach Bedarf, beim Vollmond oder rückläufigem Merkur, ist völlig egal. Es wird nix verändern.
Du hoffst halt noch, dass du irgendwie um die Konfrontation mit dir selbst rumkommst. Dass vielleicht doch die richtige Dosis kommt, die alles wieder gut macht. Die dich schlafen lässt, die das Würgen beendet, die dein Herz beruhigt. Spoiler: kommt nicht. Weil dein Nervensystem nicht kaputt ist – es ist völlig überfordert mit deinem ewigen Kampf gegen alles, was du gerade fühlst. Und ja, es würgt – weil du seit Wochen alles runterdrückst, was da eigentlich hoch will.
Und dann dieses „ich werd bald ausgesteuert“… ja, okay, aber mal ehrlich: Man wird ja nicht von heute auf morgen ausgesteuert. Da liegen Monate dazwischen. Und in genau diesen Monaten hattest du schon verdammt viel Zeit – nicht nur zum Kranksein, sondern auch, um endlich mal andere Wege zu gehen als nur Pillen rauf, Pillen runter. Und jetzt, wo’s langsam ernst wird, fängst du immer noch an zu fragen, ob das alles die Angst ist? Wirklich?
Guck mal, dein Körper schreit dich seit Ewigkeiten an. Schlaf weg. Herzrasen. Blutdruck hoch. Würgereiz. Daueranspannung. Alles klassische Zeichen für ein Nervensystem im Ausnahmezustand – aber du willst es immer noch nicht glauben. Stattdessen wird weiter rumgedoktert, ob vielleicht Opipramol in der Früh was bringt. Als ob die Lösung irgendwo zwischen 25 und 50 mg liegt.
Nein. Liegt sie nicht.
Du bist nicht am Anfang von dem ganzen Mist – du bist mittendrin. Und der Punkt, an dem man sich entscheiden muss: Mach ich jetzt wirklich was anders? Oder mach ich so weiter und wundere mich, dass nix passiert? Und da reicht halt kein “ich hab doch schon Medikamente genommen”. Die Angst löst sich nicht in Wohlgefallen auf, nur weil du chemisch dagegen ansteuerst – die will was von dir. Und solange du das ignorierst, wird dein Körper weiter aufdrehen.
Also hör auf, dich wie ein Versuchskaninchen durch die Medikamentenwelt zu schleppen. Stell dich dir selbst. Denn die Wahrheit ist: Du hattest Zeit. Und du hättest auch längst anfangen können, die richtigen Fragen zu stellen. Aber solange du immer nur fragst, was du nehmen kannst, statt was du fühlen musst, wird sich nichts drehen.
03.07.2025 06:02 •
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