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Der_Dude
Hallo zusammen,

ich hoffe einfach einmal darauf, dass jemand schon ähnliches durchlebt hat oder sich besonders gut in diese Situation versetzen kann. Ich benötige alle Ratschläge, die ich kriegen kann, weil in meinem Kopf gerade ziemliches Chaos herrscht.
Also ich fasse mich kurz

Meine Lebensgefährtin wird 24, ich bin 33. Seit 4 Jahren wohnen wir jetzt zusammen in einer gemeinsamen Wohnung, könnten sogar schon 5 sein. Bin mir gar nicht so sicher. Aufgrund meiner Angststörung, welche seit 2 Jahren unglaublich belastend ist (Aussage meine Freundin) und unseren unterschiedlichen Lebensgewohnheiten (sie studiert, geht viel raus, bleibt lange auf, ich bevorzuge den geregelten, spießigen Tagesablauf) und immer wieder auftretenden Konflikten im Haushalt zieht sie jetzt aus (sie hatte schon 2 schwere depressive Episoden in ihrem Leben und möchte eine 3. verhindern). Allerdings würde Sie gerne mit mir zusammen bleiben, da sie glaubt, dass wir uns dadurch in vielen Punkten wieder näher kommen können ohne uns über immer wieder die gleichen Dinge streiten zu müssen.
Ich kann mir das irgendwie überhaupt nicht vorstellen, da das für mich einen enormen Rückschritt bedeutet. Ich habe immer gedacht, mir in Ruhe etwas mit ihr aufzubauen, damit wir, sobald Sie bereit dazu ist, eine Familie mit Kindern gründen können. Aber wenn wir jetzt die nächsten 5 Jahre getrennt leben um danach fest zu stellen, dass ein gemeinsamer Haushalt immer noch mit den selben Problemen wie früher behaftet ist, dann bin ich Ende 30 und der Zug mit Familie ist abgefahren. Ich sehe mich jetzt an einer Weggabelung:
1. Ich gehe den Weg, den meine Freundin vorschlägt (weil ich sie auch über alles liebe - solche Gefühle kenne ich erst seit ich mit ihr zusammen bin)
2. Ich trenne mich um mir die Möglichkeit zu eröffnen, einen neuen Partner im selben Lebensabschnitt zu finden, mit dem ich mir dann eine gemeinsame Zukunft aufbaue.

Es ist so unglaublich schwierig. Zumal ich seit Ende Januar krank geschrieben bin und jetzt der nächste Hammer oben drauf kommt - ich bin verwundert, wie gut ich das eigentlich verpacke. Bis auf ein paar Herzstolperer ist noch nichts gewesen. Aber jetzt muss eine Entscheidung her und ich muss diese auch vertreten können. Rein instinktiv würde ich sie am liebsten sofort rausschmeißen und nie wieder sehen - aber das kann auch verletzter Stolz sein. Und die Angst, auf einmal alleine in der Wohnung leben zu müssen ohne das jemand da ist, der mir sofort helfen kann, wenn doch mal etwas Schlimmes passiert. Sie meint, gerade das würde mir gut tun - das alleine sein. Boah ey. Kacke. schei.. HIIILFEEEE :D:D

Lieber Gruß
Der Dude

22.03.2015 17:22 • 06.04.2015 #1


3 Antworten ↓


Icefalki
Lieber dude,

Ich sage das mal aus der Sicht der Freundin. Da ich selbst früher angsterkrankt war, nehme ich mir jetzt einfach mal das Recht raus.

Ich hätte auch die Schnauze voll. Ständig diese eingebildeten Probleme. Da ist man 24 Jahre alt und der Partner kommt nicht klar. Es tut sich nichts.
Klar, liebe ich ihn. Aber muss ich ständig seine Ängste miterleben? Ich schaffe das nicht mehr. Also, möchte ich mal meine Ruhe. Und denke, dass wenn er alleine klar kommen muss, wird sich seine Krankheit vielleicht verbessern, oder strengt er sich mehr an.

Und jetzt zu dir.
Dadurch, dass du ein echtes Problem an der Backe hast, geraten deine eingebildeten Ängste in den Hintergrund. Bleibt keine Zeit, in sich reinzuhören, sondern jetzt leidest du wirklich.

Sehe es als Chance an, in diese Realität einzutauchen um Vergleiche zu ziehen.
Wer weiß, vielleicht führt das zu deiner Gesundung. Und damit zurück zu deiner Beziehung.

Würde dir es echt wünschen.

22.03.2015 18:35 • #2


A


Freundin möchte ausziehen um die Beziehung zu retten

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Der_Dude
Danke Icefalki,

das hast Du gut geschrieben. Eines meiner Probleme (was ich aber auch erst in den letzten Wochen ins Bewusstsein getreten ist) ist, dass ich stark von Normen getrieben bin. Sobald etwas von dem Gedankenmodell in meinem Kopf abweicht, wird es wirklich hart für mich. Wie so eine Art Autismus Light ... Ohne jetzt Autisten diskreditieren zu wollen. Doch manchmal kommt es mir so vor - beobachte mich in solchen Situationen häufig selber und finde es extrem merkwürdig. Ich denke, an Deinen Worten ist viel Wahres dran. Danke dafür.

Gruß
Der Dude

22.03.2015 19:14 • #3


Der_Dude
Das Retten hat nicht geklappt. Wir haben uns gestern getrennt. Mein Kopf verrät mir, dass dies momentan auch die richtige Entscheidung ist. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

06.04.2015 10:28 • #4