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M
Hallo liebe Mitglieder,

ich bin 29 Jahre alt und habe Probleme mit mir selber.

Kurz zu mir:

Ich bin ein frühgeborenes Kind (3 Monate zu früh). Und musste schon in meiner Kindheit spüren, dass ich anders bin.

Ich ging in ein anderes Kindergarten als die Nachbarskinder. Ich war von der 1. Bis zur 4/5. Klasse in einer Förderschule und anschließend gewechselt in eine Hauptschule. Ich musste früher oft zum Krankengymnastik und einen Augenpflaster tragen. Allgemein war und bin ich eher ein ängstliche Person. Hatte oft krankenhausaufenthalte.

Ich habe oft meine Arbeitsstelle gewechselt und mache aktuell meine 2. Ausbildung. Hier kommt zb das Gefühl Warum muss ich mit 29 eine Ausbildung machen und andere in meinem Alter sind schon fest im Leben. -- ich bin nicht gut genug.

Muss für meine Berufsschule viel mit Gesetzen lernen aber tue ich nicht weil ich so angst habe dass ich das vermassele und wieder kein Job kriege habe schon 6 jobs gewechselt und war ueberall nur 1j.

Ich kann mit Stress nicht umgehen und schreihe mein Umfeld oft an, leide unter Emotionalem Essen, habe mich nicht gefunden und bin extrem unsicher, weiß nie wie ich mich kleiden soll, Markenkleidung, mitm trend mitgehen oder eher no name, habe oft Stimmungsschwankungen und wenn mir manchmal langweilig ist oder ich gestresst bin und mir sage ok ab Morgen reisse ich mich zusammen und habe mein Leben im Griff als eine art neuanfang rasiere ich mein Bart dann manchmal rasiere ich mir eine Glatze. ich schaue seit Jahren im Internet, social media nach mode seiten, weil ich mir selber unsicher bin, wenn ich gestresst bin mach ich mit meiner freundin schluss.

Oft bin ich soo fertig dass ich nicht mal duschen will. Ich bin 1990 geboren und manchmal kommen so gefühle hoch wie zb. Soll ich mir das Auto aus meiner Kindheit kaufen wo wir in den Urlaub oder im Alltag unterwegs fahren so eine Art nochmal die Kindheit erleben irgendwie, schwer zu erklären.


Heute wieder habe ich im internet 7std verbracht. Und suche oft in google irgendwas ueber zb kleidung weil ich nicht weiss was mir gefaellt oder mir gefaellt was ich aber die Meinung von anderen lesen will.

Ich seh im TV ein Kleidungsstil zb amerikanisch dann will ich auch so sein. Ich hatte auch mal eine Phase und wollte reich sein. Da habe ich mich oft schick gekleidet also sprich beige Chino, Hemd lederschuhe sakko einstecktuch.

Oft denke ich mir, ich muss doch irgend ne psychische störung (zb borderline) haben. Das geht mein ganzes Leben so , essgestört seitdem ich 11 bin.


Vielen Dank schon mal

MfG

17.04.2020 01:13 • 19.04.2020 #1


10 Antworten ↓


S
Hallo und Willkommen im Forum

Du hattest einen schwierigen Start ins Leben und bist jetzt aber doch recht stabil.
Du machst dir Gedanken ueber deinen Kleidungsstil und um deine Frisur?

Ich denke,da solltst du dich ganz auf deinen eigenen Geschmack verlassen und dazu stehen.

17.04.2020 01:21 • x 2 #2


A


Mit 29 Jahren den eigenen Weg noch nicht gefunden

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M
Hi,

für mich hört sich das alles so an, als ob Du in Deiner Kindheit nie wirklich ein Gefühl von Sicherheit und Konstanz erleben durftest. Da wäre es nicht wirklich verwunderlich, dass Dir heute dazu vielleicht die Techniken fehlen und diese nachgelernt werden müssten. Du probierst viel aus (Jobs, Kleidung), aber das scheint Dir alles nicht das zu geben, worauf es Dir wirklich ankommt. Kennst Du Deine wirklichen Werte, die Du vertrittst? Handelst du strikt nach Ihnen?

Ich kann natürlich jetzt auch total falsch liegen, aber das waren meine ersten Gedanken, die ich hatte, als ich Deinen Text las.

17.04.2020 01:24 • x 3 #3


Bernd64
Hallo @münchen1und Glückwunsch das Du das Forum gefunden hast,

Also für mich hört sich das nicht nach einer psychischen Störung an, eher einer bisher vergeblichen suche nach sich selbst.

Wir Menschen orientieren uns an unserer Umwelt, an unseren Mitmenschen. Das Problem fängt in der Regel dann an, wenn wir in den meisten Dingen versucht andere bzw. das was andere machen nur zu kopieren.

Persönlichkeiten ist immer eigen!

Aus meiner Perspektive ist es wichtig herauszubekommen was ich möchte.

Da habe ich ein System und stelle mir mal fragen.

Was macht MIR wirklich feude?
Wo drüber kann ICH lachen?
Was interessiert MICH wirklich?
Was mache ICH gerne?
Was ist MEINE Lebenshaltung?
Was ist MEINE Verantwortung?
Was sind MEINE Ängste?
Was ist/sind wirklich MEIN/MEINE
Ziehl/Ziehle?

Und natürlich kann sich das immer mal wieder ändern.

Lieben Gruß ...

17.04.2020 02:11 • x 3 #4


Darcyless
Hallo München und willkommen im Forum,

ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Was aus deinem Text klar rauskommt, ist dass du nicht dazu stehen kannst, wer DU bist und versuchst stattdessen, andern zu gefallen. Sorry wenn ich das so sage, aber ich hab das Gefühl du bist ein sehr oberflächlich denkender Mensch. Doch das kannst du ändern. Durch diese Phase gehen wir alle mal. Ich hab das besiegt, indem ich gemerkt habe, dass es mich nicht glücklich macht, Anerkennung von anderen zu bekommen, wenn ich selbst nicht dahinter stehe.

Beispiel mein Vater. Da war auch immer das Thema Kleidung. Er hat es zwar nie in Worte gefasst, dennoch hat man es gemerkt - an seinen Andeutungen, Blicken, etc. Dass er immer wollte dass meine Schwester und ich schick und tussihaft gekleidet waren. Man hat seine Verachtung und Geringschätzung gemerkt, wenn man im Chiller Outfit aufgekreuzt ist. Daher hab ich jahrelang immer ewig überlegt was ich anziehen soll wenn ich ihn getroffen hab. Wenn es dann soweit war, hab ich mich doch nie gut genug gefühlt, auch wenn ich noch so schick angezogen war. Irgendwann hab ich realisiert warum: Weil mein ganzes Wesen sich dagegen gesträubt hat, dass ich ihm nur wegen meiner Kleidung gefalle bzw. gut genug bin. Ich wollte diese Anerkennung nicht, diese oberflächliche SCH****. Ich wollte für meinen Charakter gemocht werden, unabhängig davon was ich anhabe. Indem er mich nur aufs Äußere reduziert hat, hat er mir ein Gefühl von Minderwertigkeit gegeben, völlig egal wie schön ich angezogen war.

Ich will damit sagen: Du musst deinen Selbstwert über dein Inneres definieren. Du musst zu dem Gedanken finden, dass du toll bist, völlig egal was du anhast, weil du eine tolle Persönlichkeit bist. Erst dann kannst du dich wirklich dafür öffnen, was dein wahrer Modegeschmack ist, denn erst dann wirst du es nicht mehr von der Meinung anderer abhängig machen. und erst dann kannst du deinen Frieden mit deinem Aussehen finden - wenn du fühlst, dass es eigentlich egal ist.

Zitat von München1:
Hier kommt zb das Gefühl Warum muss ich mit 29 eine Ausbildung machen und andere in meinem Alter sind schon fest im Leben. -- ich bin nicht gut genug.

Ach, ich kenn keine einzige Person die mit 29 wirklich fest im Leben steht. Wir haben alle unsere inneren Dämonen und Kämpfe - nur weil jemand eine feste Arbeitsstelle hat, sagt das gar nichts über sein Innenleben aus! Auch hier lässt du dich von der Oberfläche täuschen. Du musst hinter die Instagram-Fassade der Menschen blicken, und da haben alle ihr Päckchen zu tragen. Der äußere Schein ist nichts anderes als ein Schein. Wie reif ein Mensch wirklich ist, siehst du nur wenn du ihn näher kennst und das hat nichts mit seinem aktuellen Arbeitsverhältnis zu tun. Es ist doch toll, dass du eine Ausbildung machst, viele sind dazu aus psychischen Gründen gar nicht in der Lage! Auf deine Ausbildung kannst und sollst und musst du stolz sein, denn es ist etwas ganz Tolles und Wertvolles eine Ausbildung zu machen und du kannst jeden Tag dankbar dafür sein, dass du in einem Land lebst in dem das möglich ist und wir so unglaublich viele Möglichkeiten in Deutschland haben, verschiedene Berufe auszuüben!

Zitat von München1:
wenn ich gestresst bin mach ich mit meiner freundin schluss.

Hier sehe ich ein weit größeres Problem als in der Klamottensache. Du scheinst eine emotional sehr instabile Beziehung zu haben. Wenn deine Freundin das mitmacht, zeigt das, dass sie keinerlei Selbstachtung hat. Wenn du das mit ihr machst, bist du leider nicht viel besser. Sorry für meine harten Worte, aber ihr beide müsst dringend an eurer Selbstachtung arbeiten, denn so geht man in einer Beziehung nicht miteinander um, weder der Täter noch das Opfer.

Du musst dich von den Oberflächlichkeiten ablösen und deine Aufmerksamkeit auf die Dinge richten, die im Leben wirklich zählen.
Ganz nach dem Zitat - zwar etwas kitschig aber so wahr: Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

17.04.2020 02:31 • x 3 #5


M
Hallo,

vielen Dank nochmals für eure Antworten.

Zum Thema Stress, wenn ich z. B. nur ein Brief erhalte, überfordert mich das schon. Jetzt z. B. sitz' ich rum und habe keine lust zu duschen.

Ja das denke ich oft auch, ständige suche nach mich selbst. Aber ich sage mir oft es ist in mir und nicht im äußeren z. B. im Internet (ständige Googlesuche und YouTube Videos).

Mein Stress Umgang reguliere ich mit'm Essen. Stress -- brauche Kraft -- Essen -- sehr voll und kann mich nicht bewegen und will meine ruhe am liebsten Smartphone in der Hand und YT Dokus anschauen.

Wenn es zb eine Skala 1 - 10 gibt und eine Person hat stress dann ist er bei 2 oder 3. Ich bin sofort bei 8 und werde aggressiv (andere anschreihen).

In meiner Pupertät habe ich gedacht wenn ich dünn bin, dann (wenn, dann..)

Mir gefällt etwas aber dann muss ich sofort im I-Net suchen und in Foren lesen, was andere über das halten etc. Rational weiss ich, dass es unwichtig ist aber emotional muss ich das machen.

Oft habe ich meine 5 Min und dann ärgere ich meinen jüngeren Bruder. Da werde ich wie ein kleines Kind. Fange an ihn zu riechen und ständig sage ich ihm ich liebe dich und lieb mich

Zu 90% war ich mit Frauen zusammen, weil ich nicht alleine sein wollte.

17.04.2020 14:22 • x 1 #6


Bernd64
Zitat von München1:
Hallo,vielen Dank nochmals für eure Antworten.Zum Thema Stress, wenn ich z. B. nur ein Brief erhalte, überfordert mich das schon. Jetzt z. B. sitz' ich rum und habe keine lust zu duschen. Ja das denke ich oft auch, ständige suche nach mich selbst. Aber ich sage mir oft es ist in mir und nicht im äußeren z. B. im Internet (ständige Googlesuche und YouTube Videos).Mein Stress Umgang reguliere ich mit'm Essen. Stress -- brauche Kraft -- Essen -- sehr voll und kann mich nicht bewegen und will meine ...

Danke das Du am Ball bist und für deine Antwort...m

Deine Form der Selbstreflexion ist doch schon ein Anfang.

Ich mache es erstmal mit einigen kurzen Statements.

Aggression ist eine Form der Ohnmacht!

Herabwürdigung ist Zeichen von mangelndem Selbstwertgefühl!

Sich uberrschätzen nur Dummheit!

.....

Was möchtest Du ändern? Was ist dein Ziehl?

17.04.2020 14:35 • x 1 #7


Icefalki
Jede Veränderung beginnt 1. mit der Erkenntnis, dass jetzt mal genug ist. Und 2. mit Tun.

Und das kannst du sehr liebenswert mit dir selbst beginnen. Und hauptsächlich mit viel Selbstreflektion.

Wenn du nicht duschen willst, dann stinkst du eben mit der Zeit. Frage dich, ob stinken zu deinem Wohlfühlen gehören, oder dazu, dich deinem inneren Befinden, anzupassen. Und was ist denn dein inneres Empfinden? Usw. Usw. Veränderungen beginnen mit Nachdenken und Ehrlichkeit zu sich selbst. Und ja, das kann durchaus liebevoll vonstatten gehen. Du hast Probleme, also sind Änderungen angesagt. Mach das in kleinen Schritten und freue dich, wenn die gelingen.

Evtl..steckt auch eine Depression dahinter. Bist du in Behandlung?

17.04.2020 15:31 • x 1 #8


M
@icefalki: ich bin nicht in Behandlung. Ich war mal beim Therapeuten aber es hat nicht geholfen.


Was macht MIR wirklich feude?
Essen.


Wo drüber kann ICH lachen?
Comedys etc.


Was interessiert MICH wirklich?
Autos, spiele Schlagzeug, reisen


Was mache ICH gerne?
Essen, internet


Was ist MEINE Lebenshaltung?
?

Was ist MEINE Verantwortung?
Nichts ehrlich gesagt lebe bei meinen Eltern, gebe zuhause aber Hausgeld weil es sonst respektlos wäre und ich hasse es auf kosten anderer zu leben, das macht man nicht.


Was sind MEINE Ängste?
Meine Essstörung nicht in den griff kriegen, meine Ausbildung versemmeln.


Was ist/sind wirklich MEIN/MEINE
Ziehl/Ziehle?
Meine Ausbildung schaffen und einfach meine ruhe.

17.04.2020 15:53 • #9


Icefalki
Zitat von München1:
Ich war mal beim Therapeuten aber es hat nicht geholfen.


Vielleicht warst du damals noch nicht so weit, oder es hat menschlich nicht gepasst. Trotzdem schadet es überhaupt nicht, sich fachmännische Hilfe zu holen. Und bei einem guten Therapeuten lernt man diese Eigenbetrachtung, die anfänglich schon ziemlich hart sein kann. Allerdings, wenn man das mal verstanden hat, dass das einfach dazugehört, wird alles viel einfacher.

Therapie ist ein Weg in das Innere seiner selbst. Man versteht, warum man so tickt, lernt, dass ein Umdenken möglich ist, allerdings immer voraussetzen, dass man das wirklich möchte. Dieses Denken, der Therapeut kriegt das hin, ist falsch. Er lenkt nur, die Hauptaufgabe liegt immer bei uns selbst.

17.04.2020 16:28 • x 3 #10


Bernd64
Zitat von München1:
@icefalki: ich bin nicht in Behandlung. Ich war mal beim Therapeuten aber es hat nicht geholfen.Was macht MIR wirklich feude?Essen.Wo drüber kann ICH lachen?Comedys etc.Was interessiert MICH wirklich?Autos, spiele Schlagzeug, reisen Was mache ICH gerne?Essen, internetWas ist MEINE Lebenshaltung?Was ist MEINE Verantwortung?Nichts ehrlich gesagt lebe bei meinen Eltern, gebe zuhause aber Hausgeld weil es sonst respektlos wäre und ich hasse es auf kosten anderer zu leben, das macht man nicht.Was sind MEINE Ängste?Meine Essstörung nicht in den griff kriegen, meine Ausbildung versemmeln.Was ist/sind wirklich MEIN/MEINEZiehl/Ziehle?Meine Ausbildung schaffen und einfach meine ruhe.


Hallo München1,

... also ohne dich zu kennen sehe ich 3 Punkte an dem ich ansetzen würde.

Nur mal ein paar Beispiele zur Anregung.

DIE VERANTWORTUNG...

Verantwortung ist nichts wirklich was Finanzielles.
Wenn man zu Hause wohnt, hat man die Verantwortung das miteinander zu gestalten. Hilfsbereit die Wohngemeinschaft zu gestalten und auch für ein Soziales miteinander zu sorgen. Das ist ja kein Hotel.

DIE HALTUNG...

Was halte ich für richtig. In z.B. Gesellschaft, Politik, Gemeinschaft , Beziehung und und und.


DAS ESSEN....

Es wird eine Grund haben wenn essen so ein wichtige Funktion in deinem Leben hat.

Das kann natürlich eine Ersatztbefriedigung sein.. Aber das kann ich von hier nicht einschätzen...

Aber Du kannst das!

Essen soll in erster Linie den Körper ausgewogen ernähren und wenn das gewährleistet ist darf das es natürlich auch schmecken alles darüber hinaus sollte in der eigenen Beobachtungen bleiben. Das heist das Genuss OK ist aber Genuss soll ja nicht schaden.


Ich hoffe du kannst mit meine Antwort etwas anfangen um dein Problem besser zu erkennen.

Wenn Du fragen hast .. Gerne

Gruß Bernd

19.04.2020 03:12 • x 2 #11


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