Hallo Zusammen,
ich habe gerade echt zu kämpfen, da ich mich vor knapp einem halben Jahr von meinem Ex getrennt habe.
Ich muss etwas weiter ausholen: Mein Ex und ich waren knapp 14 Jahre Zusammen, wobei ich mich vor etwa 7 oder 8 Jahren von ihm schon einmal kurzzeitig getrennt hatte, da ich mich fremdverliebt hatte und mit den Schuldgefühlen nicht klarkam. Bin aber nach 3 Tagen in die Beziehung zurück. Jetzt ist es mir nochmal passiert, dass ich mich fremdverliebt hatte und diesmal hab ich die Trennung durchgezogen, allerdings ist da auch ziemlich viel passiert. Als ich der anderen Person kurz nach der Trennung meine Gefühle gestand, wollte diese „nur Freundschaft“. Habe ich auch stehen lassen wollen. Aber ich bin dadurch komplett in einen Ausnahmezustand geraten in welchem ich mich selber nicht erkannt habe. Da kam am nächsten Tag so viel Wut und so viel Schmerz hoch und meine Hemmschwelle war wie weg. Was ich all die Jahre an Wut unterdrückt habe, hab ich meinem Ex in einem energischen Ton gesagt und auch der anderen Person übelste Beleidigungen an den Kopf geworfen. Wie gesagt, so kenne ich mich nicht, bin eher sehr emphatisch und nehme mich eher zurück.
In meiner alten Beziehung gab es hin und wieder Schuldumkehr von meinem Ex und ich habe mich emotional oft nicht gesehen gefühlt (wenn ich im Streit geweint habe, dann hat er manchmal auch gefragt „Wieso weinst du denn jetzt, es geht nicht um dich.“). Streitigkeiten wurden häufig gelöst, indem er dicht machte und ich, aus Harmoniebedürftigkeit, mich häufiger mal zurücknahm. Er bevorzugte es leider auch mehr, vor Ämtern zu lügen um das Geld zu bekommen „was ihm zusteht“ selbst wenn das für mich negative Konsequenzen hätte, wenn es rauskommt. Er hat mich dann häufiger beruhigt mit „wir kriegen das schon hin.“
Während der Trennung hab ich mich zurückgezogen, um ihn keine Hoffnungen zu machen. Aber habe ihn in seinem Schmerz auch nicht halten können, weil ich mit meiner Bindungswunde selber überfordert war. Ein kleiner Teil von mir war leider auch irgendwie erstmal erleichtert, als er ausgezogen war.
Jetzt erst, nach ein paar Monaten, wo ich wieder klarer im Kopf bin und mit ihm gemeinsam schauen wollte, was da passiert ist, sagt er, er hat keine Lust, wenn es nur wieder Wunden aufreißt und er dann quasi wieder damit alleine steht. Und er wisse auch nicht warum er sich das anhören sollte, wenn ich eh nicht mit ihm zusammen sein will.
Ich tue mich aktuell schwer, die Trennung zu verarbeiten, immerhin waren es knapp 14 Jahre und er ist mir nicht egal. Habe jetzt Angstattacken (Verlustangst, Angst vor dem Alleinsein, Schlafstörungen und weine jeden Tag. Mich quält die Frage, ob die Trennung ein Fehler war. Bin aktuell bei meinen Eltern und werde eine Therapie machen, um das ganze aufzuarbeiten und meine Muster selber anzuschauen. Dennoch ist das ganze schmerzhaft und ich habe gefühlt keinerlei innere Sicherheit und Angst, dass ich nie wieder eine Partnerschaft aufbauen kann.
Hat wer ähnliche Erfahrungen?
Gerade eben • • 04.12.2025
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