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D
Hallo liebes Forum,
ich weiß nicht inwiefern meine Überschrift zu meiner Problematik passt, aber anders kann ich es nicht ausdrücken, aber das ist ja auch jetzt egal.

Ich denke schon seit längerer Zeit über mich nach, warum ich so bin wie ich bin, wer ich eigentlich wirklich bin und wie ich früher drauf war.
In diesem Thema geht es speziell um die Zeit auf der Gesamtschule, sprich 6. bis 8. Klasse.
Bevor ich auf der Gesamtschule war, war ich ein Schuljahr auf einer Realschule, also nur die 5. Klasse, dann habe ich diese verlassen, da ich mich nicht in der Klasse nicht so wohlgefühlt habe. Die Mitschüler haben mich zwar nicht geärgert, sofern ich mich daran erinnern kann, aber ich habe trotzdem nicht so wirklich den Anschluss finden können und wusste nicht so wirklich wie ich auf die anderen zugehen sollte, also bin ich nach der 5. Klasse auf die Gesamtschule gegangen, da es dort viele Kinder gab, die ich schon von der Grundschule kannte und ein Mädchen dann auch in meiner zukünftigen Klasse war, das hat mir den Start etwas vereinfacht.

Ich habe diese Geschehnisse in anderen Threads paar mal erwähnt, falls es dem einen oder anderen bekannt vorkommen sollte.
Auf jeden Fall habe ich dann dort in der gesamten Gesamtschulzeit den Clown gespielt. Die anderen Mitschüler haben mir dann auch gesagt, dass ich das und das machen oder sagen soll, also irgendwas blödes machen oder so sagen im Unterricht und ich habe es meistens auch gemacht, weil ich dann auch Angst hatte, dass die mich doof finden, wenn ich was nicht tun möchte. Auf jeden Fall gab es mir immer Bestätigung, wenn die ganze Klasse gelacht hat und war aber sofort enttäuscht, wenn es doch mal nicht so geklappt hat und einer sagt, dass es nicht lustig wäre. Leider kann es passieren, dass man einen nicht mehr wirklich ernst nehmen kann, wenn man ständig blöde Aktionen liefert und man doch irgendwie Angriffsfläche für andere bietet. Das waren dann eher die Jungs, die mich doch mal gerne geärgert haben. Wie Jungs so in diesem Alter sind, haben die mich gerne mal beleidigt etc., weil ich doch schon ganz schön bekloppt war, kann ich auch verstehen, dass die dann manchmal nicht so nett zu mir waren. Ich habe es versucht auszublenden, weil ich dachte, dass die mich doch noch etwas mögen, wenn die schon über mich gelacht haben, also kann ich gar nicht so doof für die sein. Ich habe das erst etwas verstanden, als ich die Schule danach nochmal gewechselt habe. Da wollten einige Mädchen, dass ich die Klasse doch mal besuchen könnte, was ich auch dann gemacht habe, aber als ich dann die Schule betrat und die Jungsclique mich sah, haben die alle oh ihhhhh Dani kommt, ist ja eklig, oder so ähnlich gerufen und seitdem wollte ich nicht so gerne nochmal diese Klasse besuchen kommen, da mich dadurch nicht mehr so wohl fühlte. Vielleicht übertreibe ich auch, denn es waren nun Mal Jungs, die in einem blöden Alter waren.

So ich schweife etwas ab, aber ich weiß leider nicht, welche Fakten jetzt für das Verständnis für diese Problematik relevant wären, aber eine kleine Einführung zur dieser Schulzeit ist wohl hilfreich wie ich finde.

Kommen wir zum eigentlichen Thema:
Ich habe mein altes Tagebuch gefunden, wo ich als Kind und Jugendliche paar mal reingeschrieben habe und doch einige erschreckende Seiten gefunden. Zum Beispiel kann ich mich an einen Tag noch sehr gut erinnern. Ich war damals 13 und kam frisch in die 8.Klasse. Zu dieser Zeit wurde meine Cousine auf derselben Schule in die 5. Klasse eingeschult (Gesamtschule). Ich habe den Mädchen aus meiner Klasse erzählt, dass das meine Cousine wäre und habe speziell mit einem oder mehren Mädels? (weiß jetzt nicht mehr wie viele daran beteiligt waren) sie geärgert. Das lief dann so weit, dass meine Cousine Angst hatte in die Schule zu gehen und eines Abends rief meine Tante bei uns Zuhause an und erzählte das alles meiner Mutter. Meine Mutter kam dann daraufhin in mein Zimmer. Ich habe solchen Ärger bekommen und mir wurde dann auch der Laptop weggenommen. Ich fühlte mich echt durch diese Aktion so mies und bereute diese Taten, denn eigentlich bin ich nicht so ein Mensch, der andere bewusst ärgert, sodass sie Angst bekommen, ich weiß auch nicht warum ich dies tat. Ich konnte auch nicht schlafen und weinte.

So und jetzt kommt der Knaller:
Ich nahm dann nachts mein Tagebuch und schrieb Sachen rein, die gar nicht stimmten! So schrieb ich rein, dass es in der Schule von Tag zu Tag schlimmer wird und ich erpresst werde und ich sogar schon eine Backpfeife bekam. Mein ganzes Gesicht würde brennen und wenn ich nicht tue was die anderen sagen, würde ich von der ganzen Klasse gemobbt werden. ------ Das stimmt einfach mal NICHT. Ich wurde sowohl nicht erpresst, noch habe ich jemals von einem eine Backpfeife bekommen! Und eigentlich wusste ich es selber doch auch und wieso schrieb ich es trotzdem so, obwohl es nie passiert ist? Und noch ein Knaller: Ich malte mir sogar mit Filzstift eine blaue Wange!
Meine Mutter hat am nächsten Tag das Tagebuch gefunden und diese Seite gelesen, die ich die Nacht zuvor nach dem Ärger von ihr schrieb. Als ich von der Schule kam, erwartete sie mich. Sie war völlig aufgelöst und wusste nicht wie schrecklich es für mich in der Schule war.... Sie wollte mit mir zu Polizei gehen, weil sie auch meine blaue Wange gesehen hat, die ich mir selbst aufgemalt habe
Diese Aktion ist sowas von erbärmlich von mir gewesen und ich schäme mich immer noch dafür und ich habe das bestimmt nur gemacht, um mich sofort in eine Opferrolle zu drängen und konnte nicht dazu stehen, dass ICH schei**e gebaut habe.

Danach habe ich noch weitere Seiten geschrieben und dass es von Tag zu Tag schlimmer wird in der Schule. Ich habe mich wohl etwas reingesteigert und mir selbst alles vorgelogen. Klar, ich kann jetzt nicht verleugnen, dass man mich gut ärgern konnte und ich schon mich ganz schön dämlich dargestellt habe, nur weil ich wollte dass alle lachen und ich nicht mehr ruhig und unsicher sein wollte, damit ich von anderen gesehen werde. Ich habe dann auch tatsächlich die Schule gewechselt, weil ich mir das dort etwas verbaut habe und ich auch logischerweise von den Lehrern nicht wirklich beliebt war und ich oft Strafaufgaben machen musste oder meine Mutter in die Schule eingeladen wurde. Aber trotzdem... wieso schreibe ich solche Schlimmen Dinge, obwohl es so nie passiert ist? Oder wieso habe ich mich so reingesteigert und alles schlimmer dargestellt als es eigentlich war? Gucke ich heute auf diese Zeit zurück fällt es mir sogar schwer zu sagen, dass der oder der mich geärgert hat, weil ich glaube, dass ich nicht das Recht dazu habe mich in eine Opferrolle zu begeben und ich versuche Verstädniss aufzubringen, auch wenn angeblich einer nicht so nett zu mir ist. Ich baue Mist und muss dazu auch stehen.

Ich hoffe wirklich sehr, dass jemand sich vielleicht daraus einen reim machen kann: Wieso ich quasi mein Tagebuch belogen habe und dadurch auch automatisch meine Mutter? Ich meine es ist doch wirklich so unlogisch. Logischer wäre es doch, wenn ich einfach zu jemanden hingehe und dem ins Gesicht lüge, dass ich z.B. erpresst werde. Aber wieso habe ich das stattdessen so gemacht? Vor allem hatte ich damit nicht mal gerechnet, dass da jemand wie z.B. meine Mutter darin liest.
Lag es vielleicht am Alter oder habe ich es sogar unbewusst genossen mich derart so als Opfer darzustellen?
Weiß jemand vielleicht einen Anhaltspunkt? Ich schäme mich immer noch dafür. So verlogen war ich. Auch heute bin ich mir derart unsicher, was ich mir selbst glauben soll, ob ich nur übertreibe oder es mir einrede....

Liebe Grüße

05.05.2018 12:55 • 10.05.2018 x 1 #1


19 Antworten ↓


kopfloseshuhn
Ich kann grad nur kurz daher das erste, was mir einfällt ist, dass bei euch zu Hause wohl vieles schief gelaufen ist. Denn: Tagebuch ist Tagebuch. Darin hat auch die Nase einer Mutter NICHTS verloren!
Kein Vertrauen zu Hause, keine privatsphäre. Es ist einfachunglaublich traurig.
Liebe GRüße zurück

05.05.2018 13:02 • x 2 #2


A


Mich selbst belogen und übertrieben?

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D
Ja ok, da muss ich wohl zustimmen, dass das auch nicht richtig ist in ein Tagebuch reinzugucken, was einem selbst nicht gehört.
Ich weiß auch nicht mal mehr, wie ich es geschafft habe mich rauszureden, als sie wollte, dass wir gemeinsam zur Polizei gehen und Anzeige gegen denjenigen erstatten, der mir meine Wange blaue geschlagen hat ich will mir nicht vorstellen wie es gewesen wäre, würde ich nicht schaffen mich da rauszureden und nach der Anzeige sich herausstellt, dass es niemals passiert ist und ich mir selbst die Wange angemalt habe
Aber schlimmer finde ich die Tatsache, dass ich mir sowas ausgedacht habe.

05.05.2018 13:09 • #3


kopfloseshuhn
Finde ich nicht. Wir hatten über das Prinzip schon mal gesprochen. Dafür brauche ich jedoch Zeit. Also melde ich mich später nochmal

05.05.2018 13:24 • x 1 #4


D
Ok. Ich danke dir dafür, dass du dir solche Mühe gibst Zeit zu finden =)

05.05.2018 14:15 • #5


kopfloseshuhn
So liebe Dani. Jetzt habe ich alles nochmal gelesen und mir ein paar schlaue und weniger schlaue Gedankengemacht.
Ich glaube, dass du dich zu arg daran aufziehst gelogen zu haben und dir Geschichten ausgedacht zu haben.
DU machst dich selbst für etwas fertig was in meinem Augen absolut nicht sein muss.

In der Therapie zum Beispiel kommt es wohl garnicht so selten vor, dass patienten haarsträubende, schreckliche Geschichten erzählt werden, die so nie passiert sind.
Und nicht selten, brechen die Pateinten irgendwann ein und sagen, dass sie gelogen haben und dass sie schecht sind und das Vertrauen des Therapeuten nicht verdient haben und die Therapie nun abgebrochen werden müsste.
Allerdings sehen Therapeuten das ganz anders. Sie sehen die Geschichten als Ausdruck einer Seelennot, die eben keine (anderen) Worte hat.
Die Geschichte, die erzählt wird und die vielleicht gelogen ist, ist einfach nur als Stilmittel zu sehen in dem die innere Not, das empfinden ausgedrückt wird. Oder auch weil der Patient glaubt, ohne richtig schlimme Geschichte keinen Grund hat, sich schlecht zu fühlen. Und die Gründe, für die Not schon so dermaßen rationalisiert sind, dass es eben einfach nicht ausreicht. Vielleicht hat man zu oft gehört, dass man sich anstellt, übertreibt und so weiter.

Hier sehe ich absolute Parallelen zu dir. Du auch?

Schau mal....
Es ist völlig egal, ob die Geschichte die du da aufgeschrieben hast, nun so passiert ist oder nicht.
Du warst ein junges Mädchen und es ging dir ganz offensichtlich nicht gut.
UNd es geht dir auchheute ganz offensichtlich nicht gut.

Klar muss man auch unterscheiden, dass du diese geschichten eben in dein Tagebuch geschrieben hast das eben heilig sein sollte. Du hattest also gar nicht wirklich vor, deiner Mutter so eine Lüge aufzutischen um gott weiß was zu erreichen. Du hast eine Geschichte geschrieben um deine Gefühle herauslassen zu können. Denn schön war es ja für dich in der Schule trotzdem nicht.
Das die Frau ihre Finger nicht von deinem Tagebuch lässt und dich damit nur weiter verletzt, konntest du nicht ahnen.
Ich gehe aber nochin eine weitere Richtung denn ich wage es zu behaupten, dass man als Miutter, die genau hinschaut, schon unterscheiden kann ob etwas einBluterguss oder Filzstift ist.
Das schien ihr im groben und ganzen auch ziemlich egal gewesen zu sein.
Vielleicht hat sie es sogar gesehen und wollte dir ein Geständnis entlocken und dich damit nochmal demütigen (als wäre es nicht demütigend genug, deine Privatsphäre derart zu verletzten und dann in einem so sensiblen Alter).
Vielleicht hat sie sich auch in der Zeit tatsächlich sorgen um dich gemacht und es deshalb gelesen. Das entschuldigt zwar nichts aber geholfen hat sie dir offensichtlich dennoch nicht.
Ich erinnere mich allerdings schwach an dein letztes Thema und das deine Mum da auch nciht gerade gut bei weggekommen ist.
Du warst ein Opfer. Ein Opfer dieser Umstände. Und das genießt NIEMAND.
Das ist vollkommener Humbug. Das ist wieder dieses rtationalisieren und sich selbst schlecht machen. Du führst da das Werk all der schlechten Menschen in deinem Leben selbst fort. Dich selbst runter zu machen. Hast es ja auch nicht anders gelernt. Aber das ist so schade. Und tragisch.

Für mich ist das einfach nur ein Beweis dafür wie tief verletzt du warst. Seelische Grausamkeiten sieht nun mal niemand. Da ist es leichter, sich vorzustellen und auch mal zu fantasieren, was wäre, wenn sie dich endlich mal so verletzten würden, das es jemand bemerkt. Der Wunsch ist legitim.
Du hast einfach und nur ganz leise, ganz für dich allein, um Hilfe gerufen. Mit den Mitteln, die dir damals zur Verfügung standen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Ganz liebe Grüße vom Huhn
T.

05.05.2018 15:17 • x 4 #6


D
Ich habe mir deine Antwort durchgelesen und bedanke mich schon mal!
Eigentlich wollte ich heute nochmal drauf antworten und habe auch schon einen Teil verfasst, aber es erstmal als Dokument abgespeichert, da mir doch so langsam die Konzentration ausgeht und ich wohl erst am Montag weiter antworten kann,aufgrund der Tatsache, dass ich morgen bzw. schon heute meine Oma besuche und dort auch bis Montag nächtigen werde und sie hat kein Internetanschluss. Also bitte nicht wundern, wenn die Antwort erst am Montag erfolgt!

Bis übermorgen

05.05.2018 16:37 • #7


kopfloseshuhn
Alles gut. Und danke sehr fürs Bescheid sagen. Dann mache ich mir keine komischen Gedanken
Bis bald

05.05.2018 17:29 • #8


M
Zitat von kopfloseshuhn:
Seelische Grausamkeiten sieht niemand.

05.05.2018 18:22 • x 1 #9


E
Mann (Frau), das ist längere Zeit her, dafür brauchst Du dich doch heute nicht mehr schämen...

06.05.2018 13:51 • x 1 #10


Schlaflose
Mir ist es unbegreiflich, wieso manche Leute ständig hinterfragen, warum sie etwas tun oder denken bzw. irgendwann mal getan oder gedacht haben. Da wird man doch kirre.

06.05.2018 15:43 • #11


kopfloseshuhn
Ich schätze, weil es dazu geeignet ist, sich selbst fertig zu machen. Sichimmer wieder Situationen durchzukauen, die lange vergangensind in denen man aber erwiesenermaßen falsch war. Sich selbst damit zu verletzen, sich vorzuhalten wie schlcht mandoch sei, wie viel besser man hätte sein können.
ich selbst sehe das bei mir zumindest so. Als Selbstverletzung und als immerwährender Beweis ein schlechter MEnsch zu sein. Gehts einem zu gut kann man sich hervorragend damit wieder selbst niederringen.
Man führt das Werk der Menschen weiter, die einen früher verletzt haben, im festen Glauben daran, es nicht besser verdient zu haben....weil....

06.05.2018 18:18 • x 1 #12


Schlaflose
Zitat von kopfloseshuhn:
Als Selbstverletzung und als immerwährender Beweis ein schlechter MEnsch zu sein. Gehts einem zu gut kann man sich hervorragend damit wieder selbst niederringen.


Das kann ich genausowenig begreifen. Ich hatte noch nie den Drang mich selbst zuverletzen, weder körperlich noch psychisch. Ich hatte oft den Drang diejenigen zu verletzen, die mich verletzt haben. Ich hätte sie umbringen können. Die haben das verdient, nicht ich.

07.05.2018 08:54 • #13


kopfloseshuhn
SO sind Menschen eben unterschiedlich Schlaflose.

07.05.2018 08:55 • #14


E
Hallo , das Abwerten der eigener Person macht das Leben schwer und Kraftlos. In fast allen Kindzeiten sind Vertrauensbruch gewesen ,dass finde ich Bedauernswert und jeder könnte die Welt besser machen indem jeder besser handelt. Ich habe einiges an Brüche erfahren und zu meinem Bedauern würde ich davon krank weil ich als Kind keine andere Möglichkeit hatte Eltern etc zu vertrauen aus Angst vor dem Allein sein nicht alleine überleben zu können also blieb ich meistens Still. Daher rate ich dir ,sei nicht streng zu dir was geschehen ist ist geschehen das ändert nichts erst Recht keine Schuld Gedanken . Msche es besser und vraue deine intoizion . Das Leben findet jetzt statt das morgen gibt es noch nicht das gestern ist Geschichte zwar ist Geschichte unglaublich!ich interessant sie kann nur Heilsarmes mitgeben wenn das bittere Verhalten anderer ins Heilsarmes Verhalten umgewandelt wird. Lg

07.05.2018 09:28 • x 1 #15


D
Huhu, da bin ich wieder
Eigentlich habe ich gedacht, doch eher morgen zu antworten, aber ich habe ja gesagt, dass ich es heute tun werde und nicht wundern, wenn mein Text vielleicht etwas unverständlich sein sollte, denn der Tag war lang ^^

Zitat:
So liebe Dani. Jetzt habe ich alles nochmal gelesen und mir ein paar schlaue und weniger schlaue Gedankengemacht.
Ich glaube, dass du dich zu arg daran aufziehst gelogen zu haben und dir Geschichten ausgedacht zu haben.
DU machst dich selbst für etwas fertig was in meinem Augen absolut nicht sein muss.

In der Therapie zum Beispiel kommt es wohl garnicht so selten vor, dass patienten haarsträubende, schreckliche Geschichten erzählt werden, die so nie passiert sind.
Und nicht selten, brechen die Pateinten irgendwann ein und sagen, dass sie gelogen haben und dass sie schecht sind und das Vertrauen des Therapeuten nicht verdient haben und die Therapie nun abgebrochen werden müsste.
Allerdings sehen Therapeuten das ganz anders. Sie sehen die Geschichten als Ausdruck einer Seelennot, die eben keine (anderen) Worte hat.
Die Geschichte, die erzählt wird und die vielleicht gelogen ist, ist einfach nur als Stilmittel zu sehen in dem die innere Not, das empfinden ausgedrückt wird. Oder auch weil der Patient glaubt, ohne richtig schlimme Geschichte keinen Grund hat, sich schlecht zu fühlen. Und die Gründe, für die Not schon so dermaßen rationalisiert sind, dass es eben einfach nicht ausreicht. Vielleicht hat man zu oft gehört, dass man sich anstellt, übertreibt und so weiter.

Hier sehe ich absolute Parallelen zu dir. Du auch?


Tatsächlich dachte ich auch, dass ich so gut wie die einzige wäre, die sich sowas ausdenkt oder eben zu den Lügnern gehöre ^^
Auch sehe ich deutliche Parallelen zu dem von dir beschriebenen Fällen bei einer Psychotherapie. Natürlich habe ich weder die Therapeutin damals oder wo ich auch schon überall war nie bewusst angelogen und mir irgendwas ausgedacht, aber zumindest kann ich dies im Falle meines Tagebuches sehr wohl unterschreiben, dass ich so gehandelt habe. Zumal es auch an meinem Alter gelegen haben könnte, dass ich noch nicht so recht wusste wie mir zu helfen ist und wie ich es ausdrücken könnte. Ich bevorzuge auch immer die Wahrheit, denn selbst kleine Notlügen können für mich sehr belastend sein, sodass ich spätestens am nächsten Tag doch mit der Wahrheit rausrücke.
Und ja diese typischen Sätze von anderen Stell dich nicht so an oder dass ich immer so schnell beleidigt und sensibel reagiere sind mir durchaus bekannt.
Aber echt unglaublich, dass dieses Phänomen gar nicht mal so selten ist, das hätte ich nie im Leben gedacht!

Zitat:
Ich gehe aber nochin eine weitere Richtung denn ich wage es zu behaupten, dass man als Miutter, die genau hinschaut, schon unterscheiden kann ob etwas einBluterguss oder Filzstift ist.
Das schien ihr im groben und ganzen auch ziemlich egal gewesen zu sein.
Vielleicht hat sie es sogar gesehen und wollte dir ein Geständnis entlocken und dich damit nochmal demütigen (als wäre es nicht demütigend genug, deine Privatsphäre derart zu verletzten und dann in einem so sensiblen Alter).
Vielleicht hat sie sich auch in der Zeit tatsächlich sorgen um dich gemacht und es deshalb gelesen. Das entschuldigt zwar nichts aber geholfen hat sie dir offensichtlich dennoch nicht.


Hmm das mit dem blauen Fleck... ich habe mir echt viel Mühe gegeben, dass das alles echt aussieht. Ganz so unerfahren war ich in dieser Sache auch nicht, denn ich habe mir davor auch paar mal ein blaues Auge gemalt, so richtig mit verschiedenen blau und lila Tönen gearbeitet und schön die harten Konturen mit einem feuchten Tuch verwischt, damit man eben nicht so gut sieht, dass es nur aufgemalt ist. Fragt mich aber bitte nicht, wieso ich mir ein paar mal selbst ein blaues Auge gemalt habe xD irgendwie fand ich es cool ein blaues Auge zu haben, das war für mich ein Zeichen von Stärke, als ob ich mich mit jemanden geprügelt hätte aber gut, da war ich eben noch ein Kind.

Allerdings denke ich schon, dass sie sich damals Sorgen gemacht hat, denn mein Verhalten in der Schule konnte ich leider nicht wirklich vor ihr verbergen. Zwar gab es oft jede Menge Ärger, aber sie war auch tatsächlich diejenige, die dann auch in die Schule kam, als einer mich ständig geärgert hat und er mich nicht in Ruhe ließ. Zwar hat es mir natürlich nicht geholfen, dass in meinem Tagebuch rumgestöbert hat, aber sie schlug mir dann auch vor die Schule wieder zu wechseln, wo es mir aber in der neuen Klasse auch nicht besser ging leider...

Zitat:
Für mich ist das einfach nur ein Beweis dafür wie tief verletzt du warst. Seelische Grausamkeiten sieht nun mal niemand. Da ist es leichter, sich vorzustellen und auch mal zu fantasieren, was wäre, wenn sie dich endlich mal so verletzten würden, das es jemand bemerkt. Der Wunsch ist legitim.
Du hast einfach und nur ganz leise, ganz für dich allein, um Hilfe gerufen. Mit den Mitteln, die dir damals zur Verfügung standen.
Nicht mehr und nicht weniger.


Ja damit hast du vollkommen recht! Es hat mich auch niemand gefragt, warum ich mich so verhalte. Immer hieß, ich solle einfach aufhören und oberflächlich gesehen schien ja auch einiges gut gewesen zu sein. Ich habe in der Schule auf deren Anweisungen gehört, dass ich doch mal das und das sagen soll, nur damit sie was zum lachen haben und ich fühlte mich dann einfach gesehen und integriert und nicht so ruhig und zurückhaltend. Es ist einfacher gesagt als getan damit aufzuhören, denn niemand wusste wie gesagt, warum ich mich so verhielt und ich hatte eben auch oft schlechtes Gewissen gegenüber meinem Elternhaus, dass ich so viel Kummer bereitete. Und da dass Verhältnis auch nicht einfach war, war das natürlich doof alles. So blieb mir eben dieses Tagebuch und meine Fantasygeschichten, wie man es so schreibt ^^

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Tja und ich weiß selbst, dass es eigentlich total unnötig ist in der Vergangenheit herumzudoktern und dann auch noch solche Kleinigkeiten hervorzuholen. Vielleicht mache ich es auch, weil ich bei psycholgischen Gesprächen zu hören bekomme, dass es doch kein Wunder sei, dass ich so unsicher bin, wegen ganzer Demütigungen und nicht so guten Erfahrungen mit einigen Menschen, aber mir fällt es schwer es irgendwie anzunehmen, weil ich immer denke, dass es doch quatsch ist, weil ich doch auch tolle Menschen kennengelernt habe oder dass ich eben keine schlimmen Sachen erlebt habe wie Missbrauch etc., und dann denke ich immer dass meine Sorgen nicht der rede wert sind und es mir eigentlich gut gehen sollte, aber dann höre ich, dass es Menschen gab, die mich gedemütigt haben oder fies waren, wo ich nie von mir aus wagen würde zu sagen, dass ich Demütigungen erlebt habe, weil ich mir dann immer dachte Ja es muss halt so sein, dass der oder der über mich lästern, dass ich mich doof anstelle, weil ich halt eben nicht gut bin. Oder ich habe oft kein gutes Wort über meine Mutter ausgelassen und jetzt denke ich mir immer, dass es total unfair von mir war und ja das Verhältnis ist besser geworden, aber mir fällt es schwer ihr Liebe zu zeigen, obwohl ich mir immer oft Sorgen mache und sie mir leid tut und sie versucht mir auch Liebe zu geben, obwohl sie manchmal so distanziert rüber kommt, meiner Meinung nach oder es ich habe es auch von anderen gehört, dass sie sie so sehen, es irritiert mich alles, ich möchte für immer Kind bleiben, nie erwachsen werden und eine kindliche Denkweise beibehalten, so ist es doch viel schöner, alles andere irritiert mich. Nagut, eigentlich wollte ich nicht wieder, dass es sich um meine Mutter handelt, weil das Thema ja ausschließlich um mich ging. Aber jetzt reicht es erstmal für heute, denn ich bin sehr müde und kaputt und wollte eigentlich mehr schreiben, aber ich kann heute irgendwie nicht mehr. Ich hoffe ich habe nicht am Thema vorbeigeredet. Ich möchte auch aufhören immer schlechtes Gewissen wegen jeder Kleinigkeit zu haben, aber es muss doch einen Grund geben wieso ich nicht Liebe zeigen kann oder etwa nicht oder es sind meine Gene. Ok, ich höre jetzt wirklich auf zu schreiben, mein Kopf platzt gleich!

Irgendwie finde ich meinen Beitrag auch doof, aber ich möchte ihn jetzt auch nicht mehr ändern, vielleicht hätte ich doch morgen antworten sollen, wenn ich etwas ausgeruhter bin :S

07.05.2018 19:18 • #16


M
Liebe Dani2107,

es ist DEIN Thema, da kannst Du nicht vorbeireden.

Und selbst wenn es das nicht wäre, Du bist beim Thema geblieben

07.05.2018 19:27 • x 1 #17

Sponsor-Mitgliedschaft

kopfloseshuhn
Alles gut liebe Dani. Bis morgen oder übermorgen. Ichhab morgenThera, kann sein, dass ichs nicht schaffe

07.05.2018 20:54 • x 1 #18


kopfloseshuhn
Zitat von Dani2107:
weil ich immer denke, dass es doch quatsch ist, weil ich doch auch tolle Menschen kennengelernt habe oder dass ich eben keine schlimmen Sachen erlebt habe wie Missbrauch etc., und dann denke ich immer dass meine Sorgen nicht der rede wert sind und es mir eigentlich gut gehen sollte, aber dann höre ich, dass es Menschen gab, die mich gedemütigt haben oder fies waren, wo ich nie von mir aus wagen würde zu sagen, dass ich Demütigungen erlebt habe,


Dann setzte hier an!
Gesteh es dir selbst ein, versuch ertstmal in Gedanken es auch so zu benennen und später auch in der Therapie.
Es war demütigend!
UNd die Kompensation, zu tun, was sie sagen ist auch nur ein Ringen um Aufmerksamkeit, um Sicherheit, um gemocht werden um jeden Preis.

Es niederreden um den Preis, dass es anderen ja schlechter geht, ist auch nur eine erneute Demütigung, meiner Meinung nach.
Und neuer Schmerz und man erniedrigt damit das erlebte.
Überall auf der Welt wird es immer jemanden geben, dem es schlechter geht oder anders schlechter.
Das macht das erlebte aber nicht besser.
Man muss es würdigen um erleichterung zu erfahren. UNd das kannst du in erster Linie auch für dich selbst leisten. Es würdigen.

Es muss einen Grund geben , warum du keine Liebe zeigen kannst? Ja natrürlich. Es aber das sind sicher nicht deine gene.
Erstens hast du als Kind keine (bedingungslose) Liebe erfahren.
Und zweitens bist du wahrscheinlich noch in dem Glauben verhaftet, dass du es nicht verdient hast, Liebe zu bekommen. Also wie soll man dann Liebe geben können?
Du machst dich selbst schlecht. da sind wir wieder. Weiter selbst schlecht reden und denken. Wie soll man da PLatz haben, für so etwas wie Liebe?

Erkennen heißt verändern. Aber damit musst du beginnen.
Hör auf dich selbst zu degradieren. Beginne mit ein bisschen Liebe für dich selbst. Rücksichtnahme auf dich selbst. Dir selbst verzeihen.
Was denkst du?

Liebe Grüße

08.05.2018 07:52 • x 1 #19


D
Zitat von kopfloseshuhn:
Es niederreden um den Preis, dass es anderen ja schlechter geht, ist auch nur eine erneute Demütigung, meiner Meinung nach.
Und neuer Schmerz und man erniedrigt damit das erlebte.
Überall auf der Welt wird es immer jemanden geben, dem es schlechter geht oder anders schlechter.
Das macht das erlebte aber nicht besser.
Man muss es würdigen um erleichterung zu erfahren. UNd das kannst du in erster Linie auch für dich selbst leisten. Es würdigen.


Ja, eigentlich sollte man sich auch nicht mit anderen vergleichen, vor allem hat jeder unterschiedliche Probleme, da ist eigentlich bescheuert es damit zu vergleichen. Da wären wir wieder mit dem fehlenden Selbstbewusstsein...
Ich weiß auch nicht, wieso ich plötzlich angefangen habe mich so stark damit zu erniedrigen und alles klein zureden. Na gut, ich tendierte immer schon dazu zu sagen oder hatte selbst als ich vor paar Jahren eine Therapie gemacht habe die Befürchtung, ich würde nur einen Platz für diejenigen wegnehmen, denen es wirklich schlecht geht. Oder ich habe eben auch damals versucht alles zu rationalisieren. Eigentlich möchte ich es nicht mehr machen, denn das bringt halt nichts, außer, dass man sich den Tag vermiest und das Gefühl hat verrückt zu werden. Ich glaube doch zu wissen, dass ich mich so stark erniedrige, seitdem ich mich mehr mit mir auseinandersetze, zu gucken, wie ich früher war, was ich gemacht habe, wo meine Probleme lagen, die ich mir nie eingestehen wollte, diese ganzen Schauspielereien, nur um sich selbst zu leugnen und um jeden Preis aufzufallen.

Zitat von kopfloseshuhn:
Es muss einen Grund geben , warum du keine Liebe zeigen kannst? Ja natrürlich. Es aber das sind sicher nicht deine gene.
Erstens hast du als Kind keine (bedingungslose) Liebe erfahren.
Und zweitens bist du wahrscheinlich noch in dem Glauben verhaftet, dass du es nicht verdient hast, Liebe zu bekommen. Also wie soll man dann Liebe geben können?
Du machst dich selbst schlecht. da sind wir wieder. Weiter selbst schlecht reden und denken. Wie soll man da PLatz haben, für so etwas wie Liebe?


Ja ich denke sogar bedingungslose Liebe würde am ehesten passen. Eigentlich wäre es nicht schlecht damals gewesen eine Familientherapie zu machen, was mir damals öfters vorgeschlagen wurde, vor allem von meiner Freundin, weil sie mich eben schon lange kennt und auch meine Mutter und ihr ist auch aufgefallen, dass sie eher so distanziert ist und Probleme mit ihren eigenen Gefühlen hat. Man könnte zusammen daran arbeiten sich besser zu verstehen. Na gut, heute würde ich erstmal keine Therapie mit ihr machen, da es schon besser geworden ist (was nicht heißt, dass sich alle Probleme, wenn man es nennen kann, in Luft aufgelöst sind) aber eigentlich müsste ich wohl erst an mir arbeiten, damit ich nicht alles so an mich ranlasse und auch andere Sichtweisen kennenlerne.

Liebe Grüße

10.05.2018 11:17 • #20


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