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B
Hallo,

ich habe ein sehr großen und schon sehr sehr langjähriges Problem mit meiner Mutter.
Ich rede eigentlich nicht gerne darüber,aber es belastet mich stark.
Seid einigen Wochen denke ich wieder oft darüber nach,die meiste Zeit verdränge ich...-ich bin eine Verdrängungskünstlerin.

Seid mein Vater starb,als ich 15 Jahre alt war,rutschte meine Mutter immer mehr in ein tiefes Loch der Depression.
Sie lehnte jegliche Hilfe ab und begann irgendwann kurze Zeit darauf zu trinken.
Ja,meine Mutter ist Alk.!
Sie hat sich damals total in der Alk. verannt,verlor Ihre Arbeit deswegen,verlor Freunde und Verwante,sie hatte nach Papas Tod eigentlich nur noch mich und Ihre Mutter.
Doch irgendwann war auch Sie nicht mehr da und wir waren nur noch zu 2.!
Ich habe mit meiner Mutter die Hölle auf Erden durch gemacht.

4 Jahre lang habe ich mich um Sie gekümmert,sie total betrunken aus der Toilette gezogen,Tag täglich....-
ich möchte nicht weiter ins Detail gehen,es wäre teilweise zu eklig und das möchte ich hier keinem an tun.
Ich entwickelte damals eine Magersucht...-diese für mich aber zu dieser Zeit keine war.Nahm stark ab und wo irgendwann nur noch knappe 40 Kg.
Doch nicht einmal dass sah sie in ihrer Sucht....!
Sie raubte mir meine Jugend...,ging auf mich los,schlug mich ohne Grund,machte mich Verantwortlich am Tot meines Vaters (er starb an Krebs). Wie oft hatte ich sie darum gebeten mit der Trinkerei aufzuhören?
Vergeblichst...-alles waren nur leere Versprechungen....!
Mit 19 Jahren dann nahm mich eine Freundin mit nach Schwäbisch Gmünd,meine jetzige Heimatstadt in der Nähe von Stuttgart.
Ich entschied mich damals dann nach einiger Zeit der Erholung,nicht mehr zurück zu meiner Mutter zu gehen.
Eine Ärtin damals hatte mir dazu geraten,doch es dauerte lange diesen einen Schritt zu wagen.
Ich wollte ihr so gerne helfen,aber ich bemerkte das ich es nicht konnte.
Ich musste meine Mutter los lassen,glaubt mir,es war nicht einfach.

Es verging eine lange Zeit bis ich mich einigermaßen daran gewöhnte,nicht mehr jeden Tag nach ihr zu schauen....
Die Angst Sie könne sich etwas an tun,sich irgendwann zu tode trinken,war trotz der Distanz immernoch stark vorhanden.
Aber es ist mir gelungen mich etwas von Ihr abzunabeln,zumindest so weit endlich nach mir und meinem Leben zu schauen.
Das erste was ich tat,wieder an Gewicht zu legen....-es klappte.
Das 2. was ich in Angriff nahm war,eine Ausbildung zu beginnen.
Für ein Studium ...ich wollte Medizin studieren,reichte das Geld nicht und die nötige familäre,soziale Unterstützung.
So einigermaßen erholte ich mich also von dieser Belastung ....!

Der Kontakt heute zu meiner Mutter ist eher spärlich.
Zu oft rief sie betrunken bei mir an und machte mir die Hölle heiss.
Meistens war die Nacht die Zeit Ihres Angriffes ....
Ich zog mich also auch Telekommunikativ zurück....!

In Gedanken aber bin ich oft bei Ihr.Frage mich was Sie gerade tut,wie es ihr geht....?
Vorallem jetzt zu Weihnachten,das Fest der Liebe und Familie,ist es besonders schlimm.
Inzwischen bin ich Mutter eines fast 5 jährigen Sohnes.
Sie weiß davon und hat Ihn vor 3 Jahren gesehen,als ich Sie im Krankenhaus besuchte.
Seidher nie wieder.....,sie kam uns noch nie besuchen,sagte zwar oft das sie kommt,aber ....naja,leere Versprechungen eben.
Ich möchte nicht zu Ihr fahren,meine Angst ich könnte sie wieder total betrunken antreffen,ist zu groß.
Ich möchte das meinem Sohn nicht an tun,ich hoffe Ihr versteht!??
Ich möchte das mir nicht mehr an tun!

Doch die Zeit bleibt auch nicht stehen,sie wird älter und der Alk. macht sie immer mehr krank und zerbrechlicher.
Ich habe Angst um Sie,Angst Sie irgendwann zu verlieren und sie vorher nicht mehr gesehen zu haben.
Ich hoffe ihr könnt mich da ein wenig verstehen.....?
Doch ich weiß nicht was ich tun soll?

28.11.2008 21:43 • 29.11.2008 #1


3 Antworten ↓


D
Hi
ich kann dich sehr gut verstehen meine Geschichte is deiner ähnlich meine Mutter war aber Tablettenabhängig. Versuchs doch mal erstmal über Telefon. Ich denke du hast ihr noch so einiges zu sagen wie ich damals. Versuchs wenigstens solange sie noch lebt.
Ich habs zu ihren Lebzeiten nie geschafft , jetzt ist sie tot und ich kann mich nicht mehr mit ihr aussprechen, sei dahingestellt obs was gebracht hätte. Mich quält es heute noch was ich ihr noch sagen wollte , wie schlimm das alles für mich war und mich hätte interessiert warum sie so wurde.
Ich will seit langen morgen allein zu ihrem Grab und ich hab Angst.
Sprich zumindest am telefon mit ihr um dir saen zu können ich habs wenigstens versucht. Hat nix gebracht oder es bringt was was eher unwahrscheinlich ist. Sucht ist schlimm und dem süchtigen sind seine Verwanten meist egal.
Gehts dir auch so das du sie trotz allem doch sehr liebst? Mir gehts so obwohl sie noch schlimmeres mit mir tat. Mit diesem Gefühl komm ich nicht klar, weil ich sie eigentlich hassen müsste.

28.11.2008 21:57 • #2


A


Meine Mutter macht mir Sorgen .

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L
Meine Geschichte ist auch sehr ähnlich.Komisch,ist schon so lange her,ich war neun Jahre alt da hab ich meine Mutter tot im Bett gefunden.Sie hat sich umgebracht nach jahrelangem Psychokrieg gegen uns Kinder .Vor ihrem Tod wollte sie dass ich für sie einen Abschiedsbrief schreibe,weil sie es nicht mehr konnte,ich hab es nicht getan,mach mir heute noch Vorwürfe deswegen,war auch nie bei ihr am Grab.Ich kann ihr einfach nicht verzeihen was sie uns angetan hat.Sie hat uns unsere Kindheit und mein ganzes Leben kaputt gemacht.Und trotzdem,sie fehlt mir jeden Tag und beneide jeden Menschen der sagen kann ich geh jetzt meine Mutter besuchen.

Aber was ich dir raten könnte,weiß ich nicht.Warum sprichst du nicht einmal mit einem Therapeuten darüber.

29.11.2008 08:44 • #3


B
Dragona ...

Gehts dir auch so das du sie trotz allem doch sehr liebst?

Antwort : Ja natürlich! Trotz allem was Sie mir angetan hat,spüre ich noch immer eine tiefe Verbundenheit zu Ihr. Sie ist und bleibt meine Mutter,im Herzen.

29.11.2008 13:58 • #4