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Hallo!

Mich beschäftigt Folgendes sehr:

Vorab vielen Dank für die Zeit den langen Text zu lesen! Ich freue mich auf ehrliche Meinungen von Außenstehenden. Leute die mich kennen, habe ich schon befragt.

Ich habe mich im letzten Jahr bei einer Firma für eine Arbeitsstelle in der Buchhaltung beworben. Die Entscheidung fiel knapp auf die Mitbewerberin. Vor kurzem rief mich überraschend der kaufmännische Leiter an und erzählte, sie hätten eine neue Stelle. Er hätte gleich an meine damalige Bewerbung gedacht, und dass er mir schweren Herzens absagen musste.

Er hatte mir am Telefon ein bisschen was über die Stelle erzählt. Stellenbezeichnung ist Assistenz der Bauleitung (2 Leute). Ich habe erst mal gesagt, dass ich Interesse habe und mich sehr sehr gefreut in so einer Ausgangslage zu sein. Denn der kaufmännische Leiter erzählte mir, er wolle erst mit mir sprechen, bevor sie aktiv werden würden.

Um es ein bisschen abzukürzen: ich habe nun einen Arbeitsvertrag (Entwurf) vorliegen, den ich allerdings noch nicht unterschrieben habe. Die Firma denkt, ich fange dort an. Der Arbeitsvertrag wird noch mal etwas geändert per Post zugeschickt. Ich bin mir aber nicht sicher.

Ich hänge seit über zehn Jahren in der gleichen Firma fest (ländlicher Raum) mangels Alternativen. Ohne Entwicklungsmöglichkeit und mit schlechter Bezahlung. Seit über vier Jahren führe ich eine Fernbeziehung. Seit 2014, verstärkt seit 2015 bewerbe ich mich hauptsächlich für Stellen in der Buchhaltung oder in der Personalabteilung in der Stadt, in der mein Freund lebt. Ich habe bereits mehr als 50 Bewerbungen geschrieben. Vorstellungsgespräche gab es 9. 4-5 Mal war ich in der engeren Wahl. Leider alles erfolglos bis jetzt..! Die Zahlen sind alle Stand Mai 2016. Also nicht ganz aktuell.

Der mir nun angebotene Arbeitsvertrag ist nicht nur positiv. Mein größtes Dilemma ist das Gehalt. Ich habe im Vorstellungsgespräch eine Summe angegeben, die ich auch bekommen würde. Im Vertrag stand aber, die Eingruppierung erfolgt nach soundso. Das habe ich im Tarifvertrag gegoogelt. Das wären knapp über 400,- (brutto) mehr in der ersten Stufe, als der Betrag, den ich genannt habe!

Das lässt mich schon vorher nicht los! Ich befürchte, dass ich weiterhin jeden Monat unglücklich über meinen Verdienst wäre! Ich muss ja davon ausgehen, dass die Angabe im Vertrag stimmt. Wobei mir dann noch eine telefonische Rückmeldung auf die Frage zu dem Unterschied gegeben wurde, dass sich die Kollegin da mit der Eingruppierung vertan hätte. Ich habe nämlich den Unterschied angesprochen. Das kann ich glauben oder auch nicht! Ich hätte nicht gedacht, dass es ggf. so hoch eingruppiert werden würde. Aber vergessen könnte ich es nicht.

Ich wünschte, ich könnte mich besser entscheiden und besser verhandeln! Aber das sagt einem leider vorher keiner, ob man zu hoch oder zu niedrig liegt. Nur in diesem Fall weiß ich es ja nun vermutlich.. Warum stand das da bloß drin..

Für die Stelle spricht:
-mein Freund und ich müssten keine Fernbeziehung mehr führen
-ich muss keine Zeit mehr für Bewerbungen aufwenden, die zermürbende Jobsuche wäre beendet
-keine Konkurrenz im Auswahlverfahren
-unbefristet
-ein Ende der sonstigen erfolglosen Bewerbungen ist nicht in Sicht (keine andere Wahl?)
-keinen Druck mehr einen Job finden zu müssen

Gegen die Stelle spricht:
-Arbeitsvertrag ist nicht nur positiv
-erst mal wieder keine Weiterentwicklung bei den Aufgaben (evtl. dort später, aber das ist alles vage)
-Arbeit wird sehr fremdbestimmt sein (als Assistenz für zwei Leute)
-siehe oben Thema Gehalt, sie hätten wohl auch mehr gezahlt (es ist schon deutlich mehr als jetzt, aber auch höhere Lebenshaltungskosten in der Stadt; das Mehr an Netto würde für eine höhere Miete draufgehen, jetzt wohne ich günstig)
-mein Marktwert würde sich wohl nicht verbessern
-am Anfang habe ich mich mehr gefreut
-ich würde lieber in der Personalabteilung bzw. Buchhaltung arbeiten wollen

Natürlich kann man es nicht alles gleich gewichten!

Die Firma wäre nicht bereit eine Gehaltssteigerung im Vertrag festzuhalten. Das würde man nach der Probezeit sehen. Je nachdem wie man sich macht, nach den Aufgaben..

Soll ich die Stelle annehmen? Oder noch monatelang weitersuchen? Lachen sie dann dort über mich wegen der Eingruppierung? Und wenn ich sonst gar keinen Erfolg haben werde?

Sollte man in Vorstellungsgesprächen angeben, dass man sich beruflich verändern möchte UND zu dem in der dortigen Stadt lebenden Freund ziehen möchte? Ich bin eine Frau im noch gebärfreudigen Alter. Ist allerdings nichts geplant. Ist das eher ein Vorteil oder ein Nachteil?

Ich hoffe auf ehrliche Antworten, die mir die Entscheidung erleichtern! Danke vorab!

Pia

07.09.2016 20:27 • 14.09.2016 #1


9 Antworten ↓


promises
Ziehst du nicht mit deinem Freund zusammen? Dann würdet ihr euch die Miete teilen und es ist nicht schlimm, dass du weniger verdienst. Verhandeln kannst du nach der Probezeit immer noch.

07.09.2016 21:48 • #2


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Job annehmen mangels Alternative?

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Icefalki
Frau im gebärfähigem Alter. Damit hatte ich auch mal zu kämpfen. Trotz hervorragenden Zeugnissen, frisch verheiratet, war ich 3 Monate arbeitslos, weil mir mein damaliger Chef anlässlich meiner Verheiratung gekündigt hat. Arbeitsgericht zwar gewonnen, aber trotzdem kein Job. Gut das war vor über 30 Jahren.

Ich weiß ja nicht, wie sonst die Bedingungen oder die Atmosphäre dort ist, aber nach deinen vielen Bewerbungen ohne Chance, hast du jetzt eine. Und die Fernbeziehung wäre auch beendet.

Verdienen tust du auch mehr, ich seh solche unverhofften Angebote immer als Wink mit dem
Schicksal an.

Entscheiden musst du selbst.

07.09.2016 22:37 • #3


P
Hallo Promises,

danke für deine Antwort.

Ich würde dann mit meinem Freund zusammen ziehen, das ist richtig. Aber ich hatte auch geschrieben, dass dann höhere Kosten auf mich zukämen, da ich jetzt sehr günstig wohne. Und das Mehr an Netto würde durch höhere Mietkosten aufgefressen werden...!

Wenn man erst mal da ist, haben sie einen doch in der Tasche. Und dann blitzt man ab nach der Probezeit..

08.09.2016 17:31 • #4


P
Hallo Icefalki,

danke für deine Antwort!

Das Schicksal mag sich gemeldet haben, das kann sein.

Das mit dem Entscheiden fällt mir besonders bei so komplexen Sachen leider sehr schwer! Vermutlich habe ich auch Angst vor Fehlentscheidungen und/oder will eine perfekte Lösung.
Jedenfalls frisst mich das Dilemma mit dem Gehalt schon vorher auf!

Vielleicht meldet sich ja noch jemand besonders zum Thema Gehalt ausführlicher. Und ich kann wissen, ob ich mit meiner Einstellung und meinen Gedanken alleine bin oder nicht. Ich weiß jedenfalls nicht was ich machen soll..!

Herzlichen Dank vorab!

Pia

08.09.2016 17:45 • #5


Schlaflose
Du kannst doch die Stelle annehmen und dich weiterhin bewerben. Wenn du etwas Besseres bekommst, kannst du wieder kündigen.

Aber ich glaube, dein eigentliches Problem ist die Angst vor Veränderung.

08.09.2016 18:44 • x 1 #6


promises
Ich würde die Stelle erst mal annehmen und schauen, wie es dir da so gefällt. Das ist ja auch ein wichtiger Faktor. Weiter bewerben (ohne diesen großen Druck) kannst du dann immer noch.
Auch wenn die Mietkosten höher sind, fallen doch einige Kosten weg, wenn du mit deinem Freund zusammen ziehst. GEZ, Fernsehen- und Telefonanschluss sowie die Hausratversicherung muss nur einmal bezahlt werden. Sogar eure Haftpflichtversicherung könnt ihr zusammenlegen. Und scheinbar kann dein Freund die Wohnung derzeit auch alleine bezahlen, so dass ihr nicht in finanzielle Not gerät.
Ich habe meinen Job auch einfach aufgegeben (ohne einen neuen zu haben) und bin zu meiner große Liebe in eine anderen Stadt gezogen nach 2 1/2 Jahren Fernbeziehung. Schließlich geht es auch um das eigene Wohlbefinden, wenn man mit seinem Partner zusammen wohnt und um das Glück und die Liebe und nicht immer nur um Geld

09.09.2016 11:00 • x 1 #7


I
Ich sehe da ein gewichtiges gegenargument gegen das Angebot. Nicht die Bezahlung, sondern dass dir die Aufgaben vermutlich missfallen. Geh in dich und frage dich inwiefern du dich mit den Aufgaben anfreunden kannst. Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn du dich mit deinen Aufgaben unwohl fühlst ist die Gefahr groß, dass du da nicht lange bleibst und nicht mal die Probezeit schaffst.

10.09.2016 20:01 • x 1 #8


P
Hallo,

ich habe das Jobangebot nicht angenommen. Ich fühle mich mal gut und mal weniger gut damit.

Wenn ich in weniger als einem Jahr keinen anderen Job bekommen habe, war es wohl ein Fehler..

Pia

14.09.2016 19:30 • #9


I
Immerhin zügig eine Entscheidung getroffen. Das schaffen viele auch nicht. Dann viel erfolg bei der suche nach was passendem.

14.09.2016 19:37 • x 1 #10


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