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Hallo zusammen (Achtung, es wird sehr lang). Bevor ich zu meiner eigentlichen Geschichte komme, gebe ich euch eine kleine Vorgeschichte zu mir.

Ich bin jetzt fast 22 Jahre alt. Die meisten Leute in meinem Alter hatten bereits die erste Beziehung. Darunter auch ich.
Das Ganze liegt aber 10 Jahre zurück. Auf einer Hochzeit lernte ich damals ,,Leonie‘‘ kennen. Es hat sofort zwischen uns gefunkt. Allerdings lebten wir 30km voneinander entfernt. Noch dazu hatte ich keine Möglichkeit mit ihr in Kontakt zu bleiben, da ich kein Handy hatte. Als ich dann mein erstes Smartphone bekam, habe ich sofort nach ihr gesucht und sie ausfündig gemacht.

Mit dem Laufe der Zeit kamen aber immer mehr Probleme auf. Leonie war psychisch labil. Ihre Mutter war Alk. und ihr Vater sehr streng. Aus ihrer emotionalen Fragilität heraus hat sie mich sehr einfach manipulieren können und ich habe wirklich alles mitgemacht.
Nach etwas mehr als einem Jahr war dann Schluss. Im Nachhinein bin ich so froh, dass ich sie los bin, weil sie bis heute ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen hat.

Allerdings war Leonie auch eine der wenigen Bezugspersonen in meinem Alter die ich in dieser Zeit hatte. In meiner neuen Schule fand ich sehr schwer Anschluss. Ich war klein, etwas moppelig, trug eine bunte Brille und war halt ,,anders‘‘. Ich habe mich nicht für Clash Royale oder die neue PS4 interessiert, sondern mehr um aktuelle Themen, rundum Politik.

Wenn ich dann mal Freunde gefunden habe, dann waren es oft falsche Freunde oder Freunde die gerade mit mir befreundet waren, weil sie etwas gebraucht haben. Jedenfalls waren sie sich nicht zu schade drum sich über mich lustig zu machen. Sie haben mich bloß mit meinem Nachnamen angeredet, Snaps erstellt in denen ich bloßgestellt worden bin. Einmal hat man sogar versucht mir die Unterhose runterzuziehen.

So kam es, dass ich zum Stubenhocker geworden bin. Ich hatte niemanden um abzuhängen. Und wenn ich dann mal richtige Freunde hatte, traute ich mich nicht zu fragen.
Erst vor rund 4 Jahren legte sich das Ganze. Dank meinem besten Kumpel bin ich endlich mal rausgekommen. Ich habe begonnen auszugehen, mich zu pflegen, auf mein Äußeres zu achten, zu trinken und einfach lockerer zu werden. Heute frag ich mich wie ich damals so eine Spaßbremse sein konnte.

Ein Problem blieb nach wie vor bestehen, nämlich das mit der Frauenwelt. Seitdem ich meine Ex-Freundin im November 2016 das letzte Mal gesehen habe, habe ich keine Intimität mehr mit einem Mädchen ausgetauscht. Keinen Kuss und von Vorspiel und Sex ganz zu schweigen.
Klar gab es Mädchen die ich toll fand. Aber ich hatte keine Eier in der Hose um sie anzusprechen. Ich war davon überzeugt, dass nahezu alle Frauen mich eh ätzend finden und ich sowieso keine Chance hätten. Also hielt ich mich ziemlich zurück bis ich vor 2 Jahren ,,Corinna‘‘ auf der Wahlparty sah.

Es war keine Liebe auf den ersten Blick aber es hat nicht lange gedauert bis es bei mir gefunkt hat. Auch hier traute ich mich nicht so recht ihr Avancen zu machen.
Ich habe während mehr als über einem Jahr lange den Mund gehalten. Ab und zu habe ich mit ihr geschrieben. Manchmal ergaben sich daraus etwas längere Gespräche, die aber äußerst platonisch waren und sich eigentlich auf politische Themen fokussierten. Wenn wir uns dann mal gesehen haben habe ich versucht mit ihr ein Gespräch aufzubauen was aber fast nie zustande kam, da sie vermutlich kein Interesse hatte.

Wenn ich mit Bekannten von ihr gesprochen habe, haben alle mir angeraten die Finger von ihr zu lassen. Erstens entsprach ich äußerlich nicht ihrem Typ und zweitens war sie darauf hinaus so viele Typen möglich in die Kiste zu bekommen anstand eine ernsthafte Beziehung aufzubauen. Sie hat wenige Monate zuvor ihren Freund nach einer 5-jährigen toxischen Beziehung verlassen und wollte vermutlich jetzt einfach bloß Spaß haben. Dennoch redete sie immer sehr oft von ihm, da sie und er im gleichen Tennisverein spielen und sich dadurch auch begegnen.

Jedenfalls bekam ich immer mehr Zweifel ob sie denn wirklich die Richtige für mich sei. Nach kurzer Überlegung habe ich versucht sie mir aus dem Kopf zu schlagen was mir ehrlich gesagt trotz meiner Zweifel über sie dennoch schwer fiel.

Als wir uns dann gegen Weihnachten auf einem Ball begegneten war ich wieder ganz verzaubert von ihr. Sie trug ein Kleid in dem sie wie eine Prinzessin aussah. Da wurde mir bewusst, dass ich doch noch sehr an ihr hänge. In den Tagen danach kam ich ins Grübeln und hab mir dann folgendes gedacht:,, Du nimmst dir nie Neujahrsvorsätze, weil du sie eh nicht einhältst. Aber dieses Mal nimmst du dir etwas vor indem du sie nach einem Date ausfragst.''. Ich wollte endlich wissen woran ich an ihr bin und so kam es, dass ich sie am 1. Januar 2025 fragte ob sie Lust auf ein Date hätte.

Sie lehnte ein Date ab. Ehrlich gesagt tat es gar nicht so weh, weil mich eine andere Antwort überrascht hätte und ich endlich Gewissheit hatte und damit abschließen konnte (dachte ich zumindest).

An meinem Willen mich binden zu wollen änderte dieser Rückschlag nichts. Ich habe weiterhin an mir selbst gearbeitet indem ich mir unter anderem neue Klamotten zugelegt habe die mir auch gutstehen und in denen ich mich pudelwohl fühle. Ich habe mich getraut mehr Fotos von mir zu posten auf denen ich wirklich gut aussah und wo Leute mir auch diesbezüglich Komplimente gemacht haben.

Vor rund 3-4 Monaten kam dann die ganze Geschichte mit ihr wieder ins Rollen. Ich hatte eine total banale Insta-Notiz auf meiner Seite hinterlassen auf welche sie antwortete. Anfangs habe ich nur kurz geantwortet da ich ja beschlossen hatte sie zu vergessen. Doch dann baute sich ein Gespräch auf welches über 3 Stunden ging. Es wirkte auf einmal so vertraut, so nah, da sie mir auch private Geschichten von ihrer Seite aus mir offenbarte. Ich ging mit einem sehr guten Gefühl aus dieser Unterhaltung heraus, wog mich jedoch noch nicht siegessicher.

Zwei Wochen lang herrschte dann Funkstille bis wir uns dann wieder sahen. Wir hatten an diesem Tag ziemlich wenig Kontakt, haben uns gegenseitig begrüßt aber kamen nicht wirklich zum Reden. Das Einzige was wir da an Interaktion hatte war folgendes Gespräch:

Sie:,, Du hast ja gar keine Story gepostet als ich meine Rede gehalten habe?''

Ich:,, Du bist ja auch nicht aus meinem Bezirk! Diese Ehre kommt nur dem Bezirksvorsitzenden zu Ehren!''

Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht und sie hat das auch nicht wirklich ernst gemeint. Am selben Abend fing sie aus dem Nichts wieder an mit mir zu schreiben. Sie begann mit einer komplett banalen Frage ob ich denn auch am kommenden Wochenende auf dem Berlin-Trip dabei sein würde. Ich bejahte die Frage, sagte ihr allerdings, dass sie diese Information auch hätte rausbekommen können, wenn sie in die WhatsApp Gruppe geschaut hätte. Sie meinte daraufhin sie sei dafür zu faul und so sah ich die Gelegenheit darin sie zu necken und anzuflirten. Teilweise erwiderte sie diese Versuche und wir unterhielten uns über ihre peinlichen Close Friends Stories.

Am Tag danach war der luxemburgische Nationalfeiertag. In diesem Zusammenhang postete ich eine Story mit einem Bild von unserem Großherzog auf dem er ein B. trank mit dem Spruch: ,,Rot ist der Luxemburger im Sommer. Weiß ist er im Skiurlaub. Blau ist der Luxemburger heute Abend.'' (Rot, Weiß und Blau sind die Farben unserer Nationalfahne). Auch hier kam von ihr eine Antwort:,,Blau bin ich doch jede Nacht!’’. Daraufhin erfolgte ein sehr kurzer Nachrichtenwechsel, da wir beide unterwegs waren und somit keine Zeit hatten weiter zu schreiben.

Ich wusste, dass ich sie an diesem Abend wiedersehen würde, da wir am Tag zuvor ausgemacht hatten, dass einige Mitglieder unseres Jugendflügels der Partei sich treffen würden um zusammen zu feiern. Ich war so aufgeregt und wusste, wenn es eine Gelegenheit gäbe sich näher zu kommen, dann heute Nacht. Bevor es in die Stadt losging nahm ich noch etwas an den Feierlichkeiten in meiner Gemeinde teil. Zu den Feierlichkeiten gehört unter anderem ein Gottesdienst bei dem der Lobgesang Te Deum gesungen wird. Obwohl ich nicht sehr gläubig bin und mit der katholischen Kirche als Institution so meine Probleme habe, betete ich nicht nur für unser Land und unseren Großherzog, sondern auch um etwas Hilfe von oben, wenn ich später meinen Schwarm sehe.

Als ich in der Stadt ankam traf ich eine gemeinsame Freundin von uns, die ich mittlerweile als meine beste Freundin bezeichne. Rund eine Stunde später kam dann endlich mein Schwarm an, begleitet von ein paar Freundinnen. Keine 10 Minuten später sah ich wie sie mit einem fremden Typen rumflirtete. Das hat mir einen heftigen Stich ins Herz gegeben und konnte dadurch nur sehr schlecht in Feierlaune kommen. Unsere gemeinsame Freundin (ich nenne sie mal ,,Marie‘‘) sah mir an, dass mich etwas belastete. Ich zögerte ob ich ihr die Wahrheit sagen sollte. Sie kam mir jedoch entgegen und fragte ob es wegen Corinna sei. In dem Moment wurde mir klar, dass Marie Bescheid wusste, dass ich auf Corinna stand.
Das Ende vom Lied ist, dass ich den ganzen Abend verbracht habe mich bei Marie auszuheulen. Als dann Corinna wieder einmal auftauchte ergriff ich sogar für einen kurzen Moment die Flucht, da ich es nicht ertragen konnte, wie sie sich an andere Typen ranschmeißt. Marie konnte mich überzeugen zu bleiben und ich versuchte trotz allem einen tollen Abend zu verbringen.

Mit einem Riesen-Schädel wachte ich am nächsten Morgen auf und ich verbrachte diesen und die darauffolgenden Tage damit mit Marie über das Ganze zu reden. Sie sagte mir, dass es Corinna nicht wert sei und, dass ich bessere Frauen finde. Sie erklärte mir, dass ich zu gut für Corinna sei, weil sie Typen suche die sie zwar schnell in die Kiste bringen, sie aber nachher sitzen lassen.

Kurz darauf stand die Berlin-Reise an die mich auch ablenkte. Ein paar Tage später bin ich meinen Studentenjob angetreten und hoffte, dass die Arbeit mich ablenken würde. Wenn ich aber mal nichts zur tun hatte verfiel ich schnell in Gedanken an Corinna. Am nächsten Wochenende war ich unterwegs feiern und kam wieder angetrunken nach Hause. Wieder einmal habe ich meinen Frust weggesoffen und habe verheult meiner besten Freundin Marie Sprachnachrichten verschickt.

Die darauffolgende Woche habe ich Corinna zum ersten Mal seit Nationalfeiertag gesehen. An diesem Abend haben wir uns unfassbar gut verstanden, trotz unserer Vorgeschichte. Wir haben uns geneckt und uns einfach richtig gut unterhalten. Dabei habe ich gar nicht die Nähe zur ihr gesucht. Viel mehr ging sie auf mich zu. Auch wenn sie wahrscheinlich reine freundschaftliche Absichten verfolgte, fing ich erneut an mir Hoffnungen zu machen. Oder vielleicht war es das was ich mir einreden wollte, da Marie mir mehrmals versicherte, dass Corinna an mir kein Interesse habe. Ich wusste, dass das Ganze irrational ist und das ich da wieder was sehe was es nicht gibt. Das zog mich wieder runter und ich beschloss so gut wie möglich unsere Interaktion auf ein absolutes Minimum zu beschränken.

Die Woche drauf hatten wir eine Vorstandssitzung, dem wir beide angehören. Ich habe kaum mit ihr gesprochen, Augenkontakt vermieden und mich nicht mal richtig verabschiedet. Für den übernächsten Tag hatte ich 10 Freunde aus der Partei auf eine Grillparty eingeladen. Eigentlich hätte ich gerne mehr eingeladen, aber leider verfüge ich nicht über solche Kapazitäten zu Hause. Lange hatte ich gezögert ob ich Corinna auch einladen sollte, da wir freundschaftlich gut miteinander klarkamen. Ich entschied mich dagegen, da mir ihre Anwesenheit wahrscheinlich mehr zugesetzt als sie mir gut getan hätte. Zwei Freunde hatten mir jedoch für den Grillabend abgesagt und daher entschloss ich mich Leute die vorher auf meiner Shortlist standen jetzt einzuladen. Da bis jetzt Marie die einzige Frau auf der Gästeliste war, beschloss ich die Frauenpräsenz etwas zu erhöhen, damit sie sich nicht die einzige Frau auf der Party sei. Da ich Corinna in der Sitzung ignorierte bekam ich ein schlechtes Gewissen, da sie dies nicht verdient hatte. So kam es, dass ich Corinna am Abend vor der Grillparty zu mir einlud. Ihre Antwort kam prompt. Sie freute sich über die Einladung und hätte laut eigener Aussage sofort zugesagt, wenn sie nicht an dem gleichen Tag ihre Schlüssel ihrer Studentenwohnung in Paris abgeben hätte müssen.

Es war ein äußerst lustiger Grillabend. Wir haben gut gegessen, getrunken und uns gut unterhalten. Marie rief während dem Abend auch Corinna per FaceTime an damit wir ihr Hallo sagen konnten. Marie drückte mir sogar ihr Handy in die Hand woraufhin ich ein paar Minuten alleine mit Corinna sprechen konnte. Eigentlich sagten wir uns nicht viel, aber mir wurde es wieder so warm ums Herz.
Als der Grillabend zu Ende ging, offenbarte Marie mir, dass Corinna gerne mit mir reden möchte. Ich wunderte mich wieso, weshalb und warum. Offenbar störte Corinna sich, dass ich ihr in der Vorstandssitzung die kalte Schulter gezeigt habe. Marie meinte daraufhin, dass ich immer noch Gefühle für Corinna habe und dass es das Beste wäre, wir würden uns aussprechen.

Wir hatten am Grillabend ausgemacht, dass wir und andere Parteikollegen uns zwei Tage später wieder begegnen würden auf einer Kirmes, in einem bescheidenen luxemburgischen Dorf im Osten des Landes. Obwohl sie so klein ist zieht sie jedes Jahr Tausende Besucher an, da sie auch sehr partyberüchtigt ist. Ich vereinbarte daraufhin mit Corinna, dass an diesem Abend die Aussprache erfolgen sollte. Ich zitterte am ganzen Leib, da ich eh schon wusste, was mich bei diesem Gespräch erwarten würde.

Die Aussprache verlief zu meiner Überraschung besser als erwartet, auch wenn sich bei mir nachher mehr Fragen stellten als ich Antworten bekam. Sie meinte beispielsweise, dass sie nie mit mir geflirtet hätte, obwohl ich das so interpretiert habe. Sie meint, dass sei halt ihr Charakter, dass sie ziemlich flirty unterwegs ist, auch wenn das nicht zwingend ernsthaft gemeint ist. Weiterhin erklärte sie mir, sie sei sich erst seit ein paar Wochen bewusst, dass sie für eine neue Beziehung bereit wäre. Ich fragte sie woran es lag, warum sie kein Interesse an mir habe worauf ich keine Antwort bekam. Des Weiteren fragte ich Sie, ob sie uns eine Chance geben würde, wenn ich sie erst jetzt nach einem Date gefragt hätte. Sie verneinte. Ich fragte sie auch, warum sie so oft von ihrem Ex rede, obwohl sie behauptet, dass er ein sehr schlechter Einfluss gewesen ist und sie froh ist, dass die Beziehung zu Ende gegangen ist. Sie gab mir eine Antwort die ich ihr nicht wirklich abkaufte. Sie sagte mir, dass oft ihr Bekanntenkreis frage wie es denn ihrem Ex-Freund ginge, da viele nicht wussten, dass beide getrennt sind. Deshalb würde sie so oft von ihm sprechen, da sie dann ihre Wut über ihn irgendwie kanalisieren muss.

Das Gespräch dauerte eine gute halbe Stunde und wir kehrten zu den Anderen zurück. Mir ging es trotz der Aussprache relativ gut, da ich in Begleitung von guten Freunden war und einen tollen Abend verbringen wollte. An einem Punkt beging ich mich auf die Suche nach Corinna, trotz der Aussprache bei der sie mir klar machte, dass sie kein Interesse habe. Es dauerte nicht lang bis ich sie zusammen mit Marie in Nähe der Toilette fand. Corinna war bereits vollkommen betrunken. Gefühlt jeder hat ihr ein Glas Wein ausgegeben, was zur Folge hatte, dass sie bereits um 21 Uhr dort wie ein Stück Elend lag. Marie bat mich ihr eine Wurst zu holen, damit sie etwas gegen die Trunkenheit isst. Als ich mit der Wurst zurück kam, hatte sie bereits gekotzt. Sie nahm gerade mal zwei Bissen von der Wurst die ich selbst bezahlt hatte. Sie wunderte sich warum da Ketchup drauf sei. Ich antwortete ihr, dass sie Ketchup wollte woraufhin sie meinte, dass sie keinen wollte. Da bin ich bereits etwas genervt gewesen woraufhin ich ihr sagte:,, Dann hast du halt Pech gehabt!‘‘.

Meine Wut war allerdings von sehr kurzer Dauer. Mir tat das so weh, meinen (Ex-)Schwarm in diesem Zustand zu sehen. Ich redete mir ein, dass dies nicht passiert wäre, wenn ich als ihr Freund auf sie aufgepasst hätte. Ich wollte für sie da sein, da ich dachte, es ginge ihr nicht gut und dies sei der Grund warum sie sich betrunken hätte.

Schnell kamen Erste-Hilfe Sanitäter, die sie auf eine Tragbahre gelegen haben damit sie ihren Rausch ausschlafen konnte. Wir ließen sie schlafen und gingen zurück um wenigstens etwas von der Party zu haben. Zwei Stunden später wollten wir nach Hause gehen und so gingen wir zu den Sanitätern zurück wo Corinna bereits wieder wach war. Von ihrem Rausch war fast nichts mehr übrig. Trotzdem wollten wir sie nicht mehr fahren lassen weswegen sich die Frage stellte wie sie jetzt nach Hause komme. Marie war mittlerweile genervt von Corinna, da sie noch mit den Sanitätern plauderte und sie nach Hause wollte. Außerdem wäre es für sie ein langer Umweg gewesen, wenn sie Corinna nach Hause gebracht hätte. Also bot ich mich an, da ihr Zuhause praktisch auf meinem Weg lag.

Bei ihr zuhause angekommen, verließ sie meinen Wagen. Da es kalt war, wollte ich nicht aus dem Wagen steigen um mich von ihr gescheit zu verabschieden. Sie verließ mein Auto mit einem kurzen und gefühlskalten ,,Danke‘‘. Ich ließ mein Fenster runter um ihr Tschüss zu sagen und in der Hoffnung, dass sie mir eine Umarmung gibt. Sie drehte sich nicht mehr um und sagte bloß Tschüss.

Am nächsten Tag erzählte ich Marie wie Corinna sich bei mir bedankt hat. Ich war so verdammt sauer und vor allem enttäuscht von Corinna. Ja sie war noch halb betrunken und hat sich vielleicht geschämt. Aber wenn sie sich nicht schon in der Nacht bedankt, hätte sie sich wenigstens in den Tagen danach noch mal richtig bei mir bedanken können. Bis heute warte ich auf eine Antwort.

Ich war am Boden zerstört. Ich habe mir ein Bein rausgerissen damit es ihr den Umständen entsprechend gut geht. Ich habe ihr auf meine Kosten was zu essen geholt. Ich habe sie sicher nach Hause gebracht. Und was ist als Dank zurückgekommen? Nichts. Ich bin mir so verarscht vorgekommen. Ich war so verletzt und wütend, dass ich mir sogar vorgenommen habe, ihr Leben zu einer einzigen Hölle zu machen. Ich war fest entschlossen, das nicht einfach so auf mir sitzen zu lassen. Ich bin doch auch ein Mensch mit seiner Würde der sich nicht einfach bücken darf und seine Grenzen setzen muss.

Wenn Marie keine Zeit hatte, habe ich mich mit anderen Freunden über die Ereignisse unterhalten. Sie erklärten mir, dass auch wenn es weh tue, es gut sei, was passiert ist, da ich jetzt die wahre Corinna kennengelernt habe. Eigentlich sei sie ja nicht verkehrt und charmant ist sie ja auch, aber sie sucht halt gerne Aufmerksamkeit und schaut immer, dass sie im Vordergrund steht. Sie hat gemerkt, dass ich ihr viel Aufmerksamkeit schenke und dies habe sie ausgenutzt. Auch sie sagten mir, dass ich mir sowas nicht gefallen lassen darf und dass ich Corinna endgültig vergessen sollte.

Am Wochenende darauf ging ich mit Marie feiern, wo Corinna auch mit Freunden aus Paris zustieß. Sie ging mit mir um als sei nie etwas gewesen. Ich unterhielt mich gut mir ihren Freunden und kam so wenig in Kontakt mit Corinna selbst. Auch Alk. hatte ich mich im Griff und genoss trotz Corinnas Anwesenheit den Abend.

Danach sah ich Corinna während mehr als 6 Wochen nicht mehr. Letzte Woche sahen wir uns bei einer Vorstandssitzung wieder. Obwohl man an dieser auch online teilnehmen konnte, bestand ich darauf in Präsenz da zu sein, da ich wusste, dass Corinna auch da sein werde. Ich wurde wieder schwach und wollte sie unbedingt wiedersehen. Als die Vorstandssitzung vorbei war, fragte sie mich, wo ich denn geparkt hätte. Wir mussten also in dieselbe Richtung. Da es regnete und Corinna keinen Regenschirm dabeihatte, bot ich ihr an unter meinem Schirm Schutz vor dem Regen zu finden. Sie war bereits einige Schritte mir voraus und ich Volltrottel lief ihr die paar Meter mit dem Schirm hinterher und meinte sie solle doch auf mich warten.

Zuhause angekommen realisiere ich dann, dass ich schon wieder schwach geworden bin. Ich bin wieder vor ihr eingeknickt. Sie braucht nur bisschen nett mit mir zu reden und schon ist alles Leid was sie mir zugefügt hat vergessen. Das sorgt bei mir in dem Moment zwar für Freude, aber im Nachhinein ist mir bewusst, dass sie meine Aufmerksamkeit für sie wieder gnadenlos ausgenutzt hat. Das ist das was ich mit Breadcrumbing meine. Sie wirft ein paar Krümel und schon komm ich zur Meinung ich hätte gerade ein 3-Gänge Menü verspeist.

Trotz all den Tränen, der Wut, den Zusammenbrüchen, den schlaflosen Nächten, werde ich das Gefühl nicht los, dass ich mich ihr immer noch verbunden fühle. Ich weiß einfach nicht wie ich diese emotionale Abhängigkeit in den Griff kriege. Es vergeht keinen Tag an dem ich nicht an sie denke. Ich habe so oft mit Marie darüber geredet, aber ich komm aus diesem Loch einfach nicht heraus. Okay, das Ganze ist noch nicht so lange her und etwas besser ist es schon geworden. Aber die Momente in denen ich Corinna verfalle gibt es immer noch.

Klar gibt es auch andere Frauen die ich interessant finde und bei denen ich versuche zu flirten. Aber wenn es bei einer mal nicht klappt, denke ich wieder sofort an Corinna.

Jetzt mal ganz ehrlich. Ist mein Verhalten normal? Ist es normal sich zwei Jahre lang so damit rumzuquälen?

Manchmal habe ich aber auch das Gefühl ich stehe mir noch zu viel selbst im Weg. Obwohl die ganze Situation so verdammt ungesund ist, fällt es mir schwer da heraus zu kommen. So komisch wie es klingt aber irgendwie will ich nicht da raus. Ich möchte nicht, dass das mit Corinna endgültig ein Ende hat. Ich glaube immer noch, dass ich einfach warten muss bis sie bereit ist aber dieser Moment wird wahrscheinlich nie kommen. Und sogar, wenn er da ist, was wäre ich denn bitte schön für ein Mensch, wenn ich sie dann ranlassen würde? Dann würde ich ja sofort Ja und Amen sagen, wenn sie erwartet, dass ich springen soll.

Das darf nicht passieren! Wenn sie nicht in der Lage war anzuerkennen, dass ich eine Chance bei ihr verdient habe und mir einen Korb gibt um dann so viele Monate, wenn nicht Jahre später bei mir angeschissen zu kommen, verdient sie mich gar nicht! Das ist das was ich versuche in meinen Schädel reinzubekommen, aber ich brauche nur ein Foto von dieser Frau zu sehen und ich knicke ein.

Was kann ich tun um zu widerstehen? Was kann ich tun um sie aus meinen Gedanken loszuwerden?

Brauche ich wirklich professionelle Hilfe?

01.10.2025 19:19 • 02.10.2025 x 1 #1


13 Antworten ↓


@cupidor

Kurzgesagt funktioniert Breadcrumbing am besten bei ängstlichen Bindungstypen, die auf Nähe und Anerkennung angewiesen sind du bist mMn ein ängstlich-gedankenverlorener Bindungstyp.

Zitat von cupidor:
Brauche ich wirklich professionelle Hilfe?


Könntest mal drüber nachdenken.
Nicht mal unbedingt wegen ihr, sondern grundsätzlich. Das hat ja ne Ursache und wird auch in Zukunft ne Rolle spielen.

A


Unerwiderte Liebe in Zusammenhang mit Breadcrumbing

x 3


@Tekton Was genau meinst du mit ,,gedankenverloren''?

Zitat von cupidor:
@Tekton Was genau meinst du mit ,,gedankenverloren''?


Zu viel über die Beziehung nachdenken, grübeln, hinterfragen, sich davon absorbieren lassen - das kommt durch die Angst.

Quasi ne strikte Fixierung, in Richtung obsessives Verhalten.

Ich habe mit viel Ausdauer deine ganze Geschichte gelesen, war auch sehr unterhaltsam und bei dir ist viel los.

Zuerst einmal tust du einiges in deinem Leben, du bindest dich mit ein, bist in einem Verein und hast einige Freunde und Kollegen und unternimmst auch viel. Du bist nicht jemand der nur Trübsal bläst, ob wohl du dich auch total hängenlassen könnest durch die Unerwiderte Liebe seitens Corinna.

Nicht so viel, du kannst es einfach annehmen dass es so ist und irgend wo parkieren und es nicht mehr als Belastung ansehen sondern als Etwas was nicht immer rational erklärbar ist.

Es gibt Menschen die dein Leben kreuzen, die einen hinterlassen Bleibenden Eindruck und andere verschwinden oder verblassen.

Wenn du aufhörst dir zu sagen du bist nicht richtig, dann wird es dir besser gehen und wenn du gute Gedanken an sie hast, dann verbiete sie dir nicht, weil das irgend wann zu einem inneren Kampf ausarten kann und werte sie nicht ab weil du enttäuscht bist, das hält auch nicht lange an.

Du kannst akzeptieren dass sie allgemein einen anderen Umgang mit Menschen pflegt als du es dir gewohnt bist und der auch nicht immer zu deine Zufriedenheit ausfällt, wenn du mit ihr befreundet sein willst dann musst du gut hinschauen und natürlich musst du dir nicht alles gefallen lassen, doch wenn sie ein berechneter Mensch ist und auf ihre Vorteile schaut und dich schnell um den Fingerwickeln kann, dann musst du da mehr auf dich acht geben.

@cupidor

Ich fand den Text schön, irgendwie hätte er auch von mir sein können.
Muss gerade darüber nachdenken, ob ich ängstlich-vermeidend bin, wie Kollege @Tekton sagt.

Aber geht ja um Dich. Also, dieses Sehnen, das hat m.E. auch seinen eigenen Wert. Ich habe von einer frühen Freundin nach ner On/Off Beziehung (bei der zumeist sie den Schalter betätigte), auch erst loslassen können, als mir irgendwann klar wurde, dass das nix wird, niemals wieder.

Ich weiß nicht warum es mir an dem Tag klar wurde, aber der hat mein Leben verändert. Kam in Kontakt mit einer inneren Orientierungslosigkeit, so eine erträumte Beziehung ist ja auch was, an dem man sich ausrichten kann, und schwärmen kann man. Ich habe das gerne gemacht und trotzdem gelitten. Halt immer im Wechsel, so wie Du das auch kennst.

Und diese Orientierungslosigkeit oder Leere (eine von mir damals nicht erkannte und nicht zu integrierende dunkle Schwester der Freiheit) ist halt wirllich nicht schön. Davor willst Du Dich vielleicht schützen, aber das Baden in Gefühlen ist auch schon ein eigener Genuss.

Psychotherapie ... keene Ahnung, wie läuft Dein Leben denn sonst so?

@Cbrastreifen

Jo, vermeidend seh ich seinem Fall auch (oder erkenne es wieder, sagen wir mal so) aber dem ambivalenten eher nachgestellt, weil träumend usw usf.

Bei mir ist es aber ähnlich, deshalb sprang es mich an wie die Brotkrumen - bitte noch einen letzten ^^

Aber na ja. Irgendwann ist auch Essig. Da knallt dann iwann der Selbstwert rein, sich nicht länger auf die Rolle nehmen zu lassen. Es dauert nur länger und tut mehr weh, als bei sicheren Bindungstypen, die ja relativ schnell die Suppe abgeben, wenn sie merken, dass sie alleine löffeln.

Ich denke, daß du mittels der Corinna-Geschichte das durchlebte und erlittene Gefühl von Ablehnung während deiner Kinderjahre wieder und wieder durchspielst. Siehst du die Parallelen? Vom Gefühl her ist es immer noch dasselbe, nicht?

Gar nicht gefällt mir an deiner langen Erzählung der kurze Part, wo die kalte Wut durchscheint:
Ich war so verletzt und wütend, dass ich mir sogar vorgenommen habe, ihr Leben zu einer einzigen Hölle zu machen. Ich war fest entschlossen, das nicht einfach so auf mir sitzen zu lassen. Ich bin doch auch ein Mensch mit seiner Würde der sich nicht einfach bücken darf und seine Grenzen setzen muss.

Corinna und auch jede andere junge Frau tut, was SIE tun will. Und wie sie selber sagte, war das sicher nicht ihr erstes Besäufnis. Daß du dich etwas um sie gekümmert hast, damit ihr nichts passiert, war anständig von dir, verpflichtet sie aber zu nichts. Und wenn du nichtmal aus dem Wagen steigst, wie sollte sie, die schon ausgestiegen war, dich dann zum Abschied umarmen? Aber du beschwerst dich, daß sie nur Tschüss gesagt hat. Ich denke, du erschaffst dir immer wieder solche Situationen, die unweigerlich darin münden, daß du wieder enttäuscht, frustriert und auch wütend wirst / werden mußt.

Ein Gedanke wäre nun, daß du dich ganz in Ruhe mit deinen früheren Jahren befasst und die Gefühle aus deiner Kinderzeit zu verarbeiten suchst. Kinder sind wie Kinder eben sind, und daß du das Bedürfnis nach (mehr) Anerkennung und Zugehörigkeit gehabt hast, war nicht IHRE Sache. Spreche sie im Nachhinein von den Vorwürfen los, die du ihnen nachträgst. Dann ist der Schritt zum Heute nicht mehr weit, daß nämlich auch heute jeder SEINE Hintergründe für SEIN Tun hat, und daß Niemand dafür zuständig ist, daß du dich wohlfühlst und alles hast, was du emotional braucht. Wenn du das mit innerer Gelassenheit gelten lassen kannst, dann bist du frei. Und dann können schöne heutige Stories kommen.

Zitat von Tekton:
Jo, vermeidend seh ich seinem Fall auch (oder erkenne es wieder, sagen wir mal so) aber dem ambivalenten eher nachgestellt, weil träumend usw usf.

Ist das nicht eher anklammernd? Man will ein definitives Ende irgendwie nicht wahr haben, aber andererseits hat die Träumerei auch ihren Eigenwert. Man zahlt also nicht nur drauf.

Zitat von Tekton:
Bei mir ist es aber ähnlich, deshalb sprang es mich an wie die Brotkrumen - bitte noch einen letzten ^^

Ich kannte den Ausdruck gar nicht, hab mich da dann aber auch wiedererkannt.
Meine letzte Verliebtheit vor der aktuellen Freundin, da lief das ähnlich. Seltsames Spiel, so im Rückspiegel betrachtet.

Zitat von Tekton:
Aber na ja. Irgendwann ist auch Essig. Da knallt dann iwann der Selbstwert rein, sich nicht länger auf die Rolle nehmen zu lassen. Es dauert nur länger und tut mehr weh, als bei sicheren Bindungstypen, die ja relativ schnell die Suppe abgeben, wenn sie merken, dass sie alleine löffeln.

Ja, aber die sind mir eher unsympathisch so in der geschäftsmäßigen Abwicklung von Kosten und Nutzen. Liebe muss doch auch weh tun.

@Cbrastreifen

Die Frage ist ja, wie er damit umgehen kann, dass diese Corinna ihm nie geben wird, was er braucht - er aber trotzdem jedes Zeichen von ihr bewertet, als wäre es eine Heirat. Oder kurz davor.

Sie ist mMn der entgegengesetzte
Bindungstyp - nur vermeidend. Sich nicht festnageln lassen. Würde er es anders bewerten, würde es ihn nicht so sehr verletzen, aber das kann er ja scheinbar nicht, weil es vielleicht so vorgelebt oder gegeben wurde (oder nicht gegeben wohl eher).

PS. Breadcrumbing als Begriff ist durch mWn durch den Narzissmus so populär geworden - wie so viele andere Begriffe, die vermutlich jeder mal als Verhalten beobachtet oder davon gehört hat.

Hoovering zB. Also Staubsaugen ist auch so ein Schlagwort. Den Partner nicht gehen zu lassen, obwohl der will oder nicht mehr kann, sondern ihn immerwieder reinzusaugen.

Teilweise mit Umwickeln, Vorwürfen für Schuldgefühle (oder emotionale Kontrolle), Alte Geschichten ausgraben oder Anspielungen darauf machen usw usf.

Hast du vielleicht mal erlebt.
Der oder die Ex, der oder die dann gemeinsame Dinge aus eurer gemeinsamen Zeit erwähnt, vonwegen dass jetzt erstmal Bananeneis gegessen wird - damit du die Emotion zurückholst.

Ist schwierig. Besonders, wenn man dafür anfällig ist.

Zitat von Tekton:
Die Frage ist ja, wie er damit umgehen kann, dass diese Corinna ihm nie geben wird, was er braucht - er aber trotzdem jedes Zeichen von ihr bewertet, als wäre es eine Heirat. Oder kurz davor.

Ja. Ich hatte das neulich - so vor zwei Jahren - auch noch, aber da war ich schon deutlich älter. Ich genoss das Gefühl Hals über Kopf verliebt zu sein, aber irgendwann hat sie den Bogen überspannt und ich war raus. Wir waren erst Arbeitskollegen, hatten danach ein paar Dates, alles war seltsam, aber emotional hoch aufgeladen, zumindest von meiner Seite.

Zitat von Tekton:
Sie ist mMn der entgegengesetzte
Bindungstyp - nur vermeidend. Sich nicht festnageln lassen. Würde er es anders bewerten, würde es ihn nicht so sehr verletzen, aber das kann er ja scheinbar nicht, weil es vielleicht so vorgelebt oder gegeben wurde (oder nicht gegeben wohl eher).

Das war bei meinem Gegenpart wohl auch so. Extrem freiheitsliebend, aber auch extrem introvertiert.
Ich habe aber auch jede nicht ablehnende Geste genutzt, um ein emotionales Feuerwerk zu starten, bzw. sowas kann man ja nicht selbst machen, es passierte einfach. Ein Leben zwischen emotionalen Extremen, warum ich das brauchte, keine Ahnung, war ein emotionaler Crashkurs, fühlen, lieben, leiden und immer wieder von vorne, knapp 2 Jahre lang.

Zitat von Tekton:
PS. Breadcrumbing als Begriff ist durch mWn durch den Narzissmus so populär geworden - wie so viele andere Begriffe, die vermutlich jeder mal als Verhalten beobachtet oder davon gehört hat.

Hoovering zB. Also Staubsaugen ist auch so ein Schlagwort. Den Partner nicht gehen zu lassen, obwohl der will oder nicht mehr kann, sondern ihn immerwieder reinzusaugen.

Kannte ich auch noch nicht. Gut, sich mal wieder upzudaten.

Zitat von Tekton:
Teilweise mit Umwickeln, Vorwürfen für Schuldgefühle (oder emotionale Kontrolle), Alte Geschichten ausgraben oder Anspielungen darauf machen usw usf.

Hast du vielleicht mal erlebt.

Nee, ich mische gerade eine sehr seltsame Beziehung mit (hoffentlich) Resten von Rosenkriegversuchen (einseitig, ich spiel nicht mit) und Stalklinganteilen. Hätte ich mir auch nicht träumen lassen, dass es mal so weit kommt.
Zitat von Tekton:
Der oder die Ex, der oder die dann gemeinsame Dinge aus eurer gemeinsamen Zeit erwähnt, vonwegen dass jetzt erstmal Bananeneis gegessen wird - damit du die Emotion zurückholst.

Ist schwierig. Besonders, wenn man dafür anfällig ist.

Die letzten Jahre waren ein seltsames Stahlbad. Wie gesagt, Emotionen pur, dazu die Erkenntnis, dass ich keine Angst mehr vor dem Ende einer Beziehung habe. Ich würde trauern, aber ich überlebe es. Da war ich mir zuvor nicht sicher.

Gleichzeitig sind Symptome verschwunden, die mitunter Jahrzehnte zu Gast waren. Seltsame, aber schöne Erfahrung. Hab's im Forum hie und da verstreut.

@Tekton Was ich vorhin vergessen habe zu sagen. Mich ärgert vor allem, dass ich so dumm und naiv war, dass ich glauben konnte, dass da was entstehen könnte. Jedesmal wenn ich sie sehe, werde ich an all das erinnert was vorgefallen ist. Das Problem ist halt, dass wir uns schwer aus dem Weg gehen können, da Luxemburg klein ist und wir beide geschäftlich sozusagen noch viel miteinander zu tun haben.

Hab leider nur die Hälfte geschafft, nicht weil es mich nicht interessiert, sondern weil ich immer noch mit Konzentrationsproblemen beim Lesen nach Corona zu kämpfen habe.
Aber der Tenor ist ja auch so erkennbar.

Bringt leider nichts, wenn es nur einseitig funkt und endet in Herzschmerz.

Schwärmerei ist ja verständlich und hartnäckig dranbleiben, kann ja auch mal zum Erfolg führen.

Die Dame zeigte ja nur mal kurzzeitig Interesse, als sie das Gefühl hatte, dass du sie nicht umschwärmst.
Da wurdest interessant und ihr Jagdtrieb kurzzeitig geweckt.
Nachdem sie merkte, dass sie dich schon im Netz hatte, war es für sie erledigt und die Beute uninteressant.

Allerdings bei der Schwärmerei und Hartnäckigkeit sollte man aufpassen, dass es nicht ins obsessive kippt und psychisch krank macht.

Das beste Heilmittel ist eine neue Beziehung, Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht, die man aber nicht erzwingen kann und man warten muss, bis der Zufall es ergibt und man die Richtige trifft.

Zitat von cupidor:
@Tekton Was ich vorhin vergessen habe zu sagen. Mich ärgert vor allem, dass ich so dumm und naiv war, dass ich glauben konnte, dass da was entstehen ...


Du warst ja nicht dumm und naiv, weil du Gefühle hattest, sondern du hattest Hoffnungen auf Mehr, weil sie die befeuert und du den Faden schon weitergesponnen hast.

Das Zauberwort ist in dem Fall Distanzierung. Nicht zu ihr (vllt vorerst) sondern von deinen Hoffnungen, dass sie sich an dich binden wird.

Wenn sie viel Aufmerksamkeit und Bestätigung sucht (vermutlich nicht nur bei dir) dann würde sie dich eh aufrauchen, weil du der Typ bist, der ihr alles geben würde - rund um die Uhr, wie die Feuerwehr.

Und wenn der Kick bei ihr nicht mehr ausreicht oder du einen Hänger hast, dann wird sich der Nächste gesucht. Deshalb ist sie aber nicht böse - das ist einfach ein unbewusstes, instabiles Bindungsverhalten, das viel Intensität Drama sucht.

Du könntest es natürlich auch lockerer sehen, aber na ja - sie könnte auch ihren Charakter ändern...beides ist aber unwahrscheinlich.

A


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