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Hallo zusammen und frohe Ostern.
Ich bin gerade auf dem Weg in meine alte Heimat in der noch meine Tante und andere Verwandte leben.
Meine Eltern fahren hier auch regelmäßig hin und meine Kinder lieben es hier.
Nun habe ich seit einiger Zeit kein gutes Bauchgefühl mehr dort hin zu fahren. Ich kann nicht sagen wieso oder weshalb. Es fühlt sich einfach nicht gut an und alles in mir schreit, dass ich da nicht mehr hin möchte.
Für meine Kids gehe ich diesen Kompromiss aber ein.
Meine Therapeutin meinte, meine Angst ist nur so stark geworden um mich zu schützen und mich dazu zu bringen mehr auf meinen Bauch zu hören.
Ja ist doch blöd wenn ich den aber ignorieren muss, meinen Kinder zuliebe.
Habt ihr da Tipps oder Erfahrungen?

31.03.2024 09:09 • 31.03.2024 #1


8 Antworten ↓


@mariamanchester
Dann erstmal an sich selbst arbeiten und wirklich mal genau hinsehen, was das Problem ist, warum es dir dort nicht mehr gut geht.
Es gibt immer einen Grund, auch wenn er oftmals sehr unangenehm ist, aber das Unterbewusstsein möchte, dass du hin siehst.
Und dann eben schauen, was ist der Grund? Das kann schon mal Wochen bis Monate dauern, bis sich da was zeigt.
Dann schauen, ist es ein „echtes Problem“ oder ist es ein „inneres Kind Problem“ und dementsprechend daran arbeiten.
Vielleicht ist es auch nur ein „kein Bock Problem“, wie wenn man im regen joggen gehen soll; da sagt der innere Schweinehund auch ganz laut, dass das nicht gut ist und findet zig Gründe dafür, lieber unter der kuscheligen Decke zu bleiben.
Das ist echt nicht einfach da wirklich mal genauer hin zu sehen und dann zu schauen „ist es ein echtes Problem oder einfach ein „kein Bock/will nicht“?
Und dann eben dementsprechend handeln.
Wenn’s ein echtes Problem ist: schauen ob mans bearbeiten kann und will.
Wenn’s kein echtes Problem ist: vielleicht den Kindern zuliebe ab und zu Augen zu und durch, man kann ja schauen, dass man sich dann dort nicht Wochen aufhält oder jeden Monat.

A


Bauchgefühl wegen Kindern ignorieren

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Zitat von WayOut:
@mariamanchester Dann erstmal an sich selbst arbeiten und wirklich mal genau hinsehen, was das Problem ist, warum es dir dort nicht mehr gut geht. Es ...

Danke dir für deine ausführliche Antwort.
Ich gehe tatsächlich davon aus, dass ich den Kontakt mit negativen Gefühlen vermeiden möchte. Meine Oma ist dort begraben (ich habe sie sehr geliebt), mein Opa lebt dort und ist schwer krank. On top kommt halt noch meine allgemeine Angst, weiter weg von zu Hause zu sein.

@mariamanchester na schau mal, da hat dein Bauchgefühl dir doch schon Gründe gegeben.
Warum sagst du, dass du nicht weißt, warum du nicht hin willst?
Weil dir die Gründe nicht kräftig genug erscheinen?
Leg das wirklich ganz schnell ab.
Dir als erwachsener erscheinen die Gründe vielleicht klein und unlogisch. Übertrieben.
Aber dem inneren Kind gehts halt nicht gut dabei und genau das macht sich dann bemerkbar.
Die Angst von Kindern ist für Kinder immer sehr real, wir erwachsenen neigen aber dazu, diese klein zu reden, weil sie für uns unlogisch sind.
Schau mal was passiert, wenn du in der Richtung nicht so strikt mit dir bist „reiß dich mal zusammen“, sondern liebevoll bist „ja ich weis, das ist nicht schön, die Oma liegt da und du vermisst sie sehr. Aber das Leben ist leider nicht unendlich und der Oma geht’s jetzt viel besser als vorher hier…usw“. Lass dich mal auf die Kindebene herunter und schau was passiert

@mariamanchester Achja und zum Thema „bauchgefühl ignorieren“
Ich kenne den Zwiespalt.
Was aber wichtig ist: das Gefühl wahr nehmen und eben schauen, woher es kommt und das dementsprechend bearbeiten. Dann ignoriert man das baichgefühl nicht, sondern arbeitet mit ihm, aber lässt nicht sein Leben dadurch bestimmen.
Gefühle wollen gefühlt werden, ja. Aber sie sind nicht dazu da, dein Leben in Schranken zu weisen

@mariamanchester Hast Du denn ähnliche Gedanken, wenn Du woanders hinfährst?

@WayOut
Da hast du echt den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ja mir erscheinen diese Gründe zu banal. Ich habe immer die Stimme meiner Mutter im Kopf mit Reiß dich Mal zusammen.
An der Sache mit den Gefühlen auch wirklich fühlen arbeite ich noch. Gar nicht so einfach, zumal sich so ein Automatismus gebildet hat der sie immer runter drückt
Ich danke dir jedenfalls für den Input, damit hast du mir definitiv neue Blickpunkte beschert.

@f-c-t-a tatsächlich nicht. Da ist nur die Angst an Board. Aber die ist schon so lange meine Begleitung, daran hab ich mich eigentlich gewöhnt.

@mariamanchester ich kenne genau das von mir selbst, ich bin mit genau diesen Sprüchen groß geworden…
- reiß dich mal zusammen
- wenn du jetzt heulst, geb ich dir nen Grund zu heulen (hab dann eine gepfeffert bekommen)
- nur Fledermäuse lassen sich hängen
- anderen geht’s viel schlechter und die jammern nicht so rum…

Und nur so Dinge.
Ich will meinen Eltern nichts schlechtes nachsagen, ich habe Kontakt zu beiden. Sie sind selbst so groß geworden und meinten es nur gut…Aber jetzt liegt es halt an mir, das alles auf zu arbeiten und zu lernen, dass negative Gefühle nichts schlechtes sind und genauso da sein dürfen wie gute auch. und das ist echt nicht einfach.
Ich sitze oft genug völlig genervt selbst da und frag mich „was stimmt denn jetzt schon wieder nicht?“
Weil manchmal kommen komische Gefühle aus dem nichts…und ich hab leider viele davon, wahrscheinlich auch bedingt durch Autismus und ADHS (spätdiagnostiziert, als Kind nicht bekannt)…
Und da hat man dann so unendlich viele Ansätze: ist es gerade irgendwas, was aufgearbeitet werden will? Ist es nen unangenehmes Gefühl was durch den Autismus hervorgerufen wird (zu laut, zu wuselig oÄ)?
Aber man lernt das ganz langsam ️




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