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semiramis
Huhu,
ich würde gerne wissen ob euer näheres Umfeld eure Angst/Ängste kennt und wenn ja wie diese damit umgehen.
Bei mir weiß es meine Familie und mein Mann, Freunde nur sehr vereinzelt.
Das Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass meine Ängste (vor allem vor Krankheiten) nicht ernst genommen werden.
Wenn ich mit ihnen darüber sprechen möchte, also beispielsweise über irgendwelche Beschwerden (weil mir das manchmal gut tut) dann kommt immer nur das kommt doch nur von deiner Angst.
Und das hilft mir überhaupt nicht weiter
Muss man erst Krebs oder sonst eine organische Erkrankung haben, damit man ernst genommen wird?

Die Reaktionen machen mich so unendlich traurig und ich fühl mich einfach nur allein
Ich weiß, dass ein Mensch ohne Angsterkrankung niemals das nachvollziehen kann, wie ich empfinde, aber ich würde mir so sehr wünschen, dass sie mich ein wenig ernster nehmen.
Oder verlange ich da einfach zuviel und muss damit leben?

LG

08.02.2014 18:43 • 17.03.2014 #1


19 Antworten ↓


W
Hallo semiramis, kenne das leider aus meinem Umfeld auch. Erzähle es auch kaum einem. Leider können die Leute damit nicht umgehen, oder sich überhaupt eine Vorstellung machen wie es einem geht. Es ist so, wie du schreibst man/frau fühlt sich alleine gelassen. Da es ja nicht offensichtlich ist, ( was man nicht sieht, kann man auch nicht verstehen) wird es leider mit Unverständnis zur Kenntnis genommen. Ich weiß mir da auch leider keinen Rat, wir müssen versuchen damit zu leben.

L.g. Wage

08.02.2014 18:54 • #2


A


Wie geht euer Umfeld mit der Angst um?

x 3


Schlaflose
Bei mir wissen sehr viele Bescheid, weil ich damit offen umgehe. Ich habe eine soziale Phobie und eine ängstliche vermeidende Persönlichkeitsstörung. Mir ist es aber völlig egal, ob man es versteht oder nachvollziehen kann. Ich sage z.B. einfach, dass ich das und das nicht machen kann, weil ich Angst davor habe und wem es nicht passt, dann ist das sein Problem.

08.02.2014 19:15 • #3


S
Bei mir wissen nicht viele von meiner Angststörung. Meine Familie, die Familie meines Mannes, einige Freunde... das war es. Auf Arbeit weis keiner davon.

Meine Erfahrung mit dem Umgang... meine Eltern sorgen sich sehr stark und können die Erkrankung bzw. meine Befürchtungen nicht verstehen, werfen mir aber nie vor, dass es nicht schlimm ist. Sie machen sich einfach nur total Sorgen. Ist auch nicht wirklich hilfreich. Meine Schwägerin ist immer eine sehr gute Zuhörerin, sie hinterfragt viel und führt mich offt auf den richtigen Weg.

Und mein Mann... dem war es zuviel und er hat mich verlassen.

Ich werde es niemanden mehr erzählen. Da ich mir nicht sicher bin, wer damit umgehen kann und wer nicht, lasse ich es lieber.

LG

08.02.2014 21:12 • #4


semiramis
Danke euch für eure Antworten.

@Suse74: Dass deine Beziehung daran zerbrochen ist, tut mir sehr Leid
Davor habe ich auch riesengroße Angst, dass es mal bei meinem Mann und mir soweit kommt.
Er ist zwar für mich da, aber zunehmend belastet es die Beziehung sehr.
Immer wenn ich von dem Thema anfange (und das inzwischen mehrmals täglich) steht er auf und geht
Wenn ich ihn mal dazu bekomme, mir zu zuhören endet alles im Streit
Ich verlange nicht, dass sie es verstehen, weil ich weiß dass sie das nicht können, aber ich halte auch nichts davon alles mit mir selber auszumachen oder in mich reinzufressen....das habe ich lange genug so gemacht und war auch nicht gut.

Ich weiß mir da keinen Rat mehr. Würde mich über weitere Erfahrungen freuen

09.02.2014 19:23 • #5


H
Bei mir wissen es nur die Familie, mein Mann und einige enge Freunde. Es macht aber eigentlich keinen Unterschied, richtig verstehen tun es glaube ich nur selber Betroffene.

Mein Mann hat sogar auch ein Angstproblem, trotzdem gehe ich ihm mit meiner Angst nach nunmehr 25 Jahren Partnerschaft ziemlich auf die Nerven. Er mag nichts mehr darüber hören und ich fühle mich oft sehr allein. Er sagt dann immer, ich solle nicht jammern.

10.02.2014 06:31 • #6


M
Zitat von herzilein67:
Bei mir wissen es nur die Familie, mein Mann und einige enge Freunde. Es macht aber eigentlich keinen Unterschied, richtig verstehen tun es glaube ich nur selber Betroffene.

Mein Mann hat sogar auch ein Angstproblem, trotzdem gehe ich ihm mit meiner Angst nach nunmehr 25 Jahren Partnerschaft ziemlich auf die Nerven. Er mag nichts mehr darüber hören und ich fühle mich oft sehr allein. Er sagt dann immer, ich solle nicht jammern.



Genau das gleiche wie bei mir, außer das meine Frau keine Angststörung hat. Sie meint nach 6 Wochen, solange ist es jetzt seit dem es bei mir heftiger geworden ist und ich in Therapie bin, muß es mal gut sein. Schwer das Ganze...

10.02.2014 07:56 • #7


M
hallo,

kein mensch weis von meinen ängsten, nicht mal die familie. würde ja keiner verstehen.
hab mal eine andeutung gemacht, da meinte eine freundin das ist ja lächerlich, in deinem alter.

das mach ich nun mit mir selber ab, bzw. gehe jetzt zum therapeuten.

lg

10.02.2014 15:40 • #8


semiramis
Gestern gab es wegen meiner Angst wieder nur Streit und ewige Diskussionen
Vlt. versuche ich in Zukunft es doch lieber mit mir selber auszumachen, es bringt ja doch nichts.

11.02.2014 10:06 • #9


F
Zitat von semiramis:
Huhu,
ich würde gerne wissen ob euer näheres Umfeld eure Angst/Ängste kennt und wenn ja wie diese damit umgehen.
Bei mir weiß es meine Familie und mein Mann, Freunde nur sehr vereinzelt.
Das Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass meine Ängste (vor allem vor Krankheiten) nicht ernst genommen werden.
Wenn ich mit ihnen darüber sprechen möchte, also beispielsweise über irgendwelche Beschwerden (weil mir das manchmal gut tut) dann kommt immer nur das kommt doch nur von deiner Angst.
Und das hilft mir überhaupt nicht weiter
Muss man erst Krebs oder sonst eine organische Erkrankung haben, damit man ernst genommen wird?

Die Reaktionen machen mich so unendlich traurig und ich fühl mich einfach nur allein
Ich weiß, dass ein Mensch ohne Angsterkrankung niemals das nachvollziehen kann, wie ich empfinde, aber ich würde mir so sehr wünschen, dass sie mich ein wenig ernster nehmen.
Oder verlange ich da einfach zuviel und muss damit leben?

LG


Hallo semiramis,

kann deine Gedanken gut nachvollziehen. Fühle mich genauso. Deshalb rede ich nur mit Leuten darüber, wo ich weiß, sie können nachempfinden, wie ich mich fühle mit der Angst. Allen anderen ist es sinnlos, davon zu erzählen, weil ich hatte es auch schon erlebt, dass da blöde Sprüche kamen oder man ganz einfach nicht ernst genommen wurde. Das ist einfach keine Hilfe.

27.02.2014 14:20 • #10


W
Hallo semiramis, manchmal ist es wirklich besser man erzählt nichts, denn ich finde es auch sehr traurig das man nicht ernst genommen wird. Es ist diese Unwissenheit der Leute, die dann zu dummen Sprüchen führt. Leide müssen wir damit leben. Und uns professionelle Hilfe suchen (Therapie). Leider ist es in meinem Umfeld auch so, daß die wenigsten es verstehen. Es steht immer dieses Warum und Wieso im Raum. Ich hab dann auch keine Lust mehr alles zu erklären oder zu kommentieren. Wie Finja schon schreibt es ist keine Hilfe....

L.g.

28.02.2014 08:20 • #11


M
Zitat von semiramis:
Huhu,
ich würde gerne wissen ob euer näheres Umfeld eure Angst/Ängste kennt und wenn ja wie diese damit umgehen.
Bei mir weiß es meine Familie und mein Mann, Freunde nur sehr vereinzelt.
Das Problem ist, dass ich das Gefühl habe, dass meine Ängste (vor allem vor Krankheiten) nicht ernst genommen werden.
Wenn ich mit ihnen darüber sprechen möchte, also beispielsweise über irgendwelche Beschwerden (weil mir das manchmal gut tut) dann kommt immer nur das kommt doch nur von deiner Angst.
Und das hilft mir überhaupt nicht weiter
Muss man erst Krebs oder sonst eine organische Erkrankung haben, damit man ernst genommen wird?

Die Reaktionen machen mich so unendlich traurig und ich fühl mich einfach nur allein
Ich weiß, dass ein Mensch ohne Angsterkrankung niemals das nachvollziehen kann, wie ich empfinde, aber ich würde mir so sehr wünschen, dass sie mich ein wenig ernster nehmen.
Oder verlange ich da einfach zuviel und muss damit leben?

LG


Huhu Semiramis,

bei mir wissen es eigentlich nur drei Leute aus dem Freundeskreis. Meine Familie hat zwar den Anfang der Erkrankung mitbekommen, die waren aber total überfordert und haben mit Unverständnis und Schuldzuweisungen reagiert. Das war für mich so belastend, dass ich ihnen irgendwann erzählt habe, dass wieder alles gut sei und es nur eine Phase gewesen wäre. Auch mich macht das sehr traurig, wenn man weiß, dass man keinen Rückhalt hat.
Bei den drei Leuten aus dem Freundeskreis ist einer dabei, der zwar zuhört, aber es kein Stück nachvollziehen kann und daher mit wenig hilfreichen Ratschlägen ankommt. Die anderen sind für mich da ohne Fragen und Schuldzuweisungen. Trotzdem scheue ich davor zurück, die beiden zu oft mit meinen Problemen zu belasten, weil ich Angst habe, dass sie sich irgendwann auch noch von mir abwenden.

Leider müssen diese Erfahrung viele Menschen mit psychischen Erkrankungen machen. Ich glaube, wenn ich es selbst nicht hätte, würde mir das auch total komisch vorkommen und vllt würde ich dann ähnlich reagieren... Wer es nicht erlebt hat, kann es auch einfach nicht nachvollziehen. Umso wichtiger ist, dass man die Möglichkeit hat sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Mir gibt das viel Kraft.

LG

28.02.2014 09:10 • #12


semiramis
Zitat von Morticia:
Bei den drei Leuten aus dem Freundeskreis ist einer dabei, der zwar zuhört, aber es kein Stück nachvollziehen kann und daher mit wenig hilfreichen Ratschlägen ankommt. Die anderen sind für mich da ohne Fragen und Schuldzuweisungen. Trotzdem scheue ich davor zurück, die beiden zu oft mit meinen Problemen zu belasten, weil ich Angst habe, dass sie sich irgendwann auch noch von mir abwenden.

Leider müssen diese Erfahrung viele Menschen mit psychischen Erkrankungen machen. Ich glaube, wenn ich es selbst nicht hätte, würde mir das auch total komisch vorkommen und vllt würde ich dann ähnlich reagieren... Wer es nicht erlebt hat, kann es auch einfach nicht nachvollziehen. Umso wichtiger ist, dass man die Möglichkeit hat sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Mir gibt das viel Kraft.

LG


Einer Freundin von mir hab ich es auch erzählt, aber inzwischen rede ich kaum noch darüber (v.a. Krankheitsängste), weil immer die Antwort kommt: Oh ja, ist wieder der kleine Hypochonder da....nich sehr hilfreich finde ich.

Ich habe auch Angst, dass sich die Leute die Bescheid wissen irgendwann abwenden.
Liest man ja leider ab und zu hier im Forum

Ich hab letztens mit meinem Mann darüber gesprochen, dass es doch einen Weg geben muss, wie er mich da unterstützen kann. Eigentlich erwarte ich das in einer Beziehung. Wir sind grade am Ausloten wie das funktionieren könnte, mal sehen ob wir einen Weg finden

LG

15.03.2014 20:44 • #13


Piglet 66
Hallo semiramis,

ich kann Dich gut verstehen, auch ich entscheide ganz genau, wem ich etwas von mienen Ängsten erzähle. Da ich mich schon sehr lange damit herumschlage, habe ich mittlerweile auch 2 gute Freundinnen, die ebenfalls eine Angsterkrankung haben und meine Partnerin hat auch ihre psychische Baustelle...trotzdem behalte ich es ganz oft für mich, wenn mich wieder von meinen Ängsten heimgesucht werde, soweit das möglich ist.
Ich hoffe, Du findest mit Deinem Mann eine Lösung, wie er mit Deinen Ängsten umgehen und Dir hilfreich zur Seite stehen kann!

15.03.2014 21:55 • #14


buchenbaum
Hallo Ihr,
auch mein Umfeld (Familie, Arbeit, einige Freunde) reagierte genervt wenn ich mal wieder nicht gut drauf war. Deswegen
halte ich es wie Morticia, ich spiele es runter. Was mich aber wirklich schockiert hat, ist das mein hausarzt zu mir meinte
-es müße ja auch mal wieder gut sein- . Erst dachte ich, ich müßte wechseln aber er kennt mich halt nur als starke
Frau, die vieles scheinbar mühelos wegsteckt. Wie mag es da wohl den anderen gehen? Ich will keinen entschuldigen, aber ich
denke inzwischen es ist halt ein Lernprozess und lernen geht meist nur langsam.

16.03.2014 19:42 • #15


C
Zitat von semiramis:
ich würde gerne wissen ob euer näheres Umfeld eure Angst/Ängste kennt und wenn ja wie diese damit umgehen.

Ich lass das niemanden wissen denn das macht mich angreifbar.

16.03.2014 22:58 • #16


A
ich gehe recht offen mit meiner erkrankung um. gegenüber meinem ehemann zu 1000%, der familie gegenüber auch ohne ein blatt vor den mund zu nehmen. im freundeskreis prinzipiell auch, in unserer kundschaft hab ich auch schon dem ein oder anderen davon erzählt. gerade bei fremden ist das eigentlich interessant, weil der ein oder andere dann auch jemanden kennt, der.... es ist wirklich sehr weit verbreitet. dennoch kann nicht jeder damit umgehen. je nachdem, wer es ist, kann man es aber auch vermitteln. wenn man z.b. hört: da kommt wieder der hypochonder durch..., dann kann man das doch bestätigen. was soll es? muss man sich nicht für schämen. ich bestätige das und erkläre wie ich mich dabei fühle. angst zu sterben usw. und dass ich es manchmal im griff habe, mir andersherum aber manchmal selbst nicht glaube. ich erkläre, wie ich mich fühle und welche gedanken in mir vorgehen. das bewußtsein der krankhaften sichtweise ist prinzipiell da, aber das unterbewußtsein gewinnt halt manchmal. wenn man aufhört sich zu schämen, dann ist das sehr befreiend

am schlimmsten ist es aber im umgang mit meiner mutter. ihr hab ich eigentlich alles erzählt und sie ignoriert das. möchte halt nicht einsehen, dass ich eine psychische erkrankung habe. schiebt meine diversen symptome (durch die angststörung) dann sehr gerne auf das wechselnde wetter oder so. da hab ich dann wirklich ein problem. je nach tagesverfassung schiebe ich es auch auf das wetter (weil ich meine mutter über alles liebe und auch sorgen von ihr fernhalten möchte) oder reagiere relativ agressiv auf diese verdrängungstaktik.

es ist ein schwieriges thema. gerade in hinsicht auf meinen mann hab ich auch oft angst, dass ich ihn überforder. ich merke ja, dass er sich sorgen um mich macht und versucht mich zu verstehen. hoffentlich tue ich ihm und seiner psyche mit meinen erklärungen nichts an. ich möchte mich aber besonders ihm mitteilen und mich erklären. wir haben auch eine sehr innige beziehung, da gehört sowas dann doch auch irgendwie dazu. es totzuschweigen kann es glaub ich nicht besser machen.

16.03.2014 23:33 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

Marge
Als ich mal eine ganz schlimme Phase hatte, habe ich mich einem Freund anvertraut, ich glaube, ich habe es übertrieben, irgendwann hat er sich distanziert. Als ich ihn drauf ansprach, meinte er, wir würden einander nicht gut tun, denn er sei mir sehr ähnlich. Ich fand das damals sehr schade. Der Kontakt schlief ein. Seitdem bin ich etwas vorsichtiger geworden.
Meine Mutter hat einen schwerkranken Mann, sie will ich damit auch nicht belasten, sie hat genug um die Ohren. Ich habe aber drei gute Freundinnen, denen ich ab und an von meinen Ängsten erzähle.

17.03.2014 19:26 • #18


T
Hallo, mein Umfeld reagiert auf meine Ängste fürsorglich ,insebesonders mein Sohn, ich spreche mit ihm nicht so viel darüber aber er kennt mich am besten:)

17.03.2014 19:57 • #19


Tini213
Ich rede offen über meine Erkrankung , weil es mir richtig egal ist was andere dazu sagen ... Meine engen Arbeitskollegen wissen es auch , ist kaum zu übersehen, wenn ich ma wieder tränenüberströmt im Labor stehe ... Oder voller Panik bin ...
Meine Eltern interessiert es wenig , die meinten nur du bist Hypochonder such dir Hilfe ...

Eine gute Freundin meinte ich solle mich zusammen reißen und mein Freund fragt nur desinteressiert .. Was hast du denn nun schon wieder ?! ....und wie war es bei der Therapeutin ? Ich erzähle nix, er würde mich sowieso nicht verstehen ....

Befassen tut sich niemand damit , weiß nicht ob es hilflosigkeit oder desinteressiert ist ...

17.03.2014 21:46 • #20


A


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