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K
Hallo,

letztes Jahr, Todestag ist Ende November, habe ich meine alles geliebten Papa verloren, gestern ist nun auch noch meine Oma, meiner Meinung nach an einen schrecklichen Tod gestorben. Meine Oma ist an einer Vergiftung aufgrund von Nierenversagen gestorben. Sie ist am Freitag ins Krankenhaus gekommen und die Ärzte haben nichts mehr gemacht, weil sie ja schon 91 Jahre alt ist. In Deutschland denken viele Ärzte leider noch, dass ältere Menschen kein Recht mehr auf Leben haben. Aktive Sterbehilfe ist verboten, dann macht man lieber passive Sterbehilfe. Ich bin total erschüttert und kommen damit nicht klar. Ich habe meine Oma gestern gesehen, wie sie mehr oder weniger schon am Sterben war, weil die Vergiftung in ihrem Körper ihr Schmerzen und Besinnlosigkeit gemacht hat. Man hat sie einfach sterben lassen, weil sie ja schon 91 war. Leider lief alles über meine Tante, wenn mein Papa noch am Leben gewesen wäre, hätte er anders entschieden, meine Oma war die Mutter von meinem Papa. Ich komme gerade überhaupt nicht damit klar, wie hier in Deutschland mit alten Menschen umgegangen wird, dann soll man doch gleich aktive Sterbehilfe zu lassen, so wie in Holland. Ich kriege diese Bilder nicht aus dem Kopf, wie meine Oma in ihrem Bett liegt und mit dem Tod kämpft und da sind Ärzte, die schauen mehr oder einfach weg.
Verliere langsam das Vertrauen in die Medizin, Ärzte.

Ganz abgesehen davon, weiß ich einfach nicht mehr, wie ich mit dem Tod von meiner Oma und meinen Papa klar kommen soll, ich hatte versucht das letzte Jahr tapfer zu sein, ich war so froh, dass meine Oma sich erholt hatte, sie war nach dem Tod von meinen Papa schon mal sehr krank gewesen, ich kann im Moment irgendwie nicht klar denken, versuche mich abzulenken, aber verfalle immer wieder in Trauer, hinzu kommt natürlich auch die Trauer bzgl. meines Papas, der bald Todestag hat. Irgendwie ist mir das alles total zu viel. Auf der Arbeit musste ich erst mal weinen, obwohl ich das nicht gerne in der Öffentlichkeit tue, aber ich konnte es nicht zurückhalten. Nun sitze ich hier und stehe total neben mir.

lg

Kad

31.10.2011 14:25 • 31.10.2011 #1


3 Antworten ↓


Schlaflose
Hallo Kad,

für dich ist es natürlich sehr traurig, dass deine Oma gestorben ist, aber die Ärzte hätten nichts mehr tun können, das hat nichts mit passiver Sterbehilfe zu tun. Mit 91 hat deine Oma ja ein Alter erreicht, das nicht viele erreichen, und irgendwann stirbt man einfach an Altersschwäche, an multiplem Organversagen. Da kann ärztliche Hilfe den Tod und das Leiden vielleicht um wenige Tage verzögern, aber Heilung gibt es da nicht mehr.
Als es bei meiner Oma so weit war, haben wir sie sogar zu Hause behalten. Die Notärztin war da und hat gesagt, sie könne sie ins Krankenhaus einweisen, da würde man sie mit Infusionen und künstlicher Beatmung vielleicht noch 5-6 Tage am Leben erhalten, oder wir lassen der Natur ihren Lauf und sie würde innerhalb der nächsten 24 Stunden sterben.
Und so ist es dann auch passiert. Und das war richtig so.
Du musst akzeptieren, dass das menschliche Leben begrenzt ist und dass die Medizin da an ihre Grenzen stößt.

Liebe Grüße

31.10.2011 17:44 • #2


A


Nun auch noch meine Oma.

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Dragonlady_s
Hallo Kad,

ich drücke dir mein ganzes Mitgefühl aus.

Vielleicht konnten die Ärzte nichts mehr für deine Omi tun?

Trotzdem ist es schwer damit umzugehen.

Schon allein weil die Trauer wegen deinem Vater noch so tief sitzt.

Mein Vater ist schon vor 8 Jahren gestorben, aber es fühl sich immer noch so an als ob es erst kürzlich gewesen wäre.

Wenn du magst kannst du mir gern eine PN schreiben und wir können uns etwas austauschen.

Fühl dich ganz doll gedrückt

31.10.2011 17:50 • #3


K
vielen Dank für eure lieben Worte. Ich wußte, dass meine Oma bald sterben würde, aber irgendwie hätte ich ihr einen anderen Tod gewünscht, sie hat meines Erachtens gelitten, man macht sich einfach so viele Gedanken. Heute morgen wollte ich noch mit den Ärzten sprechen, dass sie bitte alles mögliche noch tun sollen und nun ist es zu spät. Es ist so schwierig, weil es bei meinem Papa auch so schnell ging und man nichts mehr tun konnte. Allerdings bin ich mittlerweile immer froher, dass mein Papa einiges erspart geblieben ist. So richtig begreifen kann man das alles nicht, mein Papa ist irgendwie immer noch auf Geschäftsreise. Ich habe beschlossen mir noch ein paar Tage Ruhe zu gönen, obwohl meine Firma ja immer auf die Krankheitstag guckt, aber ich denke, dass ist nun wirklich eine besondere Situation, ich habe mir so sehr gewünscht, dass meine Oma noch beim Richtfest unseres Hauses dabei ist. Sie war in der Zeit, wo mein Papa tot war irgendwie ein kleiner Ersatz für ihn. Sie hat sich immer gefreut, wenn man bei ihr war, sie hat immer zugehört, gerade wenn ich über unsere Katzen erzählt habe, was viele nicht wirklich interessiert, meine Oma war immer sehr interessiert. Sie hat immer gerne Tee und Abendbrot mit uns gegessen, als mein Papa dann tot war, ist auch ein Teil in ihr gestorben. Nun ist sie bei meinem Papa und meinen Opa. Ich habe ihr gestern noch gesagt, dass sie sie grüßen soll...

lg

Kad

31.10.2011 18:07 • #4