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O
Hallo Leute !

Ich habe folgendes Problem:

Mein Vater hält mich (auch aufgrund der Krankheit) für einen absoluten Versager.
Er will nichts mit mir zu tun haben.
Der Rest der Familie auch nicht.

Jetzt steht nur meine Oma, die ich sehr liebe, kurz vor dem Tod.
Ich wollte nochmal hinfahren (ich wohne 250km entfernt).
Aber niemand wollte mich rein lassen und als Tagestrip geht das nicht, ich käme nicht mehr nach Hause.
Wie kann man nur so grausam sein.

Jetzt hat mich mein Vater gefragt, ob er mich nicht mal im November besuchen soll.
Wie soll ich diesem Ar. am Besten sagen kann, wo er mich mal kann?
Irgendjemand eine Idee?

Grüße,
Otter.

11.09.2007 00:37 • 12.09.2007 #1


3 Antworten ↓


K
Hallo Otter,
irgendwie komme ich leider nicht ganz mit!
Deine Oma stirbt und du darfst nicht bei Deiner Familie übernachten? Aber trotzdem will dich dein Vater im November besuchen? Das heißt also, er will den Kontakt doch wieder herstellen?
Hast du denn niemand anderem in der Nähe des Wohnortes deiner Eltern, bei dem du übernachten könntest? Also ich würde schon alles versuchen, die Oma nochmal zu sehen... das kann man eben nie wieder nachholen.
LG
Sonja

11.09.2007 07:22 • x 1 #2


A


Wie bricht man am besten mit dem Vater

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L
Hallo Otter,

bist du dir absolut sicher mit deinem Vater zu brechen?

Ich würde ihn an deiner Stelle fragen warum er dich erst im November sehen will und was er da von dir will...besser wäre doch nu zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen...du hast so die Möglichkeit deine Oma zu sehen, dein Vater kann dir sagen was er dir sagen will und du kannst dann gegebenenfalls ihm sagen das du mit ihm brechen willst....

Ich würde dir schon raten hinzufahren und deine Oma noch mal zu sehen denn ich denke das wirst du dir sonst immer vorwerfen das du nicht nochmal bei ihr warst-das mit deiner Oma tut mir sehr leid- hast du keine Freunde dort bei denen du übernachten kannst?

Tja wie am besten brechen?
Ich würde sagen in dem du ihm sagst warum du das als einzigen Ausweg für dich siehst...offen und ehrlich...

11.09.2007 11:51 • x 1 #3


C
Ich muss auch noch mal nachfragen: Deine gesamte Familie will nichts mit Dir zu tun haben und Dich nicht für eine Nacht in ihre Wohnungen lassen, weil Du krank bist? Was befürchten die denn, was passiert wenn Du auf ihrem Sofa schläfst?

Wenn es zwischen Dir und Deiner Sippe schon länger keinen oder nur entfernten Kontakt gibt (aus welchen Gründen auch immer), dann ist das Sterbebett der Oma - jedenfalls aus meiner Sicht - ganz bestimmt nicht der geeignete Ort um etwaige Streiterein, Zwistigkeiten oder Abrechnungen auszutragen. Sorry, wenn ich das so krass sage, aber das Sterben ist auch ohne irgendwelchen Familienstress schon schwer und anstrengend genug und eine sehr einsame und oft angsterfüllte Angelegenheit dazu...

Man erweist einem Sterbenden oder Verstorbenen nicht die letzte Ehre um sich selbst was Gutes zu tun...sondern um diesem Menschen in seinen letzten Stunden, Tagen, Wochen - Mut,Ruhe, Frieden und Trost zu geben, soweit das Möglich ist...tut mir leid wenn ich da so völlig unsensibel auf Deine Bedürfnisse eingehe...ich hab letztes Jahr meinen Vater beerdigt und bis Heute kann ich nicht fassen, wieviele Menschen sein Sterben, als Plattform for ihre Egoshow, für ihre eigenen Belange, für ihre eigenen Zwistigkeiten benutzt haben...Grundsätzlich würde ich Dir raten: Wenn Du bei Deiner Oma sein möchtest, dann penn doch einfach ne Nacht gar nicht, oder bleib einfach im Krankenhaus, im Hospiz, im Pflegeheim (Besuchszeiten gibt es bei Sterbenden nicht)

Solltest Du im Moment selbst in einer Einrichtung oder Klinik leben und für die Reise und Deinen Aufenthalt die Genehmigung der Einrichtung bzw. die Einwilligungserklärung Deiner Eltern benötigen, dass sie für die Zeit die Verantwortung für Dich übernehmen, dann mußt Du Dich nach anderen Möglichkeiten erkundigen. Dein Vater handelt offenbar nicht aus reiner Böswilligkeit. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass Du statt bei einem Familienmitglied Vorort (in der Nähe der Großmutter) in einer Tagesklinik, Projektgruppe oder ambulanten Notfall/Pflege oder Sozialstation für eine Nacht ein Bett bekommen kannst - das könnte theoretisch von Deinem jetzigen verantwortlichen oder behandelnden Trägern organisiert werden.

Keine Ahnung warum ich überhaupt auf die Idee komme, dass Du in einer Einrichtung leben könntest...ich kann mir einfach nur nicht vorstellen, dass Du nicht einfach zur Oma fährst und wenn nötig eben ne Nacht im Busbahnhof oder Bahnhof oder Krankenhauslobby o.ä. verbringen könntest...also gehe ich davon aus, dass DU das nicht alleine bestimmen kannst/darfst.

Du schreibst nur dass Du es grausam findest dass Deine Familie Dich nicht unterbringen WILL - als würden die das aus reiner Bosheit nicht wollen - was gar nicht damit zusammen paßt, dass Dein Vater Dich im November besuchen möchte.

Und wenn die bzw. Dein Vater nur aus reiner Bosheit oder wegen irgendeinem uralt Streit nichts mit Dir zu tun haben wollten, dann würdest Du hier nicht fragen, wie man mit seinem Vater bricht, weil der Bruch dann schon lange da wär...wegen Krankheit will Deine Familie nichts mit Dir zu tun haben? Kannst Du wegen der gleichen Krankheit auch nicht alleine entscheiden, wo und bei wem Du übernachten willst, oder ob Du oder nicht, Deine Oma besuchen kannst?

Ich glaube es hilft Dir wirklich nichts, wenn Du hier Details ausläßt, die sehr wichtig für das Verständnis und den Sachverhalt sind - ich mein das nicht böse oder will alle üblen familieninternen Details hören (meine eigene Familie ist ein Minenfeld)- es ist nur wichtig zu wissen ob und wie weit DU selbstständig entscheiden kannst, wann Du wie und mit wem Zeit verbringst, wohnst etc. oder ob Du von irgendwelchen Entscheidungsträgern etc. abhängig bist.

Das ist nur ein Beispiel ok? Sagen wir meine Schwester ist in einer psychatrischen Klinik oder Vollzeittherapie, weil sie schon lange an einer psychischen Erkrankung oder Persönlichkeitsstörung leidet, die schon in Suicidversuchen, Aggressivem Verhalten gegen andere o.ä. resultierten, ok? Würd ich im Zweifelsfall, in so einer Stresssituation wie den Tod/das Sterben eines von UNS beiden geliebten Menschen, die volle Verantwortung für sie übernehmen? Auf gar keinen Fall!

Würd ich sie notfalls die Treppen zu mir hochtragen, wenn sie mit zwei Gipsbeinen und Rollstuhl ,für ein paar Nächte aus einer Rehaeinrichtung kommen wollte um von einem von uns gelieben Menschen Abschied zu nehmen? Auf jeden Fall!

Riesen Unterschied.

Ich weiß nicht wer sich bisher um Deine Großmütter gekümmert hat, ob sie die Mutter Deines Vaters oder Deiner Mutter ist, etc...ich weiß nur, dass Du damit im Moment oder schon seit längerem nicht viel zu tun hattest...schon deswegen versteh ich auch irgendwie dass Du sagst ich will...und ist doch nur ne Nacht auf der Couch - im Moment, 250 km weit weg ist das für Dich ne Mischung aus logistischem Problem, Wut auf Deine Familie und natürlich dem Wunsch Deine Oma noch mal zu sehen - für Deine Familie, den Kindern der Frau, den Menschen die sie bisher vielleicht gepflegt haben, bricht im Moment aber gerade ihre eigene Welt zusammen...nicht nur dass sie sich um 2 Zillionen behördliche und juristische Sachen kümmern müssen - sondern da ist ein Mensch, der sie ein leben lang begleitet hat, der aber bald nicht mehr da ist...das gilt natürlich auch für Dich...aber Du bist nicht dabei, du mußt nicht dabei sein, nicht mit Ärzten über Medikamente, Tod und Sterben sprechen wo Du Dich doch einfach nur selbst verkriechen willst, Du mußt nicht nett zu irgendwelchen nervigen Nachbarn oder entfernten Verwandten sein, die grundsätzlich immer erst ihre Hilfe anbieten, wenn nichts mehr zu tun ist...etc. etc, etc.

Ich will Dir kein schlechtes Gewissen einreden, aber bevor Du Deinem Vater oder Deiner Familie eine reinwürgst, weil die im Moment nicht funktionieren, wie Du es für angemessen oder machbar hälst - denk bitte auch um Deinetwillen darüber nach in was für einer Ausnahmesituation die sich selbst gerade befinden...es geht vermutlich gar nicht um nicht wollen sondern um nicht können...

12.09.2007 16:08 • #4