Pfeil rechts
6

Grübelina
Hallo ihr Lieben,

Ich wende mich mit einem eher sensiblen Thema an euch. falls es dieses Thema schon gibt, gerne drauf hinweisen. Ich komme leider mit der Suche nicht ganz so zurecht

Ich leide unter einer Angststörung und vermutlich Rocd (Angst, den eigenen Partner nicht mehr zu lieben oder sich trennen zu müssen).

Ich liebe meinen Partner sehr, wir sind seit zwei Jahren zusammen, es gibt nur ein Problem: der S..
Schon seit ich sexuell aktiv bin, habe ich damit Probleme. Zwei Beziehungen sind schon daran zerbrochen, weil ich in meinem Kopf sage: In einer guten Beziehung muss es im Bett laufen!
In der Anfangszeit und auch bei Männern, mit denen ich nicht in einer Beziehung war geht es. Sobald ich jedoch in eine engere und festere Bindung gelange schwindet die Lust.
Körperlich ist Lust da, aber mein Kopf hat eine totale Blockade, ich kann der Lust nicht nachgeben und habe einen totalen inneren Widerstand.
Ich leide sehr darunter, da ich nicht verstehe, warum es so ist.
In meiner Therapie war es auch schon Thema und mein Therapeut sagt, dass es mit meiner Bindungsproblematik zu tun hat und meiner sehr verkopften Art.

Ich nehme keine Medikamente.

In guten Phasen kann ich damit umgehen, in schlechten Phasen bin ich aber einfach traurig und deprimiert, weil ich immer Angst habe, dass das ein Zeichen dafür ist dass ich ihn nicht mehr lieben könnte und auch diese Beziehung daran zerbrechen könnte.
Mein Freund kennt meine Problematik und hält voll usb ganz zu mir.

Ich kann S. Einfach nicht wirklich etwas abgewinnen. Wenn wir dann mal welchen haben, ist es wirklich schön und ich bin danach total stolz, aber ich würde nie die Initiative ergreifen und mal beginnen.

So etwas wie Trenn dich oder vielleicht liebst du ihn nicht bitte ich zu unterlassen, weil mich das wirklich triggert und es die Rocd-Gedanken sehr anfeuert.

Kennt das jemand?

Liebe Grüße, bleibt gesund und eine gute Woche

27.04.2020 14:39 • 01.05.2020 #1


14 Antworten ↓


S
Zitat:
In einer guten Beziehung muss es im Bett laufen!


Jedes Paar muss seinen eigenen Weg finden,was die Sexualitaet angeht.
Hier gibt es keine Pauschalaussagen und /oder Massstaebe.
Wichtig ist ,dass du mit deinem Partner eine gute Kommunikation hast und ihr das zulasst,was euch beiden gut tut.

27.04.2020 14:58 • #2


A


Blockade im Bett in der Partnerschaft - zu verkopft

x 3


Grübelina
Zitat von survivor3:
Jedes Paar muss seinen eigenen Weg finden,was die Sexualitaet angeht.Hier gibt es keine Pauschalaussagen und /oder Massstaebe. Wichtig ist ,dass du mit deinem Partner eine gute Kommunikation hast und ihr das zulasst,was euch beiden gut tut.


Danke für deine Antwort!

Ich suche auch gar nicht nach Pauschalen Antworten, sondern eher nach Menschen denen es ähnlich geht. Die ihren Partner lieben, aber trotzdem Probleme haben sich fallen zu lassen, abzuschalten und Lust zu genießen.

Liebe Grüße

27.04.2020 15:03 • #3


Vendetta1981
Zitat von Grübelina:
So etwas wie Trenn dich oder vielleicht liebst du ihn nicht bitte ich zu unterlassen


Leute die sowas von sich geben, denken ansich schon zu kurz.

Es ist doch wie bei allen Sachen, wo man mit einem anderen Menschen eine Beziehung eingeht. Ob das nun eine Liebesbeziehung ist oder Geschäftsbeziehung ist völlig egal. Solange beide Seiten mit den Bedingungen einverstanden sind ist alles in Ordnung. Sex ist einfach etwas individuelles und jeder empfindet das Bedürfnis danach anders. Daher lässt sich da keine pauschale Aussage treffen, ob man es mögen muss, wie oft und wie intensiv es sein muss usw.

Solange du und dein Partner einverstanden sind weniger Sex zu haben, ist das genau so okay als würdet ihr jeden Tag tun. Meine Frau hatte das auch Jahre lang. Irgendwann war diese Phase vorüber. Ich denke dass da der Kopf tatsächlich eine große Rolle spielt. Zuviele Erwartungsgedanken oder ob man einen Soll erfüllen muss, sind einfach Lustkiller.

27.04.2020 15:05 • x 1 #4


S
...wie gesagt,mMn kann man sich nicht mit anderen vergleichen.

Eine/r braucht mehr,andere weniger.
Das muss jedes Paar selbst entscheiden und vor allem darueber reden,damit der /die ,der/die mehr moechte sich nicht per se abgelehnt fuehlt ,sondern versteht,dass nicht jede/r die gleiche Libido hat und trotzdem den Partner/in aufrichtig liebt.

27.04.2020 15:07 • x 1 #5


Schlaflose
Zitat von Grübelina:
Ich kann Sex Einfach nicht wirklich etwas abgewinnen.

Das geht mir auch so, deswegen hatte ich es nie. Aber auch keine Beziehung oder Partnerschaft.

27.04.2020 15:21 • x 1 #6


Grübelina
Ich gebe euch allen recht..
Mein Partner und ich sind ständig im Austausch und reden wirklich über alles.

Es ist aber eben so, dass ich zum Beispiel körperliche Lust empfinde, aber mein Kopf mir einen Strich durch die Richtung macht.
Überspitzt gesagt rede ich mir ein, dass ich keine Lust habe bzw. Keinen Sex Will.
Ich bin was das angeht total introvertiert. Und habe auch so das Gefühl, dass mir da nichts so richtig hilft.
Ich habe schon die Pille abgesetzt, weil diese ja oft zu Libidoverlust führt. Das wurde allgemein auch besser, aber der Kopf lässt es nicht zu es auszuleben.
Und dann kommen eben die Ängste, dass es nicht der richtige ist/ sein könnte. Es kommen dann so Gedanken wie vielleicht gibt es irgendwo jemanden, wo das besser klappt?! und das stimmt mich furchtbar traurig, weil er eigentlich mein absoluter Gegenpol, meine bessere Hälfte ist.

27.04.2020 22:40 • #7


Vendetta1981
Ich denke in deinem Fall wird es erst besser, wenn du den Grund für dein Zweifeln bzgl. richtigem Partner herausgefunden hast. Für diese Gedanken muss es ja einen Grund geben.

28.04.2020 01:33 • x 1 #8


Grübelina
Diese Gedanken fingen an, als es in meiner Beziehung ernster wurde. Begonnen hat alles mit Panikattacken und generalisierter Angst. Dies potenzierte sich dann zu zwanghaften Zweifeln.
Es gibt ein Krankheitsbild namens Rocd, was genau meine Problematik betrifft.
Ich glaube, das Problem mit der Sexualität spielt da mit rein.
Ich glaube auch, dass meine Ersten Erfahrungen mit dem Thema Sex mich sehr geprägt haben. Es waren keine traumatischen Erfahrungen, aber ich glaube sie haben mich falsch gepolt.

Das ich meinen Partner liebe weiß ich und ich Zweifel auch im Grunde nicht an der Beziehung (zumindest wenn ich nicht in einem Tief bin...) aber dieses Gefühl nicht normal zu sein, weil es nicht klappt, schwingt immer mit.

28.04.2020 01:48 • #9


F
Wie klappt denn der Se* mit dir selbst? Kannst du für dich alleine Lust empfinden und dich darin fallen lassen? Indeinem Kopf und dem, was du dir vorstellst?

28.04.2020 04:03 • #10


Aliens.
Ich muss hier mal n Ernstes Wort einwerfen!
In einer guten Beziehung muss es auch im Bett gut laufen - das halte ich für eine schädliche und unwahre Aussage.
Denke bitte nie, dass du nicht normal oder nicht genug bist. Sex ist eine immens intime, persönliche Sache, und Lust oder Uunlust darauf kann durch wahnsinnig viele Dinge und Erfahrungen beeinflusst sein. Jeder Mensch ist anders, und jeder Mensch hat unterschiedliches Verlangen nach Sex. Wir wachsen jedoch auf in einer Welt auf, die voller Sex sells und P*rnos ist, in denen Frauen nichts weiter sind als Objekte zur Befriedigung. Wir sind konditioniert darauf, eine hohe oder zumindest durchschnittliche sexuelle Aktivität als erstrebenswert und den Normalzustand wahrzunehmen, und vor allem als Frau fühlt man sich unter Umständen gezwungen, da mit zu spielen, da man sonst als nicht korrekt oder gar wertlos erachtet wird. (Aber auch als Mann ist ein gewisser Zwang da - wie du hast keine Lust, ich dachte Männer wollen immer? ist ein ebensolches Unding)
Dass diese Lüge einer regulär sexuellen Zugänglichkeit schädlich ist, sehe ich leider viel zu oft, und habe es selbst auch sehr intensiv durchlebt. Diesen Prozess zu ent-lernen ist nicht einfach, aber notwendig, um nicht für nichts und wieder nichts an seinem Selbstwertgefühl zu zehren. Die Wahrheit ist, dass sehr viele Frauen Schmerzen beim Sex haben, dass sehr viele Frauen (natürlich nicht nur, aber auch) Sex haben, weil sie sich im weitesten Sinne dazu gezwungen fühlen, um normal zu sein, dass Frauen häufig darauf sozialisiert und konditioniert sind, dem Mann sexuell zugänglich zu sein. Höre auf dich, auf deine innere Stimme, und mach deinen Wert nicht von deiner sexuellen Gefügigkeit abhängig.
Wenn dein Freund damit zurecht kommt, dass nur nur selten oder auch gar keinen Sex willst, ist das wahnsinnig schön und es freut mich sehr für dich. Sollte er jedoch irgendwann anfangen zu drängen, gilt es klare Worte zu sprechen. Du musst in erster Linie vor allem offen mit dir selbst sein. Die Erfahrungen, von denen du sprichst, haben dich scheinbar geprägt. Vielleicht war es nicht so harmlos, wie du meinst, wobei ich hier auch nichts an die Wand malen möchte. Gegebenenfalls ist es aber wichtig, das aufzuarbeiten. Die Aussage, dass es vor allem zu Hemmungen kommt, wenn du eine ernste Beziehung eingehst, würde auch darauf hinweisen, dass da etwas tief verwurzelt in dir ist, das dir selbst noch nicht ganz bewusst geworden ist.
Vielleicht bist du aber auch einfach ein Mensch, der keinen großen Sex-Drive hat, denn das muss nicht zwangsläufig eine gravierende Ursache haben, noch heißt es, dass du verkehrt gepolt bist. Du bist du, eine Person, ein Mensch, und keine Sexmaschine oder alleinig dafür da, damit eure Beziehung rund läuft.
Wenn mal alles passt und du wirklich Lust auf Sex hast, dann tu es! Aber höre auf dein Bauchgefühl und mache nichts, was du nicht wirklich willst, nur um irgendeine künstliche Erwartung zu erfüllen.

28.04.2020 04:06 • x 2 #11


Grübelina
Zitat von Flocke1979:
Wie klappt denn der Se* mit dir selbst? Kannst du für dich alleine Lust empfinden und dich darin fallen lassen? Indeinem Kopf und dem, was du dir vorstellst?


Ja, das klappt.. ich vermeide es jedoch, weil ich ein schlechtes Gewissen habe irgendwie... und auch das ist eher einfach, einfach eher zur Bedürfnisbefriedigung. Fallen lassen kann ich mich auch da eher weniger.

28.04.2020 11:23 • #12


Grübelina
Danke für deinen Riffel; es ist sehr gut was du schreibst.

Also ich bin mir relativ sicher, dass ich keine unbewussten Mißbrauchs-Erfahrungen o.Ä habe. Ich bin auch in Therapie und dort hatten wir das Thema auch schon. Vermutlich kam es von meiner ersten Beziehung in der ich sexuell aktiv wurde.. da habe ich das erste mal eine richtige Abneigung gegen S*x mit einem Menschen entwickelt und dies zog sich lange Zeit hinaus. Mein Therapeut sagt, dass dies durchaus zu einer falschen Konditionierung geführt haben könnte.
Ich bin allgemein ein sehr verkopfter Mensch, ich denke über alles doppelt und dreifach nach und es geht stellenweise auch schon in eine Art Grübelzwang über. Mein Freund sagt auch immer wie soll man denn dann etwas genießen können, wenn man nicht abschalten kann? - und damit hat er absout recht.
Es ist bei mir eben aktuell so ein Teufelskreis - wir schlafen miteinander, dann bin ich stolz und überglücklich.. dann vergeht die Zeit... eine Woche, zwei Wochen... und dann geht es in meinem Kopf schon wieder los Ohje, wir hattet eine/zwei Wochen keinen S*x mehr...es muss ja mal wieder und so geht es immer weiter. Natürlich macht das enormen Druck, aber es lässt sich kaum abstellen.
Auch wenn ich körperlich Lust empfinde kann ich nicht einfach mal auf meinen Partner zugehen und loslegen, da ist eine Blockade die ich nicht überwinden kann. Wenn er beginnt, kann ich mich etwas besser lockern, aber auch da muss ich die etwas kleinere Blockade erst überwinden.
Das Ding ist, dass auch mein Therapeut sagt, es relativ sicher ist dass diese Problematik immer wieder kommen wird. Eine Trennung wäre keine Lösung für das eigentliche Problem. Es würde früher oder später bei jedem Partner zu diesem Problem kommen - und das glaube ich auch.
Vielleicht müsste ich doch mal in Richtung Sexualtherapie denken...
Ich komme mir schon stellenweise richtig perv. und abartig vor, weil dieses Thema so präsent ist bei mir. Ist ja jetzt auch nicht unbedingt ein Thema, worüber jeder direkt so offen spricht...

Liebe Grüße

28.04.2020 11:33 • #13


FeuerWasser
Zitat von Grübelina:
In meiner Therapie war es auch schon Thema und mein Therapeut sagt, dass es mit meiner Bindungsproblematik zu tun hat und meiner sehr verkopften Art.

Damit hat der Therapeut schon recht. Genau diese beschriebene Problematik kann bei mehreren Störungsbildern auftreten... seien es reaktive Bindungsstörungen, ADHS, Autismusspektrumstörungen, gewisse Angst- oder Zwangsstörungen...

Dagegen ausrichten kann man je nach Erkrankung gar nichts oder nur bedingt oder es lässt sich mit viel Geduld und Therapie ein weitestgehend normales Sexualleben wiederherstellen vorausgesetzt man hatte schon mal so was wie ein normales Sexualleben.

Es ist total verständlich, dass dir das Angst macht, dass du Angst hast, dass dein Partner irgendwann sagen könnte ich will nicht mehr, mir wird das zuviel aber es ist nicht förderlich. Versuche den Gedanken zuzulassen, dass es ihm in erster Linie um dein Wohlbefinden geht und nicht um seine Befriedigung. Vielleicht findet ihr gemeinsam einen Mittelweg Abseits von schwarz oder weiß? Sexualität lässt sich auf vielen Wegen ausleben ohne, dass das zwangsläufig in der Penetr*tion endet.

29.04.2020 13:00 • #14


Susalie
Mir gehts da genau wie dir. Am Anfang geht der Sex auch oft von mir aus. Mit der Zeit, wenn die Liebe wächst und man richtig zusammen gehört, beginnen ungute Gefühle im Vorfeld von Sex. Wenn wir dann welchen hatten, geht es mir genau wie Dir.

Bei mir ist es auch der Kopf. Denn die Libido ansich ist schon da. Eher eine Blockade. Es ist wie ein Zwang, dass ich mich quasi dabei selber beobachte und mir blöd vorkomme. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll.

Ich leide auch an ROCD. Bin mit meinem Partner jetzt 10 Jahre zusammen. Hatte den ersten Schub nach 6 Monaten. Dann war es weg. So im 6. Jahr verlagerte sich die Angststörung auf Krankheiten. Das war eine sehr sehr schlimme Phase. Und nun wieder rocd, anhaltend seit 2 Jahren, immer wieder auch besser. Aktuell aber so schlimm, dass ich wieder hier vorbeischaue...

01.05.2020 15:12 • #15


A


x 4




Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag