Sie hat Schluss gemacht aus Gewohnheit

Hallo miteinander,

hab gestern abend die Antworten von Euch durchgelesen und hab teilweise festgestellt, dass das lange Wochenende Euch auch viele Tiefs eingebracht hat. Ich konnte mich darin auch wiedererkennen. Der eine Feiertag machte für mich das Wochenende definitiv zu lange

Der Freitag abend ging bei mir ganz gut...bin bis um 20 Uhr im Büro gesessen und hab etwas meine Arbeit aufgeschafft, die ich aufgrund fehlender Konzentration der letzten Wochen einfach nicht gepackt habe. Weiss nicht, wann ich das letzte Mal freitags so lange gearbeitet hab, weil ich schon deswegen mir wieder hätte was anhören können, warum die Arbeit wichtiger sei als sie....von dem her, hats nun keinen gejuckt, dass ich erst um 20 Uhr raus bin.

Samstag habe ich mich tagsüber beschäftigt, in dem ich meine Wohnung mal wieder ordentlich sauber gemacht und meine Wäsche erledigt hab - ist die letzten Wochen auch so gut wie nix passiert Abends war ich dann auf nem Geburtstag, was mir auch etwas gut getan hat....obwohl ich mir trotz vieler Gäste irgendwie doch einsam vorgekommen bin. Auf der Heimfahrt dann wieder die gleiche Sch... wie nachm Urlaub...von Minute zu Minute ging es mir mieser. Dementsprechend war die Nacht und der darauffolgende Sonntag auch alles andere als schön....hatte das Glück, dass ein Freund vorbeigeschaut hat....allerdings ist er mit seinen Ablenkungsversuche weitestgehend an mir gescheitert... wir sind dann noch a bisle raus (spazieren laufen und dann auf ein Pfingstfest in der Nähe)....hat mich zwar nicht sonderlich gepusht, aber das Gefühlskarusell drehte sich nicht weiter nach unten....man muss sich wohl mit ganz kleinen Erfolgen zufrieden geben.

Nach einer wieder weitestgehend schlaflosen Nacht dachte ich mir dann gestern: So kann es nicht weitergehen! Du katapultierst Dich immer weiter ins große, schwarze, tiefe Loch und habe mit mir ein Experiment gemacht und bin ALLEINE in eine Sole-Therme in der Nähe meines Wohnortes. Eine sehr schöne Anlage, in der ich in der Vergangenheit (als wir noch zusammen waren) mich immer sehr gut entspannen könnte. Ich wollte mir einfach was Gutes tun und VORALLEM raus aus den vier Wänden, weil ich merkte, es geht immer noch weiter bergab. Kerle, Kerle, ich kann Euch sagen, das hat eine Überwindung gekostet und auf der Hinfahrt, wollte ich mehrmals umdrehen. Aber ich hielt mich immer wieder an dem Gedanken fest, wie dreckig mir es zuhause ging. Wirklich entspannen konnte ich in meiner Situation natürlich nicht....aber die vielen Badegäste drumherum haben mich doch etwas abgelenkt, dass es mir nicht noch schlechter ging. Nicht dass ich mit jemand ins Gespräch gekommen wäre. Aber allein das Beobachten der verschiedenen Menschen sorgte für etwas Ablenkung. Man sollte natürlich eher die Menschen beobachten, die auch keinen glücklichen Eindruck machen...da habe ich mich mal bewusst drauf konzentriert.....glückliche Menschen zuzuschauen schmerzt natürlich wieder mehr. Alles in allem, hat mir das Ganze keine große Freude bereitet. Aber ich denke zuhause wäre es mir nicht besser, tendenziell sogar etwas schlechter gegangen - also, war auch das Experiment mehr oder weniger erfolgreich. UND: Gestern abend ging es mir doch etwas besser, wie am Sonntag....vielleicht auch die Vorfreude auf die Arbeitswoche (hätte nicht gedacht, dass ich mich sonntags mal auf den Montag freue?!)

Teeblümchen, das mit der Kiste kann gut sein....ich weiss mittlerweile schon auch, dass sie wohl auch noch mit der Trennung zu kämpfen hat...aber nachdem sie trotzdem wohl schon einen Neuen am Start hat (der vielleicht doch nicht so toll ist), denke ich, dass es bei ihr wohl doch die Angst vorm Alleinsein ist oder dass sie merkt, was sie an mir verloren hat - vielleicht auch die Entscheidung bereut. Aber nach allem, was bei uns gelaufen ist, würde ich mir keinen Gefallen tun, nochmal darauf einzugehen....Auf der anderen Seite macht es die Entscheidung abzuschließen wieder schwieriger. Ich habe mich deshalb am Wochenende auch mit dem Gedanken auseinandergesetzt: Was wäre, wenn sie sich jetzt melden würde und um ein Gespräch bitten würde. Auch in den Phasen am Wochenende, wo es mir schlecht ging, war ich immer noch der Überzeugung, dass ich nicht mehr darauf einsteigen würde! Trotz der ganzen miesen Sitation, die ich momentan durchlebe - mein Herz hat scheinbar doch schon einen (wenn auch noch kleinen) Haken an die Sache gemacht.

Die Gedanken, die moonlight beschrieben hat kenne ich auch zu gut. Teilweise Gedanken, teilweise Träume...mir schwirrt immer wieder im Kopf rum, wie sie schon mit dem nächsten ausgeht, mit ihm in der Kiste liegt (sorry, aber solche Gedanken hat man halt auch) usw. und das macht mich echt rasend....Moonlight, mach Dir aber bitte keine Vorwürfe, dass Du ihn zu der neuen getrieben hast....es gehören immer zwei dazu. Und hätte er Dich wirklich geliebt, wäre es für ihn kein Problem gewesen, wenn Du nicht überall mitgehst - mehr noch, er wäre vielleicht auch gerne mal bei Dir geblieben und hätte die ein oder andere Unternehmung sausen lassen. Ich konnte das nach unserer ersten Trennung auch nicht - so tun, ob alles in Ordnung ist. Meines Erachtens lügt man sich da selber was vor oder verdrängt alles - das ist dann eine denkbar schlechte Basis eine Beziehung zu retten. Bitte mache Dir deshalb (wie Teeblümchen auch schon gesagt hat) keine Vorwürfe....

Teeblümchen beschreibts ganz gut, wie bei nem Dro., den man sein Zeugs wegnimmt, man ist von Zeit zu Zeit nicht Herr seiner Gefühle...in solchen Situationen (wobei ich fast vermute, dass sie diese Aussage von Doris Wolf erfahren hat

Phasenweise vermisse ich sie halt auch immer noch sehr....natürlich die schönen Dingen, die wir gemeinsam hatten...mache mir aber dann bewusst, was für einen Preis ich bezahlen würde, wenn es nochmal eine Chance geben würde. Sie müsste sich ganz schön verändern....das kann sie sicherlich nicht und wenn, dann macht sie im Widerspruch zu ihrem eigenen Ich, nur um mich erneut zu halten und das ist widerum keine Basis für eine gemeinsame Zukunft. Also, versuche ich erneut der Wahrheit ins Auge zu blicken - es hat keinen Sinn und Wert mehr....Und wie Maikäfer15 schon sagt...die Komponente Angst-vor-Alleinsein spielt vermutlich auch sehr mit rein.

Das mit der körperlichen Betätigung ist bei mir so ne Sache....da sich bei mir schwierige psychische Phasen gleich immer auf den Schlaf niederschlagen und dann gleich so extrem, dass ich praktisch gar nicht schlafe....fehlt mir momentan echt die Kraft dazu. Hab mir zwar was verschreiben lassen...aber nehm ich zuviel, bin ich am nächsten Tag noch matschiger...nehm ich zu wenig, hilfts ned wirklich....außerdem halt ich generell ned viel, sich den Schmerz mit Medikamenten zu betäuben...Ich hoffe nun einfach, dass es bald etwas besser wird und ich somit zu ein paar Stunden Schlaf pro Nacht komme. Deshalb konzentriere ich mich momentan darauf mich mit etwas Unanstrengenderem zu beschäftigen - TV, Telefon, PC, spazieren gehen, Hausarbeit (auch wenn ich mich da momentan echt dazu prügeln muss), lesen....bereitet mir zwar alles keinen Spaß, aber ich schaffs wenigstens mich meistens dafür zu motivieren

Ich wünsche Euch heute schon mal einen schönen Dienstag und vorallem etwas positivere Gefühle, wie die, die wir am langen Wochenende teilweise hatten.

Viele liebe Grüße
rawi

Hallo Ihr drei,

ich melde ich heut nur mal kurz. Hab heut mal so richtig schön blau gemacht, den halben Tag verpennt (war ziemlich k.o. von meinem Arbeitsmarathon am WE), dann bin ich in die Bibliothek gegangen und hab mich mit schönen Büchern eingedeckt - vor allem mit Sachen, die gut geschrieben sind und einen ästhetischen Genuss versprechen, u.a. auch De profundis von Oscar Wilde - das passt ganz gut zu unserem Thema, denn er beschreibt da rückblickend (im Gefängnis verfasst) die Beziehung zu seinem launischen Ex-Freund, wie er sich ausnutzen lassen und trotz x Trennungsversuchen die Kurve nicht gekriegt hat und letzten Endes ja sogar im Gefängnis gelandet ist. - Wenn Euch mal wieder die Decke auf den Kopf knallt - vielleicht hilft ja das. Es kann also noch schlimmer enden als bei uns, und das sollte ich mir vielleicht auch vor Augen halten, damit ich nicht rückfällig werde

Rawi: Doris Wolf habe ich hingegen nicht gelesen

Was das Umziehen betrifft, moonlight - ich bin letztes Jahr auch ganz alleine umgezogen, habe allerdings nicht viele Sachen. Nichtsdestotrotz - so 10-12 schwere Kisten, 2 Stühle, einen Tisch und eine Matratze hatte ich schon zu schleppen - mein Ex hat mir in keinster Weise geholfen, hat an dem Tag wohlweislich erst abends angerufen, obwohl er wusste, dass ich umziehe, und scheinheilig gefragt, was ich gerade Schönes mache.... Aber vielleicht kannst Du eine Annonce aufgeben, dass Du Umzugshelfer suchst - falls es in Deiner Stadt eine Uni gibt, kannst Du ja vielleicht da eine Annonce aushängen (?). Studenten verdienen sich vielleicht gern bisschen was dazu. (Bei mir hat damals zum Glück alles in ein Taxi reingepasst, so dass der ganze Umzug nur 11 Euro gekostet hat).

Ich glaube, wir sollten uns auch nicht zu große Illusionen über das vermeintliche Glück unserer (liierten) Mitmenschen machen. Mir wird regelmäßig mulmig zumute, wenn ich Paare auf der Straße sehe - gerade sonntags, weil ich zumindest z.T. den Eindruck habe, dass sie sich eigentlich furchtbar miteinander langweilen.... Und ich glaube, einsam fühlen sich ganz viele Leute. Frag mich nur grade, was das Gefühl der Einsamkeit eigentlich ausmacht - Bindungslosigkeit? Beziehungslosigkeit? Fehlende Kommunikation? Fehlende körperliche Präsenz anderer Menschen? Langeweile? Konzentrationsunfähigkeit? Alles zusammen? (Ich meinerseits kannte dieses Gefühl ja sonst so gut wie gar nicht, weil ich schon als kleines Kind gelernt habe, mich vorwiegend alleine zu beschäftigen... Aber andererseits habe ich auch schonmal gesagt bekommen, dass ich ein verhinderter Extrovertierter sei - und das ist wohl wahr...)

Naja, jetzt lese ich noch paar Seiten und dann gehe ich vielleicht noch ins Kino. Bei uns läuft gerade eine spanische Filmwoche und es kommen eine Menge guter Filme.

Bin heut irgendwie richtig gut drauf (habe aber den leisen Verdacht, dass es daran liegt, dass er auf meine Mail gestern geantwortet hat - ob das mal keine böse Falle ist.... )

teeblümchen

P.S.: moonlight - bin ja gespannt, was aus Deiner Annonce wird

Hallo zusammen!
RaWi, schön, dass Du wieder da bist. Finde ich richtig gut, dass Du versucht hast Dir mit dem Besuch in dem Solebad was gutes zu tun. Schade, dass es nicht so richtig funktioniert hat. Aber immerhin hast Du mal wieder den Schritt hinaus unter Menschen gewagt. Dieses Gefühl, dass man sich freut, dass endlich Montag ist und man wieder arbeiten darf kenne ich auch nur zu gut. Aber irgendwie ist das doch keine Lösung. Es muss doch auch mal wieder andere Dinge geben, auf die und über die wir uns freuen.

Teeblümchen, Dir ging es ja heute anscheinend ganz gut. Aber ich hoffe, Du erleidest nicht gerade einen Rückfall. Oscar Wilde hab ich noch nicht probiert,. Ich habe mich gerade durch die Larsson Trilogie durchgelesen. Die waren so fesselnd, dass sie mich kurzfristig mal auf andere Gedanken gebracht haben.

Jetzt finde ich es gerade schrecklich hier am PC zu sitzen, während draußen Sommer ist, die Vögel zwitschern, man im Strassencafé sitzen könnte und ich mich einfach nicht aufraffen kann. Aber das wird dann auch mal besser, wenn ich ´ne Wohnung mit Balkon oder Terrasse habe.

Ja, moonlight, mir steht auch noch ein Umzug bevor, weil ich momentan noch in einer Zwischenlösung wohne.Aber hey...das sollten wir ja wohl irgendwie hinkriegen. Teeblümchens Idee mit Studenten hat doch Hand und Fuß.

An euch alle: diese blöden Gedanken, was der/die Ex jetzt gerade mit der/dem Neuen erleben. Die können einem das Leben noch mehr zur Hölle machen. Doch auch mit diesen Gedanken seid ihr nicht allein. Mich zerreisst es auch fast, wenn ich daran denke, dass er mit ner anderen im Bett liegt und mit ihr das macht, was ich nicht mehr von ihm haben kann. So was blödes. Nur weil wir im Moment gerade mal Singles sind, heißt das ja nicht, dass wir nie mehr Liebe, Nähe und Zärtlichkeit erleben werden. Nur ungeduldig dürfen wir nicht werden und uns nicht mit solchen Gedanken das Leben vergiften.

Vielleicht war ja auch in Wirklichkeit gar nicht alles so schön, wie wir es in Erinnerung haben? Vielleicht wird es mit dem/der nächsten viel schöner!

Eure Beobachtungen bezüglich der Paare die man so sieht kann ich auch bestätigen. Wenn man mal darauf achtet, wie viele im Restaurant am Tisch sitzen und schweigen....und auch beim Spazierengehen genervt, verpflichtet oder gelangweilt aussehen. Die sind glaube ich sehr oft zweisam einsam. Und dann doch lieber allein einsam. Zweisam einsam ist noch viel schlimmer.

RaWi, Du hast Recht. Der Preis, den wir bezahlen müssten, um unsere Beziehungen wieder zu kitten, wäre zu hoch. Wir müssten uns total verbiegen und unsere Partner auch. Das wäre wirklich keine Basis für eine Beziehung und von vornherein zum Scheitern verurteilt, glaube ich. Und da Du auch Doris Wolf gelesen hast, gehe ich mal davon aus, dass auch Du mittlerweile erkannt hast, warum eure Beziehung gescheitert ist. obwohl es schon weh tut, wenn man sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, dass er/sie sich einem anderen zugewendet hat, weil wir ihm/ihr das nicht mehr geben konnten was er/sie erwartet hat. Und dann darf man sich nicht minderwertig fühlen. Und das ist schwer.

Das Problem mit dem Telefonhörer kenn ich auch nur zu gut. Aber zum Glück habe ich das ziemlich fix in den Griff bekommen.

Die körperliche Betätigung ist schon nicht das schlechteste um Frust und Aggressionen abzubauen, aber wenn dir dafür im Moment die Kraft fehlt ist es natürlich nicht umzusetzen. Ich habe beim fernsehen im Moment das Problem, dass ich einen Film anschaue und alles geht an mir vorbei. Könnte die Handlung nicht wiedergeben. Aber wenn Du dich so ablenken kannst, ist doch supi.

Moonlight, finde ich klasse dass Du eine Anzeige aufgegeben hast. Du musst unbedingt berichten!

Noch eine Weisheit zum Thema zerrüttete Beziehungen: aus einer gesprungenen Schüssel kann man nicht mehr essen.

für heute wünsche ich euch schon mal eine Gute Nacht. Vielleicht schaue ich später noch mal rein.
maikäfer

Rawi - nochmal zu Deinem Schlafproblem: Hast Du es schonmal mit Johanniskraut probiert? Es schlägt zwar erst nach 2 Wochen an, aber macht im Allgemeinen ausgeglichener und ruhiger, ohne einen matschig zu machen. - Und nach Sport kann man auch besser schlafen....

Maikäfer: Von wem ist denn die Larsson-Trilogie? Habe noch nichts davon gehört.

Einen Rückfall habe ich gottlob nicht, nein.

Gute Nacht alle miteinander

teeblümchen

Hallo Teeblümchen,

vielen Dank für den Tipp. Aber den Versuch mit Johanneskraut, Hopfen oder auch Baldrian habe ich schon hinter mir....habe eine Zeitlang hoch dosiertes Johanneskraut (900) genommen....aber auch das hat nicht geholfen...momentan nehme ich synthetische Medikamente...und auch hier musste ich die Dosis im Laufe der letzten zwei Wochen erhöhen... Will zwar echt so schnell wie möglich wieder weg von dem Zeugs...aber erst mal möcht ich einfach wieder ein paar Tage gut schlafen können...dann gehts mir vielleicht auch wieder ein wenig besser...

Hab immer gedacht, es wird nicht mehr schlimmer....aber seit Sonntag häng ich eigentlich komplett durch...

Ich habe echt keine Kraft mehr, mich für irgendwas aufzuraffen...ziemlich frustrierend!

Wünsch Euch allen eine gute Nacht und vorallem einen guten Schlaf (den wünsch ich mir jetzt ganz egoistisch auch mal selber )

RaWi

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, Ihr habt gut geschlafen. Ich bin heute früh - nach meinen gestrigen Höhenflügen -wirklich in einer ganz jämmerlichen Stimmung erwacht. Habe begriffen, dass hinter seiner vorgestrigen Mail (was mit mir wäre, ob ich krank sei, ob ich ihn mal anrufen könne) offenbar eine Regung steckte, die ich bei ihm gar nicht vermutet hätte - Mitleid! (am nächsten Morgen folgte nochmal ne Mail, ich dürfe auf ihn nicht sauer sein.) - Ich bin aber sauer. Und wie! Darauf, dass er über die ganzen 1,5 Jahre hinweg seinerseits meinen mit periodischer Regelmäßigkeit auftretenden Trennungswunsch nicht akzeptiert hat, und das, obwohl er wusste, dass er mich nicht liebt. Ich habe stets versucht, mich in solchen Situationen konsequent NICHT mehr bei ihm zu melden und hätte zu einem früheren Zeitpunkt wohl meinerseits den Absprung auch relativ leicht geschafft - aber von seiner Seite her folgte dann immer ein derartiger Telefon- und Klingelterror (er ist manchmal 3 x täglich bei mir klingeln gekommen und das Tel. klingelte z.T. im 30-Min-Takt), dass ich mich stets doch wieder erweichen ließ, weil ich a) dachte er leidet und b) - blöd, wie ich bin, dachte ihm liegt wohl doch was an mir. (Nur Einsamkeit, dachte ich, kann es nicht sein, hat er doch stets geprahlt, wie schnell er eine Neue finden könne, wenn er nur wolle - und das habe ich ihm auch geglaubt.)
Ich bin so sauer auf mich, dass ich mir die ganze Zeit vorgemacht (z.T.auch vormachen lassen) habe, sein Beziehungsverhalten (dass er sich draußen nicht mit mir gezeigt, mich nicht zu sich eigeladen hat etc.) sei irgendwie kulturell (türkisch) oder psychisch bedingt. Ja, und im Moment schüttelt mich in gewisser auch die Eifersucht oder sagen wir - das Gefühl der Demütigung, wenn in mir der leise Verdacht aufkommt, dass er vielleicht nur mit mir so umgesprungen ist, dass nur ich sozusagen wie eine Frau im Keller gehalten wurde, weil man mit mir ja sowas machen kann, während er sich anderen gegenüber vielleicht als ganz normaler, beziehungsfähiger Mensch erweist, mit ihnen weggeht, sie zu sich nach Hause einlädt, sie seinen Freunden vorstellt etc.
Ich sollte wohl mal einen Selbstverteidigungskurs besuchen, damit sich gar nicht erst wieder jemand in solch schäbiger Absicht an mich heranmacht. Irgendwas, wo man den Aggressivitätsquotienten steigert - und ihn möglichst auch in den passenden Momenten parat hat, und nicht erst im Nachhinein, auf dem Papier...

Naja
teeblümchen

guten morgen ihr lieben,

ich will euch ja jetzt mit meinen gejammer nicht noch mehr runterziehen,aber mir geht es momentan sowas von beschissen.gestern war ich auch kurzeitig euphorisch gewesen.der grund war:

ich hatte mich auf einer flirtbörse oder wie sich das nennt angemeldet,hab ich noch nie in meinem leben gemacht,weil ich davon einfach nichts halte.ich denk mir, da läuft noch weniger gescheites rum.nun gut,ich mich mal aus reiner neugierde angemeldet,
sind auch jede menge drauf angesprungen,einer hat mir besonders gut gefallen,aussehen,ähnlichkeit mit meinem ex!nach längerer unterhaltung kam dann raus,das er dieselbe vorgeschichte hat wie mein exes hörte sich an,als wäre es unsere geschichte..über 12 jahre mit ner frau zusammengewesen,geschieden,bis vor kurzen in einer drei jährigen beziehung gesteckt,seit 2 monaten erst zuende,sind aber gute freunde.das hat mich so hellhörig gemacht,das ich irgendwie kein bock mehr hatte mit dem zu chatten.
ich mein, für sich die langeweile totzuschlagen,ist sowas im ersten moment gut.aber wenn man so drauf ist wie wir,kann das einen noch mehr runterziehen.
ich glaub darum geht es mir heute noch schlechter als schlecht.


maikäfer,ich komme ursprünglich auch vom land,habe 14 jahre dort gewohnt,eine sehr schöne wohnung dort gehabt,meine wohnung war mein rückzugsort,wo ich mich sehr wohl gefühlt habe.da ich aber immer dieses hin und her hatte,wo zum schluss seine ex frau wieder ins spiel kam,bin ich dort regelrecht abgehauen,wollte so schnell wie möglich dort raus um mir das ganze nicht tagtäglich reinzuziehen.

als das alles unter dach und fach war mit neuer wohnung kam meiner wieder angeschisen.so wie deiner teeblümchen,bombadiert,mit
briefen,telefonaten,bis ich dann auch wieder weich wurde.nur meiner hat mir beim umziehen geholfen,umzugswagen bezahlt,sich extra frei genommen und einiges gemacht.deshlb hänge ich vielleicht noch mehr an ihn,weil er auch gute seiten hatte.schei. bin mir den wieder gut am reden.er hatte auch noch so ne charmante liebe art,sein fehler war,er hat mich immer wieder aufs neue verlassen.das schwein.falsche hoffnungen gemacht,mein schönes leben,das ich zuvor hatte ohne ihn,kaputt gemacht.
ich habe mich davor ohne ihn alleine,sauwohl gefühlt,war auch immer alleine.brauchte keinen um mich.
ich frage mich jetzt auch,warum zieht mich jetzt das alleine sein so runter.hab ich zuvor doch auch genossen.
ob das hier an meiner wohnsituation liegt,wo ich mich überhaupt nicht mit abfinden kann?ich mich einfach nicht wohl fühle hier?ich sag mir jetzt auch,das ist nur eine übergangslösung.aber trotzdem,ich ägere mich über mich selber,das ich im enddefekt das selbe wie er gemacht habe,ich bin abgehauen.anstatt ich mich dieser situation zu stellen.

ich will hoffen das es besser wird,vielleicht wenn ich wieder arbeiten gehen kann,da ist man ja unter kollegen,mit denen man ja schonmal was zum lachen hat.
und mal schauen,was die anzeige bringt.

vielleicht ruf ich gleich mal meine mutter an,weil mir geht es echt nicht gut.kann mich nochnichtmal mehr zusammenreißen.

wieso,kann es nicht einfach so sein wie vorher ohne mann.man sagt sich einfach,so,schlußstrich drunter und heute fängt ein neues leben an!dann zieh ich halt nochmal um und gut ist.nein,mir macht das angst,was für andere ein klacks ist

traurige moonlight

Hallo moonlight,

ja, ich wäre auch manchmal gern wieder die Alte, die gut alleine klarkommt und (vermeintlich) keinen Menschen braucht. Aber es hilft nichts - wir haben uns auf eine Beziehung eingelassen, die uns ja neben allem Psychoterror sicher auch was gegeben, irgendwelche vorher vielleicht verdrängten Sehnsüchte gestillt oder geweckt hat und deshalb haben wir den Absprung nicht rechtzeitig geschafft. Das müssen wir jetzt auslöffeln. Und versuchen, mit der Krise was Produktives anzufangen, uns selber ein bisschen mehr auf die Spur zu kommen. Mir z.B. schwant jetzt, dass ich mich vorher mit meiner Autonomie belogen, wohl lediglich aus der Not eine Tugend gemacht habe und dass ich daran jetzt ein bisschen arbeiten muss (soweit das mit 40 noch geht)....

Teeblümchen

Wenn man versucht, das Leben als ein Experiment zu begreifen und die Menschen, die uns über den Weg laufen als vorübergehende Dialogpartner, die uns was über uns selbst lehren, so schmerzhaft das auch sein mag, vielleicht gewinnt man dann einen anderen Blick auf die Dinge (??)

Hallo miteinander,

nun will ich meine Mittagspause dazu nutzen, Euch schnell zu schreiben. Moonlight, das gleiche habe ich am Wochenende durchgemacht. Am Samstag war ich teilweise auch richtig euphorisch und gut drauf und dann der Absturz am Sonntag und Montag. Montag abend und Dienstag früh gings wieder und gestern abend wars wieder soweit. Ich konnte bisher nie richtig weinen (hab mir das oft gewunschen, ich könnts) und gestern abend wars dann soweit, dass es aus mir raus kam. Ich erschrack über mich selbst, weil ich eine solche Reaktion nicht kannte und mir irgendwie dann eingeredet hab: So, jetzt bist nochmal weiter gesunken....im Nachhinein betrachtet, hats aber vielleicht auch raus müssen, denn es geht mir heut schon wieder einiges besser.

Warum schreib ich das? Unter anderem um Euch zu zeigen, dass die verschiedenen Phasen der Gefühle normal sind und dass nach einem schlechten Tag auch wieder ein besserer kommt. Glaubt mir, ich bin sehr sehr ungeduldig mit mir und rege mich jeden Tag tierisch drüber auf, warum das nicht langsam endlich mal besser wird und warum man immer wieder zurückfällt. Aber durch dieses Aufregen macht man es sich nicht besser.

Und die Sache mit dem Alleinsein versteh ich bei mir auch nicht ganz. War vorher auch etliche Jahre alleine und habe das gut auf die Reihe gebracht. Deshalb konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum mich das nun so kaputt macht. Aber sind wir mal ehrlich bzw. ich wiederhole die Worte von Teeblümchen: Durch unsere letzte Beziehung haben wir viele Dinge erfahren dürfen (es gab ja schließlich auch schöne Zeiten mit dem/der Ex), die wir während unseres vorherigen Single-Lebens sicherlich vermisst aber mit der Zeit verdrängt haben. Nun konnten wir diese verdrängten Gefühle wieder ausleben und haben uns auch daran gewöhnt ( geht ja meist recht schnell ) und nun hat man uns unser Spielzeug (sprich dieses schöne Gefühl) von heut auf morgen weggenommen....wir konnten uns also nicht langsam zurückgewöhnen. Der Vorteil ist für diejenigen, die vorher schon mal ne längere Zeit alleine gelebt haben, dass sie sich zurückgewöhnen können und dieser Prozess vermutlich etwas schneller geht, als es neu zu lernen - z.B. bei denjenigen, die noch nie länger alleine waren. Aber trotz der ganzen Sch...., die wir gerade durchleben...es wird uns doch immer bewusster, dass das Problem nicht der fehlende Ex ist, sondern das uns die schönen Gefühle fehlen, die uns eine Partnerschaft gegeben hat.

Gut, man hätte nun die Möglichkeit sich verzweifelt in irgendeine nächste Partnerschaft zu stürzen oder doch an sich arbeiten - wie teeblümchen ja auch schon gesagt hat - aus der Not eine Tugend machen und was Positives / Produktives daraus zu ziehen.

In diesem Sinne....kämpft bitte alle weiter...wir schaffen das gemeinsam.

Zum Schluss geb ich noch ein Negativ-Beispiel, dass uns zeigen soll an uns zu arbeiten: Ich habe einen Beruf, der hauptsächlich mit kranken, darunter mittlerweile leider auch viele psychisch kranken Menschen zu tun habe. Diejenigen, die sich mit Ihrer Erkrankung auseinandersetzen und daran arbeiten, stehen irgendwann wieder gesund vor mir. Klar dauert es bei dem einen länger, bei dem anderen geht es schneller (es kommt natürlich auch auf die Gründe und Schwere der Erkrankung drauf an). Aber dann habe ich einen, der seit über 20 Jahren mit teilweise schweren Depressionen zu kämpfen hat. Ich habe Mitgefühl mit diese Person....Beim näheren Kennenlernen wurde mir aber bewusst, warum seit 20 Jahren. Sämtliche Hilfestellungen, Eigeninitative, Hilfe durch Freunde, Familie etc., Therapien, Klinikaufenthalt lehnt er seit Jahren wehement ab. Auch Vorschläge sich bei Selbsthilfegruppen, durch das Internet oder durch Bücher zu informieren, prallten an ihm vollkommen ab. Klar, bringt das Krankheitsbild auch diese Interessenlosigkeit etc. mit sich. Aber von vorneherein ALLES ablehnen, gar nichts versuchen, sich im Gegenzug mit heftigen Medikamenten zu betäuben und sich mit damit abfinden, führt unweigerlich dazu, dass sich nichts mehr ändert im Leben. Und ich sag Euch, dass ist eigentlich kein Leben mehr....

Diesen Fall kann man sicherlich nun nicht auf uns projezieren....schließlich will ich keinem Depressionen andichten - aber unsere Situation kann man schon ganz gut damit vergleichen. Vielmehr soll es Euch zeigen, warum wir so hinterher sein müssen, an uns zu arbeiten....nur so kann es uns wieder besser gehen. Ansonsten bleiben wir auf der Stelle stehen...und für mich gesprochen, wäre das das Schlimmste!

Viele Grüße
rawi

Ja, rawi, das stimmt: Wir müssen an uns arbeiten und dürfen gleichzeitig auch nicht ungeduldig mit uns werden, sondern sollten akzeptieren, dass wir einen Teil dieser Arbeit der Zeit überlassen müssen. Wir sollten uns da zwar so kooperativ wie möglich verhalten, aber ein Stück weit müssen wir, glaube ich, auch erstmal unsere Ohnmacht akzeptieren - so wie wenn jemand gestorben ist. Wir sind in einem Ausnahmezustand und das braucht seine Zeit.
Bei meinem letzten Ex habe ich den Fehler gemacht, die Zähne zusammenzubeißen und keine Trauer zuzulassen - obwohl die Trennung damals für mich wirklich traumatisch war, weil sie ganz unerwartet kam, von heut auf morgen hatte er ohne Erklärung und ohne Abschied den Kontakt zu mir abgebrochen, als ich angerufen habe, und um ein klärendes Gespräch bitten wollte, hat er abgenommen und den Hörer daneben gelegt... - Ja. Ich hab damals die Flucht nach vorn angetreten, mich eisern erstmal nur um mein Studium gekümmert, weil ich damals gerade in einer Prüfungsphase war. Zwischendurch habe ich Partys gefeiert und getan, als kratzt mich das Ganze nicht im Geringsten. Das Elend und der Jammer hat mich dann drei, vier Monate später überfallen, auf einer Sprachreise im Ausland und später habe ich dann sogar eine Therapie machen müssen...
Diesmal wird es wohl nicht so schlimm werden, da meine jetzige (bzw. jetzt zu Ende gegangene) Beziehung ja von Anfang an katastrophal war und wenig Grund zu dem berühmten Blick durch die rosarote Brille bot. Auf Wolke sieben habe ich in dieser Beziehung nie geschwebt und war ja eigentlich die ganze Zeit in gewisser Weise selbst absprungbereit. Wenn ich mirs recht überlege, war der Anfang der Beziehung zum Teil viel schmerzhafter als das Ende - vielleicht weil sie in manchem die Traumata der letzten Beziehung wachgerufen hat, und ich habe den Verdacht, dass ich in dieser Beziehung wohl (trotz erfolgter Therapie) noch die letzte mit verarbeitet habe....

moonlight - das Problem mit dem Kontaktmangel aufgrund von zu Hause hocken habe ich z.T. auch, weil ich ja als Freiberufler zu Hause arbeite (es auch nicht anders wollte, habe nie versucht, mich auf feste Stellen zu bewerben, ist in meinem Job auch nicht so üblich). Manchmal wärs schon nicht schlecht, mehr unter Leuten zu sein.

Bin gespannt, was aus Deiner Annonce wird.

teeblümchen

Ja, Teeblümchen....war bei mir ja auch so....von Anfang an waren Probleme da...sehr schnell hörte ich von meinem Umfeld: Schon komisch bei Euch....am Anfang ist doch immer alles supertoll, warum habt ihr nach ein paar Wochen schon Stress? - hätte ich nur damals gleich alles hingeschmissen, dann würds mir heut ned so mies gehen, dann wäre ich noch nicht so in der Beziehung drin gesteckt....aber damals habe und wollte ich das nicht sehen....aber von außen betrachtet, war es von Anfang an vermutlich zum Scheitern verurteilt, wenn sich keiner verbiegt / verändert. Da wir ja bereits schon ausführlich drüber diskutiert haben, dass das Verbiegen auf Dauer nichts bringt, hätte es nie funktionieren können.

Aber warum in der Vergangenheit graben....hilft nix...wir müssen die Suppe nun alleine wieder auslöffeln - wie Du auch schon so passend geschrieben hast. Ich denke eine Erklärung, warum uns das Ganze trotzdem so runterzieht ist sicherlich auch, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Beziehungen während unserer Partnerschaft schon viele Schwierigkeiten hatten, die uns auch währenddessen viel Kraft gekostet hat - Kraft, die wir nach der Trennung nun hätten brauchen können....

Bei vielen hier höre ich, dass sie nach der Trennung noch Kontakt mit ihren Ex-Partner hatten / haben.....außer der Kiste, die mir kommentarlos zugeschickt wurde, habe ich NICHTS mehr von ihr gehört oder gelesen...das macht mir ehrlich gesagt auch etwas zu schaffen...der Gedanke, dass man von heut auf morgen für einen wertlos ist. Manchmal habe ich sogar Gedanken, ob es besser wäre mit ihr nochmal zu sprechen - nicht wegen einer neuen Chance, sondern eher um vielleicht nochmal zu analysieren oder zu klären, warum es soweit gekommen ist und ich dann vielleicht besser mit abschließen kann. Wenn man allerdings der breiten Meinung und einschlägigen Ratgebern Glauben schenkt, sollte man das tunlichst unterlassen....so recht anfreunden kann ich mich damit nicht. Ich denke mir: Die Mehrheit und die Ratgeber werden schon wissen, was richtig ist und vertrau darauf...(...und außerdem gehören für ein solches Gespräch immer zwei dazu..)

Wisst ihr, über was ich mir die letzten Tage auch Gedanken mache und was mir nun gerade nochmal bewusst geworden ist, als Du, teeblümchen geschrieben hast: so, wie wenn jemand gestorben wäre ?? Meine Mutter ist vor 4 1/2 Jahren an Krebs gestorben...wir hatten eine sehr, enge und gute Beziehung und es hat mich damals auch sehr mitgenommen....aber so wie es mich nun jetzt runtergezogen hat, hat es mich damals nicht....das ist doch schlimm....ich glaub, ich bin nicht normal. Hänge mehr in den Seilen wegen dem Ende einer relativ kurzen Beziehung, wie der Tod der eigenen Mutter, die einen 30 Jahre des Lebens begleitet hat und immer für einen da war....diesen Stellenwert hat meine Ex doch gar nicht verdient...! Aber warum nimmts mich dann so mit....ich könnt mich drüber ärgern....Versteht mich nicht falsch....ich vermisse meine Mum sehr, sehr oft und der Verlust begleitet mich vermutlich das ganze Leben, aber ich konnt mit der Trauer irgendwie besser umgehen, ich fühlte mich stärker, wie jetzt...

Wünsche Euch, trotz den negativen Gefühlen einen halbwegs schönen Abend!

Grüße
RaWi

Hallo zusammen!
Irgenwie tröstet es mich, dass ihr alle heute auch so mies drauf seid. Mir geht´s heute auch so blöd. Konnte nicht schlafen - Vollmond. Bin völlig genervt von allen und allem um mich herum.

RaWi ich kann schon wieder eine Parallele entdecken. Auch meine Beziehung war eigentlich von Anfang an mit Problemen belastet. Kurz nach der Trennung habe ich mir meine alten Tagebuchaufzeichnungen durchgelesen und es gab so oft Trouble. So oft wollte ich alles hinschmeißen und gehen, aber ich konnte nicht. Auch bei mir war es so, dass um mich herum die Menschen sich gefragt haben, warum ich an der Beziehung festhalte. Erklären konnte ich das nie. Wie uns allen hier wird mir aber langsam klar, dass es wohl die Angst vor dem Alleinsein gewesen ist. Das müssen wir wohl zugeben, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Finde es aber schon bemerkenswert, dass euch das allen so zu schaffen macht wo ihr doch alle bereits ein Single-Leben hinter euch habt. Und da ging es euch doch gut. Doch wahrscheinlich hast Du recht, nachdem man auch schöne Seiten in der Partnerschaft erlebt hat, ist es dann was anderes wenn man allein ist.

Kontakt zum Ex ist gar nicht gut. Kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen. Da haben die ganzen Beziehungsratgeber schon recht. Es reisst dich wieder völlig runter und Du befindest Dich in einem ständigen Auf und Ab der Gefühle. Ist schon so. Wenn Deine Ex nett mit Dir umgeht, machst Du dir Hoffnungen, dass es vielleicht wieder was werden könnte und wenn Sie dich mies behandelt tut´s Dir weh. Nein, das hat alles keinen Sinn. Ich muss meinen Ex nochmal anrufen, weil es noch eine Sache zu klären gibt und er auf emails nicht antwortet. Auch wieder ganz typisch sein Verhalten. Null Reaktion. Eiskalt. Ich schiebe den Anruf schon ewig vor mir her und habe es eben mit email versucht,weil ich seine Stimme gar nicht hören will. Und dann durch dieses Verhalten unserer Ex fühlt man sich echt total wertlos. Die behandeln uns wie den letzten Dreck.

Teeblümchen, die Larsson Trilogie sind 3 Bücher von Stieg Larsson. Verblendung. Verdammnis. Vergebung. Echt superspannende Thriller.

Müsste mich mal wieder per Fahrrad abreagieren, aber heute kann ich mich nicht aufraffen.

Sende euch allen ein paar aufmunternde Gedanken und wünsche uns weiterhin die Kraft an uns zu arbeiten und wieder einen Schritt auf dem langen Weg aus dem tiefen Loch voranzukommen.
maikäfer

Hallo miteinander,

jetzt muss ich mir meinen Frust doch kurz von der Seele schreiben....wenn man denkt, es kann nimmer schlimmer kommen....gehts doch noch weiter....

Hab gestern abend erfahren, dass meine Ex nun tatsächlich fest mit ihrem Nachbar liiert ist - ob nun vielleicht nur Lückenfüller oder doch was Ernstes...keine Ahnung. Macht aber für mich und mein Gefühl keinen Unterschied. Es schmerzt ohne Ende, vorallem weil wohl doch schon was gelaufen sei, als sie mit mir noch zusammen war bzw. unserer Beziehung nochmal eine Chance geben wollte. Und dann ist das noch ein Typ der Sorte komme ich heute nicht, komme ich morgen - perspektivlos, keine große Motivation zu arbeiten, etc. . Man stelle sich vor, der hat sogar die Hochzeit seiner besten Freundin verpennt (wo er Trauzeuge gewesen wäre) - jetzt könnt ihr Euch ungefähr vorstellen, was das für ein Typ ist....und mir gegenüber hat sie immer wieder gesagt, dass das ein Anti-Typ für sie als Partner wäre.....ich versteh nicht, wie ich diese Person mal lieben konnte und mich ärgert es maßlos, wie ich so blind sein konnte und wie sie mit mir umgegangen ist....

Ich weiss echt nicht, wie es noch weitergehen soll. War gestern abend so unten, dass ich wieder angefangen hab zu heulen....die ganze Nacht natürlich wachgelegen und ein Wechselbad der Gefühle von überwiegend Traurigkeit und Verzweiflung über Wut und Hass, durchgemacht....natürlich ohne ein Auge zuzubekommen....

Ich dachte mit dem Wissen fällt es mir nun vielleicht leichter abzuschließen, aber momentan ist es nochmal um einiges schlimmer. Ich hoffe es ist nur ein Schockzustand und danach wirds besser....ich habe sonst langsam keine Kraft und Geduld mehr.

Heut ist das erste mal, dass ich ernsthaft überlege mich krankschreiben zu lassen. Dies hab ich bisher gegenüber meinem Dok immer verweigert, da mir zuhause erst recht die Decke auf den Kopf fällt. Aber mittlerweile hab ich echt keine Kraft mehr halbwegs konzentriert zu arbeiten....ich werds nun nochmal versuchen und für heut nachmittag hab ich nen Termin beim Arzt und bei der Therapeutin....ich hoffe, die kann mich etwas aufbauen....

Wann lässt dieser sch.... Schmerz endlich nach?

Ich hoffe, ihr hattet gestern einen besseren Abend...??

Viele liebe Grüße
rawi

guten morgen rawi und meine mädels,

immer wenn ich von euch lese,denke ich mir,die sind auf den besten weg,die schaffen das.vor allen dingen du rawi kannst froh sein freunde um dich zu haben,mit denen du weg gehen kannst und dich austauschen,sprich ausheulen.ok,dein schmerz,ist genauso unerträglich wie unser und du machst und erlebst die gleiche schei. wie wir.
aber ich bin echt neidisch auf dich,wenn ich lese,war auf einer party,stadtfest und...

dir ist jetzt das passiert was mir passiert ist,und den anderen.hast die ganze zeit nur vermutet und jetzt hast du die bestätigung bekommen.es ist wahr sie hat einen neuen.das wirft einen so zurück.vielleicht hast du ja auch noch gehofft und deswegen ist die wahrheit umso schlimmer.weil wir uns was vorgemacht haben.

wenn es wirklich nicht mehr gehen sollte,dann lass dich krankschreiben und gib dich deinen schmerz erstmal hin.kannst ja mal gucken,ob es dir nach einer woche nicht arbeiten,etwas besser oder schlechter geht.vielleicht tut dir mal ne kurze auszeit gut.

wenn nicht ,gehst du halt wieder arbeiten.aber wie ich sehe arbeitest du hart an dir und kämpfst, um dich brauch ich mir keine sorgen zu machen.ich mach mir eher um mich sorgen,das einzige was ich gepackt habe ist eine annonce zu schalten,an die ich mich jetzt klammer.ob es mir dann besser geht......keine ahnung.

gestern,bin ich das erste mal nach den feiertagen wieder vor die tür,einkaufen gegangen.ich wollte es erst wieder auf heute verschieben.dann habe ich mich in den allerwertesten getreten und bin doch noch gegangen.das tat mir wirklich gut. ,danach war ich auch motiviert,meine wohnung zu machen.also liegt es bei mir daran,das es mir mehr als wie schlecht geht,das ich nicht unter menschen bin.ohne kontakte.hatte mir dann gestern abend soviel für heute vorgenommen!
heute bin ich aber wieder das gegenteil von gestern,unmotiviert.mal gucken ich geb mir bis 12 zeit dann aber....

weiß leider nicht mehr zu schreiben,aber du bist nicht allein.

lg,moonlight

Hallo Rawi,
wenn Du Dich nicht mehr konzentrieren kannst, dann lass Dich krankschreiben. Eine Woche vielleicht oder auch nur paar Tage, das reicht vielleicht schon. Man kann unter den gegebenen Umständen nicht funktionieren wie ein Soldat, erst recht nicht, wenn man mit dem Kopf arbeiten muss und da vielleicht auch noch Verantwortung dranhängt. Ich weiß, wovon ich rede, was es für eine Tortur letzte Woche für mich war, mich unter großem Zeitdruck auf was Stinktrockenes konzentrieren zu müssen, was nichts, aber auch gar nichts mit meiner momentanen Befindlichkeit zu tun hatte, und mir dabei möglichst noch keinen Fehler erlauben zu dürfen. Ich habe mir dann nachher auch gleich frei genommen, mache jetzt seit 3 Tagen mehr oder weniger blau und es geht mir schon wieder viel besser als ich es vor paar Tagen noch für möglich gehalten hätte, kann mich schonwieder mit Interesse auf Bücher konzentrieren etc. - Wirklich, gib Dir die Zeit, Dich mal hängenzulassen. Keine Angst vor der Decke, die Dir evtl. zu Hause auf den Kopf fällt - lass es geschehen, gib das Ruder mal für paar Tage aus der Hand und nimm das Gefühl der Ohnmacht an. Irgendwann kommt dann, glaube ich, von selbst der Punkt, wo man sich wieder aufrafft. Zu dem Schluss bin ich jetzt jedenfalls gekommen. Ich glaube, die Tendenz, nach dem Ende einer Beziehung irgendwie trotzdem weiter durchziehen, sich in eine vita activa stürzen zu wollen, hat was damit zu tun, dass man nicht loslassen will. Aus irgendeinem psychischen Trägheitsgesetz heraus möchte man vom Energiehaushalt her gern weiter so funktionieren wie vorher und versucht die Kräfte, die vorher auf den Partner gerichtet waren, schleunigst auf was anderes zu richten. Stattdessen sollte man, glaube ich, akzeptieren, dass jetzt eine Änderung im Energiehaushalt ansteht, man lernen muss, diesbezüglich wieder anders zu funktionieren. Und das lernt man, glaube ich, am besten, indem man sich erstmal zur Ruhe kommen lässt. Einfach keine Angst davor haben!

Moonlight - ähnlich erkläre ich mir das mit der Annonce - man richtet seine Erwartungen auf so eine Art Ersatzobjekt und erwartet sich davon dann vielleicht zuviel - und am Ende ist man dann vielleicht bloß enttäuscht. Aber vielleicht kannst Du Dir ja einen Nebenjob suchen? Mir hat es mal in einer psychischen Krisensituation geholfen, ganz einfache körperliche Tätigkeiten (Putzen, Fabrikjobs) auszuüben - die körperliche Ausarbeitung war gut und dass man einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne Wenn und Aber aus dem Haus musste und einen gewissen Rhythmus hatte, während man im Kopf frei war und seinen Gedanken nachhängen konnte.....

Vielleicht sollten wir alle zusammen eine Farm mieten und uns zu 'ner Runde Landarbeit verknacken.

Liebe Grüße

teeblümchen

hallo teeblümchen,

das wär es doch.ich bin sofort dabei.

Ihr Lieben,

ich kann nur sagen: Ich fang auch gerade wieder an, emotional Karussell zu fahren. Warum, erzähle ich vielleicht später.

teeblümchen

Hallo Leute...

sagt mir, wo die Farm ist....komme mit...,.körperlich Arbeit in der freien Natur ist eins der besten Heilmittel.

Mir geht´s heute richtig gut. Da bekommt man gleich Angst, ob das so bleibt....

moonlight...wird schon werden mit der Anzeige. Bei mir kommt das jetzt auch gerade so richtig ins Laufen. Musst Du unbedingt berichten, wie es läuft.

Drücke euch alle und sende euch was von meinen heute so fröhlichen Gedanken
maikäfer