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E
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und möchte, bevor ich zu meinen aktuellen Anliegen komme, kurz (grob) meinen bisherigen Krankheitsverlauf auflisten.

Kurz noch zu mir: Ich bin männlich, 27 Jahre alt und hoffe auf eure Unterstützung

2008 hatte ich meine erste Panikattacke, wahrscheinlich ausgelöst durch viele belastende Umstände damals. Probleme mit der Freundin, Magen-Darm-Infekt, hab wenig auf mich geachtet (wenig schlaf) und auch das ein oder andere mal Dro. genommen, was ich sehr bereue! Auf jeden Fall lag ich dann erstmal ein paar Wochen voller Verzweiflung und Angst zu Hause und wusste nicht was mit mir los war. Ich habe nur geweint, keinen hunger gehabt usw.

Ich habe mich dann beim Arzt durchchecken lassen, es konnten aber keine körperlichen Symptome festgestellt werden. Dass hat natürlich meine Angst noch angefeuert, weil ich wusste, dass ich psychische Probleme habe und ich verrückt werde und Depressionen bekomme und in einer Anstalt ende und und und... ihr kennt das bestimmt. Ich wurde dann zur einer Tagesklinik berufen, damit ich mal ein ersten Gespräch führe.

Aber als ich da war, war auf einmal alles gut. Ich fühlte mich glücklich, sorglos und hatte keine Angst mehr. Vielleicht lag das auch an den zuvor genommenen Schüssler-Salzen, die mir jemand empfohlen hatte. Möglicherweise war es auch einfach nur die Hoffnung die ich dadurch erfahren habe, die mich sorglos machte ?!

Nach der ganzen Geschichte (oder auch schon davor - dass kann ich leider nicht mehr genau deuten), haben sich so schleichend Zwänge bei mir entwickelt, hauptsächlich in Form von Kontrollzwängen. Die Angst war auch immer wieder da aber ich habe mich dann so mehr oder weniger über Jahre hinweg selbst versucht zu heilen, habe mich unterm Strich aber damit abgefunden, dass ich Angst und Zwänge habe und habe sie die Kontrolle übernehmen lassen.

Erst sehr spät, es müsste so 2011 oder 2012 gewesen sein, habe ich dann den Schritt gewagt und mich eine Verhaltenstherapie gemacht, welche bis Februar diesen Jahres ging. Mitte-Ende der Therapie hatte ich auch für knapp 2 Jahre Medikamente genommen, weil ich irgendwann an einem Punkt war, wo mir alles zu viel wurde.

Beides ist jetzt aber wieder beendet und ich bin mehr oder weniger wieder auf mich alleine gestellt.

So ich hoffe, dass war jetzt nicht zu ausführlich, aber es verschafft euch vll einfach einen groben Überblick.


Zur aktuellen Situation:

Heute habe ich meine Zwänge eg sehr gut im Griff, nein ich würde sagen, dass sie absolut keine Macht mehr haben. Ab und zu melden sie sich, aber genau so schnell sind sie auch besiegt.

Was mich aber nach wie vor quält, ist das ständige grübeln und besorgt sein den ganzen Tag über.

- Ich wache auf und fühle mich nicht wirklich ausgeschlafen/entspannt sondern werde gleich wieder von irgendwelchen Gedanken und Sorgen befallen, die alles möglich sein können. (schei. Tag, alles blöd, usw.)

- Dann kann ich mich aber fangen und es ist soweit alles gut, was auch den Tag über anhält, also ohne dass ich jetzt wirklich großartig aus der Bahn geworfen werde. Ich kann lachen, arbeit ist kein Problem, soweit so gut.

- Immer wieder aber, drängen sich negative Gedanken auf. Angst vor der Zukunft, dass ich Depressionen bekommen kann wegen der Angst, dass ich das nicht in den Griff bekomm, dass ich einsam und verzweifelt bin und und und. Dass ist echt alles möglich und gerne auch immer mal was neues.

- Ich habe auch die meiste Zeit des Tages eine verspannte Nacken-/Schultermuskulatur.

- Ich kann einfach nur selten mal da sitzen und den Moment genießen; immer fängt mein Kopf an zu grübeln...
- Selbst jetzt, wo ich dieses Text schreibe, musste ich wieder anfangen darüber nachzudenken, dass bestimmt der o.g. Dro.missbrauch an all dem Schuld ist, obwohl sowohl Therapeuting als auch Psychologe hier eher nicht hier die Ursache sehen.

- Alles, was mir so den Tag über widerfährt wird irgendwo bewertet, also negativ natürlich, und ich muss mich so anstrengen, dass ich mich einfach nicht auf mein Hirn einlass.... Als würde es mir mein Kopf nicht erlauben, glücklich zu sein?!

Die Frage ist nur.... wie behandle ich das am besten?
Ich lese viele Bücher über Angst und den Umgang mit den Gefühlen, bin mir aber nicht sicher ob das der richtige Weg ist? Ich habe in der Therapie viel gelernt, vor allem auch was die Konfrontation mir angst auslösenden Situationen betrifft. Panikattacken habe ich z.b. auch keine mehr oder bekomme sie weg bevor sie richtig beginnen.

Ich bin echt motiviert das ganze anzugehen, aber gleichzeitig so verwirrt weil ich vor lauter Ratgeber nicht mehr weis wo ich denn schluss endlich ansetzten soll?

Was denkt ihr so, wie ich das Problem am besten angehen könnte?
Wer hat Erfahrungen diesbezüglich?

Grüße,
euer Enzborn

08.05.2015 15:52 • 30.08.2017 #1


36 Antworten ↓


T
Hallo Enzorn,
ich möchte dir meinen Weg aus der Angst empfehlen . Als ich im Feb 2013 eine Verhaltens Therapie angefangen habe um heraus zu finden was mit mir los sei ,sprich durch Ängste und so weiter. Habe ich hier von Anfang bis jetzt meinen Weg hineingeschrieben.

Ich möchte dir sagen ,Der Anfang ist immer schwer ;alles Neue macht uns erstmal Angst , auf dich bezogen; alleine auf dich gestellt zu sein. Gebe dir diese Zeit um alles zu verarbeiten zu können ,was du in deiner Therapie geschafft und gelernt hast.
Der Alltag und dein Leben wird dich schon auf die probe stellen. Und dann wird es spannend für dich , die Zeit wird kommen, wo du dein erlerntes Wissen anwenden kannst oder solltest.

Alles Gute
Diese findest du unter Autor Tuffie Kontrollangst brauche Tipps / wie verhalten?

08.05.2015 16:04 • #2


A


Ständige Sorgen und Grübeln

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T
Eine Selbsthilfegruppe das tut auch gut.

08.05.2015 16:05 • #3


Icefalki
Lieber enzborn, es gibt viele Wege, die nach Rom führen. Ich selbst bin ein Verfechter der Hintergrundsproblematik.

Für mich steht immer die Frage im Vordergrund, wo haben wir gelernt oder erfahren, dass und wie man auf bestimmte Ereignisse reagiert.

Wurden wir in ein Schema gepresst, das wir nicht sind? Warum tun wie Dinge, die wir eigentlich nicht wollen, aber vermeintlich tun müssen?

Warum ist bei einem das Glas Wasser halb leer, beim anderen halb voll.

Warum ist die Kontrolle so wichtig. Was passiert, wenn die Kontrolle versagt.

Welcher Mensch bin ich..lebe ich mein Leben frei und selbstbestimmend oder das, was man von mir erwartet? Und wenn ja, warum?

Zu deinen Dro.,.haben die dich irgendwie befreit? Wenn ja,wovor?

Dies sind meine Gedanken, die ich mir gestellt habe. Und die Antworten habe ich in meiner kindheit gefunden.

08.05.2015 16:14 • #4


Butterfliege
Ich weiß zwar keine Strategie dagegen, aber mir geht es ganz genauso.
Ich kann auch nur noch entspannen wenn ich schlafe oder tabletten nehme, wenn ich Dinge tue wie z. b. in der Badewanne liegen, kommen sofort die blöden Gedanken und ich kann nicht mehr entspannen...
teilweise lenken sie mich sogar richtig ab auf der Arbeit.

08.05.2015 17:49 • #5


E
Hallo Zusammen,

zuerst mal, danke für eure Beiträge! Es tut gut, zu wissen, dass man nicht alleine ist und ich denke
gemeinsam bekommt man so etwas doch eher in den Griff

@tuffie: Was meinst du mit mein Weg aus der Angst? Ist das ein Buch oder ähnliches?
Tut mir leid, ich steh grad echt etwas auf dem Schlauch

@icefalki: Wie gehst du mit den ganzen Fragen so um? Hinterfrägst du das, oder hast du gelernt,
Dinge einfach mal so sein zu lassen wie sie sind - und falls ja, wie?
Vor allem aber würde mich interessieren, wie du darauf gekommen bist, dass es mit deiner Kindheit zusammen
hängt - und in welcher Form hat dir das Wissen dann geholfen?

Ich weis von mir z.B., dass ich schon immer eher weniger Selbstverstrauen hatte als andere, warum auch immer kann ich
euch nicht sagen, da ich eigentlich aus einer glücklichen Familie komme. Ich denke dass der damalige Dro.konsum schon
etwas damit zu tun hatte, dass man sich einfach gut fühlt und keine Sorgen hat usw. Wobei ich damals sicherlich noch nicht
so gegrübelt habe wie heute. Vielleicht habe ich das aber auch einfach genommen weil es spaß gemacht hat, ohne großartig
zu hinterdenken.

Ich bin ja auch davon überzeugt, dass wir unser Verhalten und unsere Reaktionen erlernt haben und somit auch verlernen können,
aber wo setzt man da an? Muss man dazu erstmal bohren um zu erfahren, was einem zu dem gemacht hat was man heute ist?

LG, eure
Flo

09.05.2015 17:03 • #6


Hotin
Hallo Enzborn,

wenn Du Angst davor hast, dem Druck nicht stand zu halten, solltest Du bei Dir Druck abbauen.
Was erzeugt denn so einen heftigen Druck bei Dir?
Zitat:
aber wo setzt man da an?


Irgendwo, da, wo Du es am sinnvollsten hältst. Du willst doch zufriedener werden.
Zitat:
Ich bin ja auch davon überzeugt, dass wir unser Verhalten und unsere Reaktionen erlernt haben
und somit auch verlernen können,


Das kann gut sein. Nur, mit Theorie kann man eine Angststörung nicht abschwächen. Dazu solltest
Du die Signale die in Deinem Kopf ankommen anders bewerten. Am besten Du versuchst erst mal Dein
grübeln abzustellen.

Zitat:
Sollte ich es denn wirklich selbst versuchen, meinen Kopf fröhlicher zu gestalten oder mich doch
lieber gleich wieder um eine Therapie bemühen?


Eine Therapie kann immer helfen. Du musst sie nur im richtigen Licht sehen.
Auch in einer Therapie löst Du Deine Probleme immer selbst. Ein Therapeut
ist so etwas, wie ein Spiegel der Dir möglichst unverfälscht sagt, was Du
von Dir gibst und wie jemand anderes das normalerweise versteht.
Zitat:
und ich muss mich so anstrengen, dass ich mich einfach nicht auf mein Hirn einlass.... Als würde
es mir mein Kopf nicht erlauben, glücklich zu sein?!


Dies hört sich sehr wenig verständlich für mich an. Natürlich musst Du Dich unbedingt auf Dein Hirn
einlassen. Du steuerst doch damit Dein Leben und Deine Zufriedenheit.
Die Bewertungen Deiner Ängste werden von Dir vermutlich nicht hilfreich für Dich durchgeführt.
In unserem Leben ist alles relativ. Es wird also zu etwas anderem ins Verhältnis gesetzt und damit bewertet.
Was ist schwer? 50kg, 100kg oder 1500 kg. Was ist schlimm, der Verlust von 50 €. Ein Beinbruch oder eine unheilbare Krankheit.
Ständig bewerten wir alles. Auch unsere Ängste.

Dein ständiges grübeln kann zum Beispiel nerven, wenn Du für Dich zu wenig entscheidest. Dann denkt
Dein Kopf zu oft das gleiche ohne ein abschließendes Ergebnis, also eine Entscheidung zu bilden.
Nicht entscheiden erzeugt dann oft ein Dauerdenken. Dies kann Dich total nerven.
Es könnte aber auch so sein, das Du eine Lösung für ein Existenzielles Problem suchst, worüber Du Dir
schon gar nicht mehr richtig bewusst bist.

Kennst Du irgend einen Ansatz, irgend etwas, was Du konkret ändern möchtest, oder was Dich
halt einfach nervt?

Viele Grüße

Hotin

10.05.2015 01:09 • x 2 #7


Icefalki
Enzborn,

Meine Fragen zum überdenken an dich habe ich schon gestellt.

Zu mir. Generalisierte angsterkrankung,,Depression.

Kindheit: massive psychische Traumata, die körperlichen waren eigentlich weniger schlimm, hat man Erziehung genannt. Ich habe gelernt, zu funktionieren. Leistung bedeutet Anerkennung.
Gleichzeitig massive Probleme mit Autoritätspersonen, die einerseits angsteinflösend, andererseits von mir bekämpft werden müssen.

Führt man ein Leben mit dieser Einstellung, geht man unweigerlich über seine psychischen Grenzen. Bei mir entstanden Ängste, weil ich nicht wirklich ich war.

Ich müsste hier einen Roman schreiben über alle Zusammenhänge.

Fakt ist, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, nach dem wirklichen warum zu fragen, und wenn sich eine Einsicht einstellt, auch diese annehmen zu können, das ist harte Arbeit.

Ich habe alles hinterfragt, bin vom 100sten ins 1000ste gekommen. Um irgendwann das tatsächliche Problem erkennen zu können.

Und wenn du schon am grübeln bist, dann grüble lieber über das warum nach.

Z.b. Warum habe ich ständig Sorgen (welche Sorgen, sind das überhaupt). Warum habe ich vor der Zukunft angst?
Warum habe ich wenig Selbstvertrauen? Wer/was hat mir das genommen?

10.05.2015 23:08 • x 1 #8


E
Zitat von Hotin:
Hallo Enzborn,

Hallo Hotin,

danke für deine Rückmeldung. Ganz unten hab ich mal meine Antwort dazu gepackt.

wenn Du Angst davor hast, dem Druck nicht stand zu halten, solltest Du bei Dir Druck abbauen.
Was erzeugt denn so einen heftigen Druck bei Dir?
Zitat:

aber wo setzt man da an?


Irgendwo, da, wo Du es am sinnvollsten hältst. Du willst doch zufriedener werden.
Zitat:
Ich bin ja auch davon überzeugt, dass wir unser Verhalten und unsere Reaktionen erlernt haben
und somit auch verlernen können,


Das kann gut sein. Nur, mit Theorie kann man eine Angststörung nicht abschwächen. Dazu solltest
Du die Signale die in Deinem Kopf ankommen anders bewerten. Am besten Du versuchst erst mal Dein
grübeln abzustellen.

Zitat:
Sollte ich es denn wirklich selbst versuchen, meinen Kopf fröhlicher zu gestalten oder mich doch
lieber gleich wieder um eine Therapie bemühen?


Eine Therapie kann immer helfen. Du musst sie nur im richtigen Licht sehen.
Auch in einer Therapie löst Du Deine Probleme immer selbst. Ein Therapeut
ist so etwas, wie ein Spiegel der Dir möglichst unverfälscht sagt, was Du
von Dir gibst und wie jemand anderes das normalerweise versteht.
Zitat:
und ich muss mich so anstrengen, dass ich mich einfach nicht auf mein Hirn einlass.... Als würde
es mir mein Kopf nicht erlauben, glücklich zu sein?!


Dies hört sich sehr wenig verständlich für mich an. Natürlich musst Du Dich unbedingt auf Dein Hirn
einlassen. Du steuerst doch damit Dein Leben und Deine Zufriedenheit.
Die Bewertungen Deiner Ängste werden von Dir vermutlich nicht hilfreich für Dich durchgeführt.
In unserem Leben ist alles relativ. Es wird also zu etwas anderem ins Verhältnis gesetzt und damit bewertet.
Was ist schwer? 50kg, 100kg oder 1500 kg. Was ist schlimm, der Verlust von 50 €. Ein Beinbruch oder eine unheilbare Krankheit.
Ständig bewerten wir alles. Auch unsere Ängste.

Dein ständiges grübeln kann zum Beispiel nerven, wenn Du für Dich zu wenig entscheidest. Dann denkt
Dein Kopf zu oft das gleiche ohne ein abschließendes Ergebnis, also eine Entscheidung zu bilden.
Nicht entscheiden erzeugt dann oft ein Dauerdenken. Dies kann Dich total nerven.
Es könnte aber auch so sein, das Du eine Lösung für ein Existenzielles Problem suchst, worüber Du Dir
schon gar nicht mehr richtig bewusst bist.

Kennst Du irgend einen Ansatz, irgend etwas, was Du konkret ändern möchtest, oder was Dich
halt einfach nervt?

Hier fängt es schon an - ich kann dir garnicht sagen was mit im Detail den Druck erzeugt. Aber es fühlt sich an, als würde es von tief drinnen kommen - oder ich bilde mir das nur ein?! Ist auch möglich dass ich mir das nur einrede, aber was ich in letzter Zeit schon etwas mehr gemerkt habe ist, dass ich mir sehr schwer tu mit einem schlechten Gewissen, bzw dass ich das auch sehr schnell bekomme.Aber es ist halt auch so, dass wenn es einen Grund für die Angst gibt, ich dann damit klar komme. Aber selbst jetzt, in dem Moment wo ich dir schreib, bin ich ängstlich angespannt und ich weis garnicht warum ?!
Hast du eine Idee wie man selbst heraus findet was einen belastet?
Ggf. tiefenpsychologisch oder hypnose?
Hast du Erfahrungen in dem Bereich?

Viele Grüße

Hotin

11.05.2015 19:23 • #9


E
Zitat von Icefalki:
Enzborn,

Meine Fragen zum überdenken an dich habe ich schon gestellt.

Zu mir. Generalisierte angsterkrankung,,Depression.

Kindheit: massive psychische Traumata, die körperlichen waren eigentlich weniger schlimm, hat man Erziehung genannt. Ich habe gelernt, zu funktionieren. Leistung bedeutet Anerkennung.
Gleichzeitig massive Probleme mit Autoritätspersonen, die einerseits angsteinflösend, andererseits von mir bekämpft werden müssen.

Führt man ein Leben mit dieser Einstellung, geht man unweigerlich über seine psychischen Grenzen. Bei mir entstanden Ängste, weil ich nicht wirklich ich war.

Ich müsste hier einen Roman schreiben über alle Zusammenhänge.

Fakt ist, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, nach dem wirklichen warum zu fragen, und wenn sich eine Einsicht einstellt, auch diese annehmen zu können, das ist harte Arbeit.

Ich habe alles hinterfragt, bin vom 100sten ins 1000ste gekommen. Um irgendwann das tatsächliche Problem erkennen zu können.

Und wenn du schon am grübeln bist, dann grüble lieber über das warum nach.

Z.b. Warum habe ich ständig Sorgen (welche Sorgen, sind das überhaupt). Warum habe ich vor der Zukunft angst?
Warum habe ich wenig Selbstvertrauen? Wer/was hat mir das genommen?



Hallo Icefalki,

danke für deine Nachricht und Danke für deine Hilfe! Ich würde dir auch gerne helfen aber ich glaube du hast hier weitaus mehr wissen als ich :/ Falls ich dir dennoch irgendwie helfen kann, lass es mich wissen

Wie hast du es denn geschafft dich zu hinterfragen? Hast du dich einfach hingesetzt und in dich gehört oder alles aufgeschrieben oder mit nem Psychologen? Ich verspüre irgendwie eine Art Blockade wenn ich versuch in mich zu gehen, bzw. ich komm da einfach nicht dran, bin dann mit den Gedanken ruck zuck bei was anderem als in mir. Vll eine natürlich Blocke des Unterbewusstseins?!

Verstehst du was ich meine?

LG Flo

11.05.2015 19:31 • #10


E
Zitat von Butterfliege:
Ich weiß zwar keine Strategie dagegen, aber mir geht es ganz genauso.
Ich kann auch nur noch entspannen wenn ich schlafe oder tabletten nehme, wenn ich Dinge tue wie z. b. in der Badewanne liegen, kommen sofort die blöden Gedanken und ich kann nicht mehr entspannen...
teilweise lenken sie mich sogar richtig ab auf der Arbeit.



Unternimmst du was gegen die aktuelle Situation oder versuchst du eher dich damit zu arrangieren?
LG flo

11.05.2015 19:52 • #11


Hotin
Hallo Enzborn,

Zitat:
Hast du eine Idee wie man selbst heraus findet was einen belastet?


Ideen, wie Du so etwas finden kannst habe ich viele. Nur, fast niemand
hat den Mut, so ehrlich zu sich selbst zu sein, das er seine Denkblockade
eben mal so findet. Das siehst Du auch schon daran, das Du Icefalki
fragst, wie sie es geschafft hat sich zu hinterfragen.
Bereite Dich also mal auf ein heftiges suchen und Versteckspiel vor.
Und gib Dir Zeit.

Zitat:
Ggf. tiefenpsychologisch oder hypnose?


An Deiner Stelle würde ich auf keinen Fall gleich in die Tiefe bohren.
Ich bin kein Mediziner, verstehe aber eine Menge von Angst und ihren Auswirkungen.

Was willst du denn gleich in die Tiefe gehen? Möchtest Du eine Kurzzeit-Schocktherapie machen?
Da würdest Du Dich wundern.
Bleibe doch erst mal an der Oberfläche. Schau mal, wie sich das anfühlt, wenn Du
nicht Dich als Person, sondern nur immer Deine Handlungen und Deine Entscheidungen hinterfragst.
Alles, was Du in jedem Moment tust, tust Du nicht aus Zufall. Du hast Dir in
deinem Leben ein Denkgebilde gebaut. Und das sieht aus wie ein großer Laubbaum mit einer
riesengroßen Krone.
Dein Denkmodell hat aber Verbindungen, die vermutlich nicht sinnvoll sind.
Und das erzeugt Ängste bei Dir.
Wenn Du sehr ehrlich zu Dir bist, was passt in Deinem Leben nicht so richtig zusammen? Wie ist Dein
Weltbild? Welche Vorstellungen hast Du wie Du leben möchtest? Wie weit bist Du mit Deinem jetzigen
Leben von Deinem Wunschziel entfernt? Hast Du finanzielle, berufliche, oder andere existenzielle Sorgen?

Kannst Du diese Fragen beantworten?

Viele Grüße

Hotin

11.05.2015 23:23 • #12


E
Hallo Hotin,

ne, ich will denk ich nicht gleich ne Schocktherapie machen, ich dachte nur es kann mir helfen mich in die
Richtige Spur zu lenken - denkst du nicht?

Ich mein, ich hab ja wirklch vor rauszufinden wo der Schuh drückt, aber ich hab 0,0 ansatzpunkt wie und wo
ich anfangen soll. Ich habe momentan eg keine finanziellen, berufliche, oder andere existenzielle Sorgen.
Ich habe einen guten Job, mit dem ich mehr oder weniger zufrieden bin, eine super Wohnung die ich mir leisten
kann, ein paar Freunde (nicht all zu viele) und joar....

Klar, mit fehlt eine Freundin. Die hat mich im März verlassen und da ist seither noch immer ein Loch und es
gibt das ein oder andere mal noch eine Situation wo ich deswegen losheulen könnte. Bei Ihr habe ich mich
geborgen gefühlt, aufgehoben und so oft einfach zufrieden - was ich momentan sicherlich nicht bin. Ich bin
zur Zeit echt nicht zufrieden, aber klar, wer ist das schon mit der ständigen Angst die einen begleitet...
Ich weis auf der anderen Seite aber auch nicht was konkret jetzt das wäre, was ich ändern müsste, um wieder
glücklich zu sein?!

Du hast geschrieben, dass du viele Ideen hast, sowas rauszufinden.
Gibts da konkrete Vorschläge oder hast das auf das hinterfragen der aktuellen Lebenslage bezogen?
Vielleicht ein paar Tipps?

Gruß zurück,
Flo

12.05.2015 07:39 • #13


E
PS: Vll auch Tipps in Form von Selbsthilfe-Bücher o.ä. ?!
Kennst du: Gefühle verstehen, Probleme bewältigen vom PAL-Verlag?

12.05.2015 07:40 • #14


T
Hallo Hotin,

Du schreibst ziemlich klar und deutlich .Woher hast du das Wissen und bist du auch an einer Krankheit erkrankt?
lg

13.05.2015 20:31 • #15


Hotin
Hallo Enzborn,

Zitat:
aber was ich in letzter Zeit schon etwas mehr gemerkt habe ist, dass ich mich sehr schwer tu mit
einem schlechten Gewissen, bzw dass ich das auch sehr schnell bekomme.


Was glaubst du denn, warum bekommst Du hin und wieder ein schlechtes
Gewissen? Gegen welche Regeln verstößt Du dann? Gegen Regeln der Erziehung, gegen moralische Regeln,
gegen selbst gesetzte Regeln?
Zitat:
Was mich aber nach wie vor quält, ist das ständige grübeln und besorgt sein den ganzen Tag über.


Das kann ich gut verstehen. Grübeln ist fast immer sehr heftig.

Ich versuche mal was zu erklären.

Du hast ein Denkzentrum im Kopf. Ich nenne das mal unser Selbstbewusstsein.
Dies ist Deine Zentrale, bei der Deine gesamten Gefühle ankommen.
Dort entscheidest Du, was für Dich wichtig und richtig ist, und was ehern nicht.

Diese Anspannung, von der du sprichst könnte folgendes sein.
Wenn Du das Gefühl hast, Deine Probleme nehmen überhand, wird Dir alles
etwas zu viel. Oft beginnt dann das grübeln.

Grübeln ist in vielen Fällen nicht nur überflüssig sondern sehr schädlich.
Beim Grübeln scannst Du mit Deinem Gehirn Deine Gefühle im Körper ab um
etwas zu finden, was noch nicht gelöst ist oder nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Hast Du nach dem ersten Suchlauf nichts gefunden, machst Du das noch mal.
Jetzt musst Du Dir innerlich unbedingt sagen.
Noch scheint alles, bis auf Kleinigkeiten normal zu funktionieren.
Beendest du Deinen Suchlauf nicht, geht der in eine Endlosschleife.
Suchen - nichts gefunden; suchen - nichts gefunden; suchen - nichts gefunden
Oder,
Suchen-die Lösung noch nicht gefunden, suchen-die Lösung noch nicht gefunden, suchen-die Lösung
noch nicht gefunden usw.

Damit bindest Du einen wesentlichen Teil Deiner Denkkapazität für im
Moment noch Überflüssiges.
Vielleicht kannst du Dir das so ähnlich vorstellen, als wenn bei Deinem PC
der Virenscanner ständig mitläuft.
Das kann soweit gehen, das Du das Gefühl hast, Du kannst nicht mehr denken.

Unterbrechen kannst Du das auf verschiedene Weise.

Einmal kannst Du das, worüber Du immer wieder nachdenkst stichpunktartig
aufschreiben. Wie in Zeitlupe betrachtet, siehst Du auf dem Papier, mit
welchem Problem sich Dein Kopf beschäftigt und vor allem, an welchem
Punkt es nicht weiter geht. Außerdem, erkennst Du vielleicht, welche Sachen
direkt von einander abhängen. Weil zum Beispiel eine Entscheidung noch nicht
gefallen ist, macht es noch gar keinen Sinn schon über das nächste nachzudenken.
Im Kopf schafft man das meistens nicht.
Das Denken läuft zu schnell ab.

Wenn Du schon ein wenig geübter bist, kannst Du Dir innerlich sagen,
Da ich zur Zeit dafür keine Lösung finde, mache ich mal für längere Zeit
(einige Tage) zu diesen Problemen eine Denkpause.
Oder,

ich sage mir dann. Bis jetzt habe ich immer eine passende Lösung gefunden.
Erst mal ganz ruhig bleiben. Irgend einen Ausweg finde ich für diese Probleme.

Kannst Du damit etwas anfangen?


Bücher empfehle ich Dir keine. Dieser Weg scheint mir zu lang zu sein.
Dabei wirst Du nur müde und mutlos.
Probleme kann man nicht theoretisch klären. Ändere etwas an Deinem Verhalten und schaue dann,
ob es sich besser oder schlechter anfühlt.
Lebe, wie du es möchtest und nicht, wie andere, ich zum Beispiel, empfehlen.

Viele Grüße

Hotin

14.05.2015 02:02 • x 2 #16


Hotin
@ tuffie

Hallo tuffie
Zitat:
Du schreibst ziemlich klar und deutlich .Woher hast du das Wissen und bist du auch an einer
Krankheit erkrankt?


Bis zu meinem 33. Lebensjahr habe ich sehr unter meinem geringen Selbstbewusstsein und meinen
Ängsten gelitten.
Etwa 40 Jahre habe ich versucht zu verstehen, was Angst ist und wie wir Menschen besser damit
umgehen können.
Was ich hier beschreibe ist meine Überzeugung. Sie ist entstanden aus eigener Erfahrung, vielen
Gesprächen mit anderen Menschen. Wissen aus Büchern und ständige Beobachtung, wie wir Menschen
uns verhalten und, und, und.
Mit dem Thema Angst glaube ich mich hervorragend aus zu kennen. Jedoch möchte ich immer noch
weiter verstehen, warum es für uns Menschen nicht einfacher möglich ist, schnelle dauerhafte
Erfolge zu erreichen.

Übrigens, meine Angststörung habe ich nie als Krankheit betrachtet. Ich war immer davon überzeugt,
das ich durch mein Verhalten selbst einen großen Anteil an meinen starken Ängsten hatte.
Dies muss jedoch nicht für andere genau so gelten.

Viele Grüße

Hotin

14.05.2015 02:18 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

F
Zitat von Hotin:
Ich war immer davon überzeugt, das ich durch mein Verhalten selbst einen großen Anteil an meinen starken Ängsten hatte.


Das sehe ich genau so. Die Lösung für meine Probleme steht nicht in Büchern, sondern liegt in mir. Ich fand deine Beiträge in diesem Thread sehr hilfreich und bedanke mich dafür.

Und Enzborn: Herzlich willkommen in diesem Forum. Vieles von dem, was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Gerade eben bin ich aus dem Bett gekrabbelt und habe mich dabei erwischt wie ich wieder an meine Ex gedacht habe und das Gedankenkarussel drohte wieder los zu gehen. Ich gebe Hotin vollkommen recht, wenn er sagt, daß es um Entscheidungen geht. Als mir bewußt wurde, was ich da gerade tue (nämlich meine Gedanken wieder um diese Frau kreisen zu lassen) habe ich die Entscheidung getroffen, das nicht tun zu wollen. Und das geht mir nicht nur mit meiner Ex so, sondern mit vielen Dingen. Ich leide auch oft unter Grübeln und das einzige, was mir bisher dagegen geholfen hat ist, mir dessen bewußt zu werden und dann selbst zu mir Stop! zu sagen. Das funktioniert nicht immer, aber immer öfter, denn es ist eine Sache der Übung.

14.05.2015 07:39 • x 2 #18


A
Lieber Enzborn!
-Sorgen und Grübeln können Symptome einer Depression sein, dann gehört diese richtig behandelt.

-Eine negative Lebenseinstellung kann man ändern,was aber nicht leicht ist, und konsequente Gedankenarbeit erfordert!

Einen Engel an die Wand malen. Das heißt keine negativen Formulierungen verwenden, sondern diese durch positive ersetzen, wenn man sich dabei erwischt.
Jeden negativen Gedanken durch einen positiven zu ersetzen versuchen.

Ich sage mir immer vor, wenn ich Angst vor etwas, das passieren könnte bekomme:
Sorgen kann ich mir dann immer noch machen, wenn dieser schlimme Fall eintreten sollte, was ja wahrscheinlich gar nicht passiert.
Ich möchte mir aber nicht die Zeit damit verderben mich über Eventualitäten zu sorgen, die gar nicht eintreten werden.

14.05.2015 08:36 • x 2 #19


E
Hallo Hotin,

zuerst mal Danke für deinen Text, das ist sehr interessant finde ich. Er hilft mir auch, zu versuchen, die Dinge mal von einem anderen Blickwinkel zu sehen. Gerade das mit dem Notieren von Gedanken die mich beschäftigen, hilft mir, eine Art Muster zu erkennen, wann und über was ich grüble, bzw was mich beschäftigt.

Es zeigt sich immer mehr, dass gerade die Sachen Schlechtes Gewissen / Schuldgefühle irgendwie immer was damit zu tun haben.
Ich habe auch schon versucht mal darüber nachzudenken, wo das herkommen könnte - aber ich hab keinen Schimmer. Vielleicht stelle ich mir hier auch einfach die falschen Fragen, um der Sache auf die Spur zu kommen?!
Hast du ein Vorschlag für die richtigen Fragen an mich selbst?
Denkst du es könnte helfen mal meine Eltern über mein Verhalten in der Kindheit zu interviewen?

Für das Grübeln versuch ich mir gerade den Gedankenstopp anzugewöhnen, bin aber noch nicht soweit dass das routinemäßg abläuft. Was hälst du von der Taktik?

Ich werde es aber wohl noch weiter beobachten müssen, bislang denke ich habe ich zu wenige Notizen. Und auch mein Verhalten und meine Entscheidungen werde ich mal notieren. Danke nochmal an der Stelle!

@Fugazi: Auch dir Danke für deine Antwort. Du schreibst ja auch, dass du mit dem Gedankenstopp arbeitest. Wie lange machst du das schon und wie versuchst du, dir das so anzugewöhnen dass es nahezu automatisch abläuft? Kannst du schon von Veränderungen berichten?

@amber: Auch dir natürlich Danke für deinen Beitrag Es hört sich so ein bisschen so an, als hättest du dich mit dem ABC der Gedanken/Gefühle auseinander gesetzt - kann das sein? Also das bewusste verändern der inneren Selbstgespräche? Hast du damit irgendwie Erfahrungen gesammelt oder einfach von dir aus diese Einstellung erarbeitet?

Grüße an alle

15.05.2015 13:47 • #20


A


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