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_Noah_
Hey, hey
Ich habe momentan ein recht verzwicktes Problem und evtl. ist es genau das richtige, hier neutrale ehrliche Meinungen oder Tipps zu diesem Thema zu bekommen.

Und zwar habe ich letztes Jahr ca. Anfang November jemanden über eine Social Media Plattform kennengelernt und im Laufe der Zeit hat sich daraus eine ziemlich gute Internet-Freundschaft entwickelt. Jedoch ist mir recht schnell aufgefallen, dass diese Freundin angefangen hat sehr besitzergreifend und anhänglich zu sein (auch wenn's eben nur über social media ist) und mittlerweile bin ich mir eigentlich größtenteils sicher, dass sie mich indirekt erpresst bzw. manipuliert.

Ich selbst habe leider schon seit vielen Jahren mit starken psychischen Problemen zu kämpfen und sie hat wiederum anscheinend auch das eine oder andere psychische Problem, da sie eine Psychologin hat mit der sie jedoch nur übers Telefon und Chat Kontakt hat, was ich sehr skurril finde um ehrlich zu sein. Jedenfalls kam es im Verlauf der letzten Monate immer wieder vor, dass sie mich mit Nachrichten zugespammt hat oder regelrecht angep***t war, wenn ich nicht jeden Tag durchgehend mit ihr geschrieben habe oder hat immer wieder das heulen angefangen (sie ist 17. ) wenn ich mich nicht mit ihr beschäftigt habe oder keine Lust hatte mit ihr zu schreiben, hat mir Sprachnachrichten geschickt wie sie flennt oder so richtig kindische, in Selbstmitleid versinkende Nachrichten geschrieben, wie Ja, ich wollte doch nur alle glücklich machen!, Ich bin so ein A****, mein Leben ist so sch****, Ich bin nicht gut genug für dich und schuld, dass es dir schlecht geht., Was soll ich tun damit es dir besser geht? Ich hab bereits alles gemacht. Soll dass heißen, dass all meine Mühen um dich umsonst gewesen sind? blah blah blah.

Mir ist vor paar Tagen nun endlich übelst der Kragen geplatzt und nachdem sie wieder Drama gemacht hat, hab ich sie ohne ein Blatt vor den Mund genommen zusammengesch****n, dass ich die Faxen dicke hab von ihrem ständigen Kindergarten, dass es immer nur um sie geht + ich hab ihr eindeutig klar gemacht, dass ich nicht ihr Skla., ihr Sandsack oder ihr persönlicher Entertainment Trottel bin, der sofort spurtet nur weil sie gerade langweile hat und unfähig ist, sich alleine zu beschäftigen. Hab schon gesagt, dass sie mich vor paar Jahren nicht gekannt hat und es bisher auch 17 Jahre überlebt hat. Meine Herrn, das Drama war wieder herrlich. Wieder Rumgeheule hoch 10, unnötiges Geschwätz, dass sie so arm dran ist, weil ihre beiden jüngeren Brüder sie nerven oder die Eltern ständig möchten, dass sie ihnen daheim mal zur Hand geht usw. bis das Gespräch nach einiger Zeit eskaliert ist und ich ihr offen und ehrlich gesagt habe, dass sie keine echte Freundin ist und sich mir gegenüber toxisch verhält. Null Verständnis, wenn ich Panikattacken habe und Zeit für mich brauche, immer wieder der Anschein, dass es sie null interessiert wie es mir geht, obwohl sie streng behauptet MEGA besorgt um mich zu sein und hat mich schon paar mal mitten in der Nacht angerufen und aufgeweckt, weil ich mich für paar Stunden oder einen Tag nicht gemeldet habe. Hab sie die letzten Tage ignoriert, da es mir selbst nicht gut geht und ich wieder mit meinen Angstzuständen kämpfen muss. Hab ihre Nachrichten auf stumm geschaltet und nur kurz eine Nachricht gesehen, wo sie mir mehr oder weniger erneut versucht ein schlechtes Gewissen zu machen, dass sie flennt, dass ihr Leben sch***e ist und es keinen Sinn macht zu leben, wenn ich nicht für sie da bin, da ich so eine tolle Freundin bin und sie mir felsenfest verspricht sich zu ändern und an sich zu arbeiten *schwafel schwafel*

Jedenfalls hab ich immer noch nix geantwortet, weil ich echt ohne Witz keinen Bock habe und eine Auszeit benötige. Ich bin mittlerweile mehr als nur unter Druck und ich bin mir sicher, dass sie wahrscheinlich passiv auch für meine aktuelle Nervosität verantwortlich ist, die mich nun seit paar Tagen fertig macht. Frage ist nur jetzt, was soll ich machen? Klar, natürlich wäre es einfach den Kontakt abzubrechen, da solche Leute, die einem die Energie klauen echt nix in meinem Leben zu suchen haben. Gleichzeitig aber habe ich mit meinem Gewissen zu kämpfen, da wir zwei echt auch häufig sehr gute Tage zusammen hatten und uns gegenseitig geholfen haben, wenn es mal Kummer oder Stress gab. Wir haben auch so gut wie fast jeden Tag telefoniert und uns über jeglichen Mist unterhalten und jetzt weiß ich eben echt nicht was ich tun soll. Sie hat mich mit ihrem Verhalten des öfteren verletzt und immer wieder hieß es Ich ändere mich aber davon habe ich bisher leider wenig mitbekommen. Von daher werden mir wahrscheinlich viele raten diese Person aus meinem Leben zu entfernen, da sie echt einen negativen Einfluss auf mich hat. Ich hab jedoch trotz allem Mitleid mit ihr, da sie meiner Meinung nach definitiv auch ein psychisches Problem hat, da sich keiner einfach so so benimmt wie sie, daher will ich sie zur selben Zeit ebenso nicht komplett alleine zurücklassen. Bin mega im Zwiespalt gerade. Was soll ich tun?

Das ist nebenbei ein Bild, was ich ihr während meiner Wutrede geschickt habe und hab gesagt, dass sie eindeutig der Victim ist *lach*

https://www.google.com/amp/s/amp.reddit...ic_people/

05.12.2020 02:00 • 05.12.2020 #1


13 Antworten ↓


M
Ich würde tatsächlich erstmal ignorieren. Es nützt ihr genauso wenig, wenn es dir schlecht geht. Das würde ich ihr auch so sagen. Das du Ruhe brauchst, aber das du die guten Seiten auch zu schätzen weißt und wenn du wieder stabil genug für sie bist, wirst du dich melden (so klingt das jedenfalls für mich).

Wenn sie dich weiter nervt, schmeiß sie für ein paar Tage auf die Blockliste, bis es dir wieder besser geht. Und dann würde ich irgendwann noch mal das Gespräch suchen, am besten überlegst du dir vorher schon, was du sagen willst, damit es produktiv ist.

Letztendlich muss sich für dich was ändern an eurer zwischenmenschlichen Beziehung. Und entweder, sie sieht es irgendwann oder nicht. Wenn sie es nicht tut, dann musst du sie irgendwann aus deinem Leben schmeißen. Aber du kannst dir nicht vorwerfen, du hättest es nicht versucht.

05.12.2020 03:10 • x 2 #2


A


Umgang mit falscher und manipulativer Freundschaft

x 3


Schlaflose
Ich würde sie auch einfach blockieren und Schluss.

05.12.2020 08:39 • x 2 #3


Islandfan
Ich würde auch den Kontakt abbrechen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf Dauer gut geht. Für mich sind Kontakte, die man nur durch Mail oder social media hat, nur dann richtig, wenn man niemals unter Druck gesetzt wird, sich ständig melden zu müssen. Die Leute, mit denen ich schreibe, wissen, dass ich mich auch mal 1 bis 2 Monate nicht melde, aber dennoch in Krisenzeiten für den anderen da bin.
Übrigens, dein Link ist super, den habe ich mir direkt kopiert.

05.12.2020 09:44 • x 1 #4


_Noah_
Vielen lieben Dank für eure Antworten!
Ja, ich hab mir bisher auch vorgenommen mich auf mich zu konzentrieren bis es mir eben wieder besser geht, denn letztendlich steht meine Gesundheit an erster Stelle, daher ignorier ich sie vorerst bzw schenke meinem Handy vorerst generell weniger Beachtung und mach in erster Linie alles, um wieder stabiler zu werden. Ich weiß, dass letztendlich ich entscheiden muss, was ich mache und was mir eben gut tut.

Und jaaa, der Link bzw das Bild ist echt klasse

05.12.2020 10:19 • #5


ophelia
hi zi-zi,

da ich selber 2 solcher manipulativen freundschaften durchgestanden habe, bis ich endlich aufwachte, kann ich dich sehr gut verstehen.

aber mit der zeit kommt auch wissen und dann verständnis. will konkret in meinem fall heissen: habe selbst haufenweise baustellen und kann nicht erwarten, dass ich die einzige auf dieser welt bin. als individuelle persönlichkeiten sind wir alle nicht gefeit vor psychischen problemen - auch deine freundin nicht. hast du sie schon mal angesprochen, was genau sie für dich empfindet, wie sie sich fühlt und mit welchen kindheitstraumas sie sich herumschlägt? eventuell kommt da was hoch, was dann deinerseits unweigerlich zu einem verständnis führen kann. vielleicht bringt euch dies einander näher oder ihr könnt gegenseitig eingestehen, dass ihr zum jetzigen zeitpunkt jemanden an eurer seite braucht, der euch stärkt und nicht unter druck setzt.

selbstbestimmt leben, seine bedürfnisse offenbaren... ich weiss, hört sich alles so hochgeschraubt an, doch ist es nicht endlich zeit, für sich selbst einzustehen? das heisst auch, eigenverantwortung zu zeigen

ps: meine beiden freundschaften gehören übrigens der vergangenheit an. ich hatte damals einen rundumschlag gemacht und mit persönlichen niedergeschriebenen worten erklärt, wie ich mich fühle, was es für mich bedeutet und dass es nicht mehr für mich stimmig ist.

05.12.2020 11:26 • x 2 #6


hereingeschneit
Zitat von Zi-zi:
Gleichzeitig aber habe ich mit meinem Gewissen zu kämpfen, da wir zwei echt auch häufig sehr gute Tage zusammen hatten

Dann lass es doch sie entscheiden. Sage ihr klipp und klar, dass du eigentlich gerne weiterhin ihre Freundin wärst, aber du nicht mit ihrem Gejammer und Klammern zurechtkommst. Wenn sie das nicht unterlassen kann, dann musst du sie leider blockieren, ignorieren oder dann den Kontakt ganz abbrechen um dich selbst zu schützen. Punkt. Darüber gibt es keine Diskussion. Punkt. Es liegt also ganz bei ihr, ob ihr weiterhin befreundet sein werdet. Wenn es ihr die Freundschaft wert ist, dann solle sie aufhören zu jammern, dann laufst du auch nicht weg. Brauchst vielleicht nur ab und zu eine Pause.

Und je nachdem wie sie darauf reagiert musst du sie dann ignorieren oder ihr müsst ein Zeichen ausmachen, damit sie weiß, bis hierher und nicht weiter, du brauchst jetzt deine Ruhe.......

05.12.2020 11:54 • x 1 #7


_Noah_
Zitat von hereingeschneit:
Dann lass es doch sie entscheiden. Sage ihr klipp und klar, dass du eigentlich gerne weiterhin ihre Freundin wärst, aber du nicht mit ihrem Gejammer und Klammern zurechtkommst. Wenn sie das nicht unterlassen kann, dann musst du sie leider blockieren, ignorieren oder dann den Kontakt ganz abbrechen um dich selbst zu schützen. Punkt. Darüber gibt es keine Diskussion. Punkt. Es liegt also ganz bei ihr, ob ihr weiterhin befreundet sein werdet. Wenn es ihr die Freundschaft wert ist, dann solle sie aufhören zu jammern, dann laufst du auch nicht weg. Brauchst vielleicht nur ab und zu eine Pause. Und je nachdem wie sie darauf reagiert musst du sie dann ignorieren oder ihr müsst ein Zeichen ausmachen, damit sie weiß, bis hierher und nicht weiter, du brauchst jetzt deine Ruhe.......



Fakt.. Mir ist bewusst, dass keiner von uns heilig ist und ich sicherlich auch, wie jeder andere Mensch mal Mist gebaut hat, aber ich kann mit reinem Gewissen sagen, dass ich mich bisher immer dafür entschuldigt habe und versucht habe mich zu bessern, FALLS ich tatsächlich übelst daneben gegriffen habe oder was gemacht habe, was nicht ok war. Wenn's ihr beispielsweise schlecht ging hab ichs auch respektiert, wenn sie entweder ihre Ruhe wollte oder hab einfach nur zugehört, wenn sie sich bei mir über etwas auskotzen wollte. Andersrum gab's leider wenig Situation, wo sie eben so für mich da war, wie ich für sie, auch wenn sie es weiterhin natürlich felsenfest verneint und sogar behauptet meinen persönlichen Therapeuten gespielt zu haben (was ich lachend aber SOWAS von verneinen kann, da ich des öfteren von ihr Sätze gehört habe wie Hmm.. Ja, ich weiß nicht wie ich dir jetzt helfen soll wenn's dir schlecht geht. Bin kein Psychologe.) Merk halt echt gerade wie scheinheilig und hinterf****g sie doch ist, auch wenn es selbstverständlich Situationen gab, wo sie mir garantiert geholfen hat, wenn ich Schwierigkeiten hatte. Trotzdem bin ich der Meinung ich hab mir bislang deutlich mehr den Hintern für sie aufgerissen und mehr für unsere Freundschaft getan als sie, was ich nicht cool finde, denn letztendlich denk ich mal, dass beide Freunde an einem Strang ziehen müssen, um eine Freundschaft aufrecht zu erhalten. Daher gebe ich dir voll und ganz recht. Jetzt ist sie an der Reihe. Wenn ihr was an mir liegen sollte, dann sollte sie sich echt am Riemen reißen und mir zeigen, dass sie beispielsweise respektiert, wenn ich Ruhe haben möchte oder eben in kleinen Schritten versuchen sollte ihr Klammern in den Griff zu kriegen. Wenn nix dergleichen passiert, dann hab ich eigentlich meine Antwort gefunden, dass ihr ANSCHEINEND echt nicht viel an mir liegt und joa.. Für solche Leute hab ich in meinem Leben echt keine Zeit, da mir meine Psyche und Gesundheit dann doch tatsächlich mehr am Herzen liegen als jemand, der mich entweder ausnutzt oder mir wortwörtlich die Energie aussaugt wie ein Vampir.

05.12.2020 12:12 • x 1 #8


_Noah_
Zitat von ophelia:
hi zi-zi,da ich selber 2 solcher manipulativen freundschaften durchgestanden habe, bis ich endlich aufwachte, kann ich dich sehr gut verstehen.aber mit der zeit kommt auch wissen und dann verständnis. will konkret in meinem fall heissen: habe selbst haufenweise baustellen und kann nicht erwarten, dass ich die einzige auf dieser welt bin. als individuelle persönlichkeiten sind wir alle nicht gefeit vor psychischen problemen - auch deine freundin nicht. hast du sie schon mal angesprochen, was genau sie für dich empfindet, wie sie sich fühlt und mit welchen kindheitstraumas sie sich herumschlägt? eventuell kommt da ...


Juhu

Vielen lieben Dank fürs teilen deiner Erfahrung! Ich hab des öfteren schon mit ihr gesprochen, was eigentlich los ist, wie lange sie sich eben mit ihren Problem runschlägt etc. und klar, selbstverständlich habe ich Verständnis dafür, wenn sie von ihrem jüngeren Bruder (glaub der ist 6 Jahre alt) genervt wird. Dennoch muss ich sagen, dass es halt echt viele Menschen gibt, die mehrere jüngere Geschwister haben, die ihnen auch auf den Zeiger gehen und das leben geht dennoch weiter. Ich mein, was will sie machen? Ihren Bruder aus dem Haus werfen? *lach* Hab schon öfter gesagt, wenn er sie nervt und nicht drauf hört, wenn sie sagt dass sie ihre Ruhe haben möchte, dass sie sich dann eben Hilfe von ihren Eltern holt, die dem Bruder mal ordentlich den Marsch blasen. Macht sie aber nicht.. Ihr Argument dafür ist, dass es sowieso keinen Sinn hat, dass ihre beiden Brüder eh immer mit allem davonkommen, dass sie bevorzugt werden und dass ihre Rolle im Vergleich zu ihnen nur daraus besteht ihren Eltern im Haushalt zu dienen etc.. Muss halt echt sagen, dass ich das nicht glauben kann, denn ich hab selbst öfter mal mit ihren Eltern gesprochen und die beiden machen null den Anschein, dass sie ihre eigene Tochter ausnutzen oder eben fies zu ihr sind. Ich bin der Meinung, dass sich beide viel Mühe geben und alle ihrer Kinder lieben und sich Sorgen um sie machen, was für Eltern ja in den meisten Fällen völlig selbstverständlich ist. Ich selbst komme auch aus einer strengeren old-school Familie und helfe meinen Eltern bis heute, auch wenn ich 24 bin. Klar, natürlich gibt's Tage, wo ich mal ab und an genervt bin, wenn ich was machen muss aber das ist normal. In der Arbeit ist man letztendlich auch des öfteren mal übelst angenervt, wenn der Chef andauernd etwas von einem möchte, hahaha

Wie wir alle war ich auch in der Schule und musste Hausaufgaben und Co. machen, lernen, mich mit nervigen Mitschülern rumplagen und letztendlich hab ichs auch irgendwie überlebt. Sie hat seit paar Monaten den Luxus, dass sie gar nicht mehr zur Schule geht sondern eben übers Internet lernt / homeschooling hat, wegen Corona (sie lebt in der USA) Frag mich daher auch, warum sie andauernd am Handy ist, wenn sie eigentlich eher lernen sollte und dann beschwert sie sich, wenn ihr Vater sie anranzt, wenn er sie eben erwischt wie sie mit dem Handy rumspielt.. Wie gesagt, Leid sollte man normalerweise echt nicht vergleichen, da jeder Mensch anders ist und dementsprechend auch anders mit Leid umgeht aber ich muss echt sagen, so wie sie sich manchmal aufführt oder aus den kleinsten Problemen ein riesiges Drama macht, kommt sie mir eher vor als wäre sie 6 und nicht ihr Bruder

Mega anstrengend manchmal, auch wenn ich tatsächlich sehr lange benötige, um von etwas richtig genervt zu werden oder bis mein Geduldsfaden reißt, da ich warum auch immer in den meisten Fällen viel zu geduldig bin und wahrscheinlich auch viel zu tolerant (?) bin bzw lange brauche um endlich mal auf den Putz zu hauen oder einen Schlussstrich zu ziehen, weil ich immer automatisch denke, dass ich andere Leute mega verletze oder egoistisch bin

05.12.2020 12:35 • #9


Icefalki
Ist eine sehr gute Übung für dich selbst. Bei Ängsten und Co, die uns selbst belasten, freut man sich natürlich, dass man jemanden findet, der mit einem redet, man sich austauschen kann, man sich nicht so alleine fühlt. Das ist schön, das ist ok.

Manchmal kommt es zu einem Punkt, wo ein Austausch belastend wird. Geschieht auch in der realen Welt, wo Grenzen überschritten werden.

Angstpatienten tun gut daran, jetzt mal in sich reinhören um sich klar zu werden: Was will ICH eigentlich? Und das bitte auch absolut ehrlich. Ehrlich insofern, dass auch Hilfe leisten wollen ein gutes Gefühl geben kann. Und wo der Punkt ist, wo dieses Gefühl dann nur noch belastend wird.

Erkennt man das, wird das dem anderen gegenüber deutlich artikuliert und abgewartet, ob es verstanden wird. Wenn nicht, die Reissleine ziehen, und in Selbstschutz gehen, ohne schlechtes Gewissen.

Grenzen ziehen ist für Angsthasen ein Muss. Sollte man auch dringend lernen, denn Stress ist Gift für uns.

Natürlich ist man gerne hin- und hergerissen mit diesen Schuldgefühlen. Allerdings der andere scheinbar nicht, der weiterhin seine Problematiken an dir ausleben will. Also, wer ist jetzt derjenige, der die Grenze überschreitet?

05.12.2020 13:48 • x 1 #10


_Noah_
Zitat von Icefalki:
Ist eine sehr gute Übung für dich selbst. Bei Ängsten und Co, die uns selbst belasten, freut man sich natürlich, dass man jemanden findet, der mit einem redet, man sich austauschen kann, man sich nicht so alleine fühlt. Das ist schön, das ist ok. Manchmal kommt es zu einem Punkt, wo ein Austausch belastend wird. Geschieht auch in der realen Welt, wo Grenzen überschritten werden. Angstpatienten tun gut daran, jetzt mal in sich reinhören um sich klar zu werden: Was will ICH eigentlich? Und das bitte auch absolut ehrlich. Ehrlich insofern, dass auch Hilfe ...


Hallo Icefalki.

Ich gebe dir recht, dass Grenzen setzen wirklich sehr wichtig ist, insbesondere, wenn es wie du sagst um Eigenschutz geht. Ich habe bereits damals schon in meinen früheren Therapien immer wieder gemerkt, dass ich des öfteren große Schwierigkeiten darin habe eben Grenzen zu setzen bzw in mich hineinzuhören und zu erkennen, dass mir etwas zu viel wird und habe es eben erst dann erkannt, wenn's meistens leider schon zu spät war und ich dann eben im Stress und meiner Angst untergegangen bin. Dasselbe mit dem Nein sagen. Mittlerweile habe ich in dem Bereich verglichen zu früher deutliche Fortschritte gemacht aber es passiert immer noch, dass ich öfter mal einfach Angst habe zu gewissen Dingen oder Situationen Nein zu sagen, egal ob es mir in dem Moment schadet oder nicht. Muss aber echt sagen, dass es mir deutlich besser geht, nachdem nun schon einige Leute hier auf mein Thema geantwortet haben und ich habe dadurch garantiert neuen Mut bekommen, um eben mehr auf mich selbst zu hören + zu erkennen, was wichtig für mich ist und was mir gut tut anstatt mich selbst zu zerstören.

Ich habe mich seit gestern ziemlich gut abgegrenzt und Sachen gemacht, die mich auf andere Gedanken gebracht haben und auch etwas aufgeheitert haben, von daher merke ich, dass ich durchaus etwas ruhiger bin als üblich (inklusive etwas Magnesium getrunken, da Dauerstress ein regelrechter Magnesium-Killer ist ) evtl geht's mir auch dadurch zusätzlich besser, da meine Kopfschmerzen jedenfalls weg sind und mein dummes Augenlid nicht mehr so hässlich rumzuckt *lach*

05.12.2020 14:21 • x 1 #11


Icefalki
Zitat von Zi-zi:
Nein zu sagen, egal ob es mir in dem Moment schadet oder nicht.


Weisst du, ich musste das auch lernen und dadurch bin ich frei geworden. Dass das nicht von heute auf morgen passiert, was soll's. Aber dass man das angeht, das ist des Rätsels Lösung.

Je mehr man sich selbst kennenlernt, merkt, was einem gut tut, was nicht, das Neinsagen nichts damit zu tun hat, andere verletzen zu wollen, sondern einfach eine gesunde Einstellung ist, sich nicht überfordern zu lassen, je mehr man das übt und tut, desto mehr Selbstbewusstsein und innere Freiheit bekommt man.

Darf man auch mal Fehler machen? Natürlich, aber auch das kann man dann zugeben, sich entschuldigen, alles ist erlaubt.

Es ist schön, das alles lernen zu dürfen und sich weiter zu entwickeln. Drum habe ich geschrieben, dass das jetzt eine gute Übung darstellt, wie man mit unangenehmen Situationen umgehen will.

Meine Devise ist : es gibt eine Aktion, dann erfolgt meine Reaktion und meine Akzeptanz, mit dem Ergebnis dann umgehen zu können. Denk mal in aller Ruhe darüber nach, dass hier ganz viel Potential für dich liegt. Du entscheidest zukünftig, und übernimmst dann die Verantwortung für deine Entscheidung. Hat mich aus der Angst geführt.

05.12.2020 14:34 • x 1 #12


_Noah_
Zitat von Icefalki:
Weisst du, ich musste das auch lernen und dadurch bin ich frei geworden. Dass das nicht von heute auf morgen passiert, was soll's. Aber dass man das angeht, das ist des Rätsels Lösung. Je mehr man sich selbst kennenlernt, merkt, was einem gut tut, was nicht, das Neinsagen nichts damit zu tun hat, andere verletzen zu wollen, sondern einfach eine gesunde Einstellung ist, sich nicht überfordern zu lassen, je mehr man das übt und tut, desto mehr Selbstbewusstsein und innere Freiheit bekommt man. Darf man auch mal Fehler machen? Natürlich, aber auch das kann man dann zugeben, sich entschuldigen, alles ist erlaubt. Es ist schön, das alles lernen zu dürfen und sich weiter zu entwickeln. Drum habe ich geschrieben, dass das jetzt eine gute Übung darstellt, wie man mit unangenehmen Situationen umgehen will. Meine Devise ist : es gibt eine Aktion, dann erfolgt meine Reaktion und meine Akzeptanz, mit dem Ergebnis dann umgehen zu können. Denk mal in aller Ruhe darüber nach, dass hier ganz viel Potential für dich liegt. Du entscheidest zukünftig, und übernimmst dann die Verantwortung für deine Entscheidung. Hat mich aus der Angst geführt.



Vielen lieben Dank für diesen Kommentar.

Es liegt in der Tat sehr, sehr viel bzw eigentlich überwiegend an einem selbst, wie man mit Situationen umgeht oder sich eben davor schützt und Entscheidungen treffen kann keiner für einen machen außer man selbst. Ich fange nächstes Jahr im Januar mit meiner neuen ambulanten Psychotherapie an und da sage ich auf jeden Fall, dass ich unbedingt an solchen Dingen wie eben Nein sagen Grenzen setzen etc. arbeiten möchtet, ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Bis dahin sind wahrscheinlich Situationen aus dem Alltag tatsächlich die besten Übungen für mich, um langsam anzufangen mehr Verantwortung in dieser Hinsicht für mich zu übernehmen und so evtl. gewissen Stress oder Angst im Voraus vermeiden zu können.

Ich schätze mal hier gilt es wie immer: Probieren geht über studieren

05.12.2020 16:36 • x 1 #13


Hoffnungsblick
Gestern habe ich das zufällig gehört, zum Nachdenken:
Gautama, the Buddha, once said, It's better to walk alone than to walk with a fool!

Der Kommentator meinte dazu, dass es Menschen gibt, die sehr viel Energie beanspruchen und dass man sowieso alleine kommt und alleine wieder geht.

05.12.2020 17:02 • x 3 #14


A


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