MexVo99
- 62
- 10
- 21
ich habe folgendes Problem das mich schon nun seit ein paar Jahren begleitet. Und zwar bin ich ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Muslime. Ich bin also quasi mit zwei Kulturen aufgewachsen, der islamischen/pakistanischen und der Deutschen. Bis zu meinem 20 Lebensjahr hatte ich auch einen sehr positiven Bezug zu meiner Kultur und Islam. Allerdings hat sich meine Sichtweise auf den Islam aufgrund von eigenen Erfahrungen und Reflexion extrem gewandelt. Zur Info: Ich bin 25 und Ahmadi Muslim.
So wurde meine Mutter mit 16 Zwangsverheiratet mit meinem viel älteren Vater. Sie wurde auch wirklich nur ausgenutzt und musste meinem Vater quasi dienen. Ihre spätere Trennung wurde vom Muslimischen Umfeld auch stark kritisiert und es wurde vieles unternommen um diese zu verhindern. Außerdem wurde unsere Familie durch die Scheidung als Schande bezeichnet. Als Kind versteht man diese ganzen Geschichten noch nicht so. Aber mit dem alter bildet man sich eine eigene Meinung darüber. Und wie man sich denken kann, habe ich keine allzu gute Meinung über diesen Vorfall.
Eine weitere negative Erfahrung die ich mache, welche mein Leben leider schon länger prägt, ist mein Bezug zum anderen Geschlecht. In unserer Religion und Familie wird strikte Geschlechtertrennung praktiziert, weshalb ich einen wirklich schlechten Zugang zu meinen eigenen sexuellen Bedürfnissen habe, sowie mich im Umgang mit Frauen auch sehr unwohl fühle.
Ich habe hier nun einfach 2 wichtige Beispiele gegeben, damit man nachvollziehen kann, wieso ich persönlich keine gute Meinung vom ganzen Thema habe.
Kommen wir aber nun zum eigentlichen Kernpunkt. Was passiert ist, ist eben passiert und man soll seinen Blick nach vorne richten. Was mir aber sofort auffällt ist ein Hass der sich in mir gebildet hat gegenüber den Islam und dessen Ungerechtigkeiten. Ich möchte nicht mit so einem riesen Hass durchs leben gehen. Und allen voran will ich nicht etwas so sehr hassen, was ein Teil von mir ist (Erziehung ,Prägung, Identifikation. ) und mit dem ich mein ganzes Leben lang so oder so konfrontiert werde, da ich viele muslimische freunde, Bekannte und Familie habe.
Ich weiß nun nicht wie ich weiter vorgehen soll. Komplett aus dem leben streichen kann ich das Thema leider nicht. Soll ich versuchen meine Meinung wieder zum positiven zu ändern? Oder soll ich den Hass beibehalten?
Denkst ihr eigentlich auch ich über reagiere mit dem Hass? Ich kann nämlich mit vielen in meinem Umfeld über das Thema kaum reden, da Kritik beim Thema Islam eher unangebracht ist.
Ich würde mich über ähnliche Erfahrungen gerne austauschen und mich freuen wenn jemand meine Fragen beantworten könnte.
PS: Ich möchte hier keine Religion runtermachen, Dies sind alles meine eigenen individuellen Erfahrungen und ich weiß natürlich auch das es gute Muslime gibt
17.08.2025 17:24 • • 27.08.2025 x 4 #1