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Luna70
Dann solltest du vielleicht den Mut finden, den Brief zu lesen. Ich kann mir vorstellen, dass du Angst davor hast, hätte ich auch. Vielleicht kannst du eine Vertrauensperson bitten, ihn zuerst zu lesen und dich ein bisschen vorzubereiten darauf, was drin steht.

Damit wirst du sicher eine Antwort auf die Frage bekommen, warum er keinen Ausweg mehr gesehen hat. Ist es nicht so, dass manchmal in der letzten Phase vor einem Suizid die Leute nach außen wirken, als würde es ihnen besser gehen? Dabei liegt das wohl daran, dass sie einen Entschluss gefasst haben und quasi schon auf der Reise sind. Für die Angehörigen sieht es aber so aus, als würde es aufwärts gehen. Möglicherweise war das bei deinem Freund auch so.

Ich hoffe, du kannst ein bisschen schlafen heute Nacht.

18.05.2015 23:27 • x 1 #21


Ann28
Hallo ihr Lieben.

Ich möchte euch sagen,dass es mir auf eine art gut tut mit aussenstehenden darüber zu sprechen,zumal ich auf grund dieser ganzen sache all meine Freunde verloren habe.

Ich möchte euch einfach nur meinen Dank ausprechen.

Ich war heute zum Gespräch bei meiner Therapeutin, ich erzählte ihr davon dass es mir schwer fällt zu schlafen und warum es mir so schwer fällt.Sie sagte es sei ganz normal das man sich nach einem Verlust dieser art viele Gedanken macht,das dies viele Menschen durchmachen.Es nur wichtig das ich mich vor ihnen nicht verschließt sonst würden sie mich dann belasten wenn mein Kopf mal echte ruhe brauchen würde.Sie hat dann noch Entspannungs Übungen machen wollen,das hat aber nicht geklappt,stattdessen bekam ich furchtbares Herz klopfen,das war ganz komisch....
Zum Thema Einschlaf hilfe würde sie gerne noch etwas warten und schauen wie sich unsere Gespräche entwickeln,sie scheint wohl nicht viel davon zu halten jemand diereckt irgendwas zu verschreiben oder so.

Ich hatte mir fest vorgenommen über den Brief zu sprechen und das es mich stört das die Polizei ihn kennt,ich weiss einfach nicht wie ich dem begnen soll.....Die Idee von dir Luna70 finde ich wirklcih hilfreich schon allein weil ich dann in dem Moment nicht allein bin.
Auch dein letzter Beitrag icefalki war irgendwie beruhigend,es erinnert mich daran was mein Freund mal zu mir sagteJeder mensch ist nun mal so wie er ist,jeder veruch ihn zu ändern führt unweigerlich zur Katastrophe....Deswegen bin auch gar nicht mehr böse auf rkruse und seinen Beitrag.

Ich hatte mir aber auch fest vorgenommen heute(auch wenn vielleicht grade nicht gut ankommt) seine alten freunde zu besuchen.Ich werde diesen drang einfach nicht los, mit eigenden Augen zu sehen in welche Welt er sich da begeben hat,dinge von ihm zu erfahren die er mir nie von sich erzählt hätte.Ist ja nicht so als hätte ich nicht schon mal einen einblick gehabt, zwar wenn er Blutend mal wieder zu Haus rum lag und ich ihm jedes mal dabei Helfen musste,er rief dann an,ich brauch Hilfe....ich mach des auch noch.ich tat dies aber gerne und meine hilfe,stand ausser frage. Nur diese Umstände haben mich aufgeregt da habe ich ihm auch oft die Meinung gesagt,gestritten haben wir uns und wie, oft, sehr oft.Ich glaube diese erinnerung hat mich davon abgehalten durch die Tür zu gehen und hallo zu sagen.Ich bin einfach wieder gegangen.

Ich hatte ja schon mal erwähnt das er nicht die sorte Mensch ist die sich mit einem Geregelten Alltag zu frieden geben auch konnte er mit smartphones,facebook oder wie ich es vorhin in einem anderen beitrag gelesen habe mit diesen Selbstdarstellern nichts anfangen.
Grade über Facebook hat er oft geschimpft...ich glaube ich scheife ab.Ich frage mich nur was er wollte?was hat er sich vor gestellt für ein Leben führen zu können?
Vielleicht sind das wohl die beiden fragen nach deren antworten wir alle streben.Bis ich die Antworten für mich gefunden habe vergeht wohl noch einige Zeit.

20.05.2015 00:04 • #22


A


Mein bester Freund hat den Freitod gewählt

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Luna70
Ich kann schon verstehen, dass du seine Freunde treffen willst, weil du sicher auch das Bedürfnis hast, über ihn zu sprechen. Passe aber bitte ein bisschen auf dich auf, das scheint sich ja doch eher im kriminellen Milieu abzuspielen. Damit will ich das gar nicht bewerten, ich würde nur vorsichtig damit sein irgendwelche Hilfe von diesen Leuten anzunehmen oder dich zu sehr hineinziehen zu lassen. Nicht dass man irgendwann eine Gegenleistung von dir fordert.

Du hast ihm geholfen, so gut du konntest. Das musst du dir immer wieder bewusst machen. Scheinbar belastet es dich, dass ihr oft gestritten habt und dass es eine Situation gab, in der du ihn nicht sehen wolltest. Denkst du, du hättest seinen Suizid verhindern können, wenn du ihn dieses eine Mal besucht hättest? Nachdem wie du seine Situation beschreibst, kann ich mir das nicht vorstellen. Es scheint doch eher so zu sein, dass er in der Welt draußen keine Fuß fassen konnte. Da gab es sicher ganz viele Faktoren die zu seinem Entschluss geführt haben. Quäle dich bitte nicht mit Vorwürfen.

Das mit der Polizei ist natürlich blöd, wenn wildfremde Personen einen persönlichen Brief lesen (müssen). Aber die müssen in so einem Fall halt ermitteln, da gehört das dazu.Ich hoffe, die Polizei hat dich gut und respektvoll behandelt?

20.05.2015 09:25 • #23


Ann28
Die Kriminalbeamten schienen doch etwas Kühl und Distanziert zu sein,aber mir stand die ganze Zeit eine nette Polizistin zur seite,die es mir dann auch schlussendlich gesagt hat.Sie haben mir zu nächst gar nicht gesagt worum es geht,sie fragte nach ihm und haben fragen über dieses und jenes gestellt und ob ich den und den kennen würde,ich kannte halt nur meinen Freund.Sie haben mir dann hinter her gesagt was passiert ist,den Brief habe ich auch erst 2 Tage später bekommen.Das war alles so ein Alptraum und genau so empfinde ich das auch wenn ich mal für 2std. geschlafen habe, ich denke dann echt es war alles nur ein schlimmer Traum und stehe dann erstmal eine weile neben mir.
Ob ich das hätte verhindern können?
Ich weiss es erlich gesagt nicht,manchmal denke es wäre dann vielleicht ein anderes mal passiert aber dann beschleicht mich das Gefühl,nur ein kleiner Schubs in richtige Richtung und es wäre vielleicht alles anders gekommen,wäre doch möglich.Vielleicht hätte ich mich auch nicht so bequatschen dürfen.
Oft denke ich auch was er jetzt wohl an meiner stelle tun?Ob er sich wohl bewusst ist was er gemacht hat?wenn nach dem Tod überhaupt was ist.Ich würde mir wünschen das es für ihn jetzt so ist wie er es sich immer gewünscht hat.

Ich Teile die Sorge um diese leute,deswegen bin auch noch nicht dahin.Ich bin sowieso der Meinung das sein Onkel irgendwie daran Schuld ist denn er hat ihn doch überhaupt erst darein gebracht.Ich weiss auch nicht was ich tun soll....es scheint alles so verworren zu sein ein einziger Knoten an dem so lange rumfummelt bis man ihn einfach nur in Ecke schmeisst und die ganze Zeit da hin schaut weil man sich darüber ärgert ihn nicht auf bekommen zu haben.Mir wir jedes mal schlecht dabei.

20.05.2015 19:58 • #24


Dubist
Zitat von rkruse:
Ich weiss das hört sich jetzt hart an aber versuch mal deine sichtweise zu erweitern. Wem schadete Dein bester Freund am meissten, sich selbst oder seine Freunde / Familie? Er merkt jetzt nichts mehr aber alle die ihn kannten sind jetzt betroffene. Egal aus welchem Grund, er hat rein egoistisch gehandelt. Er konnte seine Probleme nicht bewältigen. Er hat beim suizid nur an sich gedacht. Guter Freund? Einer von Euch beiden oder ihr beide habt keine Ahnung was Freundschaft bedeutet

denk mal drüber nach


oh weia, das hat glaub jemand geschrieben der sich mit Suizid wohl gar nicht auskennt. Klar, sollte man das Leid anderen Menschen ersparen. Ist ja logo.
Aber es bringt sich doch niemand gerade mal so aus Jux und Dollerei um. Zumindest bei dieser person scheint es nicht so gewesen zu sein. Vielleicht hat er auch beim Suizid an jemand gedacht? Oder an nichts mehr? Woher willst das wissen?

20.05.2015 20:02 • #25


Dubist
Vielleicht hat rkuse auch jemand durch Suizid verloren und genau diesen Schmerz erlebt, kann ich ja nicht wissen.

20.05.2015 20:08 • #26


Luna70
Zitat von Ann28:
Oft denke ich auch was er jetzt wohl an meiner stelle tun?Ob er sich wohl bewusst ist was er gemacht hat?wenn nach dem Tod überhaupt was ist.Ich würde mir wünschen das es für ihn jetzt so ist wie er es sich immer gewünscht hat.


Das wissen wir alle nicht, was nach dem Tod ist. Ich habe vor einigen Jahren meine Mutter verloren und habe das Gefühl, dass sie schon noch irgendwie um mich ist, mehr so als guter Geist oder wenn du so willst als Schutzengel. Ich war dabei, als sie starb und hatte wenige Minuten später schon das Gefühl, dass die Seele nicht mehr da ist und da tatsächlich nur noch eine Hülle liegt. Meine persönliche Vorstellung ist, dass die Seelen schon an einen anderen Ort gehen und natürlich hoffe ich, dass es da da schön ist. Viele werden jetzt sagen, da ist der Wunsch Vater des Gedanken, aber wer weiß das schon?

Du hattest nicht die Chance dich zu verabschieden, das ist immer sehr schwer. Eine nahe Verwandte hat vor einigen Jahren ihren Mann bei einem Unfall verloren und sie hat immer gesagt, sie würde alles darum geben, wenn sie nur noch einmal ein paar Minuten mit ihm reden könnte. Manchen hat es schon geholfen, alles was man gerne noch gesagt hätte, als Brief zu schreiben und diesen dann zu verbrennen. Meiner Verwandten geht es übrigens heute wieder gut, sie ist wieder in einer Beziehung und hat Kinder. Auch wenn es noch so abgedroschen klingt, die Zeit hilft tatsächlich. Sie heilt natürlich nicht alle Wunden, das ist falsch aber der Schmerz wird schwächer irgendwann.

Das Gefühl kenne ich auch, wenn einem nach dem Aufwachen die Realität wieder mit einem richtigen Gong einholt. Ich hoffe es tröstet dich ein bisschen zu wissen, dass diese ganzen schlimmen, intensiven Gefühle mit der Zeit schwächer werden. Trauer braucht Zeit, man spricht ja nicht umsonst von Trauerarbeit.

20.05.2015 21:08 • #27


Ann28
Noch einmal mit ihm reden,das spricht mir grade aus der Seele.Es ist ein paar wochen her und ich denke es wirklich jeden Tag daran.Wir hatten einen ähnlichen Musik geschmack ich höre oft die Lieder in letzter Zeit die ihm auch gut gefallen haben,manchmal fühl es sich so an als würde ich ihm ganz nah sein und in Gedanken stelle ich mir vor was ich ihm sagen würde.Ich würde mich so gerne für den vielen Streit zwischen uns entschuldigen aber ich wollte auch nie das man schlecht von ihm denkt und jetzt auch nicht.
Er war eigenlich immer so stark im Leben,das macht das alles so unbegreiflich.

Wie auch immer deine Verwandte diesen Kummer überwinden konnte,sie muss bestimmt auch sehr stark sein.

20.05.2015 23:21 • #28


Carcass
Der Vater meines besten Freundes hat sich letztes jahr den Garaus gemacht und da wo er jetzt ist , wird es ihm besser gehen. Da sollte man mal drüber nachdenken. Nicht jeder spricht über seine Probleme und niemand mag sich zu Lebzeiten die Zeit für so jemanden nehmen, weil man zu sehr mit sich selber beschäftigt ist. Passiert dann sowas ist das Oha groß.

21.05.2015 06:53 • #29


Luna70
Zitat von Ann28:

Wie auch immer deine Verwandte diesen Kummer überwinden konnte,sie muss bestimmt auch sehr stark sein.


Ja, ist sie und sehr tapfer. Aber es hat auch sehr lange gedauert und (auch darauf gefasst machen) es geht nicht immer nur stetig nach oben, sondern es kann zwischendrin auch mal Rückschritte geben.

21.05.2015 18:13 • #30


rkruse
Zitat von Dubist:
Vielleicht hat rkuse auch jemand durch Suizid verloren und genau diesen Schmerz erlebt, kann ich ja nicht wissen.



Eigenartig, gerade in diesem Forum hätte ich gedacht dass die Meinung Anderer eher akzeptiert wird. Naja, wieder mal geirrt. Anyway.

Egal ob ich ein persönliches Erlebnis mit Siuzid habe oder nicht. Aber ich kenne ein paar Leute die am Leben hingen und jetzt nicht mehr da sind. Unfälle oder Krankheiten haben sie dahingerafft. Ja, ihnen trauere ich nach und vermisse sie.

Und dann gibt es solche Leute die mit ihrem Leben nicht zurecht kommen, ihr Leben einfach wegwerfen. Ein Leben welches sie sich selbst nicht gegeben haben. Ich nenne diese Feiglinge und Versager.

28.05.2015 12:21 • #31


Ann28
Hörst du dir selber zu!? Ich glaube dir kein Wort wenn du sagst dass Menschen verloren hast!Denn sonst würdest du den Schmerz kennen.
Ich versuche mal Objektiv zu sein!
Du kannst Meinen und Denken was du willst ABER in manchen Situationen sind gewisse Kommentare einfach unangebracht!Stell so würde über deinen Verlust reden...

28.05.2015 12:48 • x 2 #32


Carcass
Zitat von rkruse:
Ich nenne diese Feiglinge und Versager.


Habe ich früher auch so gesehen, aber kannst du dir vorstellen was eine schwere Depression mit deinem Leben macht und dass Schmerzen einfach aufhören sollen. Ich wünsche dir mal eine Panikattacke die dich an den Rand der Verzweiflung (Selbstmord) bringt, dann kannst du sowas eher nachfühlen denke ich mal. Ich würde mich auch nie selber wegmachen, aber das Gefühl an der Kante zu stehen ist nicht angenehm, sollteste mal kosten!

28.05.2015 13:38 • x 2 #33


Icefalki
In welcher tiefen Verzweiflung sich ein Mensch befinden muss, der gegen seinen Urinstinkt (zu überleben) entschiedet und selbst sein Leben beendet.

Selbst der Körper besitzt eigene Mechanismen, die eingesetzt werden, damit ein Überleben erfolgen kann.

28.05.2015 14:32 • #34


Carcass
Zitat von Icefalki:
In welcher tiefen Verzweiflung sich ein Mensch befinden muss, der gegen seinen Urinstinkt (zu überleben) entschiedet und selbst sein Leben beendet.

Selbst der Körper besitzt eigene Mechanismen, die eingesetzt werden, damit ein Überleben erfolgen kann.


Aus genau dem Grund bekommen wir Herzrasen und Panikattacken, damit wir vor Gefahr flüchten können und der Puls demnach hochgeht, wir das aber dummerweise falsch deuten.

28.05.2015 14:50 • #35


Ann28
Ich bekomme Herzrasen und Panik wenn meine Therapeutin versucht mit mir Entspannungsübungen zu machen.Das ist echt furchtbar.

28.05.2015 14:56 • #36


Carcass
Wem sagste das, ich bin auch eher mit Adrenalin zu gebrauchen, Entspannung macht mich wütend und rasend^^

28.05.2015 14:58 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

Ann28
Mir schiessen dann immer so viele dinge durch den Kopf,meist sind es sachen die ich gar nicht wissen will oder vergessen habe.Das ist alles so unkontrolliert.Ich hab das bis jetzt noch nicht einmal zu machen können.Zum Glück hat sie viel gedult mit mir.

28.05.2015 15:07 • #38


Icefalki
Ann, ich habe erst durch die AD die Ruhe kennenlernen dürfen. Hab dann erst verstanden, was Ruhe eigentlich bedeutet. Oder innerliche Gelassenheit. Die kannte ich bis dato überhaupt nicht.

Bin auch eher der Powertyp. Pass jetzt aber auf mich besser auf.

War unmöglich, Entspannung zuzulassen..wie bei carcass, hat es mich rasend und wütend gemacht.
Schon die Muskelentspannung nach Jakobsen, hab das gehasst. Sagt der mir doch tatsächlich, was ich machen soll. Ist echt irre, aber so war es.

Später habe ich es verstanden, aber zu der Zeit, ein no go.

28.05.2015 15:28 • #39


Schlaflose
Zitat von Ann28:
Ich bekomme Herzrasen und Panik wenn meine Therapeutin versucht mit mir Entspannungsübungen zu machen.Das ist echt furchtbar.


So ging es mir auch bei allen Entspannungstechniken, die ich unter fachlicher Anleitung versucht habe, zu lernen, selbst bei Hypnose.
Für mich ist das Gegenteil am besten, nämlich körperliche Bewegung (Ausdauersportarten), um Adrenalin abzubauen. Ich bin hinterher immer herrlich entspannt.

28.05.2015 16:19 • #40


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