Wann Partner von Trauma erzählen?

Hallo ihr Lieben,

ich bin frisch in einer Beziehung und weiß nicht so genau, wann ich meinem Partner von meinen Erlebnissen berichten soll. Ich will ihn nicht vergraulen, aber finde es wichtig, dass er es von mir weiß. So können viele Missverständnisse verhindert werden. Wann habt ihr eurem Partner von eurer Erkrankung erzählt? Ich habe bislang es nur groß angerissen. Wie kann ich es ihm erzählen?

Lieben Dank für eure Antworten.

Wenn du dir sicher bist das er der Richtige ist, würde ich ihm das umgehend mitteilen. Dann hast du nichts verheimlicht und wer weiß, wie er mit deinem Traumata persönlich umgehen kann...

Vielleicht erstmal grob umschreiben und nicht so sehr ins Detail gehen. Dann abwarten ob und wie er darauf reagiert mit der Zeit.

Zitat von Katrin88:

ich bin frisch in einer Beziehung und weiß nicht so genau, wann ich meinem Partner von meinen Erlebnissen berichten soll.

Persönlich habe ich von meiner Diagnose, nicht dem Trauma oder Details erzählt, wenn es beim Dating in Richtung Beziehung ging. Also es relevant wird.

Weil jeder Partner / Partnerin sollte selbst entscheiden ob er das will oder nicht. Aus meiner Sicht geht es in erster Linie um die Auswirkungen die die Traumafolgestörung hat. Also z.b. rausgehen, emotionale / körperliche Nähe, Reisen - und wie man mit dir umgehen soll, damit möglichst wenig Anspannung in dir aufkommt.
So Dinge halt.

Details würde ich vermeiden zu erzählen. Wenn dann nur wenn ihr schon lange Weile zusammen seit und ein wirkliches Vertrauensverhältnis besteht. Ein Punkt ist auch, das wenn man so was erzählt, das man einen kleinen Teil des Traumas seinem Gegenüber rüberschieben kann. So nach dem Motto you can't get this unseen

Hallo
Also ich bin seit knappen 20 Jahren verheiratet und habe meinem noch Ehemann sofort über meine Erlebnisse und meine Traumata informiert das war eines der ersten Dinge die ich ihm mitgeteilt hab denn ich finde es nur fair wenn der Partner sofort darüber Bescheid weis so kann er auch anders auf mich eingehen und vorallem hat er eine faire Chance auch selbst zu entscheiden ob er eine Beziehung will mit jemandem der so schlimme und gravierende traumata durch hat oder ob er das nicht schafft und die Kraft dafür oder die Geduld oder Verständnis dafür nicht aufbringen kann
Aus diesem Grund finde ich hat jeder Partner diese faire Chance verdient es für sich entscheiden zu können
Damals war meine Erkrankung noch nicht ausgebrochen die ist erst 2018 ausgebrochen und auch da ist er mir jede einzelne Sekunde zur Seite gestanden und ist immer hinter mit gestanden egal wie schlimm es war und wurde und egal wie schlecht es mir ging

Mitlerweile sind wir aus anderen Gründen seit kurzem getrennt und ich habe seit knappen 3 Monaten eine neue Beziehung diesen Partner hab ich hier im Forum kennengelernt und wir waren erst fast 7 Jahre lang nur befreundet also weis er sowieso von all meinen Traumata genauso wie ich über all seine Traumata Bescheid weis so können wir besser aufeinander zugehen und wissen wie wir dem anderen helfen oder ihn unterstützen können wenn’s ihm schlecht geht

Ich selber bin seit circa einem Jahr komplett stabil und fühle mich eigentlich nicht mehr krank und habe soweit auch keine Einschränkungen mehr in meinem normalen Alltag
Bei meinem Partner sieht das noch anders aus und er braucht da noch einiges an Unterstützung und Hilfe auch von außen weil er noch einiges aufzuarbeiten hat und seine Erkrankung doch sehr extrem ausgeprägt ist was man auch im Alltag sehr stark merkt
Aber auch er war von Anfang an so fair und hat es mir sofort gesagt und hat auch mir somit die faire Chance gegeben mich entscheiden zu können ob ich das will oder nicht
Ich habe mich dafür entschieden

Also ja
Bitte sag deinem neuen Partner sofort Bescheid und erkläre ihm alles auch würde ich es doch ziemlich genau machen und auch sagen was Sache ist
Nur so habt ihr als Paar eine faire Chance eine gute gesunde Partnerschaft aufzubauen

Ich wünsche dir viel Kraft mut und viel viel Glück mit deinem neuen Partner

Ich bin da etwas andere Meinung und denke man muss dem frischen Partner noch nicht alles servieren, am Anfang kennt man sich noch nicht so gut und weiss nicht mal ob man wirklich zusammen passt, das merkt man erst ab einer gewissen Zeit, einige Beziehungen finden auch sehr schnell wieder ein Ende und somit finde ich kann das schon etwas warten, ich finde ja schön das bei manchen so schnell vertrauen aufgebaut wird aber man sollte nicht jedem auf anhieb Vertrauen den man gar nicht wirklich richtig kennt, denn man weiss nie wer man da eigentlich an seiner Seite hat am Anfang, da ist man einfach nur frisch Verliebt.

Ich habe meinem Mann alles relativ schnell erzählt, was mir so an Dingen passiert ist. Meine Angststörung ist aber erst vor 10 Jahren also nach 10 Jahren Beziehung ausgebrochen. Er ist immer noch ein sehr großer Halt für mich und ich weiss, dass es die richtige Entscheidung war mit offenen Karten zu spielen.

Ich bin aber auch der Typ, der sehr offen mit seiner Erkrankung umgeht. Mein Arbeitsumfeld weiss bescheid und Bekanntenkreis sowieso. Das hat so viel Druck aus meinem Leben genommen und ich habe zu 95 % sehr gute Erfahrungen mit der Offenheit gemacht.

Ich habe meinem Mann schon in der Kennenlernphase von meinem Trauma erzählt weil ich mit offenen Karten spielen wollte.

Ich würde es niemandem sofort erzählen. Ich finde man sollte erst mal Vertrauen aufbauen. Ich fände es auch befremdlich, wenn mir jemand beim ersten Treffen von Dingen wie Krankheiten, Finanzen oder Familienplanung erzählen würde, das gehört noch nicht an den Anfang.
Ich würde es meinem Arbeitgeber und den Kollegen niemals erzählen, dass ich psychische Probleme habe und auch nicht jedem in meinem privaten Umfeld.