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Hallo,

ich war heute beim Rheumatologen, da es seit einiger Zeit im Raum steht, ob ich an Fibromyalgie leide oder nicht. Heute wurde nochmals gründlich untersucht, und da von 18 möglichen Tenderpoints 14 positiv waren, ist der Arzt der Meinung es ist Fibromyalgie. Es folgen noch weitere Test, aber er meinte er würde mich schon mal ein Medikament verschreiben, was helfen würde.
Es ist das Antidepressivum Amitriptylin und ich bin ganz fertig!!

Hab doch grad vor knapp 2 Wochen mein AD Paroxetin erfolgreich abgesetzt und nun soll ich wieder mit einem AD anfangen! HORROR!!

Ich war soooo glücklich, endlich, nach über 10 Jahren, ohne Paroxetin zu leben und nun das! Bin soooooo enttäuscht und will das nicht mehr! Ich habe soviele Kilos zugenommen, und bin gerade dabei abzunehmen, da soll ich mir wieder ein AD reinhauen, damit die Kilos schnell wieder drauf sind, oder was!!

ICH WILL DAS NICHT!!

Habt Ihr Erfahrung mit Medikamenten gegen Fibromyalgie, vielleicht auch homöopathisch?

Danke erstmal!

LG Belle

14.03.2011 18:34 • 17.03.2011 #1


10 Antworten ↓


Hallo Belle,
habe ja keine Ahnung davon, aber kann es nicht sein das die Werte der Untersuchungen noch durch das Paroxetin etwas verfälscht sind? Wenn Du erst seit 2 Wochen keine mehr nimmst, so brauchen aber die Wirkstoffe länger um vollständig aus dem Blutkreislauf raus zu sein! Weiß der Arzt das Du Paroxetin genommen hast, auch den langen Zeitraum? Vieleicht gibt es ja noch etwas anderes was er Dir verschreiben könnte?

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Amitriptylin bei Fibromyalgie?

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Hallo Belle,

das ist ein ganz altes AD und wird meist bei Schmerzsyndromen eingesetzt - u.a. um zu verhindern, dass sich Schmerzen quasi ins Gehirn einbrennen und dann gar nicht mehr weggehen. Eigentlich solltest du es mindestens mal damit versuchen. Es ist besser, als auf Dauer starke Schmerzmittel nehmen zu müssen.

Es spielt auch in einer ganz anderen Liga als Paroxetin, nicht zu vergleichen, was Nebenwirkungen betrifft. Mein Vater hat Amitriptylin mal wegen einer schlimmen Gürtelrose bekommen und hatte weder mit dem Medikament, noch mit dem späteren Absetzen irgendwelche Probleme.

Und ob Fibromyalgie oder nicht, schau' dir das mal an, ob es für dich sinnvoll wäre, in diese Richtung nach Ursachen zu suchen: http://www.dr-hopf-seidel.de/index.html.

Liebe Grüße
Christina

@ belle,

mein Schmerztherapeut hat mir neulich auch Amitriptylin in Tropfenform verschrieben wegen neuropathischer Schmerzen. Allerdings in sehr geringer Dosierung (2 bis 4 Tropfen; bedeutet 4 bis 8 mg). Nebenwirkungen wie Müdigkeit habe ich auch bei 4 mg !! Ich werde es mit den 2 Tropfen jetzt mal 2 Wochen probieren...Diese geringe Dosierung ist üblich in der Schmerztherapie. Gerne wird auch Lyrica bei Schmerzen verordnet.
Wenn über die Wochen/Monate bei Dir gar nichts dergleichen hilft oder die Nebenwirkungen nicht akzeptabel sind, wären Opioide (Retardtabletten) eine Option bei stärkeren, chronischen Schmerzen.


Amitriptylin hab ich auch mal gegen chronische Spannungskopfschmerzen bekommen. Kaum zu glauben, aber selbst von 2 Tropfen hab ich extrem reagiert. Unbeschreibliche Mundtrockenheit, unruhig, Herzrasen und selbst am nächsten Tag noch völlig durch den Wind, übelste Schweißausbrüche etc. 3 oder 4 Tage hab ich mir das angetan, dann hab ich die Tropfen in den Müll geworfen. Grauenhaftes Zeug.

Lyrica fand ich aber auch schrecklich. Am ersten Tag starkes Herzrasen, ging dann aber ab dem 2. Tag. Von dem Zeug hab ich mich ab ständig gefühlt wie nach 5 B. oder so, wie benebelt und auch sonst hab ich mich ganz komisch gefühlt. Woche genommen,dann weg damit.

Ja, man soll sicher erst einige Wochen abwarten und die anfänglichen Nebenwirkungen soll besser werden. Schön, wer das kann und durchhält. Ich kann es nicht, will ich auch nicht.



Herzstechen ,Übelkeit- Ne nie wieder .

Mensch, crazy und Ozonik, im Moment seid ihr echt 'ne Hilfe... Das ist schon ein bisschen so, als würdet ihr jemandem vor einer notwendigen Blinddarm-OP alle erdenklichen Horrorstories über mögliche Komplikationen erzählen.

Amitriptylin ist das geringste Übel bei chronischen Schmerzkrankheiten wie Fibromyalgie und die meisten vertragen es gut. Und wenn ADs nicht oder nicht mehr reichen, werden Opioide gegeben - weil sie nötig sind, nicht weil die Betroffenen jedes Zwicken medikamentös platt machen wollen. Zusätzlich gibt's noch einen Schwung begleitender Maßnahmen...

Liebe Grüße
Christina

Hi Ihr Lieben,

ich nehms jetzt erstmal nicht. Bin grad so froh, endlich ohne Medis zu sein, da konnt so ein Rheumatologe und schreibt mir wieder was auf! Neeeeeee, nicht mit mir.
Ich muß mal lernen ein bisschen zu kämpfen und wer weiß, vielleicht finde ich ne andere Lösung die mir gut hilft.
Aber ich werde nicht wieder mit nem AD anfangen, auch wenn es zu Zwecken einer Schmerztherapie in geringer Dosierung eingesetzt wird.
Und wenn ich dann noch Herzrasen davon bekommen, dann geht der ganze Sch... mit der Panik wieder los!

Nee, echt nicht und nach erfolgreich überstandener Herzmuskelentzündung und dreifacher Thrombose ( ist nur ein Witz, es war ja wie immer blinder Alarm), brauch ich jetzt garantiert keine PA´s mehr!

Übrigens, der Tipp es könnte vom Absetzen des Paroxetins sein, ist garnicht schlecht, habe ich auch schon vermutet, allerdings hatte ich die Beschwerden schon zu Zeiten meiner Paroxetin-Einnahme. Hab die Schmerzen jetzt seit ca. 6 Monaten. Und ja, dem Rheumatologen habe ich gesagt, dass ich erst seit 2 Wochen clean bin.

Also, Euch allen vielen Dank für die rege Anteilnahme, ist echt lieb von Euch dass Ihr mir helft!
Ich geb Euch Bescheid, wies weitergeht, okay?

Ganz liebe Grüß, Eure Belle

@Christina

Genau, begleitende Maßnahmen sind die, dass ich mal wieder für einige Wochen in unser Klinikum muß (die haben da eine spezielle Fibromyalgi-Station) um zu lernen, wie ich mit dieser Erkrankung umgehe. Im Moment sind die Schmerzen schon sehr heftig, vorallem im linken Becken. Ich steige aus meinem Auto aus wie ne 85jährige Oma mit schwerstem Rheuma. Das ist schon schlimm. Die anderen sog. Tender-Points gehen momentan, aber wie gesagt, sie kommen und gehen. 14 Tender-Point waren wohl positiv und jetzt werden noch einige Blutwerte untersucht, allerdings erst, wenn die Grippe auskuriert ist, da wohl sonst die Werte verfälscht sind.

Ich habe mich schon über Amitriptylin informiert und das mit dem Herzrasen oder auch den Rhythmusstörung, macht mir doch schon sehr Angst. Darunter leide ich bei meinen PA´s am meisten und dass will ich echt nicht haben.

Wie gesagt, ich probiers jetzt erstmal ohne das Amitriptylin und werde sehen was da kommt. Vielleicht gibt es ja auch was von der homöopathischen Seite, wer weiß!

Ich danke Dir sehr, für Deine Hilfe, Christina!

LG Belle

Mein Versuch mit Amitriptylin ist jetzt nach 10 Tagen (mit Unterbrechung) ab sofort beendet.
Bin gerade auf Jobsuche und hatte heute ein Vorstellungsgespräch, aber konzentriert arbeiten könnte ich mit dem Zeug nicht wirklich. Ich stehe mit 2 Tropfen schon bis nachmittags neben mir und gut schlafen kann ich trotzdem nicht.

Ja, ähnlich ging es mir auch. Wie Amitriptylin ist ja auch Stangyl ein Trizyklisches AD, aber Stangyl wirkte längst nicht so schräg wie Amitriptylin.

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Dr. med. Andreas Schöpf
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