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Ranibo
Ich muss mir mal etwas Luft machen und meinen Frust los werden.

Die Situation in meiner Familie ist absolut beschissen und nervt nur. Dabei bin ich nur indirekt davon betroffen.

Folgende Situation: Meine Oma ist schwer Krebskrank und wird von meiner Mutter zu Hause gepfelgt. Mein Onkel (Bruder meiner Mutter) lebt in dem gleichen Haus und wird mit versorgt, da er selbst behindert ist und sich von den Folgen eines Schlaganfalls erholt.
Meine Mutter und ihr Mann geben ihr besstes um sich darum zu kümmern, aber die Situation belastet die beiden trotzdem sehr da die beiden praktisch kein eigenes Leben mehr haben.

Die Schwester meiner Mutter kümmert sich derweil um überhaupt nichts, obwohl sie viel näher an meiner Oma wohnt. Anstatt meiner Mutter zu helfen und auch mal was für meine Oma zu tun, scheint sie nur auf das Erbe zu warten, welches in Aussicht steht, was meine Mutter natürlich sehr enttäuscht. Gleichzeitig wird meine Tante aber von meiner Oma in Schutz genommen mit Sprüchen wie Die kann sich nicht um mich kümmern, die muss ja Vollzeit arbeiten. Was meine Mutter sehr belastet, da sie selber ihren Job vor 2 Jahren aufgegeben hat um meine Oma zu pflegen.
Aber anstatt das meine Oma dankbar dafür ist, sieht sie es als mehr oder weniger Selbstverständlichkeit an. Das führt halt dazu das sich meine Mutter ausgebeutet und nicht wertgeschätzt fühlt.
Nun wird sich der ein oder andere Fragen Warum tut sich deine Mutter das an? Warum sucht sie nicht eine häusliche Pflegekraft die das übernehmen kann? etc.

Tja, dass will weder meine Oma noch meine Mutter. Leider ist sie nähmlich die Art von Mensch die gebraucht werden will und wenn sie solche Aufgaben übernommen hat, möchte sie diese auch nicht wieder abgeben. Zudem kommt sie aus der Altenpflege und unterstellt jeder anderen Pflegekraft, dass diese sich nicht richtig um alles kümmern würde. Auch in eine Pflegeanstallt kann sie meine Oma nicht geben, aus den selben Gründen.

Diese ganze Situation belastet sie natürlich sehr und ich möchte sie auch gerne moralisch unterstützen (einmischen darf und soll ich mich nicht, sie will mich so weit es geht daraus halten) aber es ist einfach sehr belastent.
Es ist so frustrieren zu sehen und zu hören, wie schlecht die Situation zwischen allen Parteien ist.
Es ist frustrierend zu sehen, wie sehr es meine Mutter und ihre Ehe belastet.
Es ist frustrierend das Sie selbst weiß was sie besser oder anders machen könnte, aber sich selbst nicht überwinden kann.
Es ist frustrierend, nichts tun zu können, keinen Einfluss zu haben.

17.04.2021 19:33 • 18.04.2021 #1


10 Antworten ↓


S
Es geht in vielen Familien nicht rund, hat mir meine Therapeutin schon ein paar mal gesagt.

Es ist frustrierend ja.

Aber: Du kannst Deine Tante nicht ändern. Sie ist, wie sie ist. Und selbst wenn Du ihr das vorhalten würdest, es würde wahrscheinlich nichts ändern.

Mein Onkel war ein schwerer Pflegefall aber einmal im Jahr durfte meine Tante ihn für 3 Wochen in einem Reha Zentrum abgeben, damit sie in den Urlaub konnten.

Deine Mutter weiß da bestimmt Bescheid, sie kommt ja aus dem Fach.

Deine Mutter muss damit leben können, wenn sie niemanden hinzuziehen will. Mit dem damit Leben können meine ich, dass sie kein schlechtes Gewissen bekommt.

Mit einem Vollzeit Job ist die Pflege schwer, bekommt deine Mutter kein Pflegegeld?

17.04.2021 19:45 • #2


A


Familien-Situation setzt mir zu

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Ranibo
Sie bekommt Pflegegeld, hat ihren Job ja aufgegeben um sich um meine Oma zu kümmern.

Meine Mutter weiß ganz genau welche Möglichkeiten sie hätte. Aber sie steht halt mit sich selbst im Konflikt: Auf der einen Seite bringt sie es nicht übers Herz meine Oma jetzt Fallen zu lassen, auf der anderen Seite ist sie mit der aktuellen Situation unzufrieden. Und genau der Punkt ist was mich am meisten belastet: Zu sehen wie meine Mutter sich selbst zerfleischt

Leider ist das nichts neues. Meine Mutter hat so einige Probleme. Eigentlich hätte sie, meiner Meinung nach, schon lange eine Therapie machen müssen um über ihre Ängste und Probleme hinweg zu kommen. Aber es ist egal was man ihr sagt, wie gut man ihr zuspricht. Es wird einfach ignoriert.

17.04.2021 19:53 • #3


S
Ach, nicht nur Deine Mutter

Wenn sie Deine Oma aber für 3 Wochen abgibt, dann sollte sie nicht mit Dich so hart ins. Gericht geben. Ob Deine Oma das will oder nicht, da muss sie durch.

Meine Oma hat such emotionale Erpressung gemacht "dann geh ich ins Wasser. Hinterher war sie dann doch zufrieden.

Du kannst deiner Mutter sagen, dass Du Dir Sorgen machst aber wenn sie nicht will, dann kannst Du nichts dran ändern. Sie ist alt genug - weißt Du was ich meine?

17.04.2021 19:58 • #4


Ranibo
Zitat von portugal:
Wenn sie Deine Oma aber für 3 Wochen abgibt, dann sollte sie nicht mit Dich so hart ins. Gericht geben.


Sie hat das ganze über Ostern abgegeben. Nach 2 Tagen war sie ein nervliches Frack. Musste jeden Tag anrufen und sich nach dem Zustand erkundigen.
Sie hat gewaltige Probleme mit Angstzuständen. Schon immer gehabt. Sobald etwas nicht innerhalb ihrer Erwartungen liegt, macht sie sich unglaubliche Sorgen.
Als ich noch zu Hause gewohnt hab, gab es immer tierischen Krach wenn ich nicht pünktlich zu Hause war. 5 min zu spät? Direkt Ärger. Ab und zu hat sie auch gedroht sich das Leben zu nehmen wenn sie eine ganz besonders schlimme Attacke hatte.
Aber wann immer wir darüber geredet haben, meinte sie immer das sie ja nur Angst um mich hätte und sie nichts dafür könnte.

17.04.2021 20:08 • #5


S
Ich bin zwar kein Angst Patient aber ich bin jemand, der sich viele Dorgen macht, deswegen werde ich auch immer unruhig, wenn jemand sich nicht meldet.

Wie gesagt, man kann da leider nichts machen, meine Mutter hat auch Ängste, die im Bereich des normalen liegen, würde die aber nie zugeben.

Ich mach mir da keinen Kopf mehr drum, ist ihr Leben und wenn sie so leben will ist das ihre Entscheidung.

17.04.2021 20:19 • #6


F
Die Probleme deiner Mutter sind nicht deine Probleme.
Die Probleme deiner Großmutter sind nicht deine Probleme.
Das Leben deiner Tante ist nicht dein Leben.
Du machst dir Dinge zu eigen, die nicht deine sind, du mischst dich in Dinge ein, die dich nichts angehen.
Natürlich ist das dann schwer für dich.
Du kannst nur für dich selbst sprechen und handeln. Andere zu beurteilen, vor allem negativ, ist nichts anderes, als sich beschweren - auf deutsch: es sich schwer machen.
Liebe Grüße

17.04.2021 20:26 • #7


Ranibo
Zitat von Fauda:
Du machst dir Dinge zu eigen, die nicht deine sind, du mischst dich in Dinge ein, die dich nichts angehen.


Das würde ich so nicht unterschreiben. Denn ich halte mich aus der Sache herraus. Aber wenn meine Mutter mit mir darüber redet, sich bei mir auslässt und mir ihre Probleme schildert, werde ich sicher nicht sagen Sorry aber das ist dein Problem, hör auf mir damit in den Ohren zu liegen.
Entsprechend mische ich mich nicht in Dinge ein die mich nichts angehen, sondern viel mehr werden mir Dinge zugetragen, die mich nichts angehen sollten.

Es geht mir an diesem Punkt auch weniger darum, eine Lösung für diese Situation zu finden, als viel mehr meine Frustration und emotionale Last los zu werden.
Man kann natürlich damit argumentieren, dass ich dem ganzen weniger emotional gegenüberstehen sollte, aber es geht hier immer noch um meine Mutter und meine Oma, bei welcher ich ein Großteil meiner Kindheit verbracht habe.
In dem Zusammenhang fänd ich es sogar verwerflich, wenn es mich nicht in irgendeiner Art und Weise berühren würde.

Ist die Situation mein Problem? Nein.
Kann ich etwas daran ändern? Nein, selbst wenn ich wollte.
Ist es eine emotionale Belastung, geliebte Menschen leiden zu sehen? Ja.

17.04.2021 20:43 • x 2 #8


S
Ich stimme Dir da ganz zu, die Vorgängerin ist etwas zu harsch.

17.04.2021 20:51 • x 1 #9


Icefalki
Weisst du, wer dazwischen steht, egal bei was, keine Entscheidung treffen kann, nicht gefragt wird, nichts verändern kann, der leidet für die Katz.

Denk mal ganz sachlich darüber nach. Was würdest du einem Freund raten, der die diese Geschichte erzählt. Heisst, geh mal innerlich raus aus der Situation und betrachte sie mal ganz analytisch.

Und dann kannst du für dich Lösungen erarbeiten. Z.B. akzeptieren, dass deine Mutter ihren Frust bei dir loswerden will, und du in dem Moment eben zur Verfügung stehst, OHNE dass erwartet wird, dass sich die Situation ändern soll.

Oder du bestehst darauf, das nimmer anhören zu müssen, weil sich eh nix ändert.

Letztendlich läuft es immer darauf hinaus, was man selbst akzeptieren möchte. Und genau das kannst du selbst entscheiden.

17.04.2021 22:27 • x 2 #10


P
Zitat von Ranibo:
Ist die Situation mein Problem? Nein.
Kann ich etwas daran ändern? Nein, selbst wenn ich wollte.
Ist es eine emotionale Belastung, geliebte Menschen leiden zu sehen? Ja.


Genau, du bist belastet. Und da du siehst, wie schlimm es ist, wenn ein Mensch sich nicht um sich kümmern kann - damit meine ich jetzt deine Mutter, die sich kaputt rackert, weil sie nicht anders kann - solltest du jetzt etwas extrem Wertvolles für dein Leben lernen: grenze dich ab.

Wenn deine Mutter dir ihr Herz ausschüttet, sag, dass sie dir Leid tut, aber sie ja folgende Optionen hat, sich zu helfen. Wenn sie das nicht möchte, wählt sie damit ihr Leid. Dann kannst du aber immer noch darum bitten, dass sie dich da nicht so mit reinziehen möge, da es dich belastet. Tut sie es doch und du lässt es zu, wählst du damit dein Leid.

18.04.2021 08:26 • x 3 #11


A


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