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Ich habe ein großes Problem, welches ich einfach nicht allein gelöst bekomme und auch mit niemanden darüber reden mag, da ganz sicher niemand einen wirklichen Ratschlag dahingehend für mich haben könnte.
Ich kürze die Umstände am Besten ab. Ich lebe in einer ca. 6-jährigen Beziehung. Ich selber bin kein Mensch, der Dinge unausgesprochen stehen lassen kann, aber in Wut auch einmal Dinge sagt, die mir hinterher leidtun. Ich denke, dass dies nur normal ist.
Meinen Partner liebe ich sehr und ich wünsche mir nichts mehr, als eine harmonische Beziehung zu führen, was jedoch nicht möglich zu sein scheint.

Er reagiert auf die kleinste Kritik stets sehr heftig. Das Ergebnis sieht dann wie folgt aus.
Er beschimpft mich, ignoriert mich, unterstellt mir dann oft, ich sei ein schlechter Mensch und sagt mir, ich verletze ihn mit Absicht. Es sind oftmals Kleinigkeiten, die ihn dann förmlich ausrasten lassen. Für alles muss ich Verständnis aufbringen, jedoch werden meine Bedürfnisse sehr oft ignoriert und sein Wohle in den Vordergrund gestellt. Ich habe sehr oft gelitten und mir Vorwürfe gemacht, aber kam auch ebenso oft zu dem Entschluss, dass wenn er sich in mich einfühlen könnte, er wüsste, wie sehr ich leide und dass oftmals nicht ich die „Schuldige“ bin.

Ich habe mir immer unsagbar viel Mühe gegeben, meine Gefühle auszudrücken - was mich bewegt, mich ärgert, was ich mir wünsche, jedoch kamen meine Worte nie wirklich an. Nach einem heftigen Streit, an dem ich nicht ganz unschuldig war, habe ich sehr intensiv über mich nachgedacht und habe Dinge an mir geändert, was gar nicht so einfach war. Ich habe gelernt, mehr Ruhe auszustrahlen, mehr Rücksicht auf ihn zu nehmen und nichts zu erwarten. Dies wurde von ihm nie honoriert und statt dessen im nächsten Streit mit Sätzen um sich geworfen wie zB. „Du hast Dich nicht geändert. SO bist Du.“ Und alles nur, weil ich ihn kritisiert hatte, bzw. Dinge angemerkt hatte, die mir missfallen haben. Er versteht nicht, dass seine Handlungen, die ab+an nicht in Ordnung sind, auch eine Reaktion hervorrufen und ich dann natürlich dementsprechend darauf reagiere, da man sich nicht alles gefallen lassen kann. Er kritisiert mich oft, aber kann mit solcher partout nicht umgehen.
Er erwartet von mir, aber ist nicht bereit, auch an sich zu arbeiten.
Ein Streit wurde auch nie konstruktiv besprochen, sondern vom Tisch gewischt und alles war wieder gut. Er war nie daran interessiert und gibt mir statt dessen die Schuld für gewisse Krankheitssymptome.
Derzeit ist es besonders schlimm. Die Hauptursache des derzeitigen Streites war, dass wir gemütlich in einem Restaurant saßen und er kaum merklich auf die Uhr geschaut hatte. Ich fragte ihn, ob er es eilig habe. Da wurde er richtig wütend. Er sagte, dass er nicht auf dieUhr geschaut hätte. Minuten später dasselbe. Da wurde ich wütend, als er erneut sagte - in Wut - dass er nicht auf die Uhr geschaut hätte und beschimpfte mich extremst. Vielleicht war es nur ein Reflex von ihm und er es nicht gemerkt hatte, dass er auf die Uhr geschaut hätte, aber das wollte er gar nicht hören. Seitdem ignoriert er mich, und wenn nicht, wirft er mit Beschimpfungen um sich. Er möchte sogar die Beziehung abbrechen, da ich ihn dauernd verletze.

Ich verstehe das alles nicht. Ich kann das alles nicht nachvollziehen. Daher frage ich mich, ob ich etwas hätte anders machen müssen, oder liegt es an ihm. Vielleicht und auch hoffentlich kann mich jemand verstehen und kann es mir erklären, was das Grundproblem zu sein scheint.

Vielen Dank bereits im Vorfeld dafür.

29.04.2016 14:44 • 29.04.2016 #1


20 Antworten ↓


V
Huhu hab ungefähr die gleichen probleme wie du. Mein freund ist ein schwieriger mensch. Nicht,leicht zu verstehen und schon gar nicht leicht zu ertragen für einen so sensiblen menschen wie mich. Stehe grad auch vor der frage ob ich mich trennen will oder nicht :/

ist dein freund denn immer so mies gelaunt oder habt ihr mehrheitlich gute tage?

29.04.2016 15:02 • #2


A


Partner erträgt keine Kritik, aber teilt stets aus

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Wir sehen uns max. 3x die Woche und schreiben mehr, als dass wir uns sehen/ hören. Das hat zur Folge, dass Texte missinterpretiert werden und es dadurch oft zu unnötigen Streitereien kommt. Also streiten wir uns ca. 1x im Monat.

29.04.2016 15:09 • #3


V
Ah ok. 1 mal im monat streit hört sich doch ganz normal an lebt ihr in einer fernbeziehung? Seit 6jahren?

29.04.2016 15:21 • #4


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Nein, aber in getrennten Haushalten.

29.04.2016 15:24 • #5


T
Kenn ich auch. Der Typ heißt Till und geht seiner Umwelt und sich selbst deswegen mächtig auf die Nerven. Dabei ist er eigentlich ein ganz netter Kerl , aber nimmt halt alles viel zu persönlich. Narzisstische Persönlichkeitsstörung heißt das wohl. Leider nur schwer therapierbar und nur in ganz (ganz) kleinen Schritten. Da braucht der Partner wirklich eine Engelsgeduld und muss sich vor allem gut abgrenzen können.

29.04.2016 15:27 • #6


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Aber es geht doch nicht, dass ein Partner alles machen darf und will und der andere hingegen stets überlegen muss was er sagt. Ich möchte es verstehen können. Wie soll ich damit umgehen können, wenn er mir nach so langer Zeit noch immer nicht seine Gedanke/ Gefühle mitteilt. Ich kann das alles doch dann auch nicht verstehen.

29.04.2016 15:32 • #7


T
Das ist leider die Natur einer psychischen Störung, dass man sie rational nicht fassen kann. Der Hypochonder weiß rational auch, dass er nicht krank ist, trotzdem kann er nicht über seinen Schatten springen.

29.04.2016 15:39 • #8


T
Vielleicht kannst du ihm ja eine Paartherapie vorschlagen, so als ersten Schritt, bevor er sich dann einen Therapeuten sucht.

29.04.2016 15:49 • #9


X
Eine sehr gute Idee, aber wenn ich so etwas erwähnen würde, dann kracht es im Gebälk. Er sieht ja alle Schuld bei mir. ICH bin für alles schuldig gesprochen, obwohl ich doch wahrlich meistens nur auf seine Dinge - die er tut, oder auch nicht tut - reagiere. Ich bin kein Ja und Amen-Sager und wahrscheinlich könnte er aber nur mit einer solchen Art besser leben...schätze ich.

29.04.2016 15:54 • #10


T
Ich befürchte auch, dass du da die bittere Pille mit vieeeel Sorgfalt verpacken musst. Ich glaube, da ist auch ne Notlüge erlaubt ...

29.04.2016 16:02 • #11


X
Ich unterstütze alles und zwar vollkommen, was der Hilfe dienlich ist.
Ich versuche es einmal kurz zu skizzieren: mit Psychologie brauche ich ihm nicht zu kommen. Er behält gern komplett die Kontrolle und zwar über alles. Ich hatte schon so viele gute Ideen, wie man Streit vermeiden kann bzw. wie man sich danach rasch wieder annähern kann...keine Chance. Er macht dicht. Geht die Tendenz in die psychologische Richtung, wie von Dir vorgeschlagen, denkt er gewiss, ich stelle ihn komplett infrage und dann macht er vollends dicht. Es ist so schwierig und dabei möchte ich helfen und einfach nur Harmonie.

29.04.2016 16:19 • #12


T
Sag ihm doch, du möchtest von einem Fachmann wissen, was DU falsch machst. Und ihn brauchst du quasi zur moralischen Unterstützung ...

29.04.2016 16:26 • #13


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Dann fühlt er sich bestätigt, dass ich die Schuldige bin. Ich hasse Lügen, aber schlecht ist Deine Idee nicht.

29.04.2016 16:40 • #14


T
Der Therapeut wird ihm dann schon sagen, wo's lang geht.

Du kannst ihm natürlich auch die Pistole auf die Brust setzen und sagen, du willst es so, weil es dir wichtig ist, und basta. - Nach dem Motto: lieber ein Ende mit Schrecken als eine Schrecken ohne Ende. - So, wie es jetzt ist, kann es ja auch nicht weiter gehen.

29.04.2016 16:41 • #15


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Zitat von Till:
Der Therapeut wird ihm dann schon sagen, wo's lang geht.

Weißt Du, was dann passieren würde? Er würde aufstehen und gehen. Das hat er mit mir in einem Restaurant gemacht, als wir einen unsachlichen Streit führten. Das war sehr schlimm für mich.

29.04.2016 16:48 • #16


boomerine
Ich möchte mich mal allgemein dazu äußern.
Ich hab ähnliche Probleme.
Bei uns, kommt es aus seinem Elternhaus,
da wurde der Grundstock gelegt,
dann kam seine erste Frau,
die ihn mehr oder weniger ausgezogen hat,
er wurde in gewissermaßen unterdrückt, von Eltern und seiner Ex.
Er hat es nicht gelernt, es ist seine Art, sich zu wehren.
Unter anderem nehme ich noch das Sternzeichen mit rein.
Ich kämpfe auch damit, mal mehr, mal weniger,
je nachdem wie er drauf ist.
Ich hab gelernt damit umzugehen, mal mehr, mal weniger,
kommt auch auf meine Verfassung an, wie ich drauf bin.
Wenn ich meinen dementsprechend kritisiere,
kann er bocken wie ein kleines Kind.
Oder Und, er zieht sich total in sich zurück.
Heut lasse ich ihn stehen,
er kommt dann schon wieder, langsam aber sicher.
Es kommt gottseidank nicht mehr oft vor.
Mit seiner Tochter hat ich oft das Gespräch darüber.
Ändern können wir es nicht mehr.
Es sitzt einfach zu tief.
lg boomerine

29.04.2016 16:55 • x 1 #17

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@till: Du hattest Recht. Mir ist ganz schlecht...da steht es...1:1:
http://umgang-mit-narzissten.de/kann-ma ... en-retten/

29.04.2016 17:10 • #18


T
Das ist mir persönlich zu schwarz-weiß gemalt. Es gibt durchaus graduelle Unterschiede. Nicht jeder Narzisst ist zu 100 % Narzisst. Der eine leidet an einer Störung, der andere nur an einer Akzentuierung, der nächste verfügt über die eine oder andere Eigenschaft eines Narzissten, ist aber durchaus empathisch. - Aber je mehr Narzisst, umso schwieriger für den Partner.

29.04.2016 17:24 • #19


boomerine
Mich würden die wirklichen Ursachen interessieren,
was ich geschrieben hab,
sind meine Gedankengänge
und die Gespräche mit seiner Tochter.

29.04.2016 18:19 • #20


A


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