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353

K
Ich habe noch was vergessen:

Wenn Dir jemand ständig unterstellt, dass Du für alles allein verantwortlich wärst, dann höre nicht drauf. Es gibt eine Menge Menschen, die alles andere als fair mit einem umgehen. Manche haben eine verzerrte Wahrnehmung und können nichts richtig einsortieren. Andere begleichen alte Rechnungen, indem sie auf jemandem rumhacken, der sich so ähnlich verhält wie jemanden, mit dem sie mal im Konflikt waren. Es gibt Menschen, die können die Zeitebenen in der Wahrnehmung nicht trennen und übertragen alle ihre alten Erfahrungen - völlig ungefiltert (!) - auf aktuelle Situationen und andere neue Menschen in ihrem Leben. Man fragt sich manchmal, wieso einen manche Menschen so hart angehen, obwohl es keinen Grund dafür gibt. Das liegt an diesen Menschen selbst.

Also werte die Antworten hier für Dich gut aus, aber auch mit der nötigen Distanz. Es war keiner von uns dabei, sondern nur Du. Und man wird im Leben oft enttäuscht. Und es ist nicht immer so, dass der andere das aus Bosheit macht. Viele sind fies und rücksichtslos. Das gibt es zuhauf. Aber ich habe z.B. auch immer wieder sehr gute Freunde verloren, weil ich einfach in der Familie so gnadenlos verheizt wurde, dass ich in den Freundschaften rausgefallen bin. Das wollte ich nie. Eine Freundin habe ich Jahre später noch wiederaufzufinden versucht, aber das hat nicht geklappt. Sie hat sicher geheiratet und ihren Mädchennamen nicht mehr getragen. In der früheren Wohnung waren neue Mieter eingezogen. E-Mail-Adressen und Handy-Nummern werden auch öfter mal getauscht, weil das Passwort vergessen wurde und man nicht mehr reinkommt. Bei mir hat zB. bei meinem alten-E-Mail-Account die Service-Hotline auf Englisch umgestellt. Ich kann ganz gut englisch, aber nicht auf dem Niveau, wie ich es da gebraucht hätte. Also meinen Account nicht mehr frei gekriegt..

Darum darf man das, was passiert, auch nicht zu sehr auf sich beziehen. Solange man die wahren Gründe nicht kennt, kann man nur Vermutungen anstellen und die müssen nicht immer richtig sein. Man darf das alles in der Hinsicht nicht überbewerten, dass man jetzt sich selbst negativ sieht oder dass man den Rest seines Lebens in die Bude hockt und vor Menschen Angst kriegt und glaubt, dass man immer nur enttäuscht werden wird. Soviel Macht darf man diesen alten Erfahrungen nicht geben.

12.02.2023 10:52 • x 1 #21


E
Was heißt schon Schuld? Du findest, dich überwiegend richtig verhalten zu haben. Diejenigen, die den Kontakt abbrachen, fanden das nicht. Ich hätte definitiv nicht mitgemacht, wenn jemand gewünscht hätte, dass ich Signal installiere - damit er den Kontakt zu mir halten kann. Oder begonnen kostenpflichtige SMS zu schreiben.

12.02.2023 11:18 • #22


A


Bin ich schuld an Kontaktabbrüchen?

x 3


moo
Zitat von LonesomeMan:
Gut, jetzt kann man sagen: Installiere dir WhatsApp. Ich möchte die Menschen aber persönlich und nicht digital kennenlernen.

Die meisten Menschen wollen einen nur noch kennen, aber nicht lernen... Und die Messenger unterstützen diese Entwicklung.

12.02.2023 12:06 • x 2 #23


K
Zitat von moo:
Die meisten Menschen wollen einen nur noch kennen, aber nicht lernen... Und die Messenger unterstützen diese Entwicklung.

Ich würde das nicht so sehen.

Es ist doch kein Ausschließungsverhältnis. Für mich ist die virtuelle Ebene zum Real Life dazu gekommen. Analog haben wir doch immer noch, aber es kommt immer mehr digital dazu. Für mich ist die digitale Welt ein Segen. Und gerade während der Coronakrise ging es mir prima. Mir kam das total entgegen. Auch das Maskentragen fand ich super. Ich bin recht traurig, dass das aufhört. Es war so praktisch, wenn es einem schlecht geht, keiner hat Deinen Gesichtsausdruck gesehen. Auf einmal hatten alle Menschen Angst und Sorgen und nicht mehr immer nur ich. Endlich haben andere mal das Gefühl erlebt, was ich seit Ewigkeiten aushalten musste. Natürlich ist Corona insgesamt eine schlimme Sache und die Digitalisierung macht uns viele große Probleme. Aber beides hatte und hat auch Vorteile. Wichtig ist, flexibel zu bleiben und immer aus allem das Beste zu machen. Digitalisierung macht so viel möglich, was voher außer Reichweite war. Man kann sich so schnell und einfach kontaktieren, was teilen. Wer nach 2 Jahren Corona wieder irgendwo Anschluss sucht, fällt nicht auf. Es war alles dicht, auch alle anderen saßen zu Hause und waren einsamer als früher.

Ich glaube, man darf alles im Leben nicht so einseitig sehen und nur von der negativen Warte aus.

Was ich auch nicht mache, ist, warten, bis sich andere melden, sondern ich falle mit der Tür ins Haus. Wenn der andere dann rumzögert und nicht möchte, akzeptiere ich den Korb und schaue mich andersweitig um. Und wenn ich nicht jemanden als Freundschaft haben will, dann ziehe ich mich auch zurück. Und das ist alles ok so.

12.02.2023 12:20 • x 4 #24


moo
Guten Morgen @Kosmos,

danke für Deine Einwürfe denen ich auch im Groben (!) zustimme. Natürlich hat die digitale Entwicklung mehrere Aspekte und nicht alles ist schlecht. Deshalb liefere ich bei meinen Formulierungen bewusst Begriffe wie oft, die meisten usw. mit.

Zitat:
Ich hätte definitiv nicht mitgemacht, wenn jemand gewünscht hätte, dass ich Signal installiere - damit er den Kontakt zu mir halten kann. Oder begonnen kostenpflichtige SMS zu schreiben.

Das ist ein m. E. typisches Beispiel dafür, wie digitale Infrastrukturen unsere Kommunikationspartnerwahl beeinflussen. Ein Freund ist es hier offenbar nicht (mehr?) wert, dass wir uns die Mühe machen, eine alternative Messenger-App kostenlos zu installieren oder dass wir ein paar Cent oder gar Euro (!) im Monat für die Kommunikation mit ihm ausgeben. Von der wahnwitzigen Vorstellung eines echten Telefongesprächs mal ganz abgesehen...das wäre logistisch ja ein unkalkulierbarer Aufwand.

Nicht umsonst hat Mark Z. seinerzeit 34 Milliarden Dollar (?) für eine damalige 100-Mann-Firma investiert.

Zitat von Kosmos:
Es ist doch kein Ausschließungsverhältnis. Für mich ist die virtuelle Ebene zum Real Life dazu gekommen.

Ja, für mich zum Teil auch, aber nur per Mail und SMS. Und wir beide sowie der TE nutzen selbstredend auch ein Forum wie dieses hier. Alles prima. Davon abgesehen verlor ich allerdings auch Kontakte (sagt man eigentlich noch Freunde? Oder sind nun alle Kontakte zu Freunden hochdegradiert?) durch die Digitalisierung. (Und die C19-Schutzmaßnahmen multiplizier(t)den diese Entwicklung noch enorm. Es mag für Menschen, die eh nicht gern echt unter Ihresgleichen gehen, natürlich vorteilhaft gewirkt haben, das gebe ich zu.)

Es ist a bisserl wie beim Online-Dating: die Auswahl der möglichen Kontakte scheint riesig und vor allem hat man stets neue Angebote...das ist analog im Real Life (was ist schon real?) nicht so leicht. Ergo verlieren diejenigen, die nicht die neuesten, am weitesten verbreiteten Kanäle nutzen schlicht an Bedeutung. Man hat sie sprichwörtlich nicht mehr auf dem (Bild-)Schirm.

Und wie alle Entwicklungen im Außen, die wir interaktiv nutzen (oder eben nicht), bestimmen diese dann auch unser Erleben und unsere Selbst- und Gegenüberwahrnehmung mit. Im Falle des TE z. B. kann ich mir gut vorstellen, dass die WA-Gruppe sich des Öfteren über ihn unterhalten hat, ohne ihm das mitzuteilen und zwar mit dem guten Gefühl, dass es ihm Recht geschehe, weil er ja nicht XY nutzt. Die kollektive Schlussfolgerung, dass er seit seiner Erkrankung eh ein seltsamer Kauz geworden ist, liegt da in Sichtweite... Aber tja, wenn er nicht unserer Gruppe beitreten will, will er wohl nix mehr mit uns zu tun haben...geschieht ihm Recht, ist seine Entscheidung.

Ganz genau so laufen solche Entwicklungen ab und ich bin mir sicher, ich schildere hier keinen Ausnahmefall.

Zitat von Kosmos:
Und gerade während der Coronakrise ging es mir prima. Mir kam das total entgegen. Auch das Maskentragen fand ich super. Ich bin recht traurig, dass das aufhört. Es war so praktisch, wenn es einem schlecht geht, keiner hat Deinen Gesichtsausdruck gesehen.

Freut mich für Dich und kann ich auch nachvollziehen. Das Maskentragen bleibt Dir ja eh unbenommen (gibt ja noch genug...). Meinen Gesichtsausdruck darf allerdings jeder sehen und mich ggfs. auch darauf ansprechen. Meine heutige Mimik passt zu meinem Zustand... Die tägliche Maskerade habe ich jahrzehntelang aufrecht erhalten und bin daran fast zugrunde gegangen - auch ohne C19 .

Zitat von Kosmos:
Wichtig ist, flexibel zu bleiben und immer aus allem das Beste zu machen. Digitalisierung macht so viel möglich, was voher außer Reichweite war. Man kann sich so schnell und einfach kontaktieren, was teilen. Wer nach 2 Jahren Corona wieder irgendwo Anschluss sucht, fällt nicht auf. Es war alles dicht, auch alle anderen saßen zu Hause und waren einsamer als früher.

Ja, schnell und einfach fördert aber langfristig naturgemäß ein sich selbst installierendes und updatendes Auswahlverfahren: die Schnellen und Einfachen oben, die Langsamen und Schwierigen unten. Und - die Weder-noch: nirgends. Sie sind weg aus dem digital durchdrungenen Erleben.

Diese Entwicklung wollte ich - in zugegeben flapsiger Kurzform - zum Ausdruck bringen.

13.02.2023 07:59 • x 4 #25


L
Bitte entschuldigt, dass ich noch nicht geantwortet habe.

Mich hat diese ganze Thematik mit den Kontaktabbrüchen und dem Schreiben darüber hier im Forum emotional sehr aufgewühlt. Ich werde auf eure lieben Beiträge eingehen, wenn ich mich dazu in der Lage fühle.

Danke jedenfalls euch allen.

17.02.2023 00:55 • x 3 #26


L
Hallo zusammen,

die frühere Freundin Nr. 4 mit dem Schwangerschaftsabbruch hat sich vor 3 1/2 Wochen bei mir gemeldet. Sie hat jetzt seit Dezember einen neuen Partner und der hat sie ermutigt, sich nochmal bei mir zu melden.

Er halte - auch wenn er mich nicht kenne - viel von mir, weil ich die Freundin früher beim Schwangerschaftsabbruch seelisch so stark unterstützt habe und er wolle mich gerne mal kennenlernen.

Vor 2 1/2 Wochen haben wir dann länger telefoniert. Länger heißt hier drei Stunden. Es war eigentlich so wie früher - sehr vertraut und sehr harmonisch. Uns beiden hat das, was letztes Jahr passiert ist, sehr leid getan.

Wir haben uns direkt für den 1. April verabredet. Da ist sie bei mir für irgendeine Fortbildung in der Stadt und wir wollen etwas essen gehen.

Soweit so gut.

Leider hat mich dieses Gespräch wieder sehr getriggert. Sie sprach von ihren Geschwistern, ihrer Nichte, der schönen Hochzeit ihres Bruders in Italien und von der schönen gemeinsamen Zeit mit dem neuen Freund.

In mir kamen wieder diese starken Einsamkeitsgefühle hoch und das Gefühl, letztes Jahr von allen alleingelassen worden zu sein - als ich von ihren ganzen Aktivitäten im letzten Jahr gehört habe. Sie hatte in drei Wochen mehr soziale Aktivitäten als ich im letzten Jahr. Ich hatte danach tagelang wieder regelmäßige Weinkrämpfe.

Ich habe jetzt starke Angst davor, dass mir das Treffen nicht gut tut - auch weil ich einen Tag später in den Urlaub fahre. Oder dass wir uns freundschaftlich wieder näher kommen und es dann wieder zu einem Bruch kommt. Ich glaube das könnte ich jetzt noch weniger gut verkraften als letztes Jahr.

Zumal es eben wieder zu einem Vorfall kam. Wir haben recht nett geschrieben heute Nachmittag. Dann war ich beim Sport und es kam eine Nachricht, die mich sehr getriggert hat. So in etwa wie Wenn mal die Therapie bei dir beginnt wird wieder alles gut. Ich habe dann wieder riesiges Herzrasen und so weiter bekommen.

Diese Worte höre ich seit zwei Jahren und ich habe ihr dann geschrieben, dass das nur wieder blödes Therapeutengeschwätz ist. Warum hilft mir keiner und warum lässt man meine Depressionen immer stärker werden? Ich habe ihr geschrieben, dass ich mir von solchen wieder verarscht vorkomme und sie nicht mehr sehen möchte.

Als ich dann eine Viertelstunde später wieder runterkam, begannen wieder meine Weinkrämpfe und ich habe ihr geschrieben, dass mir das sehr leid tut und ihr sachlich geschrieben, was das in mir auslöst und dass ich sie trotzdem gerne treffen möchte.

Sie hat sehr lieb reagiert und mir ein Telefonat am Wochenende angeboten und auch nochmal geschrieben, dass sie an dem Treffen trotzdem festhalten wird trotz meiner SMS.

Ich weiß einfach nicht mehr, was mit mir los ist und bin gerade wieder sehr erschöpft. Es ist nur schrecklich. Alles Soziale triggert mich und ich kann abends nicht mal mehr in eine Bar, weil mich der Anblick der Leute, die da zusammen Spaß haben, so triggert und mich zum Weinen bringt.

Es ist einfach nur schrecklich.

16.03.2023 00:16 • x 2 #27


Häkelini
Hallo @LonesomeMan

Ich habe letztes Jahr auch zwei Kontaktabbrüche erlebt, bei beiden habe ich mir tatsächlich nichts vorzuwerfen, denn ich hatte einfach nur meine Grenzen, Sorgen und Ängste kommuniziert und das so sachlich wie es geht und in Absprache mit Therapeuten. Tja, beide haben sich dann dafür entschieden einfach gar nicht mehr mit mir zu reden. Dabei hatte ich extrem viel in beide Freundschaften investiert und meine Kommunikation sehr bedacht gewählt. Allen denen ich das erzähle sagen, das hatte ich nicht verdient gehabt. Tja, mag sein aber trotzdem haben sich zwei für mich sehr wichtige Menschen innerhalb weniger Monate von mir abgewandt und das in einer Zeit in der ich echt am Boden war. Und das tut einfach nur weh. Punkt. In meiner Therapie geht es nicht darum diesen Schmerz zu negieren, sondern mit ihm zu leben bzw. zu schauen, ob und wie er sich wandeln lässt.
Naja und mit einer Therapie wird leider in den seltensten Fällen wohl alles gut. Wenn man den richtigen Therapeuten hat, lässt sich aber vieles verbessern. Lese ich aus der SMS deiner Freundin richtig, dass bei dir bald eine Therapie startet?

Dass sich deine eine Freundin doch wieder gemeldet hat finde ich wirklich stark von ihr und dass sie jetzt auch keinen Rückzieher macht, zeigt mir, dass ihr viel an dir gelegen ist. Und darauf würde ich mich gerade konzentrieren.

Magst du noch mal genauer erklären wie dein letzter Absatz mit der Bar gemeint ist? Das habe ich noch nicht ganz verstanden.

16.03.2023 00:41 • x 1 #28


L
Zitat von Häkelini:
Hallo @LonesomeMan Ich habe letztes Jahr auch zwei Kontaktabbrüche erlebt, bei beiden habe ich mir tatsächlich nichts vorzuwerfen, denn ich hatte ...

Danke dir ️

Das was du erlebt hast mit den beiden Freunden tut mir sehr leid.

Wegen der Bar:

Ich werde mittlerweile von sehr vielen Dingen getriggert. Wenn ich sonntags in einem Café frühstücken gehe und die ganzen Familien, Paare und Freundesgruppen sehe kommt in mir die Einsamkeit hoch. In mir zieht sich dann alles zusammen und ich bekomme Weinkrämpfe. Genauso auch abends in Bars. Ich war seit fünf Monaten trotz Dauerkarte nicht mehr beim Handball, weil ich den Lärm der Menschen nicht mehr ertrage und es mir zu laut ist.

Es wird jeden Tag schlimmer. Ich frage mich, wie ich es auf der Arbeit immer noch schaffe.

Wegen der Therapie:

Das ist für mich ein riesiger Trigger.

Ich suche seit bald zwei Jahren einen Platz. Bei einer Therapeutin war ich neun Monate auf der Liste. Dann waren probatorische Gespräche. Dann wurde sie letztes Jahr schwanger und konnte nur noch Video anbieten. Leider hat meine private Krankenversicherung das abgelehnt. Die zahlen nur Präsenz.

Jetzt stehe ich seit zehn oder inzwischen elf Monaten bei einer anderen Therapeutin auf der Warteliste und warte auf den ersten probatorischen Termin.

Nächste Woche habe ich nochmal einen Termin bei der (ehemals) schwangeren Therapeutin. Sie kommt in Kürze aus der Elternzeit zurück und hatte sich letzte Woche bei mir gemeldet. Dann muss ich die Therapie noch bei meiner Beihilfestelle beantragen. Leider habe ich bei der Therapeutin nur noch eine probatorische Sitzung. Die vier aus dem vorherigen Jahr werden angerechnet.

Anders als meine private KV zahlt die Beihilfe nicht rückwirkend. Ich muss daher die Bewilligung abwarten. Und das kann Monate dauern...

Mich triggern so Aussagen wie Bald wird alles gut und Wenn die Therapie beginnt geht es dir bald besser sehr. Ich bin krank und werde nicht behandelt. Als sich eine Arbeitskollegin vor Corona beim Skifahren in Bayern verletzte kam sofort der Hubschrauber und man hat sie auch nicht zwei Jahre auf eine Behandlung warten lassen.

Das waren bei ihr Kosten in nicht geringer fünfstelliger Höhe und ich muss mir das für ca. 4000 Euro alles genehmigen lassen und werde seit zwei Jahren von allen hängen gelassen. Dass es mir jeden Tag schlechter geht ist egal...

16.03.2023 00:57 • x 1 #29


Häkelini
Zitat von LonesomeMan:
Ich werde mittlerweile von sehr vielen Dingen getriggert. Wenn ich sonntags in einem Café frühstücken gehe und die ganzen Familien, Paare und Freundesgruppen sehe kommt in mir die Einsamkeit hoch. In mir zieht sich dann alles zusammen und ich bekomme Weinkrämpfe. Genauso auch abends in Bars. Ich war seit fünf Monaten trotz Dauerkarte nicht mehr beim Handball, weil ich den Lärm der Menschen nicht mehr ertrage und es mir zu laut ist.


Das stelle ich mir aber auch nicht schön vor, wenn man sich einsam fühlt und da dann immer unterwegs das Augenmerk natürlich genau auf solche Menschen, die zusammen spaß haben hat. Bei mir ist das z.B. So wenn ich befreundete Frauen zusammen sehe, da mir eine Freundin die in meiner Nähe wohnt und mit der ich regelmäßig was machen kann, fehlt. Das war zuletzt zu meiner Studienzeit so und die ist auch schon über 10 Jahre her.

Das mit dem Handball ist sehr schade, ich wünsche dir, dass du dir mit der Therapie dort wieder mehr Handlungsspielraum zurückholen kannst.

Ich suche seit bald zwei Jahren einen Platz

Das ist eine sehr lange Zeit und das tut mir leid zu lesen dass es da irgendwie nie so richtig klappt und viele ungünstige Umstände zusammen kommen. Aber ein Lichtblick ist ja schon mal die Therapeutin die aus der Elternzeit kommt. Hattest du bei der denn ein gutes Gefühl?
Ich bin letztes Jahr zum Glück sehr rasch an einen Therapieplatz gekommen, weil mich meine Psychiaterin an ein Zentrum verwiesen hat, in dem die Therapeuten sich im letzten Jahr ihrer Ausbildung befinden. Die sind fertig studiert und haben die anschliessemde Ausbildung also fast durchlaufen. Mir war das egal, für mich zählt die Sympathie und da habe ich sogar den Vorteil, dass meine Therapeutin eine Supervisorin an ihrer Seite hat. Man merkt richtig wie motiviert da noch alle sind und da es an eine Forschungseinrichtung angebunden ist, fülleich regelmäßig Fragebögen aus und die Auswertung zeigt dann, wie erfolgreich meine Therapie tatsächlich ist. Vielleicht gibt es sowas bei dir in der Nähe ja auch. Aber ich drück dir erstmal die Daumen dass es jetzt mit der Therapeutin klappt.

Zitat von LonesomeMan:
Anders als meine private KV zahlt die Beihilfe nicht rückwirkend. Ich muss daher die Bewilligung abwarten. Und das kann Monate dauern...

Oh ja, das Gedrisse kenne ich von meinem Mann von früher auch noch. Man denkt ja bei Privater KV automatisch dass alles toll ist, aber es gibt auch eine Reihe von Nachteilen, vor allem auch bei der Beihlilfe.

Was machst du denn beruflich wenn Ich fragen darf?

16.03.2023 10:18 • x 1 #30


L
Zitat von Häkelini:
Das stelle ich mir aber auch nicht schön vor, wenn man sich einsam fühlt und da dann immer unterwegs das Augenmerk natürlich genau auf solche Menschen, die zusammen spaß haben hat. Bei mir ist das z.B. So wenn ich befreundete Frauen zusammen sehe, da mir eine Freundin die in meiner Nähe wohnt und mit der ich ...

Ich wünschte mir, dass ich das Augenmerk davon weglenken könnte, aber leider geht das nicht so leicht... Selbst wenn ich versuche an etwas anderes zu denken geht das maximal fünf Minuten gut. Was hast du denn für Symptome, wenn du befreundete Frauen zusammen siehst? Jetzt muss ich vorsichtig sein wie ich das formuliere, weil die Themenabende ja vertraulich sind. Ich hatte aber den Eindruck, dass es uns in neuen Gruppen, dem Einsamfühlen obwohl man da nicht alleine ist usw. sehr ähnlich geht. Ich hoffe das darf ich noch so schreiben...

Ja, bei der Therapeutin aus der Elternzeit hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich hatte mich parallel zu ihr in mehreren Praxen vorgestellt und sie war meine Favoritin. Als sie mir dann den ersten probatorischen Termin anbot und das gut lief und wir die Anträge gestellt haben, habe ich dann natürlich in den anderen Praxen abgesagt. Da wusste das ja noch niemand mit ihrer Schwangerschaft...

Das mit den Therapeuten in Ausbildung ist eine gute Idee. Die Freundin zu Nr. 4, mit der ich mich in Kürze treffe, ist auch so eine Therapeutin in Ausbildung. Sie macht das aber nicht in so einem Zentrum, sondern hat sich einen Raum selbst angemietet. Leider wohnt sie halt etwas entfernt und kann mir daher auch keine Kollegen bei mir vor Ort empfehlen... Leider.

Auf jeden Fall ganz lieben Dank für deine Worte

Ist dein Mann auch verbeamtet? Zu meiner Tätigkeit schreibe ich dir aber lieber eine PN. Ich möchte ungerne, dass man mich identifizieren kann. Wahrscheinlich habe ich sogar schon zu viel geschrieben.

17.03.2023 00:03 • x 2 #31


L
Morgen bzw. heute um 14 Uhr wollten die Freundin und ich nochmal wieder telefonieren.

Wenn ich daran denke wird mir wieder sehr schlecht. Die ganzen Vorfälle der letzten zwei bis drei Jahre kommen wieder in mir hoch.

Ich werde ihr jetzt genau das schreiben. Dass ich sie nicht mehr sehen will und sie blockieren. Sie tut mir nicht gut. Sonst würde mich das ja alles nicht so belasten.

19.03.2023 01:02 • #32


L
Zitat von LonesomeMan:
Morgen bzw. heute um 14 Uhr wollten die Freundin und ich nochmal wieder telefonieren. Wenn ich daran denke wird mir wieder sehr schlecht. Die ganzen Vorfälle der letzten zwei bis drei Jahre kommen wieder in mir hoch. Ich werde ihr jetzt genau das schreiben. Dass ich sie nicht mehr sehen will und sie blockieren. Sie ...


So, ich habe ihr das jetzt geschrieben. Das tut mir gut, weil ich jetzt mit ihr abschließen kann. Ich hoffe, meine letzten Worte waren nicht zu hart. Als es mir mit meiner Tumorerkrankung schlimm ging sagte sie mir, ich solle nicht so jammern und froh sein, keinen Schwangerschaftsabbruch erlitten zu haben. Ich schrieb ihr jetzt:

Ich wünsche dir einen heftigen Eierstockkrebs, damit du selbst abschätzen kannst, ob der Schwangerschaftsabbruch wirklich so schlimm war.

19.03.2023 01:18 • #33


L
Irgendwie fühle ich mich nach dieser Nachricht gerade ziemlich schlecht. Das hat mir im ersten Moment richtig gut getan, ihr einen Stoß zu versetzen, weil die ganze Wut in mir wieder hochgekommen ist.

Jetzt liege ich hier wieder mit Weinkrämpfen im Bett.

Vielleicht ist es wirklich besser, dass ich hier jetzt Nägel mit Köpfen gemacht habe. Die ganzen Ereignisse haben mir ja keine Ruhe gelassen.

19.03.2023 01:39 • x 1 #34


DieBöse
Das frage ich mich eben so nach dem mir heute die Freundychaft gekündigt wurde.

19.03.2023 06:08 • #35


E
Zitat von LonesomeMan:
So, ich habe ihr das jetzt geschrieben. Das tut mir gut, weil ich jetzt mit ihr abschließen kann. Ich hoffe, meine letzten Worte waren nicht zu ...

Ohne Worte

Wie kann man so etwas böses schreiben? Eierstockkrebs....

Du scheinst viel Hass in dir zu haben.

19.03.2023 09:31 • #36


E
@LonesomeMan Du schriebst, dass wir offenbar in verschiedenen Welten leben. Davon bin ich jetzt überzeugt.

19.03.2023 09:33 • x 1 #37

Sponsor-Mitgliedschaft

L
Zitat von Grace_99:
Ohne Worte Wie kann man so etwas böses schreiben? Eierstockkrebs.... Du scheinst viel Hass in dir zu haben.

Sie hat meinen Hodenkrebs ja auch kleingeredet Jammer nicht darüber, sei froh dass du keinen Schwangerschaftsabbruch hattest.

Ich wünsche ihr einfach nur die selbe Erfahrung, damit sie merkt, wie schlimm das war.

Seit diesen Vorfällen ist nur noch Hass in meiner Seele. Ich möchte dass die Menschen, die ihn mir zugefügt haben, genauso leiden, wie ich darunter leide.

Ich bin darüber auch sehr traurig. Aber was will ich machen. Es hilft mir ja niemand. Zwei Jahre erfolglose Suche nach einem Therapieplatz.

19.03.2023 13:00 • #38


E
Na ja. Wenn du so mit sogenannten Freunden umgehst, brauchst du dich über Kontaktabbrüche nicht zu wundern. Da dürfte das Blockieren überflüssig sein.

19.03.2023 13:11 • x 1 #39


L
Zitat von Natascha40:
Na ja. Wenn du so mit sogenannten Freunden umgehst, brauchst du dich über Kontaktabbrüche nicht zu wundern. Da dürfte das Blockieren überflüssig ...

Wie ist sie denn mit mir umgegangen?

Ich verhalte mich anderen Menschen gegenüber so, wie sie sich mir gegenüber verhalten. Wenn sie damit nicht umgehen kann.

19.03.2023 13:13 • x 1 #40


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