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T
Hallo!

Ich will hier mal kurz meine Situation beschreiben und hoffe, dass es nachvollziehbar ist.

Ganz objektiv gesehen läuft es bei mir sehr gut: Hab grad meinen Abschluss in einer Naturwissenschaft gemacht (Dr), habe einen Partner seit vielen Jahren, verdiene ganz gut. im moment bin ich auf Jobsuche weil mein Vertrag bald endet. Die Suche ist hart, aber das ist klar und irgendwann wird schon was kommen - ich habe keinen Zeitdruck.

Mein Problem ist, dass ich einfach sehr gestresst bin und Sorgen habe. viel schlimmer als jemals vorher, obwohl alles gut ist und ich das auch genau weiß. Trotzdem liege ich jetzt mitten in der Nacht wach, brauche Tabletten zum Schlafen, bin sehr gereizt und sexuell geht bei mir auch nichts mehr weil ich mittlerweile den Kopf nicht frei kriege. Der Stress kommt nicht von außen, ich mache mir den Stress allein selbst.
Das frisst einen richtig auf, nichts macht mehr richtig Spaß.

Leider ist das nichts neues für mich. erst ging es um die Schule, dann Studium, dann Promotion und jetzt hält mich die unklare Lage bzgl. Jobsuche wach. Wenn ich dann einen Job habe, werde ich was Neues finden um mich unglücklich zu machen.

Habt ihr Tipps und Gedanken für mich ? Kennt das jemand?

Grüße

13.04.2024 02:58 • 17.04.2024 #1


6 Antworten ↓


ManicStreetP
Hallo!

Zuerst einmal: Hast du jemanden (Partner, usw.), mit dem du über deine Sorgen sprechen kannst? Das würde vielleicht schon helfen. Könnte auch ein Psychotherapeut oder sonstige professionelle Hilfe sein....
Falls es wirklich SEHR schlimm ist:
Das ständige Sorgen KANN (muss aber nicht) eine Krankheit sein. Sie wird als Generalisierte Angststörung bezeichnet. Die Diagnose wird gestellt, wenn Betroffene mindestens sechs Monate lang in Bezug auf alltägliche Ereignisse besorgt sind........Symptome sind z. B. erhöhte Schreckhaftigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf, anhaltende Reizbarkeit, Schlafstörungen......
Helfen könnte es zuerst einmal, ärztlichen Ratschlag einzuholen.
Ansonsten eventuell pflanzliche Präparate (z.B. mit Lavendelöl), Atemübungen oder Meditation zur Entspannung.
Das ist, was mir dazu in den Sinn kommt. Vielleicht haben aber andere User noch weitere, hilfreichere Tipps für dich.

Beste Grüße

13.04.2024 05:36 • #2


A


Selbstgemachte Sorgen

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SilentRoG
Zitat von TestUser333:
Hallo! Ich will hier mal kurz meine Situation beschreiben und hoffe, dass es nachvollziehbar ist. Ganz objektiv gesehen läuft es bei mir sehr gut: ...

Moin,

kann es sein, dass du gerade zuwenig zu tun hast? Also gerade von 200% Stress auf 0% heruntergefahren bist, weil die Prüfungen und die Promotion vorbei sind?
Quasi kein Burnout sondern ein Boreout?

Unser Kopf ist nicjt dazu gedacht uns glücklich zu machen, sondern im Probleme zu lösen. Wenn ihm langweilig ist beginnt die Phantasie Planspiele zu erstellen. Also wenn ea keine Problem gibt, dann schafft sich der Kopf welche um beschäftigt zu sein.
Das sind aber nur Gedanken und das hat nichts mit der Realität zu tun.
Viele Menschen beschäftigen sich aber mit diesen Gedanken, weil sie sie mit der „inneren Stimme“ verwechseln.
Das unser Kopf in „FullHd“ Geschichten erfindet kannst du in einem Selbstexperiment testen.
Je mehr Details du einem Tagtraum / Gedanken hinzufügst, je realer kommt er dir vor. Obwohl du dir die Geschichte ja nur gerade im Kopf ausgedacht hast.
Wenn dir das bewusst wird, dann kannst du deine Gedanken und Sorgen auf Realität prüfen und steuern. Nicht unterbinden, denn das klappt nicht. Aber du kannst sie erkennen, akzeptieren, dass du diesen Gedanken gerade hast und ihn mit einem andere, bewussten Gedanken ersetzen und deine Gedanken damit lenken.

Bei mir läuft das so ab:
Hey Kopf, ich bemerke gerade ich denke gerade an XYZ . Ist der Gedanken hilfreich? Bein. Dann schiebe ihn in die Tonne hnd gebe mir einen neuen Gedanken z.B. über den Ausflug vor zwei Tagen, als ….

Nennt sich Kognitive Diffusion.

Damit kannst du ggf. Die Gedanken lenken, damit die Sorgen weniger Beachtung finden und nicht anfangen Angst / Panik zu triggern.

Da gibt es ein interessantes Video auf Youtube über einen Shaolin Meister, der es als RAIN zusammenfasst.

Recognize
Accept
Investigate
nonidentify

Gedanken Erkennen, akzeptieren, dass man sie hat, auf Realität prüfen, von außen wie einen Film betrachten, weil es nur Gedanken sind und nicht wir selbst.

ich lege mich jetzt wieder hin. Vielleicht kann ich wieder ein bisschen weiter schlafen.

13.04.2024 05:44 • #3


S
Wenn du ein MINT Fach studiert hast und jetzt Doktor bist, musst du dir bei der Jobsuche alles andere als Sorgen machen …

13.04.2024 06:13 • x 1 #4


T
Danke für eure schnellen Antworten...

Ich denke es ist keine generalisierte Angststörung, da es nur um Sorgen im Job geht.

Boreout passt schon etwas zu mir... allerdings ging die Arbeit trotzdem weiter nach dem Doktor z.b. durch meinen Verlängerungsvertrag und die Bewerbungen, die viel Arbeit sind. Bleibe also dauerhaft angespannt und habe es selbst während dem Urlaub nach dem Abschluss nicht abstellen können

Ich war immer etwas besorgt bzgl. Ausbildung und Job, weil mir das so wichtig ist. Aber jetzt bin ich trotzdem nicht entspannt und ruhig... lag heute zum beispiel wieder grundlos wach

17.04.2024 05:16 • #5


T
Und leider ist die aktuelle Industrie so angeschlagen, dass die Jobsuche sehr hart ist.

17.04.2024 05:20 • #6


F
@TestUser333 Deine generelle Unsicherheit ist objektiv nicht begründet, zumindest nicht in der Intensität, denke ich. Aber das hilft Dir natürlich nicht weiter, denn diese Gedanken befinden sich nun mal in Deinem Kopf. Das kann ich ein großes Stück weit nachvollziehen!
Bei mir sind diese Sorgen jedoch erst aufgetreten, seitdem ich Kinder habe, was vermutlich durch die gestiegene Verantwortung verursacht wurde.
Aber es geht ja hier um Dich!
Meiner Meinung nach solltest Du unbedingt versuchen, diese Sorgen-Gedanken-Spirale mit professioneller Hilfe zu durchbrechen und mit einem Psychologen sprechen. Lass Dir helfen! Denn falls Du mal Kinder haben solltest, steigt die Verantwortung rasant an und damit einhergehend die Sorgen. Ich befürchte, das wäre alles andere als gut für Dich und könnte auch die Freude vernebeln, die die Geburt der eigenen Kinder in erster Linie mit sich bringt!

17.04.2024 07:05 • #7





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