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Es ist schwer zu beschreiben, aber ich habe das Gefühl, das das Leben kein Glück mehr für mich bereit hält. Fängt damit an das ich in einer Scheinfamilie aufgewachsen bin, nach aussen musste immer alles perfekt sein, aber innerlich war ich sehr früh kapput. Ich musste immer meine Mutter und meinen Bruder gegen meinen Vater verteidigen, er war nicht gewalttätig oder so, aber er war ein Manipulator, der am Ende immer das bekommen hat was er wollte und Menschen solange ausgenutzt hat , wie sie ihm dienlich waren.

An irgendetwas schönes aus meiner Kindheit kann ich mich nicht erinnern, jedes Problem wurde mit Geld gelöst. Und teilweise habe ich Frauen früher genauso behandelt, versucht sie mit Geld zu beeindrucken, einfach nur weil es ging und man sehr oft jemand neues hatte.
Aber dann traf ich sie, sie lies sich nicht von Geld oder meinem Geschwätz beeindrucken. Sie war halt komplett anders, vielleicht hat das eine Art Ehrgeiz geweckt. Irgendwie konnte ich nicht von ihr loslassen. Wir wurden Freunde, beste Freunde. Und dann wurden wir mehr, sie war dieser eine Deckel der passt. Unser Beziehung war sehr offen, jeder durfte machen was er wollte, es gab keinen Streit, wenn man einfach mal keine Lust hatte. Ich durfte mit meinen Kumpels in Urlaub fahren, feiern was auch immer.Natürlich durfte sie das selbe- Nur fremd gehen war Tabu.

Manchmal haben wir uns aber auch einen Monat nicht gesehen , nur um dann zu merken das wir zusammen gehören. Sie war mein bester Freund, meine kleine Schwester, meine Geliebte, sie war einfach der Mensch mit dem ich mein Leben verbringen wollte.

Und dann ist sie gestorben. Autounfall. Und ich war nicht da, habe es erst 3 Wochen später erfahren. In dem Moment ist meine Welt zusammengebrochen. 16 Jahre ist es jetzt her. Seitdem ist kein Tag vergangen an dem ich nicht an sie gedacht habe, keine Tag der nicht weh getan hat. 16 Jahre habe ich es alleine mit mir ausgemacht. Habe es niemandem erzählt, wir hatten nicht wirklich einen gemeinsamen Freundeskreis oder so. Wenn wir zusammen waren, dann nur wir zwei. 11 Jahre lang.

Sie war halt der eine Mensch. Sie war immer da, wenn ich sie brauchte. Sie war da als sich mein bester Freund, der für mich wie ein Bruder war, sich mit seinem Motorrad zu Tode gefahren hat. Sie war immer da, sie war der Starke. Sie wusste aber auch, wenn ich mal Zeit für mich brauchte. Sie war die einzige , die wirklich gesehen hat wie es mir geht. Sie hat akzeptiert , als ich ihr sagte das ich immer für meinen Bruder da sein werde. Mein Bruder hat eine Behindurung, er ist zwar nur 1 Jahr jünger als, aber durch seine Krankheit ist er wie ein 12jähriger. Ich würde ihn niemals in ein Heim oder soetwas geben.

Irgendwie hat sie immer über mich gewacht. Habe natürlich versucht ihr genau das gleiche Gefühl zu geben. Habe immer versucht für sie da zu sein, wir mussten nicht viel über Gefühle reden. Wir wussten es einfach. Und seid sie nicht mehr hier ist, habe ich diesen Halt verloren. Als mein Vater vor ein paar Jahren starb und ich erfahren durfte , das ich mit meinem Namen für eine sechsstellige Summe gebürgt habe, war niemand mehr da. Nun gibt es nur noch meine Mutter und meinen Bruder, für die ich der Starke sein muss. Obwohl ich es nichtmal für mich selber schaffe. Aber sie sind das letzte was mir noch geblieben ist.

Es ist alles zuviel für ein Leben. Das ist nur ein kleiner Teil von dem was in meinem Leben bisher so passiert ist.

Vor 4 Wochen haben wir eine neue Arbeitskollegin bekommen, wir haben uns vom erstan Tag an sehr gut verstanden und irgendetwas ist zwischen uns. Sie ist viel jünger , verheiratet. Aber zum erstan Mal habe ich wieder angefangen ehrlich zu lachen , wir sind uns näher gekommen und sie war der erste Mensch dem ich davon erzählt habe.

Es ist als würden wir uns schon ewig kennen, alles ist irgendwie vertraut. Wo vorher Schmerz war, war aufeinmal wieder so etwas wie Freude, Glück. Aber inzwischen ist es nur noch Angst bei mir, Angst davor mich zu verlieben, was wahrscheinlich schon passiert ist. Angst vor allem.

Ich versuche jeden Tag , einfach nur ein guter Mensch zu sein. Aber egal was ich tue, es ist nie genug.
Ich weiss es wird nicht gutgehen ......

23.12.2018 18:12 • 25.12.2018 #1


4 Antworten ↓


Catharina
Hallo,
Ich seh nur das Problem dass sie verheiratet ist...

23.12.2018 18:27 • x 1 #2


A


16 Jahre Trauer und Schmerz

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Perle
Hallo,

es tut mir leid, was Dir geschehen ist. Ich habe vor vielen Jahren auch meine Liebe durch einen Unfall verloren. Danach kam nur noch ein Partner, der es nicht so wirklich gut mit mir meinte. Was ich damit sagen will ist, dass man über die Zeit verhärtet und sich immer mehr verschließt, wenn man nicht dagegen steuert. Leider leichter gesagt als getan.

Ich finde es schön, dass Du Dich um Mutter und Bruder kümmerst. Aber das Kümmern um sich selbst ist genau so wichtig. Nur wenn es Dir gut geht und Du in Deiner Balance bist, kannst Du auch für die Anderen da sein.

Es ist natürlich etwas schade, dass Deine neue Kollegin verheiratet ist aber was ich als erstes dachte war: Schön - er kann wieder fühlen! Und das ist gerade das Wichtigste finde ich, dass Du diesem Gefühl wieder offen begegnen kannst. Das ist ein wichtiger Schritt, um vielleicht doch nochmal eine Beziehung mit einem Menschen eingehen zu können, unabhängig von der Kollegin. Es ist wie eine Tür, die Du geöffnet hast.

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG Perle

23.12.2018 20:15 • #3


YesItsMe0
Zitat von St3rn1:
Vor 4 Wochen haben wir eine neue Arbeitskollegin bekommen, wir haben uns vom erstan Tag an sehr gut verstanden und irgendetwas ist zwischen uns. Sie ist viel jünger , verheiratet.


Ich sehe hier mehr rote Flaggen als bei einer kommunistischen Parade in China: Arbeitskollegin, verheiratet (!), anvertrauen privater Geheimnisse, ... So könnte sie beispeilsweise das ihr privat anvertraute zum Gesprächsthema im Unternehmen führen. Besonders auf der Arbeit kann man niemandem vertrauen.

Zitat von Catharina:
Hallo,
Ich seh nur das Problem dass sie verheiratet ist...


Und dass es eine Arbeitskollegin ist. Das geht in den seltestens Fällen langfristig gut

25.12.2018 11:26 • x 1 #4


G
Ich schließe mich da meinem Vorgänger an. (witzige Formulierung mit den roten Flaggen @YesItsMe0 )
Sie ist verheiratet und Deine Arbeitskollegin. Nicht unbedingt die idealen Parameter um sich 1. anzuvetrauen und 2. auf Freiersfüße zu begeben. Auch sehe ich das immer kritisch mit ihrer Ehe und Familie. Was sind das für Menschen, die eine Familie haben, mit jemand ein Verhältnis eingehen, bzw. eine andere Familie von aussen durch das Verhältnis zerstören. Ich mein' das jetzt nicht persönlich, noch ist ja nichts passiert, aber Du spielst eben schon mit dem Feuer. Und was ist das dann für eine Basis, auf der so eine neue Beziehung entsteht! Mit der entsprechenden Lebenserfahrung (meiner würde ich unbedingt signalisieren, dass da ausschließlich freundschaftliche Absichten sind, auch wenn das nicht stimmt. Denn in Anbetracht der Verwicklungen, die das sehr wahrscheinlich auslösen und mit sich bringen könnte, würde ich mir und auch ihr das in jedem Fall ersparen wollen. Ich weiß, man sucht sich seine Emotionen und Gefühle nicht aus, in wen man sich wann und wo verliebt, aber ich habe gelernt, dass es oftmals nicht gut ist, ihnen nachzugeben.

25.12.2018 12:18 • x 1 #5





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