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Hallo. Ich hatte mich jetzt endlich überwunden und habe mich von meinem Hausarzt 2 Wochen am Stück krank schreiben lassen. Habe ihm wirklich alles erzählt und wie es mir deshalb geht etc. Länger als 2 Wochen, würde es erstmal nicht gehen, ich müsste zum Neurologen für die weitere AU. Er gab mir eine Überweisung ohne Dringlichkeitscode mit. Unmöglich irgendwo einen Termin zu bekommen. Ich dachte ich schaffs in den 2 Wochen irgendwie etwas zu erreichen. Dann hat / hatte mein Arzt jetzt Urlaub und ich bin zu einer Ärztin im Ort gegangen. Auch für eine Zweitmeinung. Die hat mich erneut 2 Wochen krank geschrieben und meinte länger geht's nicht. Ich bin völlig erschöpft und überlastet. Ich kann nicht mehr und trotzdem darf mich kein Arzt 5 oder 6 Wochen krank schreiben?! Ist das tatsächlich so? Was mache ich denn jetzt?! Ich fühle mich völlig allein gelassen. Und noch dazu kam jetzt ein Brief von der Krankenkasse. Wenn ich nächsten Freitag nicht wieder arbeiten kann, wird der medizinische Dienst beauftragt zur Prüfung. Ich fühle mich wie eine Simulantin. Nicht ernst genommen. Wer gibt denn schon gerne zu, dass man nicht mehr kann. Und dann wird es noch angezweifelt und kein Arzt hilft und gibt einem die Chance sich wieder aufzupeppeln zu Hause.

Bin am überlegen, ob ich mir unbezahlten Urlaub von der Arbeit nehme oder mich freistellen lasse. Ich denke nämlich nicht, dass ich es nächsten Freitag schaffe.

28.06.2024 09:26 • 28.06.2024 #1


21 Antworten ↓


Das ist aber ungewöhnlich, dass der Arzt nicht länger krank schreibt. Also am Stück 2 Wochen vom Hausarzt ist normal, dieser kann dann aber die AU verlängern. Der Psychiater schreibt auch gleich 4 Wochen krank.

Warum musst du denn schon nach 2 bzw 4 Wochen zum Medizinischen Dienst? Das ist auch sehr ungewöhnlich.

Lass dich vom Hausarzt nicht abwimmeln.

A


Erschöpfung durch Belastungen / Krankschreibung

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@Jumu

Zitat:
Ich kann nicht mehr und trotzdem darf mich kein Arzt 5 oder 6 Wochen krank schreiben?! Ist das tatsächlich so?


Maximal 4 Wochen am Stück, idR aber 2. Je nachdem wie die Leitlinie ausgelegt wird.

Danach kann im gleichen Rhythmus verlängert werden.

In Ausnahmefallen kann es auch länger gehen. Zum Beispiel, wenn eine OP erst in 6 oder 8 Wochen anberaumt ist und vorher keine Verbesserung erwartet werden kann.

Da geht's um die Vorrauschaubarkeit.

Zitat:
Was mache ich denn jetzt?!


Ich würde da Alarm machen bis da wie bei mir damals F43.0 (akute Belastungsreaktion) als vorläufige Diagnose auf dem Wisch steht und ich nen Termin beim Facharzt hatte, der da iwas als Diagnose sichern kann. Vorher verlasse ich die Praxis nicht oder stehe täglich auf der Matte und nerve, bis der Platten unübersehbar ist.

Ich bin von der F43.0 als Erstanamnese ganz schnell in die 43.2 als gesichert gekommen. Das hat der FA in 5 Minuten gesehen - neben ein paar anderen Schlüsseln, die dann noch hinzukamen, um die gestörte Belastungsreaktion hinreichend zu begründen.

@Lange-2024 Der Hausarzt hat zu mir gesagt, dass ich nach den 2 Wochen vom Facharzt weiter krank geschrieben werden muss. Deshalb die Überweisung zum Neurologen.

Dann bin ich zu der Ärztin und die erzählt mir das gleiche. Hat mich dann trotzdem nochmal 2 Wochen krank geschrieben. Parallel war mein Hausarzt aber eh in Urlaub.

Wahrscheinlich steh ich bei der Krankenkasse deshalb als zweifelhaft dar. Keine Ahnung. War davor halt auch schon viel im Krankenschein. Aber halt auch dauernd kränklich, weil mein Körper streikt. Jetzt kommt privat sooo viel zusammen, dass ich das nicht mehr stemmen kann. Und dann öffnet man sich beim Arzt und wird völlig alleine gelassen. Ich bin so überfordert mit der Situation. Ich könnte gerade nur noch heulen. Dabei muss ich mich noch um 100 Dinge kümmern, die mein Kind betreffen. Es wird immer mehr, statt weniger.

Zitat von Jumu:
darf mich kein Arzt 5 oder 6 Wochen krank schreiben?! Ist das tatsächlich so? Was mache ich denn jetzt?!

Du kannst ja ein paar Tage bevor die KS abläuft, eine weitere Krankschreibung bekommen.

@illum

Aber warum handhaben das beide Ärzte nicht so bei mir? Was soll das? Man sagt ich kann nicht mehr, das wars und erzählt sogar warum und schildert noch die täglichen Beschwerden und wird dann wie blöde zurückgelassen.

Ich weiß nicht wie ich das nächsten Freitag schaffen soll. Ich kann das im Moment nicht mehr so. Ich fühl mich jetzt noch schlechter, da ich mich noch vor irgendwem beweisen soll Als wäre meine Situation seit 6 Monaten nicht schon bescheiden genug.

Zitat von Jumu:
weiß nicht wie ich das nächsten Freitag schaffen soll. Ich kann das im Moment nicht mehr so

wenn Du schnell Hilfe brauchst, wo kriegt man dann Hilfe?
Notaufnahme?
Ich weiß, dass man bei

Trigger

Suizid Gedanken



sofort Hilfe bekommt.

@Luce1 Die Ärzte sind ja scheinbar nicht gewillt, mich weiter krank zu schreiben. Werde natürlich am Montag wieder zu meinem Hausarzt. Aber mit was für einem Gefühl...

Zitat von Jumu:
Aber mit was für einem Gefühl...

was meinst Du damit genau?

@Luce1 Naja ich bin kein Notfall in dem Sinne. Ich pack es nur nicht meiner Arbeit mit Kindern verantwortungsbewusst nachzugehen. Ich bin extrem müde und hab ständig Kopfschmerzen und keine Kraft für die Verantwortung außerhalb meiner Familie.

Zitat:
Maximal 4 Wochen am Stück, idR aber 2. Je nachdem wie die Leitlinie ausgelegt wird.

Danach kann im gleichen Rhythmus verlängert werden.


Hatte @illum doch super hier erklärt

@Luce1 Um Gottes Willen, die habe ich zum Glück nicht!

Ich lebe gerne und gut. Ich bin im Moment nur völlig überrollt von den letzten Monaten. Die haben so viel Kraft gefordert. Mein Körper ist müde und zeigt mir, dass ich langsam machen muss.

@Luce1 Es ist mir peinlich. Ich bin ne Mama, ich schaffe normalerweise alles Und jetzt muss ich um eine AU betteln...also überspitzt gesagt. Ich bin nicht der Mensch, der sich Schwächen gerne eingesteht.

Zitat von Jumu:
der sich Schwächen gerne eingesteht.

Dein Körper zeigt Dir doch aber, dass es nicht mehr geht.

Wenn es einem schlecht geht, dann kann man das AUCH als Chance nutzen, und was verändern.

So mach ich es hab ich in der TK gelernt

@Luce1 Danke, da hast du Recht. Ich bin auch mittendrin in der Veränderung. Job ist bereits gekündigt, neuer Kitaplatz fürs Kind usw. Die Veränderungen laufen und sind im vollen Gange.

Ich bräuchte nur dringend etwas Schonzeit. Ich glaube ja, dass es auch wieder besser wird, wenn jetzt noch 3, 4 wichtige Dinge in Ruhe geregelt werden können. Aber dafür bräuchte ich halt noch ein paar Wochen Krankenschein.

Zitat von Jumu:
Ich bin völlig erschöpft und überlastet. Ich kann nicht mehr und trotzdem darf mich kein Arzt 5 oder 6 Wochen krank schreiben?! I

Nicht am Stück. Es geht immer nur 14 Tage. Bei Ablauf wird einfach verlängert.

Zitat von Jumu:
Und noch dazu kam jetzt ein Brief von der Krankenkasse. Wenn ich nächsten Freitag nicht wieder arbeiten kann, wird der medizinische Dienst beauftragt zur Prüfung. Ich fühle mich wie eine Simulantin

Bist du denn im Krankengeld? Normalerweise bekommt man ja erstmal 6 Wochen Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber. Solange mischt sich die Krankenkasse überhaupt nicht ein, weil sie ja nicht zahlen müssen. Erst danach kommt man ins Krankengeld und dann sind sie natürlich darauf aus, so kurz wie möglich zu zahlen. Wenn du aber schon mit einer ähnlichen Diagnose krank geschrieben warst und die 6 Wochen Lohnfortzahlung ausgeschöpft hast, zahlt die KK. Eine Prüfung vom medizinischen Dienst ist aber nicht schlimm. Hatte ich auch mal, als ich länger krank geschrieben war. Es wurde nach aktenlage entschieden, dass eine weitere Krankschreibung erforderlich ist.

@Jumu

Zitat:
Aber warum handhaben das beide Ärzte nicht so bei mir? Was soll das? Man sagt ich kann nicht mehr, das wars und erzählt sogar warum und schildert noch die täglichen Beschwerden und wird dann wie blöde zurückgelassen.


Ich kann Dir leider nicht sagen, warum genau es Deine Ärzte nicht so handhaben, aber wenn Du schreibst, dass Du das Gefühl hast nicht ernst genug genommen zu werden, dann wird an diesem Gefühl schon etwas dran sein.

Ich habe auch nicht selten die Erfahrung gemacht, dass wenn Ärzte erstmal eine Meinung über einen Sachverhalt haben, sie wie die meisten Menschen nur schwer wieder davon abrücken wollen.

Wenn Dir Deine Ärzte also trotz aller Offenheit deinerseits durch die Blume mitgeteilt haben, dass Du nicht so arbeitsunfähig bist wie Du behauptest zu sein, dann gibt es zwischen euch zweifelsohne ein Glaubwürdigkeits- und Vertrauensproblem.

Sie glauben Dir nicht vollumfänglich und haben gleichzeitig auch nicht den Hintern in der Hose, um Dir zu sagen, dass Du Dich zusammenreißen sollst, weshalb Du ihnen nicht mehr traust - weil sie nicht wirklich offen sind, sondern Dich angelogen haben hinsichtlich der Krankschreibungen.

Was Du jetzt konkret machen könntest, ist schwierig zu sagen, da jeder weitere Arzt heutzutage die Vorbefunde anfordern wird und zudem das Ärztehopping für weitere Vertrauensprobleme sorgen könnte hinsichtlich Deiner Glaubwürdigkeit.

Möglich wäre wiegesagt, dass Du erneut das Gespräch mit dem Hausarzt suchst und dieses Mal nicht nur von einer Erschöpfung sprichst, denn soweit ich das anhand Deiner kurz geschilderten Lebenssituation beurteilen kann, handelt es sich nicht nur um eine episodische Erschöpfung.

Eventuell ist auch die Art und Weise wie Du davon sprichst ein entscheidender Punkt.

Wenn Du das Gefühl hast emotional nicht richtig aufmachen zu können, um manche Dinge hinter dem Berg halten zu müssen - weil Du nicht als schwach gelten möchtest, obwohl die Stärke mMn darin liegt vor einem fremden Menschen die eigene Fehlbarkeit zuzugeben - hat das vielleicht auch einen Einfluss darauf wie gravierend der Arzt die Situation beurteilt.

Meine HÄ hat wiegesagt auch erst eingelenkt, nachdem sie gemerkt hatte, dass ich es absolut ernst meine, wenn ich sage, dass wenn sie mir nicht helfen möchte, sie vielleicht irgendwann mit der Kripo reden muss, warum sie mir nicht geholfen hat.

Ich sei nicht hier, weil ich faulenzen will oder es mir Spaß macht vor ihr zu weinen, sondern weil es andernfalls böse enden wird, wenn ich nicht die Notbremse ziehe.

Danach hatte ich allerdings dann das Problem, dass jedes körperliche Symptom nur noch psychosomatischer Natur war - selbst die Übelkeit von Tabletten gegen Magenprobleme wurde als psychisch abgetan.

Das ist leider immer ein Problem bei solchen Themen.

Wenn eine Meinung erstmal steht, ist es schwer sie umzukippen und wenn sie dann mal umgekippt ist, sitzt der Stempel nicht unbedingt lockerer.
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Zitat von illum:
Wenn Du das Gefühl hast emotional nicht richtig aufmachen zu können, um manche Dinge hinter dem Berg halten zu müssen - weil Du nicht als schwach gelten möchtest, obwohl die Stärke mMn darin liegt vor einem fremden Menschen die eigene Fehlbarkeit zuzugeben - hat das vielleicht auch einen Einfluss darauf wie gravierend der Arzt die Situation beurteilt.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: heulen hilft immer.

@Schlaflose Nein. Tatsächlich bin ich erst 4 Wochen krank geschrieben. Finde es auch echt traurig, dass mir jetzt schon Druck gemacht wird.

@illum Ja es scheint ja so zu sein. Vielleicht rede ich zu sachlich. Mir fällt es wie gesagt eh schon schwer.

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