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@Icefalki

das war bei meinem Mann nach den schweren aber überstandenen Herzops genau so.
Die Anstrengung sich zusammen zu reißen, die Prozedeere, die Angst ... das zieht eine Unmenge an Kraft. Manche stecken das weg andere klappen erst danach zusammen. Der Glaube an die Unverwundbarkeit ist in Trümmern.

Das gibt sich wieder aber es braucht Zeit.

Zitat von Kara-velle:
Unverwundbarkeit ist in Trümmern.


Das gebe ich dir Recht, aber als therapierter Angstpatient hat man in dem Bereich dann vielleicht doch tatsächliche Vorteile, weil man sich mit sehr vielen Problemen auseinander hat setzen müssen.

Da Dundums Mann ja schon vorher Probleme im psychischen Bereich hatte, hab ich mir eben die Frage gestellt, warum er jetzt nicht sein wahnsinns Glück feiern kann.

A


Mein Mann hat Leberkrebs - wie soll es weitergehen?

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@Icefalki
Mein Mann ist jetzt 71 Jahre alt und hatte schon während seiner Bundeswehrzeit psychische Probleme. Es gab zwischendurch auch mal gute Phasen, aber die letzten (12 ?) Jahre ist es immer schlimmer geworden.

Die Diagnose lautet rez. Depression mit Angstzuständen.

Ich erinnere mich an mehrere Psychiater, mehrere Psychotherapeuten und unzählige Medikamente.
Er war während seines Berufslebens mehrmals wegen seiner Psyche ohne Erfolg zur Reha und ist deswegen auch vorzeitig in Rente gegangen.
Zweimal war er in einer Tagesklinik. Das hat laut seiner Aussage auch nichts gebracht.

Es ging ihm Anfang dieses Jahres sehr mies.
Dann kam die Diagnose Krebs dazu. (Sein Vater ist mit 63 Jahren an Krebs gestorben.)

Sein Vater hatte psychische Probleme, dessen Mutter - also seine Großmutter - ebenfalls.
Die Psychoonkologin in der Klinik, in der der Tumor entfernt wurde, vermutet, dass seine Probleme erblich bedingt sind.

Seit 2017 ist er ohne Unterbrechung Patient in einer Institutsambulanz und wird mit AD und Tavor versorgt.

Zitat von Dundun:
Probleme erblich bedingt sind


Schöner Mist. Jetzt kapiere ich auch, dass du so gestresst bist, zumal ja quasi nix hilft.

Ich muss mich immer zusammenreißen, obwohl selbst betroffen, wenn ich höre: Nein, das ist nichts für mich..., da ich dann natürlich irgendwie unterstelle, dass das Problem nicht angegangen wird.

Als Angstpatient fürchte ich doch ständig den Tod, obwohl man genau weiss, wie unlogisch das eigentlich alles ist.

Wenn nun eine wirklich echte, ernsthafte Erkrankung diagnostiziert wird, man tatsächlich weiss, dass einem das Todesurteil erwartet, und dem entkommt- ist das doch Grund zur Freude.

Ich möchte jetzt aber deswegen kein Fass aufmachen, aber ich kann mir gut vorstellen, wie das alles an deinen Nerven nagt.

@Dundun ich wünsche deinem Mann alles gute und euch viel Kraft

Zitat von Icefalki:
Schöner Mist. Jetzt kapiere ich auch, dass du so gestresst bist, zumal ja quasi nix hilft. Ich muss mich immer zusammenreißen, obwohl selbst betroffen, wenn ich höre: Nein, das ist nichts für mich..., da ich dann natürlich irgendwie unterstelle, dass das Problem nicht angegangen wird. Als Angstpatient fürchte ...

Danke für Deine Antwort.
Ja, das alles kostet viel Kraft.
Ich bin selber mehrfach chronisch krank und muss sehr auf mich aufpassen.
Ich war selber jahrelang wegen meiner psychischen Probleme in Behandlung und meine Verlustangst macht mir zur Zeit wieder sehr zu schaffen.
Aber aufgeben ist (noch) keine Option.

Zitat von Kara-velle:
@Icefalki das war bei meinem Mann nach den schweren aber überstandenen Herzops genau so. Die Anstrengung sich zusammen zu reißen, die Prozedeere, die Angst ... das zieht eine Unmenge an Kraft. Manche stecken das weg andere klappen erst danach zusammen. Der Glaube an die Unverwundbarkeit ist in Trümmern. Das gibt ...

Genau so ist es.
So ist es mir nach meinen beiden Herzops und nach der Darmperforation auch gegangen.
Und ich habe viel Erfahrung mit Krankenhäusern.

Für meinen Mann dagegen war dieses die erste OP seines Lebens. Und dann gleich sowas.




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