In letzter Zeit habe ich wieder einige Erkenntnisse gewonnen über meine Beziehung zu meinem Freund, mein innerses Ich u.s.w.: Ich bin liebessüchtig, d.h. süchtig nach dem Gefühl verliebt zu sein. Meine Familie war früher nicht so für mich da, wie ich es gebraucht hätte. Meine Mutter hat meinem Bedürfnis nach Nähe nicht entsprechen können, da sie genug beschäftigt mit meinen Brüdern und dem Haushalt war. Ich fühlte mich immer als wäre ich lästig. Mein Vater war sehr mit seiner Arbeit beschäftigt und konnte sich nicht kümmern. Außerdem waren da noch meine Großeltern, die durch ihre Vergangenheit nicht mit Kindern umgehen konnten. Es waren also nur unzulängliche unerreichbare Bindungsangebote für mich da. Das habe ich mit ins erwachsensein genommen: Ein Freund, der mir nicht das geben kann, was ich brauche, zu dem ich keine wahre Nähe zulassen kann und ein unerreichbare Mensch, dem ich mich vollhingeben kann (verliebt in einen Star). Man sucht immer das, was man schon als Kind gekannt hat, weil man nichts anderes kennt oder gewohnt ist, in meinem Fall unerreichbare Liebe.
Es tut wirklich weh und die kleine Mely, die so aufwuchs tut mir unglaublich leid. Sie darf mit ihrem Leid bei mir landen, der erwachsenen Mely in der Prozessbegleitung.
Gleichzeitig ist es so, dass ich meinen Eltern nicht böse bin, sie sind für mich da und helfen mir/uns so viel wie sie können. Das gleiche gilt für meine Brüder und natürlich vorallem für meinen Freund. Er ist wunderbar und ich bin froh, dass ich ihn habe und meine Familie.
Dennoch ist es eben eine Beziehung aus Liebessucht mit meinem Freund, ich wollte aus ihm einen anderen Menschen machen als er ist. Das war falsch von mir, aber es konnte durch meine Vergangenheit nicht anders sein. Das hatte gute Gründe, dass alles so kam. Aber ich kann es jetzt anders sehen und anders damit umgehen. Ich bin mehr als meine verlassenen inneren Kinder.
24.02.2024 16:15 •
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