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SeaShepherd
Vielleicht finde ich hier ein paar Gleichgesinnte.
Ich hab großen Kummer in meinem neuen Job als Fahrerin im Fahrdienst einer bekannten großen Firma An für sich finde ich es schön, vor allem im Team, durch die Gegend zu fahren, Leute weg zu bringen oder abzuholen. Ich fahre sehr gerne Auto. Doch seitdem ich nun dort arbeite werde ich von Tag zu Tag unglücklich und ich merke auch wie meine Gesundheit darunter leidet.

Unglücklich macht mich die Stelle nicht, weil sie nur Mindestlohn bezahlen oder die Kollegen blöd sind, sondern weil die Stelle Vollzeit ist obwohl sie auf Teilzeit ausgeschrieben war, was ich wollte.
Das heißt, in meinem Vertrag steht nur das als Teilzeit 14h die Woche angestellt bin aber als Vollzeit Angestellte arbeite.
Mit diesem Vertrag kann der Fahrdienstleiter sozusagen einen nach Lust und Laune für 8 bis 10 Stunden am Tag, auch Samstags, Sonntags und an Feiertagen beanspruchen, weniger ist nicht drinne und Ausgleich gibt es auch nicht. Ich wusste davon nichts, bekam ich erst bei Einstellung a den Kopf geknallt. Sehr oft übernimmt man dann noch die Arbeiten anderer auf Druck des Fahrdienstleiters oder wird sogar für zwei Schichten a einem Tag eingetragen. Das mag für den einen kein Problem sein, für den anderen wie mich aber schon. Ich brauche geregelte Arbeitszeiten und einen festen Feierabend, nicht wann es dem Chef passt, der eh oft nach 5 Stunden wieder abhaut oder sich nur 2 mal in der Woche blicken lässt. Ich kann nicht an Wochenenden oder Feiertagen arbeiten. Wenn man mal eins am Samstag einspringt hab ich kein Problem damit, es sollte aber nicht zur Norm werden. Ich verstehe, das es so im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr oder Taxi ablaufen mag, aber dort arbeite ich nicht.

Mein letzter Job in der Lebensmittelherstellung, als Helfer am Band, den ich fast 5 Jahre mit Liebe gemacht habe, war Teilzeit und ich hab ihn vergöttert. Dort gab es zwar auch oft schlechte Tage, und einige Festangestellte waren nicht ohne, aber trotzdem, ich hab ihn geliebt, hatte super liebe Kollegen, nette Chefs und nebenbei sehr gut verdient, war auch weit über dem Mindestlohn. Leider nur Saison, und leider suchen die momentan auch nicht mehr. Dort wusste ich was Sache war, keine undurchschaubaren Verträge, wann wusste wann man anfangen soll, wie lange die Arbeitszeit ist und wie viel Brutto man verdienen würde.

Und nun bin ich in meinem neuen Job als Fahrerin im Fahrdienst und tot unglücklich. Stelle war auf Teilzeit ausgeschrieben aber Vollzeit muss ich nun arbeiten. Überstunden dürfen aufgebaut, aber nicht abgefeiert werden. Faire Dienstpläne gibt es nicht. Wochenarbeitszeit wird regelmäßig überschritten. Arbeiten an Samstagen, manchmal auch Sonntag und an Feiertagen sind Pflicht.
Das hat man mir vorher alles vorenthalten und nun hab ich das Pech. Ich war zu schüchtern und zu brav mal richtig nachzufragen, als ich das Vorstellungsgespräch hatte.

Ich wollte den Job. Ich wollte endlich wieder Durchstarten. Ich weiß mit Mindestlohn und Teilzeit verdient man nicht die Welt, wie in meinen anderen Jobs, aber ich wollte das und darauf hatte ich mich auch eingestellt. Endlich weg vom Amt das auch Probleme machte. Aber langsam bereue ich es sehr so voreilig unterschrieben zu haben.

Mich machen diese ungewissen Arbeitszeiten, sowie die Arbeit an Sonn- und Feiertagen sehr zu schaffen. Da bleibt kaum Zeit für Freizeit, Einkaufen, Termine, Behördengänge in der Woche, Freunde, Familie, Hobbies etc. Nicht mal zum durchatmen hab ich das Gefühl reicht es. Man weiß nie richtig wann man Feierabend hat. Ich komme nach Hause, falle geschafft ins Bett um dann morgens um 6 wieder auf Arbeit zu sein mit der a7 Gewissheit wie lange es heute wieder wird.

In dieser Firma gibt es keine richtigen Strukturen, alles ist durch einander, und jeder ist irgendwie auf sich selbst gestellt.

Ich komme mit dieser Arbeitsplanung einfach überhaupt nicht klar, und ich weiß nicht was ich machen soll und wie ich es angehe da irgendwie wieder raus zu kommen. Ich traue mich nicht den Fahrdienstleiter anzusprechen, der ohnehin ziemlich streng und zickig wirkt, ohne das irgendwie dumme Sprüche kommen, man dumm angemacht wird, oder darauf gemobbt und schikaniert zu werden, weil man seine Probleme und Wünsche anspricht.

Auch drängelt der gleiche Fahrdienstleiter, ich soll endlich ein Führungszeugnis und einen P-Schein beantragen. Nur wann soll ich das machen, wenn ich von 6 oder 9 Uhr bis 19 Uhr arbeite? Durch Corona hat unser Bürgeramt nur am Dienstag auf und das erst um 8. In einer Stunde schaffe ich das alles nicht und morgens um 5 so wieso nicht! :’( Termine sind alle hoffnungslos ausgebucht. Hätte ich doch bloß die Bewertungen auch Kununu durchgelesen! Was dort beschrieben steht, passt eins zu eins und ist wohl ein Dauerzustand in sämtlichen anderen Dienstwachen in Deutschland dieser Firma.

Und wenn das nicht schon Probleme genug sind, kommt auch noch dass Heben von Menschen mit Tragestuhl dazu. Ich war mir der Sache bewusst, das der Job so etwas beinhaltet. Ich habe aber nicht gewusst, das es so schwer und anstrengend ist, auch wenn man einen Kollegen hat, der dabei hilft. Ich hab seit Kindheit Haltungsschäden, gehe nicht richtig gerade, dadurch hab ich auch sehr oft Rücken und Schulterprobleme. Hatte als Kind auch mal ein Korsett, welches aber nicht viel brachte.

Einige meiner Kollegen erzählten mir dann noch fröhlich wie sie schon mehrere Bandscheibenvorfälle hatten. Ist ja alles kein Ding!… Die Autos und Tragestühle sind veraltet und abgenutzt. Ich bekomme Angst, das ich auf Dauer meinen Rücken noch weiter kaputt mache.

Einerseits möchte ich nicht negativ mit meinen Problemen auffallen. Der Job ist befristet auf 1 Jahr, aber was kann alles in einem Jahr passieren, wenn das Wohlbefinden und die Gesundheit darunter leidet.
Ich fühle mich jetzt schon ausgenutzt und hintergangen. Nicht wohl auf Arbeit.

Ich wollte unbedingt weg vom Jobcenter. Neu durchstarten, neu anfangen. Bin gerade erst umgezogen und glücklich in dieser Wohnung. Habe mich so auf diesen Job gefreut und wurde derbe vom Arbeitgeber enttäuscht. Es war zu voreilig, ich habe nicht nachgedacht, ich war zu schüchtern um richtige Fragen zu stellen. Bestimmte Dinge hätte ich hinterfragen sollen, Wünsche äußern und nicht alles brav und naiv hinzunehmen. Jetzt hab ich das Pech! Wie komme ich da nur wieder raus?

Mich graut es vor Montag. 4 Tage 10 Stunden Schichten. Ich wünschte ich hätte meinen alten Saisonjob wieder. Dieses Wochenende war schlimm. Durch Stress verstärken sich meine Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Ich komm gar nicht mehr richtig hoch. Ich schlafe schlecht. Konnte weder richtig einschlafen noch durchschlafen weil ständig die Gedanken um diesen Job kreisen. Ich stehe auf und mir kommen die Tränen Ich suche momentan schon verzweifelt weiter nach neuen Jobs in der Hoffnung irgendwie eine Lösung für meine Probleme zu finden. :’(

Nächsten Freitag hab ich einen Termin bei der Amtsärztin, ist wohl Standard, wenn man im Fahrdienst arbeiten will. Ich denke, ich werde ihr meine Bedenken und Sorgen mitteilen, vielleicht habe ich Glück und komme so aus der Sache wieder raus? Das ich vielleicht doch nicht für den Fahrdienst geeignet bin und sie mir das vielleicht attestiert? :’( Mit dem Fahrdienstleiter brauch ich erst gar nicht sprechen, denen ist es egal ob man nur 20 oder 30 Stunden die Woche arbeiten kann, denn ich habe gemerkt, dass man in diesem Unternehmen nur eine unterbezahlte und billige Vollzeitkraft ist die man bis zum abwinkten mit diesem Vertrag ausnutzen kann.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Zieh ich die Woche noch durch bis zum Termin mit der Amtsärztin oder soll ich mit meiner HÄ am Montag morgen sprechen? Ich mag mich irgendwie auch nicht krankschreiben aus Angst dann im Nachhinein schikaniert oder gemobbt zu werden. Aber was soll ich nur machen, wenn es nicht mehr geht? Ich bin wirklich verzweifelt. Ich möchte Geld verdienen, hatte mich so auf den Job gefreut aber
hatte nicht erwartet das man einen so hinters Licht führt. Selbst mein erstes Gehalt bekomme ich erst am Ende des zweiten Monats. Somit muss ich meine Miete zweimal von meinem ersparten zahlen bis ich es vom ersten Gehalt bezahlen kann. Wo sind wir denn hier?! Und last but not least, war mir nicht bewusst wie schwer der Job sein kann und wie man mit diesem Arbeitszeiten die Mitarbeiter langsam aber sicher verheizt. :’(

05.03.2023 20:49 • 05.03.2023 #1


2 Antworten ↓


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Zitat von SeaShepherd:
Vielleicht finde ich hier ein paar Gleichgesinnte.
Ich hab großen Kummer in meinem neuen Job als Fahrerin im Fahrdienst einer bekannten großen Firma An für sich finde ich es schön, vor allem im Team, durch die Gegend zu fahren, Leute weg zu bringen oder abzuholen. Ich fahre sehr gerne Auto. Doch seitdem ich nun dort arbeite werde ich von Tag zu Tag unglücklich und ich merke auch wie meine Gesundheit darunter leidet.

Unglücklich macht mich die Stelle nicht, weil sie nur Mindestlohn bezahlen oder die Kollegen blöd sind, sondern weil die Stelle Vollzeit ist obwohl sie auf Teilzeit ausgeschrieben war, was ich wollte.
Das heißt, in meinem Vertrag steht nur das als Teilzeit 14h die Woche angestellt bin aber als Vollzeit Angestellte arbeite.
Mit diesem Vertrag kann der Fahrdienstleiter sozusagen einen nach Lust und Laune für 8 bis 10 Stunden am Tag, auch Samstags, Sonntags und an Feiertagen beanspruchen, weniger ist nicht drinne und Ausgleich gibt es auch nicht. Ich wusste davon nichts, bekam ich erst bei Einstellung a den Kopf geknallt. Sehr oft übernimmt man dann noch die Arbeiten anderer auf Druck des Fahrdienstleiters oder wird sogar für zwei Schichten a einem Tag eingetragen. Das mag für den einen kein Problem sein, für den anderen wie mich aber schon. Ich brauche geregelte Arbeitszeiten und einen festen Feierabend, nicht wann es dem Chef passt, der eh oft nach 5 Stunden wieder abhaut oder sich nur 2 mal in der Woche blicken lässt. Ich kann nicht an Wochenenden oder Feiertagen arbeiten. Wenn man mal eins am Samstag einspringt hab ich kein Problem damit, es sollte aber nicht zur Norm werden. Ich verstehe, das es so im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr oder Taxi ablaufen mag, aber dort arbeite ich nicht.

Mein letzter Job in der Lebensmittelherstellung, als Helfer am Band, den ich fast 5 Jahre mit Liebe gemacht habe, war Teilzeit und ich hab ihn vergöttert. Dort gab es zwar auch oft schlechte Tage, und einige Festangestellte waren nicht ohne, aber trotzdem, ich hab ihn geliebt, hatte super liebe Kollegen, nette Chefs und nebenbei sehr gut verdient, war auch weit über dem Mindestlohn. Leider nur Saison, und leider suchen die momentan auch nicht mehr. Dort wusste ich was Sache war, keine undurchschaubaren Verträge, wann wusste wann man anfangen soll, wie lange die Arbeitszeit ist und wie viel Brutto man verdienen würde.

Und nun bin ich in meinem neuen Job als Fahrerin im Fahrdienst und tot unglücklich. Stelle war auf Teilzeit ausgeschrieben aber Vollzeit muss ich nun arbeiten. Überstunden dürfen aufgebaut, aber nicht abgefeiert werden. Faire Dienstpläne gibt es nicht. Wochenarbeitszeit wird regelmäßig überschritten. Arbeiten an Samstagen, manchmal auch Sonntag und an Feiertagen sind Pflicht.
Das hat man mir vorher alles vorenthalten und nun hab ich das Pech. Ich war zu schüchtern und zu brav mal richtig nachzufragen, als ich das Vorstellungsgespräch hatte.

Ich wollte den Job. Ich wollte endlich wieder Durchstarten. Ich weiß mit Mindestlohn und Teilzeit verdient man nicht die Welt, wie in meinen anderen Jobs, aber ich wollte das und darauf hatte ich mich auch eingestellt. Endlich weg vom Amt das auch Probleme machte. Aber langsam bereue ich es sehr so voreilig unterschrieben zu haben.

Mich machen diese ungewissen Arbeitszeiten, sowie die Arbeit an Sonn- und Feiertagen sehr zu schaffen. Da bleibt kaum Zeit für Freizeit, Einkaufen, Termine, Behördengänge in der Woche, Freunde, Familie, Hobbies etc. Nicht mal zum durchatmen hab ich das Gefühl reicht es. Man weiß nie richtig wann man Feierabend hat. Ich komme nach Hause, falle geschafft ins Bett um dann morgens um 6 wieder auf Arbeit zu sein mit der a7 Gewissheit wie lange es heute wieder wird.

In dieser Firma gibt es keine richtigen Strukturen, alles ist durch einander, und jeder ist irgendwie auf sich selbst gestellt.

Ich komme mit dieser Arbeitsplanung einfach überhaupt nicht klar, und ich weiß nicht was ich machen soll und wie ich es angehe da irgendwie wieder raus zu kommen. Ich traue mich nicht den Fahrdienstleiter anzusprechen, der ohnehin ziemlich streng und zickig wirkt, ohne das irgendwie dumme Sprüche kommen, man dumm angemacht wird, oder darauf gemobbt und schikaniert zu werden, weil man seine Probleme und Wünsche anspricht.

Auch drängelt der gleiche Fahrdienstleiter, ich soll endlich ein Führungszeugnis und einen P-Schein beantragen. Nur wann soll ich das machen, wenn ich von 6 oder 9 Uhr bis 19 Uhr arbeite? Durch Corona hat unser Bürgeramt nur am Dienstag auf und das erst um 8. In einer Stunde schaffe ich das alles nicht und morgens um 5 so wieso nicht! :’( Termine sind alle hoffnungslos ausgebucht. Hätte ich doch bloß die Bewertungen auch Kununu durchgelesen! Was dort beschrieben steht, passt eins zu eins und ist wohl ein Dauerzustand in sämtlichen anderen Dienstwachen in Deutschland dieser Firma.

Und wenn das nicht schon Probleme genug sind, kommt auch noch dass Heben von Menschen mit Tragestuhl dazu. Ich war mir der Sache bewusst, das der Job so etwas beinhaltet. Ich habe aber nicht gewusst, das es so schwer und anstrengend ist, auch wenn man einen Kollegen hat, der dabei hilft. Ich hab seit Kindheit Haltungsschäden, gehe nicht richtig gerade, dadurch hab ich auch sehr oft Rücken und Schulterprobleme. Hatte als Kind auch mal ein Korsett, welches aber nicht viel brachte.

Einige meiner Kollegen erzählten mir dann noch fröhlich wie sie schon mehrere Bandscheibenvorfälle hatten. Ist ja alles kein Ding!… Die Autos und Tragestühle sind veraltet und abgenutzt. Ich bekomme Angst, das ich auf Dauer meinen Rücken noch weiter kaputt mache.

Einerseits möchte ich nicht negativ mit meinen Problemen auffallen. Der Job ist befristet auf 1 Jahr, aber was kann alles in einem Jahr passieren, wenn das Wohlbefinden und die Gesundheit darunter leidet.
Ich fühle mich jetzt schon ausgenutzt und hintergangen. Nicht wohl auf Arbeit.

Ich wollte unbedingt weg vom Jobcenter. Neu durchstarten, neu anfangen. Bin gerade erst umgezogen und glücklich in dieser Wohnung. Habe mich so auf diesen Job gefreut und wurde derbe vom Arbeitgeber enttäuscht. Es war zu voreilig, ich habe nicht nachgedacht, ich war zu schüchtern um richtige Fragen zu stellen. Bestimmte Dinge hätte ich hinterfragen sollen, Wünsche äußern und nicht alles brav und naiv hinzunehmen. Jetzt hab ich das Pech! Wie komme ich da nur wieder raus?

Mich graut es vor Montag. 4 Tage 10 Stunden Schichten. Ich wünschte ich hätte meinen alten Saisonjob wieder. Dieses Wochenende war schlimm. Durch Stress verstärken sich meine Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Ich komm gar nicht mehr richtig hoch. Ich schlafe schlecht. Konnte weder richtig einschlafen noch durchschlafen weil ständig die Gedanken um diesen Job kreisen. Ich stehe auf und mir kommen die Tränen Ich suche momentan schon verzweifelt weiter nach neuen Jobs in der Hoffnung irgendwie eine Lösung für meine Probleme zu finden. :’(

Nächsten Freitag hab ich einen Termin bei der Amtsärztin, ist wohl Standard, wenn man im Fahrdienst arbeiten will. Ich denke, ich werde ihr meine Bedenken und Sorgen mitteilen, vielleicht habe ich Glück und komme so aus der Sache wieder raus? Das ich vielleicht doch nicht für den Fahrdienst geeignet bin und sie mir das vielleicht attestiert? :’( Mit dem Fahrdienstleiter brauch ich erst gar nicht sprechen, denen ist es egal ob man nur 20 oder 30 Stunden die Woche arbeiten kann, denn ich habe gemerkt, dass man in diesem Unternehmen nur eine unterbezahlte und billige Vollzeitkraft ist die man bis zum abwinkten mit diesem Vertrag ausnutzen kann.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Zieh ich die Woche noch durch bis zum Termin mit der Amtsärztin oder soll ich mit meiner HÄ am Montag morgen sprechen? Ich mag mich irgendwie auch nicht krankschreiben aus Angst dann im Nachhinein schikaniert oder gemobbt zu werden. Aber was soll ich nur machen, wenn es nicht mehr geht? Ich bin wirklich verzweifelt. Ich möchte Geld verdienen, hatte mich so auf den Job gefreut aber
hatte nicht erwartet das man einen so hinters Licht führt. Selbst mein erstes Gehalt bekomme ich erst am Ende des zweiten Monats. Somit muss ich meine Miete zweimal von meinem ersparten zahlen bis ich es vom ersten Gehalt bezahlen kann. Wo sind wir denn hier?! Und last but not least, war mir nicht bewusst wie schwer der Job sein kann und wie man mit diesem Arbeitszeiten die Mitarbeiter langsam aber sicher verheizt. :’(


@SeaShepherd

Irgendwie finde ich es traurig, dass ich auch dazu etwas schreiben/sagen kann, da ich auch diesbezüglich Betroffener bin. Aber, vielleicht kannst DU mit meinen Erfahrungen, Erlebnissen und Tipps etwas anfangen. Was bei mir nicht geholfen hat, kann trotzdem bei anderen helfen. Man weiß es nicht. Man kann ja alles versuchen.

Wenn Du unglücklich bist und darunter leidest, dann verändere etwas. Das mit dem JOB habe ich schon lange verinnerlicht und bin weder Skla. noch stelle ich nur den Job über mich oder das Gesetz/Recht.
Wenn der Job nicht passt oder ich unglücklich bin, dann ändere ich das und wechsel. Das habe ich z.B. schon mehrfach getan und werde das stets so umsetzen. Man muss auf sich hören, sich fühlen und Prioritäten im Leben setzen. Der Job ist nicht alles und die meisten Menschen werden wohl kaum angemessen bezahlt, dass sich es finanziell lohnen würde, sich dem auszusetzen. Wobei man die Gesundheit, den Spaß usw. mMn ohnehin nicht nur wegen dem Geld aufs Spiel setzen sollte.

Dennoch möchte ich noch erwähnen, dass nur Mindestlohn auch nicht so prickelnd ist. Man sollte sich niemals unter WERT verkaufen oder da Lohndumping (in)direkt noch unterstützen. Solange Menschen das mitmachen, solange wird sich nichts daran ändern. Eine gute Firma zahlt immer nach Tarif oder freiwillig mehr. Da bräuchte es gar keinen Mindestlohn. Das zeigt, dass nur Gier und Co. vorherrschen. So etwas habe ich nie unterstützt! Auch das mit der Trickserei zwecks Stunden ist leider üblich. Geringfügig bzw. in Teilzeit einstellen, dann anders kalkulieren und mehr verlangen. Das habe ich auch schon erlebt. Da muss man aber auch auf den Arbeitsvertrag bestehen und Grenzen ziehen!

Also das mit den 8-10 Stunden pro Tag ist gesetzlich auch fragwürdig. Es gibt zwar Branchen und Ausnahmen, aber nicht generell dauerhaft und zudem muss dann auch ein Ausgleich stattfinden. Da würde ich auch eiskalt meine Rechte einfordern bzw. darauf bestehen.

Es geht auch nicht darum, ob andere das mögen, machen oder können, sondern um arbeitsrechtliche Aspekte!

Ich würde mich nicht einmal bei 5000 Euro oder 10000 Euro Netto im Monat verbiegen. Für weit weniger erst recht nicht.

Nun, Das AMT macht nur bei Menschen Probleme, die sich ausnutzen lassen, keine Ahnung haben oder die eigenen Rechte nicht kennen (wollen) oder anwenden. Klar auch bei Menschen, die bewusst gegen dieses System vorgehen. Nur, man muss sich verteidigen und sich nicht alles gefallen lassen!

Das Führungszeugnis kann man ONLINE beantragen. Dieses wird einem dann postalisch zugeschickt.
Je nach Art des Zeugnis kann es auch direkt an den Arbeitgeber geschickt werden, aber es geht Online!
Mancher Arbeitgeber legt da sogar Formulare/Vodrucke vor.

Es gibt da wohl so viele Dinge, die nicht passen, dass ich das persönlich beenden würde.

Wie Du da raus kommst? Wenn Du vom Amt kommst, schaut es wohl mit dem Kündigen schlecht aus.
Ich hoffe, Du hast nichts Dummes seites Jobcenter unterschrieben. Ansonsten krank machen (AUB), bis der Arbeitgeber Dich kündigt. Die Stelle wurde Dir aber nicht vom Jobcenter untergejubelt und schmackhaft gemacht? Hört sich so an bzw. liest sich so!

Nun, wenn Du eh Probleme mit der Lendenwirbelsäule hast, schlecht schlafen usw. kannst, dann ab zum Arzt. Krankschreiben und gut ist. Anders wirst Du wohl nicht ohne Folgen rechtssicher rauskommen.

Du möchtest Geld verdienen, nimmst aber dann einen Teilzeit-Job an, der den Mindestlohnsektor bedient?
Das widerspricht sich doch.

Ich sehe das entspannt. Krankschreiben und die Kündigung abwarten. Parallel kannst Du ja einen anderen Job suchen. Es muss nicht passen und müssen musst Du schon gar nichts! Manchmal passen Jobs eben nicht und wenn man das alles so liest, zeigt es doch mehr denn je, dass es dem Arbeitgeber -auch rechtlich- egal ist. Du könntest auch weiter dort arbeiten und stets mit der Rechtskeule kommen, dann würdest Du ohnehin bald gekündigt werden. Arbeitsvertrag = festgelegte Stunden! Arbeitszeitgesetz = tägliche, wöchentliche, monatliche Arbeitszeit! Damit kannst Du den Arbeitgeber auch einmal die Rechte vorlegen und Dich dann verweigern. Schwupps, dann bist Du auch so weg. Andernfalls eben Krankschreibung!

Und für die Zukunft:
In der Probezeit schauen, ob es (nicht) passt, wenn man es nicht vorher schon durch die Firma und Eckdaten der Beschreibung, Lohns usw. erkennt. Zwecks Behörden: Informiere Dich, lerne Deine Rechte kennen, verinnerliche, verteidige Dich und lasse Dich vom System nicht ausbeuten!

05.03.2023 21:23 • x 1 #2


SeaShepherd
Hallo SadGuy, vielen lieben Dank für deine Antwort. Es ist momentan wirklich nicht leicht in meinem Leben mal wieder, das einzig positive ist momentan meine Traumwohnung, die ich endlich gefunden habe. Dazu kam der Job und alles schien perfekt. Ich hatte zwar davor “Bürgergeld” bezogen, den Job hab ich mir aber in Eigenregie gesucht, nicht vom Amt. Ich wollte da unbedingt endlich weg! Außer pünktlich zahlen, Sanktionieren, Schikanieren, Lügen und Betrügen können die vom Jobcenter auch nichts weiter. Die haben also mit dem Job nichts am Hut! Hab ich mir selbst gesucht. Was ist daran verkehrt, wenn man ein Teilzeit Job annimmt der auf Mindestlohn basiert? Ist doch besser als vom Bürgergeld und er Schikane vom Amt zu leben?! Natürlich darf man sich nichts gefallen lassen! Ich arbeite hart daran das auch durchzusetzen. Ich war früher extrem schüchtern, hab mir alles gefallen gelassen. Das hab ich heute weitgehend abgebaut. Ich bessere mich von Tag zu Tag! Ich lese viel im Netz, bitte um Hilfe und suche auch das Gespräch mit anderen Betroffenen.
Das liest sich alles super wie Du es schreibst aber so einfach ist das nicht in die Tat umzusetzen einfach so zu kündigen, wenn man noch keinen “Ersatz” Job gefunden hat. Ich muss ja irgendwie auch meine Wohnung weiter zahlen und von was leben. Kündige ich ohne Gründe und ohne neuen Job steht mir bei Neuantrag beim Bürgergeld eine Sperrung im Weg. Das möchte ich vermeiden. Ich versuche diese Woche noch durchzuhalten, am Freitag spreche ich mit der Amtsärztin darüber, sollte die keine Einsicht zeigen, gehe ich am darauffolgenden Montag zu meiner HÄ. Nur so komme ich wohl aus diesem Vertrag wieder heraus.

05.03.2023 22:19 • #3