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lilalilly
Hallo,
Ich traue mich langsam hier zu schreiben.

Vorab möchte ich sagen das ich mein Ausbildungsberuf, besser gesagt Bereich und auch meinen Platz liebe.

Seit August 2017 bin ich in meinem Betrieb im 1. Lehrjahr zur Kauffrau im Einzelhandel und arbeite in einem Sanitätshaus. Ich habe Medizin und den Kontakt zu Menschen trotz introvertiert- und Schüchternheit immer gemocht. Auch komme ich wirklich gut mit den Kunden und den Beratungsgesprächen zurecht, kenne mich ganz gut mit der Ware aus ( und wenn nicht erkunde ich sie zusammen mit dem Kunden) und wurde von Kunden auch begeistert gelobt , die mich Irrtümlicher weise auch schon ins dritte Lehrjahr zuordneten.
Doch es ist nicht alles nur die Arbeit mit dem Kunden. Da kommt unsere Kasse dazu ( mit der man leider Krieg führt ), der Bürokram , das Telefon ( welches auch mein Persönlicher Feind ist) und dann auch noch viel zu viel Kunden , denn wir sind momentane Einzelkämpfer in unserem Betrieb. Ich arbeite mit drei Weiteren Personen zusammen. Eine Vollzeit, eine Teilzeit und eine 400Euro Kraft, die einen ganzen Tag da ist. Fehlt einer sind wir echt am A****.

Die Ausbildung kommt auch seit November viel zu kurz, es ist als wäre ich als Vollearbeitskraft da, bekomme nichts genaues mehr gelehrt und wenn, läuft dies ziemlich zwischen Tür und Angel ab.
Auch leiden wir alle unter dieser Unterbesetzung und langsam kann ich nicht mehr. Ich kriege angst wenn ich daran denke Morgen zur Arbeit zu müssen und dann ist da nicht nur die Arbeit sondern auch die Berufsschule, wo ich sonst gut mitkam und lernen konnte, bleibt dies aus und ich bin auch verzweifelt dabei in der Mittagspause den Stoff den ich unter erbrechen nicht mehr verstehe zu lernen. Aber es gelingt nicht.

Trotz keinerlei Überstunden, nutze ich meine Freizeit zum schlafen und entspannen, was auch immer schlechter wird. ich komme nicht mal wirklich zum erholsamen Schlaf obwohl ich gut schlafen kann. Ich kann langsam nicht mehr und ich kriege immer mehr Angst. Ich heule auch schon wenn ich an die nächsten Tage denke, weil eine Kollegin in Urlaub ist.

Es ist aber auch nicht so das unser Chef und der Rest der Oberen Abteilung nicht davon weiß, aber etwas dagegen tun können sie auch nicht wirklich weil wir immer noch auf der Suche sind.
Ich weiß aber auch nicht mehr was ich tun soll. Ich kann nicht mehr und es macht mich Kaputt. ich habe ende des Monats Urlaub aber ich will nicht schon wieder krank werden, denn dann kriege ich einen völligen Zusammenbruch, weil ich mich gern erholen möchte , mich auch mal wieder mit meinen Freunden treffen will und auch wieder Zeichnen möchte. Es ist auch einfach schmerzhaft durch Erschöpfung nicht mehr seinen Hobbys nachgehen zu können.

Kann mich jemand beraten was ich tun kann oder sollte ? Oder Überreagiere ich nur? Bin ich vielleicht auch gar nicht Stressfähig genug ?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

12.03.2018 02:29 • 21.03.2018 #1


5 Antworten ↓


la2la2
Hey,

Zitat von lilalilly:
Die Ausbildung kommt auch seit November viel zu kurz, es ist als wäre ich als Vollearbeitskraft da, bekomme nichts genaues mehr gelehrt und wenn, läuft dies ziemlich zwischen Tür und Angel ab.

Hast du das mal vorsichtig beim zuständigen Ausbilder im Betrieb angesprochen, dass du diesen Eindruck hast?

Zitat von lilalilly:
Auch leiden wir alle unter dieser Unterbesetzung und langsam kann ich nicht mehr. Ich kriege angst wenn ich daran denke Morgen zur Arbeit zu müssen

Der Kundenandrang ist also so groß, dass fast durchgehend Kunden da sind und manchmal sogar welche warten oder ist das eher gefühlt eine Überlastung?

Zitat von lilalilly:
und dann ist da nicht nur die Arbeit sondern auch die Berufsschule, wo ich sonst gut mitkam und lernen konnte, bleibt dies aus und ich bin auch verzweifelt dabei in der Mittagspause den Stoff den ich unter erbrechen nicht mehr verstehe zu lernen. Aber es gelingt nicht.

Haben die Kognitiven Fähigkeiten (Gedächtnis, Aufmerksamkeit, etc.) nachgelassen oder ist der Stoff zu anspruchsvoll?
Ist auch unwahrscheinlich, dass du in der Mittagspause effektiv lernen kannst. Du schreibst doch, dass du keine Überstunden machst. Da müsste also genug Zeit bleiben zum lernen.

Zitat von lilalilly:
Trotz keinerlei Überstunden, nutze ich meine Freizeit zum schlafen und entspannen, was auch immer schlechter wird.

40h Arbeit pro Woche - Berufsschule eher weniger.
63h Schlafen - bei 9h täglich.
21h für Duschen, Ernährung, Einkaufen, Fahrten, etc.
---------------------
Bei 168h pro Woche bleiben damit 44h übrig. Das sollte mehr als genug sein zum Malen, Freunde treffen, etc. pp.

Zitat von lilalilly:
Trotz keinerlei Überstunden, nutze ich meine Freizeit zum schlafen und entspannen, was auch immer schlechter wird.

Dann muss man mal nach der Ursache fürs Schlafproblem suchen...... dafür gibts dutzende....

Zitat von lilalilly:
Ich kann langsam nicht mehr und ich kriege immer mehr Angst. Ich heule auch schon wenn ich an die nächsten Tage denke, weil eine Kollegin in Urlaub ist.

Wovor hast du denn genau so große Angst?


Zitat von lilalilly:
Es ist auch einfach schmerzhaft durch Erschöpfung nicht mehr seinen Hobbys nachgehen zu können.

Für Erschöpfung gibts viele verschiedene mögliche Ursachen. Lass dich mal gründlich vom Arzt untersuchen. Nur mal ein paar Stichpunkte: Schilddrüse, Eisenmangel,........

12.03.2018 02:59 • #2


A


Ausbildung zwischen Stress, Angst und Unterbesetzung

x 3


I
Normalerweise solltest du einen Ablaufplan für die Ausbildung haben. Prüfe mal, ob du da imm Plan bist. Wenn nicht, gehe auf den Ausbilder zu. In der Ausbildung geht es primär ums Lernen nicht ums reichlich schaffen. Chef kann dir auch nichts. In der Ausbildung bist du unkündbar.

12.03.2018 22:21 • #3


J
Gerade im Einzelhandel nimmt der Personalmangel immer mehr zu. Das habe ich auch während meiner Ausbildung erlebt. Manchmal waren sogar nur wir Azubis und eine Teilzeitkraft im Laden, was eigentlich nicht vorkommen darf. Der eine hat zu viele Überstunden, der andere ist krank, der nächste muss unbedingt Urlaub nehmen bevor er verfällt. Ich habe aber auch mit der Zeit gelernt mir meine Kräfte entsprechend einzuteilen. Und wenn der Chef mal wieder sagt, das muss schneller gehen, dann nicke ich und bemühe mich so gut wie ich kann. Aber je mehr man sich abhetzt, desto eher passieren Fehler und das weiß auch der Chef. Letztlich wird deine Arbeit doch geschätzt, auch von deinen Kollegen. Halte durch, die Ausbildung ist ganz wichtig für später, du hast dann etwas in der Hand, was dir keiner mehr wegnehmen kann und am Ende zählt nur der Abschluss, nicht ob du mit 1 oder 4 bestanden hast.

Viel Glück weiterhin!

21.03.2018 00:10 • #4


FeuerWasser
Wenn Not am Mann ist muss jeder herangezogen werden. Weder Ausbildung noch Arbeit verläuft immer streng nach Arbeitsplan wo man sich verweigern kann sobald man mal länger bleiben muss oder einen Bereich übernimmt den man sonst nicht hat. Ein Maß an Flexibilität erwartet wohl jeder Arbeitgeber. Gerade im Verkauf ist das Gang und Gebe. Selbst wenn du angenommen die Branche wechseln würdest bleibt dir aber immer eine 40-Stunden Woche plus Berufschule plus das eine Jahr das du dann verloren hättest. Du bist im 1. Lehrjahr, da hast du noch viel zu lernen was das Arbeitsleben angeht. Ich würde hier nicht überstürzt handeln und womöglich die Ausbildung hinwerfen.
Zitat von lilalilly:
Trotz keinerlei Überstunden, nutze ich meine Freizeit zum schlafen und entspannen, was auch immer schlechter wird.

Vielleicht solltest du deine Freizeit zum Teil auch zum Lernen nutzen dann wären vermutlich auch die Noten besser.
Versuch dir einen Zeitplan zu machen mit Arbeit, Entspannungsphasen, Lernzeit und dir gewisse Rituale anzugewöhnen gerade wenn es ums Schlafen geht.
https://www.uni-muenster.de/imperia/md/ ... regeln.pdf

21.03.2018 13:01 • #5


kopfloseshuhn
Ich sehe das ein kleines bisschen anders.
Ich kenne das, was du beschreibst aus meiner eigenenZeit der Ausbildung.
Ichhatte ANgst vor jedem neuen Tag und shclug mich nur durch.

Man ist so erledigt, dass man meint, man müsse nun jede verbliebene Miute zum aausruhen nutzen.
Das führt dazu, dass man ncihts mehr für sich tut und eigentlichnur noch gammelt und zwanghaft versucht sich auszuruhen. Das geht aber leider scheif. Denn da gibt es dannkeine Work-Life Balance mehr.
Dann steht dahinter noch der Druck, dass du mehr lernen müsstest.

So zäumen wir doch mal das Pferd von hinten auf:
Wenn du etwas für dich tust, ausgehst, dich mit Freunden triffst - zunächst mal trotz der Erschöpfung - wirst du dich aber hinterher vermutlich ausgeglichener fühlen und mit ganz anderer MOtivation in die Arbeit und auf das Lernen schauen.
Denn zur Zeit siehst du nur Arbeit und Erschöpfung und Schlaf und dennoch Erschöpfung.
Wie soll man so auch noch etwas anderes sehen, wenn man sich selbst nichts anderes zu sehen mehr eingibt?

Tu dir vorrangig erstmal etwas Gutes. Etwas das dir ein gutes Gefühl gibt und dich ausgleicht.
Vielleicht lassendie Gefühle dann nach. Und wenn nicht, muss man weiter schauen.

Liebe Grüße

21.03.2018 13:10 • #6





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