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Hallo Menschen,

ich will diese Frage seit langem stellen, war aber unsicher wie ich das Ganze beschreiben soll, weil es nicht darum geht Spiritualität irgendjemand abzusprechen und es auch nicht darum geht, keine Verantwortung zu übernehmen, so nach dem Motto: Andere sind für meine Gefühle verantwortlich.

Ich habe eine Verwandtschaft/Bekannte (Keine wirklichen Freundschaften) Die sich sehr für Spiritualität interessieren. Das ist vollkommen in Ordnung und bin auch teilweise (Nicht immer) Auch neugierig.
Jetzt ist das so, dass ich zufällig Jem gesagt habe, dass ich an Depressionen leide, Sie meinte, Sie hat auch damit zu tun, und Depression ist letztlich immer ein Wegweiser, es weist auf etwas hin, Sie meditiert und macht täglich Yoga etc etc. als ich dann sagte, dass es um Kindheitsthemen geht, hat sie sofort abgeblockt und meinte, es wäre nicht die Kindheit sondern ein spirituelles Dilemma. Sie selbst möchte sich damit nicht auseinandersetzen, was auch Ihr gutes Recht ist.



Wie gesagt, ich bin erwachsen (Gelegentlich auch nicht), und kann das Gespräch umlenken und Ich sollte Ja wissen wem ich was erzähle und wem nicht.

Allerdings ist in meinem kleinen Bekanntenkreis (Familie ist buddhistisch, Mutter ) Spiritualität immer ein Thema.

Wahrscheinlich bin ich etwas frustriert weil über allem Beschreibungen wie „Mitgefühl für alle Lebewesen“, wir sind alle miteinander verbunden stehen.

Ps: Ich habe den Titel nicht ausgewählt weil ich auf der spirituellen Suche bin!

Kennt das sonst Jemand?


Danke

15.08.2023 11:10 • 15.08.2023 x 1 #1


16 Antworten ↓


Tintan
Das ist mein Thema. Ich war stark christlich orientiert, so dass meine Frau und ich sogar einen Hauskreis innerhalb der Kirche gründeten. Doch meiner psychischen Erkrankung war das egal. Mir wurde dann einmal nahegelegt, dass wohl etwas nicht mit meinem Glauben stimmt, gemeint war wohl ich. Nun, das ist 30 Jahre her und mein Weltbild hat sich komplett geändert.

Auf einen Nenner heruntergebrochen ist alles spirituell und da kommt keiner drumherum. Das hat auch die Wissenschaft entdeckt, nur versucht man das ganze in einem etwas anderen Kleid zu präsentieren.
Jedenfalls hat der Nobelpreisträger Werner Heisenberg gesagt:
„Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten, aber Gott wartet auf Sie am Boden des Glases.“

Man muss keiner Religion angehören, um Gott (oder besser ausgedrückt das LEBEN) als etwas Geistiges, ja eben spirituelles zu erkennen. Und wenn man dann einmal auf diesen Weg gekommen ist, beginnt sich das Weltbild zu verändern.

15.08.2023 11:51 • x 2 #2


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Depression als Wegweiser/spirituell

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S
Zitat von Tintan:
Und wenn man dann einmal auf diesen Weg gekommen ist, beginnt sich das Weltbild zu verändern.



Wenn Du diesen Weg gegangen bist, schön für Dich!

Alles Gute

15.08.2023 12:04 • #3


U
Ich gehöre keiner Religion an, aus guten Gründen.
Als ich psychisch krank wurde und auch sehr lange nichts half, begann meine Mutter für mich zu beten und Fürbitte zu leisten.
Nachdem das aber nicht half, kam sie zur der Erkenntnis, dass ich von bösen Dämonen oder sogar dem Teufel besessen bin.
Klingt doch super Das baut einen so richtig auf.

Eine Depression kann einem sagen, dass da etwas nicht rund läuft, mit der eigenen Psyche...was einen krank macht....etwas dass auf die Seele drückt, ob aus der Vergangenheit oder Gegenwart. Die Symptompalette und Diagnosestellung kann da ja sehr vielfältig sein und verallgemeinern kann man da auch nichts.
Die Depression ist eher ein Signal. Ein Hilferuf von deiner Seele. (von daher wohl das *spirituelle Dilemma*)
Zitat von Sans81:
Depression ist letztlich immer ein Wegweiser, es weist auf etwas hin

Wegweiser finde ich nicht so passend. Den Weg muss man dann erst finden, da wieder raus zu kommen.

15.08.2023 12:13 • x 1 #4


moo
Huhu,

so ganz verstehe ich die Frage nicht aber ich denke, es geht Dir um zweierlei (!?):
Zitat von Sans81:
Jetzt ist das so, dass ich zufällig Jem gesagt habe, dass ich an Depressionen leide, Sie meinte, Sie hat auch damit zu tun, und Depression ist letztlich immer ein Wegweiser, es weist auf etwas hin, Sie meditiert und macht täglich Yoga etc etc. als ich dann sagte, dass es um Kindheitsthemen geht, hat sie sofort abgeblockt und meinte, es wäre nicht die Kindheit sondern ein spirituelles Dilemma. Sie selbst möchte sich damit nicht auseinandersetzen, was auch Ihr gutes Recht ist.

Viele westliche Menschen entdecken im Zuge einer Depression ihre Spiritualität, die ja m. E. schon etwas anderes ist als das, was wir Westler als Religion kennengelernt haben. Auch die verschiedenen buddhistischen Schulen stellen für z. B. die Ostasiaten oft etwas anderes dar als für jemanden aus dem Westen, der sich sozusagen aus freien Stücken mit den Dhamma beschäftigt.

Damit will ich sagen: Wer eine Religion gelehrt bekommt (also da hinein geboren wird), ist nicht automatisch spirituell. Und wer eine spirituelle Praxis verfolgt, ist nicht zwingend religiös.

Alles was Geistesarbeit angeht, kann man m. E. gewissermaßen als spirituell bezeichnen. Und da Depressionen in therapeutischer Hinsicht ordentlich (heilsame) Geistesarbeit erfordert, lernen viele Betroffene in diesem Zuge auch Meditation, Kontemplation usw. kennen. Da diese Geistespraktiken seit jeher Teil alter östlicher Befreiungslehren sind kommt man fast automatisch auch ein wenig mit deren Lehrgebäude in Berührung.

Zitat von Sans81:
Wahrscheinlich bin ich etwas frustriert weil über allem Beschreibungen wie „Mitgefühl für alle Lebewesen“, wir sind alle miteinander verbunden stehen.

Darf ich fragen, was Dich daran frustriert? Es stimmt schon, dass Mitgefühl eine der vier Brahmaviharas darstellt. Aber wo geht Dir das genau gegen den Strich?

15.08.2023 12:34 • x 1 #5


S
Zitat von UlliOnline:
Ich gehöre keiner Religion an, aus guten Gründen.


Kann ich gut verstehen @UlliOnline


Zitat von UlliOnline:
Nachdem das aber nicht half, kam sie zur der Erkenntnis, dass ich von bösen Dämonen oder sogar dem Teufel besessen bin.


Das Böse vs Gute im religiösen Kontext kenne ich auch, einerseits das Unwissen und auch die individuelle Verweigerung/Angst sich mit realen Problemen auseinanderzusetzen. Wirklich schlimm, dass Du das erfahren musstest!

Ganz genau UlliOnline, genau darauf wollte ich hinweisen, es gibt soviele unterschiedliche Ursachen und sind häufig auch komplex. Ich bin in eine Kultur aufgewachsen (Damit meine ich nicht die Masse sondern die Menschen die mich beeinflusst haben) Die eine fatalistische Weltanschauung hatten, bestimmte Ereignisse sind einfach schlechtes Karma und Aufbegehren wurde bestraft (Autoritäre Systeme und eine starke Religiösität), vieles wurde nicht thematisiert aus Angst was auch in der damaligen Zeit verständlich war.

15.08.2023 12:35 • x 1 #6


S
Zitat von moo:
Damit will ich sagen: Wer eine Religion gelehrt bekommt (also da hinein geboren wird), ist nicht automatisch spirituell. Und wer eine spirituelle Praxis verfolgt, ist nicht zwingend religiös.



Das ist mir bewusst! Was mich frustriert sind bestimmte Menschen (Damit meine ich speziell die Menschen in meinem Bekanntenkreis) Die Taten anderer verharmlosen, Täter in Schutz nehmen, und das Verhalten sozusagen mit Aussagen wie „Alle verdienen Mitgefühl“ etc verklären. Wie gesagt, es geht mir nicht darum Spiritualität zu erklären oder zu verstehen. Dann ist das ja auch nicht die Spiritualität an sich sondern diese Erklärungsversuche die mich leicht verärgern.

Danke für Deine Nachricht, kann ja auch lernen die Dinge anders zu betrachten.

15.08.2023 12:41 • #7


Windy
@Sans81

Ja, so sind halt wir Menschen. Wir haben alle Fehler, machen sie und keiner ist perfekt. Scheinheiligkeit mag ich auch nicht, aber sie wird denke ich auch niemal aufhören, solange es Menschen gibt und gibt es auch schon genauso lange. Also warum sich über zutiefst menschliche Verfehlungen aufregen? Bringt nichts, die Menschen ändern sich nie, man kann sich nur selbst so gut wie möglich damit abfinden und leben. Und naja, wieviele Fehler hat man nicht schon selbst gemacht, über die sich diese Menschen auch wieder aufregen könnten.

15.08.2023 12:47 • x 1 #8


U
Ich bin schon mal sehr froh, dass bis jetzt noch nicht das Wort *Schuld* benutzt wurde in diesem Thema.

15.08.2023 12:53 • x 1 #9


Schlaflose
Ich bin völlig unreligiös und unspirituell aufgewachsen und glaube weder an das eine noch an das andere. Die Ursache meiner Depressionen, die ich hatte, kenne ich genau und sie sind völlig weltlicher Natur gewesen (mein Beruf als Lehrerin). Seit ich die Ursache aus der Welt schaffte, sind sie auch weg Eine Bekannte von mir ist sehr spirituell und hatte sogar eine Rückführung in Hypnose, wonach sie schon einmal vor ein paar hundert Jahren in Wales gelebt haben will. Auch sonst hat sie es dauernd mit der Seele, macht alles nach dem Mond, lässt Sachen auspendeln u.ä. Ich lache immer nur darüber, wenn sie mir so etwas erzählt. Mit so etwas kann man mir nicht kommen.

15.08.2023 13:00 • x 1 #10


Tintan
Zitat von UlliOnline:
Ich bin schon mal sehr froh, dass bis jetzt noch nicht das Wort *Schuld* benutzt wurde in diesem Thema.

Dieser Einwurf ist sehr gut. Vielen herzlichen Dank dafür. In der Tat wurde und wird über Schuld manipuliert. Man muss sich als Grundfrage immer stellen, ob es das Gegenüber gut meint oder nicht. Selbst Eltern, die doch ihre Kinder lieben, fahren auf dieser alten Schiene der Manipulation.

15.08.2023 13:08 • #11


S
Zitat von Schlaflose:
kenne ich genau und sie sind völlig weltlicher Natur gewesen (mein Beruf als Lehrerin)


Da hast Du aber einiges mitgemacht Schlaflose! Auspendeln, Kaffeesatz lesen, Rückführungen etc haben auch 2 Menschen mal ausprobiert. Jedem das Seine wa?! Missionieren finde ich wiederum schwierig.. da muss man sich wirklich distanzieren. Aber gut, ich will hier Esoterik und Spiritualität nicht durcheinander bringen.

15.08.2023 13:11 • x 1 #12


S
Ich wollte noch erwähnen, dass ich nicht die Spiritualität an sich meine, Der Titel war nicht passend, ich denke das Telefonat hat was in mir ausgelöst, eine Art : “ Alles ist im Grunde gut... Gerede. Wahrscheinlich muss ich mich innerlich einfach distanzieren. Danke für Euere Antworten!

15.08.2023 13:21 • #13


Schlaflose
Zitat von Sans81:
Da hast Du aber einiges mitgemacht Schlaflose! Auspendeln, Kaffeesatz lesen, Rückführungen etc haben auch 2 Menschen mal ausprobiert. Jedem das Seine wa?! Missionieren finde ich wiederum schwierig.. da muss man sich wirklich distanzieren. Aber gut, ich will hier Esoterik und Spiritualität nicht durcheinander ...

Missionieren direkt tut sie nicht. Sie erzählt einfach nur

15.08.2023 13:23 • #14


Windy
Zitat von Sans81:
Jedem das Seine

Als ich das hier im Forum mal geschrieben habe, wurde ich zum Judenhasser und Faschisten abgestempelt. Weil der Spruch angeblich über dem Eingangsbogen eines Konzentrationslagers gestanden haben soll.

15.08.2023 13:25 • #15


S
Zitat von Schlaflose:
Missionieren direkt tut sie nicht. Sie erzählt einfach nur

Kurze Erzählungen sind ja auch interessant? Wenn es aber nur darum geht… einfach mal Lieblingsessen oder Kuchen anbieten!

15.08.2023 13:31 • #16


U
Zitat von Windy:
Als ich das hier im Forum mal geschrieben habe, wurde ich zum Judenhasser und Faschisten abgestempelt. Weil der Spruch angeblich über dem Eingangsbogen eines Konzentrationslagers gestanden haben soll.

https://www.buchenwald.de/de/geschichte...-das-seine

Das muss man nicht wissen. Aber man kann ja aufklären, wenn jemand diesen Satz verwendet.

15.08.2023 21:49 • #17


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