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kritisches_Auge
Ich möchte diese Nachricht einmal ganz allgemein verstehen, ohne an eine bestimmte Beziehung zu denken und zwar fand ich es schon immer ° verlogen wenn Menschen sagen, dass sie sich nicht auseinandersetzen wollen weil sie zu harmoniesüchtig wären.

Was hat eine Beziehung für einen Wert wenn nicht offenbart wird was gedacht wird, dann ist es nur eine Scheinbeziehung.
Ich würde auch noch zwischen unwichtigen und wichtigen Dingen unterscheiden, wie schon gesagt wurde, ich muss dem anderen nicht sagen, dass der neue Pullover affenscheußlich ist und ihm nicht steht.

Nun wird es aber interessant: was ist, wenn der andere mit diesem Pullover zu einem wichtigen Date gehen will und freudestrahlend sagte, er wolle diesen Pullover anziehen? Ist es dann nicht egoistisch nichts zu sagen um Stress zu vermeiden?
Ich würde dem zustimmen, dass sich hinter Harmoniesucht oft verbirgt, sich der Situation nicht aussetzen zu wollen, natürlich kommt es darauf an, wie wichtig mir der andere ist.

Ich finde auch, dass ich den Leidensprozeß des anderen in die Länge ziehe wenn ich ihm nicht klar sage, dass ich die Beziehung beenden will, auf weitere Diskussionen muss ich mich ja dann nicht mehr einlassen.

Aber wenn der andere das nicht macht, würde ich mich um einen gewissen Realismus bemühen, der andere schweigt, dann hat er kein Interesse mehr und ich muss daran arbeiten, mich innerlich von ihm zu verabschieden.

14.12.2019 00:04 • x 3 #21


M
Ich finde auch, dass ich den Leidensprozeß des anderen in die Länge ziehe wenn ich ihm nicht klar sage, dass ich die Beziehung beenden will, auf weitere Diskussionen muss ich mich ja dann nicht mehr einlassen.


ist auch so. nur, was, wenn man weiss, dass der andere die klare ansage nicht akzeptieren und es weiter versuchen würde?
ich hätte da auch keinen bock drauf nach klarem beenden darüber noch diskutieren zu müssen.

nachdem jetzt 4 wochen vergangen sind, nachdem ich zum letzten mal geschrieben habe und bis heute keine antwort kam, ist mir klar, dass ich nix mehr von ihm hören werde. der verabreitungsprozess beginnt nun.

mittlerweile ist mir etwas anderes klar geworden.

ich habe den fehler gemacht, 8 monate lang auf den rat und die interpretation eines nachbarn zu hören.
mein chatfreund hat mir immer klar gesagt, für ihn bin ich ein netter cooler chatpartner.
mein nachbar dagegen meinte, ich musste mehr für ihn sein. als argument nannte er den großen zeitraum, in dem er intensiv mit mir getextet hatte. halte ich für blödsinn. nur weil jemand sehr lange und intensiv mit mir schreibt, muss er noch lang keine emotionen zu mir haben.

dann hat mein chatkumpel sich anfang april schonmal von mir verabschiedet. er sagte ganz klar: wenn du traurig bist, dass wir uns weniger sehen, dann lassen wir es. wenn einer traurig ist, ist es blöd. es war aber schön dich kennengelernt zu haben und vllt. sehen wir uns mal wieder.

das war ganz klar eine verabschiedung.
mein nachbar meinte dazu: das war keine verabschiedung. er war bestimmt nur grad von dir genervt. auch diese interpretation fand ich sehr konstruiert.

auf seine abschiedsmail habe ich reagiert, in dem ich ihm sagte, dass ich ihn auf keinen fall verlieren möchte und ich damit nicht klarkomme, wenn er ganz weg ist.
ich habe ihm also klar das gefühl gegeben, dass ich ein nein nicht akzeptiere und diskutiere.

also ist ja klar, dass man dann versucht langsam aus dem kontakt zu kommen.

mir war in den 8 monaten völlig klar, dass er die ganze zeit raus will.
aber mein nachbar meinte dann immer, es wäre bestimmt nicht so, das würde keiner über die lange zeit von 8 monaten tun. das würde man in einem kürzeren zeitraum machen.

kurz gesagt: ich wusste innerlich seit april, dass er aus dem kontakt will.
leider habe ich die ganze zeit auf meinen nachbar gehört. das war nicht gut. denn so zog es sich wie kaugummi und es waren 8 grausame monate mit endloser quälerei

14.12.2019 13:45 • x 1 #22


A


"ich bin zu lieb, um " ist in wahrheit purer egoismus

x 3


Tautropfen
Welches Recht habe ich an dem Aussehen eines anderen rumzumäkeln? Ich habe dazu kein Recht.
Wenn ich einen Menschen betrachte und sein Aussehen beurteile, so könnte ich dies nur aus meiner eigenen Sichtweise. Niemals aus der Sichtweise eines anderen Menschen. Nie.
Und bleiben wir bei dem Pullover, dem Lieblingspullover. Falls ich das kritisieren würde, wir würde sich dann der andere fühlen? Verunsichtert? Hinterfragt er plötzlich seinen Geschmack?
Wenn mir ein Mensch etwas bedeutet, muss ich ihn nicht verunsichern. Selbst dann, wenn mir seine Kleidung nicht gefällt, so versuche ich doch tiefer zu blicken.
Was sagt er? Wie ist er? Wenn mir das gefällt, sind das für mich Gründe genug, ihn so zu lassen wie er ist.

Ansonsten bin ich auch für klare Worte. Im übrigen mag ich persönlich keine harmoniesüchtigen Menschen. Oder nur bedingt.

Man könnte aber auch alles auseinander tüffteln wollen...
Im realen Leben offen zu sein halte ich für unabdingbar. Lügen strengt ja total an.

Und wie wird mit Mailfreundschaften umgegangen? Für mich sind dort alles Menschen, aber ich habe auch erlebt, dass man plötzlich auf seine Mail absolut keine Antwort mehr bekommt.

Es ist wesentlich schwieriger in einer Mail passende Worte zu finden. Dass nichts verletzend rüber kommt. Und doch gibt es immer wieder Missverständnisse. Du siehst den anderen nicht. Hörst nicht seine Stimme. Siehst nicht seine Mimik.
Und schon kann es das Chaos geben.
Ich glaube, darüber kann man eine Abhandlung schreiben. Soll also reichen.
Darum bin ich ja auch nur hier. Nicht in sozialen Medien.

Wenn man nun auf den Threadersteller antwortet, dann auch die Hintergründe liest, kann man vielleicht verstehen, warum ich ihm zu einem Abbruch geraten habe. ( anderer Thread )
Ich bin der Meinung, dass er sich im Trennungsschmerz befindet und gerade die Phasen der Trennung durchlebt.

Und ich denke auch, dass wenn von einem anderen nichts mehr kommt, dann muss ich mich ja damit abfinden. Ich kann nichts erzwingen. Selbst das braucht seine Zeit.

Wahrscheinlich sind es jetzt wieder 150 Gedankengänge zu wenig, oder missverständlich. Das ist Mail. Aber egal.

14.12.2019 14:08 • x 1 #23


Tautropfen
PS

Ich persönlich habe 35 Jahre hinter mir in denen ich ständig verunsichert worden bin. ( und darüber hinaus ) Ich bemühe mich zumindest das nicht auch zu tun. Genauso sieht es mit Erklärungen aus. Ich musste immer alles erklären.
Verständlich das ich sehr nachdenklich darüber bin, ob ich das machen muss, oder nicht.

Hallo @medseb

habe dich gerade gelesen. Ich freue mich für dich, dass du mit deinen Gedanken weiter gekommen bist. Das wird dir sicherlich helfen.

Lieben Gruß.

14.12.2019 14:25 • #24


M
Zitat von Tautropfen:
@medsebhabe dich gerade gelesen. Ich freue mich für dich, dass du mit deinen Gedanken weiter gekommen bist. Das wird dir sicherlich helfen. Lieben Gruß.


aktuell ist es sehr schwer für mich, dass der jenige, dem ich mich so geöffnet habe und der so einfühlsam mir gegenüber war, mir nicht mehr antwortet. das ist generell etwas, womit ich sehr schwer klarkomme. auch wenn ich ihn ein stück weit verstehen kann.
das gefühl, was in mir entsteht, von jemandem , den ich gern habe, keine antwort mehr zu kriegen ist sch..ich kann es nicht so genau definieren

14.12.2019 14:30 • #25


kritisches_Auge
Tautropfen, was das Aussehen angeht, könnte ich gleich wieder Gegenargumente bringen, vielleicht kann darüber gar nicht theoretisiert werden, es kommt auf Situation und Beziehung an.

Die Situation von medseb kann ich so gut verstehen weil mir Ähnliches mit einer Freundin passierte, die frühere Form der Kommunikation wollte sie nicht mehr, ich habe es zu wenig realisiert. Die Folge war der totale Bruch.

Mein größter Fehler ist meine Klebrigkeit oder Anhänglichkeit oder mangelnde Flexibilität in Beziehungen. Daran muss ich arbeiten.

14.12.2019 14:31 • x 2 #26


M
Zitat von kritisches_Auge:
Mein größter Fehler ist meine Klebrigkeit oder Anhänglichkeit oder mangelnde Flexibilität in Beziehungen. Daran muss ich arbeiten.


das kann ich gut verstehen. es ist problematisch, wenn man nicht zulassen kann, dass sich ein kontakt in eine andere richtung oder intensität entwickelt. wenn man klammert, verliert man ganz, oder erst recht.

lässt man es hingegen entwickeln, ist die chance am größten, dass es wieder enger wird.

man kann es jedoch nur schwer locker sehen, wenn die verlustangst zu groß ist.
verlustangst führt, früher oder später, meist zu verlust.

14.12.2019 14:38 • #27


kritisches_Auge
Ja, Verlustangst ist auch eins meiner Probleme.
Und der Wunsch wie eine Löwin meine Freunde zu beschützen.

14.12.2019 15:38 • #28


M
Zitat von kritisches_Auge:
Ja, Verlustangst ist auch eins meiner Probleme.Und der Wunsch wie eine Löwin meine Freunde zu beschützen.


letzteres habe ich auch.
ich möchte denjenigen, den ich in mein herz geschlossen habe, beschützen und alles für ihn tun.

14.12.2019 15:49 • #29


kritisches_Auge
Ganz genauso geht es mir.
Und jetzt doch noch einmal mein Beispiel.
Ich hatte eine Nachhilfeschülerin die in der Klasse ausgelacht wurde und von einem Jungen direkt gemobbt wurde. Ausgangspunkt war der, sie würde stinken.

Später wurde ihre Mutter meine Analytikerin und ich fragte sie, warum sie ihre Tochter nicht darauf hingewiesen hätte, dass diese müffelte. Sie sagte, sie hätte sich nicht einmischen, J. nicht verletzen wollen, ich konnte das absolut nicht verstehen.Besser ist doch, man hört es von der Mutter als von anderen.

14.12.2019 16:02 • #30


Tautropfen
Oh liebes @kritisches_auge

da bin ich ganz deiner Meinung. Ich denke, dass ist die Verantwortung einer Mutter.

Aber da sind wir wieder bei meinen 150 Gedankengängen, die nicht geschrieben werden. Egal wie man sich auch dreht und wendet...
Ich komme nicht in so eine beschriebene Situation. Bis jetzt jedenfalls nicht.
Dann sind wir also jetzt von einem Pullover zu einem müffelnden Kind gekommen.
Ich verstehe aber durchaus was du meinst.
Einen Menschen aber unter Umständen zu verurteilen, weil er dieses oder jenes nicht macht oder sagt, hieße für mich vollkommen zu sein.
Ich glaube nicht an Vollkommenheit.
Ich glaube, dass wir alle unsere Schwächen und Fehler haben. Manch einer kann damit leben und umgehen, ein anderer nicht.
Es macht uns aus, dass wir alle verschieden sind.
Ich denke, und ich meine mich damit, was für einen das Wichtigste ist, was wir an einem Menschen tragen können, also nur nach eigener Sichtweise, nach eigener Toleranzgrenze, kann man auch zulassen.
Mein Bruder hat einmal gesagt, dass wenn du zehn Menschen aus einem Fenster sehen läßt, und sie sollen das Haus gegenüber beschreiben, jeder etwas anderes sagt. Ich mag meinen Bruder nicht, aber das fand ich klug.

Ich mag auch keine Menschen verlieren. Es ist, als wenn ein Teil von deinem Leben rausgerissen wird. Das schmerzt. Ich trauere darum immer lange. Und je älter ich werde umso mehr Verluste habe ich. Aber manches können wir nicht verändern, sondern nur lernen damit umzugehen.

Liebe Grüße zu dir.

14.12.2019 17:41 • x 2 #31


M
Zitat von kritisches_Auge:
Ganz genauso geht es mir.Und jetzt doch noch einmal mein Beispiel.Ich hatte eine Nachhilfeschülerin die in der Klasse ausgelacht wurde und von einem Jungen direkt gemobbt wurde. Ausgangspunkt war der, sie würde stinken.Später wurde ihre Mutter meine Analytikerin und ich fragte sie, warum sie ihre Tochter nicht darauf hingewiesen hätte, dass diese müffelte. Sie sagte, sie hätte sich nicht einmischen, J. nicht verletzen wollen, ich konnte das absolut nicht verstehen.Besser ist doch, man hört es von der Mutter als von anderen.


natürlich ist das verhalten von der mutter völlig nicht richtig. warum sie so gehandelt hat, kann ich nicht einschätzen. dazu müsste man mehr details zu diesem fall und vor allem mehr über muuter und tochter wissen

14.12.2019 18:37 • #32


Hoffnungsblick
Zitat von medseb:
aktuell ist es sehr schwer für mich, dass der jenige, dem ich mich so geöffnet habe und der so einfühlsam mir gegenüber war, mir nicht mehr antwortet. das ist generell etwas, womit ich sehr schwer klarkomme. auch wenn ich ihn ein stück weit verstehen kann.


Ja, das kann ich verstehen. Ich hoffe, dass du trotzdem wieder anderen vertrauen kannst.

14.12.2019 19:11 • #33


M
Zitat von Hoffnungsblick:
Ja, das kann ich verstehen. Ich hoffe, dass du trotzdem wieder anderen vertrauen kannst.


ich verstehe halt diese differenz nicht. die ersten 5 monate war er so einfühlsam und jetzt über 8 monate diese kühle.

ich habe ihm so oft erklärt, wie sehr das schmerzt, aber er zieht es durch. wohl aus feigheit.
aber was steckt hinter seiner feigheit? kann er nicht anders, oder will er nicht anders?
ist feige gleich gefühlskalt?

er hatte mir mehrfach gesagt dass er ein schlechtes gewissen hat und dass er sich sehr schämt.
aber was steckt dahinter? sagt er dies nur, um sich zu beruhigen? will er mir damit klarmachen, dass es ihm leid tut und dass er einfach nicht anders kann?

mich lassen diese fragen nicht los, da ich ihn immernoch lieb habe und ihn verstehen möchte.
ich kann einfach nicht glauben, dass jemand, der 5 monate lang so einfühlsam mit mir umgegangen ist, eigentl. ein gefühlskalter mensch ist.

15.12.2019 13:50 • #34


Hoffnungsblick
Zitat von medseb:
mich lassen diese fragen nicht los, da ich ihn immernoch lieb habe und ihn verstehen möchte.
ich kann einfach nicht glauben, dass jemand, der 5 monate lang so einfühlsam mit mir umgegangen ist, eigentl. ein gefühlskalter mensch ist.


Die Gründe für sein Schweigen können wir nicht herausfinden.

Aber du bist offensichtlich nicht gefühlskalt.

15.12.2019 20:13 • #35


M
so. ich habe ihm nun noch einige passende und klare zeilen geschrieben. ob er sie überhaupt liesst, keine ahnung

16.12.2019 18:20 • #36


Hoffnungsblick
Vielleicht kannst du ihn loslassen.

Wenn es das Ziel im Leben ist, bedingungslose Liebe zu lernen, dann kannst du diese Geschichte vielleicht als einen Schritt in diese Richtung betrachten.

LG

16.12.2019 18:52 • #37

Sponsor-Mitgliedschaft

kritisches_Auge
Deine Nachrichten könnten von mir sein, ich habe oder hatte riesige Probleme damit jemand loszulassen mit dem ich eng verbunden war. Um ein Bild zu gebrauchen, ich kam mir dann vor wie ein durchgeschnittenes Strickzeug in dem die Maschen fallen und die Fäden lose sind.

Natürlich gilt das nur für sehr enge Beziehungen. Manchmal bedarf es eines heilsamen Schocks, so warf mir eines Tages meine beste Freundin mein Klammern vor und sagte, sie habe oft nur gesagt was ich hören wollte um ihre Ruhe zu haben. Da ging ich in mich und stellte fest, dass ich natürlich kein Stalker wäre, aber dass dies der Endzustand wäre, die pathologische Seite. Ich machte mir das vom Verstand her so richtig klar. Und ich werde niemandem mehr hinterherlaufen, nicht nachfragen, wenn derjenige kein Interesse mehr hat, ist es eben so. Punkt.

16.12.2019 19:41 • x 2 #38


M
Zitat von kritisches_Auge:
Deine Nachrichten könnten von mir sein, ich habe oder hatte riesige Probleme damit jemand loszulassen mit dem ich eng verbunden war. Um ein Bild zu gebrauchen, ich kam mir dann vor wie ein durchgeschnittenes Strickzeug in dem die Maschen fallen und die Fäden lose sind.Natürlich gilt das nur für sehr enge Beziehungen. Manchmal bedarf es eines heilsamen Schocks, so warf mir eines Tages meine beste Freundin mein Klammern vor und sagte, sie habe oft nur gesagt was ich hören wollte um ihre Ruhe zu haben. Da ging ich in mich und stellte fest, dass ich natürlich kein Stalker wäre, aber dass dies der Endzustand wäre, die pathologische Seite. Ich machte mir das vom Verstand her so richtig klar. Und ich werde niemandem mehr hinterherlaufen, nicht nachfragen, wenn derjenige kein Interesse mehr hat, ist es eben so. Punkt.


wie ist es dazu gekommen, dass sie es dir vorwarf und es plötzlich zugab? in welcher situation?

16.12.2019 22:54 • #39


kritisches_Auge
Es ist schon so spät, morgen etwas dazu.
Erinnere mich bitte notfalls daran.

17.12.2019 00:45 • #40


A


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