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H
Hallo Ihr Lieben,
in der Therapie und bei meiner Energetikerin geht es viel um Gedanken. Ich habe gelernt, dass Gedanken - Gefühle machen. Ich bin der Typ der jeden Gedanken überprüft ob er nun stimmig ist mit mir oder eben nicht und wenn nicht wird er natürlich genau unter die Lupe genommen usw. wie ihr euch vorstellen könnt ist, dass sehr anstrengend und nicht erstrebenswert. Ich habe den Realitätscheck kennen gelernt und auch dass ich mich einfach fragen soll ob der Gedanke hilfreich ist oder nicht. Das sind kleine Werkzeuge die helfen sollen.

Ich hatte vor kurzem eine Situation wo es mir sehr gut ging und dann ein Gedanke auftauchte der mich eher erschreckt hat bzw ein unwohl sein ausgelöst hat. Trotz Realitätscheck wachte ich am nächsten Tag schon mit einem schlechten Gefühl auf. Der Tag selber möchte ich gar nicht sagen wie schlimm er war.
Ich merke wie ich diesem Gedanken einfach viel Macht gebe weil ich mir denke dass er ja nicht ohne Grund auftaucht. Ich gebe ihm also sehr viel Berechtigung aber dass ist nur weil ich keine Erklärung dafür habe warum ich dass nicht tun sollte oder warum dieser Gedanke nicht wichtig ist.

Dazu muss ich sagen, dass ich Gefühle so erlebe, dass sie über mich hereinstürzen, gute wie schlechte. Situationen sind einfach so ich kann sie nicht ändern. Zb habe ich einen schönen Tag mit meinem Partner, ich empfinde für ihn etwas und es macht mich glücklich aber es kann sich auch plötzlich von einer Sekunde auf die andere ändern - meistens tritt dann ein Angstgedanke auf- und alles ist weg.

Ich möchte wissen wie ihr das so macht oder wie ihr darüber denkt?
Wie sortiert ihr die Gedanken aus? Woher wisst ihr, dass das ein Gedanke ist der euch wirklich etwas sagen will oder ein Gedanke ist der euch sabotiert oder aus der Vergangenheit auftaucht?
und wie ist das mit den Gedanken die Gefühle machen, nur weil ich mir bei einem Fremden zb ich liebe dich denke fühle ich dass ja nicht auch deswegen?

08.04.2022 08:43 • 08.04.2022 x 3 #1


7 Antworten ↓


Schlaflose
Zitat von Hilfesuchende01:
in der Therapie und bei meiner Energetikerin geht es viel um Gedanken.

Als allererstes würde ich mir einen richtigen Therapeuten suchen.

08.04.2022 09:12 • x 1 #2


A


Richtiger Umgang mit den Gedanken - was glauben?

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moo
Zitat von Schlaflose:
Als allererstes würde ich mir einen richtigen Therapeuten suchen.

Ehrlich gesagt, würde ich Dir das auch empfehlen.

Zitat von Hilfesuchende01:
Ich bin der Typ der jeden Gedanken überprüft ob er nun stimmig ist mit mir oder eben nicht und wenn nicht wird er natürlich genau unter die Lupe genommen usw. wie ihr euch vorstellen könnt ist, dass sehr anstrengend und nicht erstrebenswert.

Darf ich fragen, was Du unter einem mit Dir stimmigen Gedanken verstehst?

Zitat von Hilfesuchende01:
Ich habe den Realitätscheck kennen gelernt und auch dass ich mich einfach fragen soll ob der Gedanke hilfreich ist oder nicht.

Was definierst Du als hilfreichen, was als nicht hilfreichen Gedanken?

Zitat von Hilfesuchende01:
Ich hatte vor kurzem eine Situation wo es mir sehr gut ging und dann ein Gedanke auftauchte der mich eher erschreckt hat bzw. ein Unwohlsein ausgelöst hat.

Ein Gedanke, der auftaucht, den Du also mitbekommst, beobachten kannst, ist KEIN aktives, wirksames Denken! Das ist ein riesengroßer Unterschied! Das was Du hier beschreibst, ist ein Gedankenobjekt - es wurde bereits früher per Sinneskontakt, Gefühl, Bewertung und Wahrnehmung objektiviert. Erst das Bewusstsein (= die Ich-Empfindung) setzt dieses Gedankenobjekt mit Dir in Verbindung. Es hat jedoch letztlich genauso wenig mit Dir zu tun, wie ein Fahrrad, eine Tageszeitung oder ein Fußballspiel, das Du Dir im TV anschaust.

Zitat von Hilfesuchende01:
Dazu muss ich sagen, dass ich Gefühle so erlebe, dass sie über mich hereinstürzen, gute wie schlechte.

Gefühle sind immer unmittelbare Reaktionen auf Sinneskontakte. Auch ein (alter) Gedanke ist ein Sinneskontakt (halt ein interner, kein externer). Gefühle können nicht ad hoc manipuliert werden. Lediglich ihre Bewertung und welche Handlung aufgrund dieser Bewertung erfolgt, kann verändert werden.

Zitat von Hilfesuchende01:
Wie sortiert ihr die Gedanken aus?

Warum solltest Du Gedanken aussortieren? Das kann niemals funktionieren - da wirst Du Meschugge! Es geht darum, Gedanken zu verstehen (siehe oben). Wenn Du die Natur der Gedanken verstehst, ist das natürliche Setting hergestellt. Dein Geist gibt ihnen Macht, indem er ihre Natur nicht versteht. Verstehen wiederum hat übrigens nichts mit Denken zu tun, sondern mit Klarsehen.

Zitat von Hilfesuchende01:
Woher wisst ihr, dass das ein Gedanke ist der euch wirklich etwas sagen will oder ein Gedanke ist der euch sabotiert oder aus der Vergangenheit auftaucht?

Wer hat Dir eingeredet, dass Dir Gedanken etwas sagen wollen? Du bist es doch, der etwas in die Gedanken hineinsagt, hinein interpretiert!

08.04.2022 10:03 • x 3 #3


H
@moo Hallo Moo, ich habe schon auf deinen Beitrag gewartet. Sie sind sehr informationsreich aber ich versteh nicht immer alles. Zu allererst möchte icht sagen, dass ich ja geschrieben habe dass ich in Therapie bin und bei einer Energetikerin also beides. Ich habe einen guten Therapeuten aber wir arbeiten erst seit kurzem miteinander.

Es ist gar nicht so einfach deine Fragen zu beantworten.
Stimmig ist für mich eigentlich alles was kein Angstgedanke ist. Sagen wir so wenn ich einen Angstgedanken habe, schaue ich ihn mir an und entweder ich verwerfe ihn weil er Blödsinn ist oder er macht mir Angst weil er der Wahrheit entspringen könnte.

Hilfreich wäre zielführend? (Was ist mein Ziel?)

Wie meinst du das, das ein Gedankenobjekt nichts mit mir zu tun hat? Meinst du das hat keine tiefere Bedeutung?

Die Bewertung der Gefühle....ich empfinde ein Gefühl als reale Wahrheit die nicht änderbar ist. Aber die Bewertung ist veränderbar. Aber woher weis ich dass ich mich jetzt nicht aufregen muss wegen dem Gefühl und cool bleiben kann?

Verstehen der Gedanken, das löst bei mir ein gutes Gefühl aus. Kannst du mehr darüber sagen? verstehst du alle Gedanken die in dir Ablaufen?

Naja wenn du an einem Ort zb bist und plötzlich hast du den Gedanken du fühlst dich unwohl dann sagt der dir doch etwas oder nicht? Oder denkst du daran dass du nicht unwohl fühlst , die ansiehst warum dass so ist, das ganze anders bewertest und alles ist ok?

08.04.2022 10:31 • x 1 #4


moo
Zitat von Hilfesuchende01:
Stimmig ist für mich eigentlich alles was kein Angstgedanke ist. Sagen wir so wenn ich einen Angstgedanken habe, schaue ich ihn mir an und entweder ich verwerfe ihn weil er Blödsinn ist oder er macht mir Angst weil er der Wahrheit entspringen könnte.

Somit geht es nicht um Gedanken sondern um die damit einhergehenden Gefühle. Gefühle gibt es nur drei verschiedene: 1. Angenehm, 2.Unangenehm und 3. Neutral.

Diese Gefühle begleiten den Gedankenkontakt, und zwar automatisch. Da kannst Du akut nichts dagegen machen (sollst Du auch nicht). Die Angst entsteht erst durch die Wahrnehmung durch den Geist. Das läuft so ab:

a) Sinneskontakt (Gedanke taucht auf)
b) Unangenehmes Gefühl
c) Bewertende Wahrnehmung (negativ, will ich nicht)
d) Geistige Gestaltung (Emotion, hier: Angst)
e) dementsprechende Handlung (aktives Denken, Reden, Tun).

Der entscheidende Punkt, wo Du den blitzschnellen Ablauf von a) bis e) verändern kannst, ist bei c) - die Bewertende Wahrnehmung.

Halten wir also fest: Nicht die Gedanken sind das Problem, sondern die Bewertende Wahrnehmung derselben.

Zitat von Hilfesuchende01:
Hilfreich wäre zielführend? (Was ist mein Ziel?)

Somit untersuchen wir nun, die Bewertende Wahrnehmung zu verstehen und sie dadurch in den Griff zu bekommen. Das würde ich als Ziel ausgeben, einverstanden?

Zitat von Hilfesuchende01:
Wie meinst du das, dass ein Gedankenobjekt nichts mit mir zu tun hat? Meinst du das hat keine tiefere Bedeutung?

Richtig. Ein Gedankenobjekt ist lediglich ein bereits bekannter (und bereits vor-bewerteter) Sinneskontakt.


Zitat von Hilfesuchende01:
Die Bewertung der Gefühle....ich empfinde ein Gefühl als reale Wahrheit die nicht änderbar ist.

Die Gefühlsbegleitung ist real, ja - und die ist kurzfristig auch nicht veränderbar, richtig. Aber die Gefühlsqualität (Angenehm, Unangenehm, Neutral) ist alles andere als wahr oder zutreffend. Sie ist lediglich BEDINGT (von Deinen bisherigen Bewertungen). Das ist alles.

Zitat von Hilfesuchende01:
Aber die Bewertung ist veränderbar.

Ganz genau!

Zitat von Hilfesuchende01:
Aber woher weis ich dass ich mich jetzt nicht aufregen muss wegen dem Gefühl und cool bleiben kann?

Weil Du die wahre Natur der Gefühle erkennst.

Zitat von Hilfesuchende01:
Verstehen der Gedanken, das löst bei mir ein gutes Gefühl aus. Kannst du mehr darüber sagen?


1. Gefühle sind von Grund auf vergänglich, dem steten Wandel unterworfen.
2. Gefühle sind demnach nicht zuverlässig.
3. Gefühle haben demnach nichts mit mir zu tun.

Es sind, plump gesagt, äußerliche Dinge - eine schlechte Angewohnheit des unachtsamen Geistes. Du musst Dir das immer wieder vergegenwärtigen. Immer wieder, bis Du es erkennst, siehst. Bis es eine existenzielle Erfahrung wird. Gefühle sind letztlich wertlos. Die Emotionen (Hass, Angst, Trauer, Freude etc.) sind lediglich Untererzeugnisse. Auch sie sind aufgrund ihrer Bedingtheit durch die Gefühle ebenso vergänglich, unzuverlässig und Nicht-Du.

Das heißt nicht, dass Du gefühls- oder emotionslos werden sollst - nein! Aber Du sollst ihre Natur, ihr Wesen verstehen und angemessen darauf reagieren - im Denken, im Sprechen, im Tun. Kapiert?

Zitat von Hilfesuchende01:
Naja, wenn du an einem Ort z.B. bist und plötzlich hast du den Gedanken du fühlst dich unwohl dann sagt der dir doch etwas oder nicht?

Ja, das sagt mir lediglich, dass dieser Sinneskontakt (der Ort) ein unangenehmes Gefühl erzeugt. Dabei verstehe ich die o. g. Wesensmerkmale der Gefühle (1. bis 3.) und belasse es dabei. Im Laufe der Zeit werden die Gefühle dadurch anders, irgendwann sogar gegenteilig oder neutral. Es ist letztlich egal. Ihre Macht (die nie wirklich bestand!) ist gebrochen.

Erst die bewertende Wahrnehmung, dass ein unangenehmes Gefühl Dir etwas sagen will (=etwas mit Dir zu tun hat), erzeugt die Emotion (z. B. Angst). Doch soweit kommt es gar nicht mehr, sobald Du wie oben verfährst und Dir der Natur der Gefühle bewusst wirst.

08.04.2022 11:38 • x 3 #5


H
@moo
Lieber moo, ich verstehe dass die bewertende Wahrnehmung das Problem ist.
Wenn du sagt Gefühle sind quasi eine schlechte Angewohnheit des Geistes wie ist es dann mit der Liebe? Noch tue ich mir schwer zu erkennen dass Gefühle wertlos sein sollen. Hast du einen anderen Gedanken für mich der in diese Richtung geht? ein Beispiel vl?
Also dass Gefühle den steten Wandel unterworfen sind das gefällt mir schon sehr gut. Also wenn ich heute das Gefühl habe morgen könnte mir etwas zuviel werden, heisst das nicht dass es wirklich so kommen muss oder?
Dass ist eigentlich der Gedanke der in mir dieses Chaos auslöst, dass du gerade zu klären versuchst.
Ich möchte dir eigentlich gerne schreiben was geschehen ist damit wir auf das Beispiel eingehen können , so tue ich mir leichter mit Vergleiche, möchte aber Meinungen über diese Situation hier vermeiden.

08.04.2022 12:52 • #6


H
Und wenn ich einen schönen Abend mit meinen Freund hatte also schöne Gefühle ist dass denn dann wertlos ?

08.04.2022 13:05 • #7


moo
Zitat von Hilfesuchende01:
Wenn du sagt Gefühle sind quasi eine schlechte Angewohnheit des Geistes wie ist es dann mit der Liebe? Noch tue ich mir schwer zu erkennen dass Gefühle wertlos sein sollen. Hast du einen anderen Gedanken für mich der in diese Richtung geht? ein Beispiel vl?

Liebe ist im obigen Sinne eine Emotion, kein Gefühl. Den Unterschied habe ich bereits herausgestellt. Die Liebe ist somit eine Vermeinung eines sehr ausgeprägten angenehmen Gefühls. Das ist alles.

Mit wertlos meine ich, dass sie aufgrund der Veränderlichkeit keinen gleichbleibenden Wert, keine verlässliche Wertigkeit bzw. Entsprechung darstellen. Jeder, bei dem die sogenannte Emotion Liebe binnen weniger Wochen in die Emotion Hass oder Trauer umschlug, kann ein Lied von der Unzuverlässigkeit von Gefühlen und deren Endprodukten, den Emotionen singen.

Zitat von Hilfesuchende01:
Also, dass Gefühle dem steten Wandel unterworfen sind, das gefällt mir schon sehr gut. Also wenn ich heute das Gefühl habe morgen könnte mir etwas zu viel werden, heißt das nicht dass es wirklich so kommen muss, oder?

Richtig. Das ungute Gefühl ist hier z. B. die Emotion Unsicherheit, die aus dem unangenehmen Gefühl bei dem Sinneskontakt Gedanke an morgen gemacht wurde. Sich nun daraufhin vor dem Morgen zu drücken wäre eine unangemessene Handlung.

Ich gebe zu, das liest sich alles sehr theoretisch und ungewohnt. Wir sind so auf diesen geschilderten Ablauf programmiert und laufen deshalb weitgehend gefühlsgesteuert durch´s Leben. Es dauert eine ganze Weile, bis man das vollständig versteht und man muss das vor allem immer wieder persönlich üben.

Zitat von Hilfesuchende01:
Ich möchte dir eigentlich gerne schreiben was geschehen ist damit wir auf das Beispiel eingehen können, so tue ich mir leichter mit Vergleiche, möchte aber Meinungen über diese Situation hier vermeiden.

Das können wir gerne per PN machen. Ich bin inzwischen naturgemäß sehr neutral, was Meinungen angeht. Allerdings muss ich heute noch auf eine Beerdigung mit Leichenschmaus - kann also auch erst morgen eine Antwort von mir kommen... Ciao!

08.04.2022 13:36 • x 1 #8





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