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D
Hallo,

wie ist das in euren Therapiestunden so, hat eure Therapeutin oder Therapeut euch schon mal gefragt ob ihr an Gott glaubt? Oder gesagt, woran man denn so glaubt?
Oder ob ihr andere Wesen oder so was habt, woran ihr glaubt und die euch helfen?

Ich wurde das einmal vor einem Monat von meiner ambulanten Therapeutin mal gefragt. Das hat mich ein wenig damals irritiert, denn ich weiß nicht wie ich dadurch mir helfen kann mit dem Gottes Glauben.
Also ich glaube schon an Gott und das gibt mir auch Kraft, aber ich war so verunsichert was die genau wollte. Habe ihr auch gesagt, das ich an Gott glaube.
Sie fing an das man diesen Glauben ja auch im Alltag mit einfließen lassen kann und so hat man zusätzlich etwas was kraft geben kann.

Das haben noch nie vorher Therapeuten gesagt oder überhaupt über Gott gesprochen.
Ich habe auch ehrlich gesagt ein wenig Angst da zu viel mit ihr drüber zu sprechen, nicht das die danach denke ich glaube an übersinnliches oder so etwas .
Ich weiß ja nicht auf was für Ideen dann die Therapeuten so kommen..

Aber ich finde auch, dass es nicht so viel in der Therapiestunden zu suchen hat, denn ich kann ja nicht dadurch gesund werden indem ich da zigmal am tag an Gott denke, bete oder so was.....

Mich würde einfach mal intressieren, wie ihr da so erfahrungen gemacht habt. Und auch sonst, glaubt ihr an Gott und könnt ihr davon Kraft raus ziehen aus diesem Glauben?

Mit lieben Grüßen,
Delphin

28.06.2014 22:15 • 03.07.2014 #1


18 Antworten ↓


S
Also in meiner Therapie wurde das Thema Gott oder Glaube niemals angesprochen,
hab ich auch so vorher noch nie gehört...

28.06.2014 22:17 • #2


A


Religion in Therapiestunde!

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MrsAngst
Also ob ich religiös bin oder an Gott glaube hat mich eine Therapeutin auch mal gefragt...
Tu ich aber nicht und somit hatte sich die Sache gegessen.
Ich muss sagen, dass hat aber auch nichts in einer Therapie zu suchen. Da geht es um deine Psyche, Erlebnisse und Probleme.
Sonst könntest du dir doch vom Pfarrer rat holen. Kostet weniger und bekommst schneller ein Gespräch

29.06.2014 02:05 • #3


Schlaflose
Ich wurde bei jedem Therapeuten danach gefragt. Sogar als ich einmal bei einem
Psychiater eine Gruppentherapie anfing, musste man einen Anamnesebogen von etlichen Seiten ausfüllen und da waren auch mehrere Fragen zum Glauben dabei. Und wenn ich mich richtig erinnere, war auch in den Fragebögen in der Klinik, die wir jede Woche ausfüllen mussten, auch etwas bezüglich Religion dabei. Da ich aber immer sofort sagte, dass ich Atheist bin, wurde das Thema in der Therapie nicht mehr angesprochen.

29.06.2014 07:54 • #4


M
Das ist übrigens ein interessantes Thema. Wenn nach dem Glauben gefragt wird, geht man in der Regel davon aus, dass der Betreffende einer Kirche oder zumindest einer größeren Religionsgemeinschaft angehört bzw. angehört hat und sein Welt- und Menschenbild den allgemein bekannten Mustern entspricht.

Was ist aber, wenn jemand aus einer sehr speziellen Richtung kommt, und evtl. aus einer kleinen Sondergemeinschaft, deren Weltanschauung äußerst komplex und für einen Außenstehenden (Therapeuten) überhaupt nicht begreifbar ist, solange er sich nicht in einige bestimmte spirituelle Bücher eingearbeitet hat, was in der Regel Jahre benötigt, nur um das Grundkonzept zu kapieren, von den vielen Feinheiten ganz zu schweigen.

Wie soll so jemand therapiert werden, wenn der Therapeut die Gedankengänge und die erlebten Traumata des Betreffenden gar nicht verstehen kann? Genau da liegt das Problem.

29.06.2014 11:17 • #5


F
Hallo Delphin,

das war mir bis jetzt nur einmal passiert in einer Klinik, dass ich danach gefragt wurde. Aber ich glaube nicht an Gott und kann auch keinerlei Kraft daraus ziehen. Kraft gaben/geben mir meine Kinder oder Freunde, die ich wertschätze und die mich wertschätzen.

LG

29.06.2014 12:08 • #6


S
Ich find' die Frage tatsächlich gerechtfertigt und sogar wertvoll. Metaphern, in welchem Kontext auch immer, helfen Menschen Dinge zu verstehen, zuzulassen und zu überkommen, zumindest in meiner Welt. Wenn ich nun einen Patienten da sitzen habe, der an Gott glaubt, warum sollte ich diese wunderbare Metapher nicht einsetzen um ihm oder ihr zu helfen? Sie hat damit so viele persönliche Bezüge, dass ich sehr schnell Emotionen auslösen kann, mit denen ich arbeiten kann.

Glauben sie an Gott? Nein! Was gibt ihnen denn Kraft? Meine blablabla, und schon hast du hinten durch die Brust ins Auge eine Liste von Werten und Glaubenssätzen mit denen du eine Veränderungsarbeit machen kannst.

Ist das negativ, an Übersinnliches zu glauben? An ein Morphogenetisches Feld, Reinkarnation, alles umgebende Liebe, Karma? Ich finde das sind wundervolle Metaphern die einem das Leben erleichtern können, weil man nicht immer alles mit dem sog. gesunden Menschenverstand erklären können muss. (Soviel müssen, ih ) What if...?

LG

29.06.2014 12:20 • #7


Schlaflose
Zitat von Maro:
Das ist übrigens ein interessantes Thema. Wenn nach dem Glauben gefragt wird, geht man in der Regel davon aus, dass der Betreffende einer Kirche oder zumindest einer größeren Religionsgemeinschaft angehört bzw. angehört hat und sein Welt- und Menschenbild den allgemein bekannten Mustern entspricht.


Mein letzter Therapeut hat eigentlich nicht gefragt, ob ich an Gott glaube, sondern ob einen Glauben habe oder an etwas glaube. Damit hat er wohl auch andere Möglichkeiten offen gelassen. Ich glaube aber an nichts, was nicht durch Fakten bewiesen werden kann, also war das sowieso egal.

29.06.2014 13:25 • #8


J
Ich wurde noch nie nach meinem Glauben gefragt und ich finde auch, dass so eine Frage in der Psychotherapie unangebracht ist - weil bei so einer Frage automatisch mitschwingt, dass es gut wäre, einen Glauben zu haben, und das Nichtgläubigsein mit Schuld an den psychischen Problemen sind. Aber wahrscheinlich bin ich da überempfindlich. Ich habe mit Religion Co. nichts am Hut und mag es nicht, wenn das Thema an mich herangetragen wird, egal wie subtil.

29.06.2014 14:26 • #9


Schlaflose
Zitat von juwi:
ch wurde noch nie nach meinem Glauben gefragt und ich finde auch, dass so eine Frage in der Psychotherapie unangebracht ist - weil bei so einer Frage automatisch mitschwingt, dass es gut wäre, einen Glauben zu haben, und das Nichtgläubigsein mit Schuld an den psychischen Problemen sind.


Nein, ganz bestimmt nicht. Aber wer einen Glauben hat, bei dem kann man das in die Therapie mit einbinden, so nach dem Motto Glauben versetzt Berge.
Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, dass man mir die Schuld daran gibt, diese Probleme zu haben, weil ich nicht gläubig bin.

29.06.2014 14:45 • #10


P
Das kam bei mir nie zur Sprache. Liegt vielleicht auch am Therapeuten selbst. Dafür befragt die Therapeutin mich mit Vorliebe zu meinen sexuellen Aktivitäten, was ich persönlich sehr anmaßend finde und ausweichend beantworte

29.06.2014 15:48 • #11


Schlaflose
Das ist nicht anmaßend, sondern gehört zum Standard bei Psychotherapien. Es sei denn, man sagt von vornherein, dass man darüber nicht reden möchte. In meiner Reha wurde im Eingangsfragebogen gefragt, ob man in der Einzeltherapie über das Thema Sex reden will oder nicht. Ich habe nein angekreuzt und es wurde auch mit keinem Wort erwähnt.

29.06.2014 16:00 • #12


J
Auch zur Sexualität wurde ich noch nie befragt. Vermutlich, weil meine Therapeuten dachten: So, wie die aussieht, stellt sich die Frage gar nicht Grundsätzlich hat dieses Thema meiner Ansicht nach in der Therapiestunde viel eher seine Berechtigung als das Religionsthema. Wenn jemand z.B. noch nie Sex oder immer nur Onenightstands hatte, sagt das mitunter doch recht viel über seine psychische und emotionale Verfassung aus. Angenehm wäre es mir nicht, über S.x zu reden. Schon gar nicht mit einem Mann. Mein letzter Therapeut war ja männlich, erst jetzt bin ich bei einer Frau. Ich bin gespannt, ob sie je die Sprache darauf bringt. Dass ich Single bin, weiß sie. Dass ich aber in meinem ganzen Leben nur eine einzige kurze, eher oberflächliche Beziehung hatte, die schon ewig her ist, nicht. Mein Psychiater hingegen weiß es, der meinte dazu: Oh, das heißt ja auch schon Einiges...

29.06.2014 17:45 • #13


Schlaflose
Mein letzter Therapeut hat natürlich nach Beziehungen gefragt, und ich habe ihm ganz ehrlich sofort gesagt, dass ich noch nie eine hatte, auch keinen Sex und dass ich das nicht vermisse. Daraufhin hat er gesagt, dann wäre das OK, es wäre früher oft so gewesen, dass es Frauen gab, die bewusst Fräulein bleiben wollten und ihre Jungfräulichkeit durch diese Anrede auch öffentlich machten. So ist es auch bei mir und danach haben wir nie wieder darüber gesprochen.

29.06.2014 18:29 • #14


renasia
Naja das mit dem glauben, wundert mich auhc, in einer Klinik kann ich das verstehen, das Kliniken ja doch oftmals irgendwelchen Orden angehören bzw das sie den leuten danne vtl den Zugangz zum gottesdienst / zur Seelsorge geben möchten.

Das mti dem sex ist finde ich relativ, ich denke da kommt es auch drauf an ,weswegen man in Therapie ist

29.06.2014 19:09 • #15


I
Mit meiner Therapeutin, bei der ich nun seit 2008 bin, habe ich noch nie über S*x oder Religion gesprochen. Für mich ist das in Ordnung, ich brauche darüber auch nicht mit ihr zu reden. Hätte ich das Bedürfnis, würde ich sie darauf ansprechen.
Bei meiner Therapeutin, die ich vor 10 Jahren hatte, war das ähnlich, obwohl sie mich schon einmal auf mein S*xualleben ansprach, aber wir haben das nie vertieft.
Ich denke mal, es kommt halt darauf an, wie wichtig einem das Thema ist, ob man Probleme in dem Bereich hat oder ob es allgemein ausschlaggebend für das psychische Problem ist.
Ich persönlich denke, dass S*x überbwertet wird und Religion ist für mich was sehr persönliches, über das ich nicht mit jedem spreche.

29.06.2014 19:15 • #16


Schlaflose
[quote=renasia]Naja das mit dem glauben, wundert mich auhc, in einer Klinik kann ich das verstehen, das Kliniken ja doch oftmals irgendwelchen Orden angehören bzw das sie den leuten danne vtl den Zugangz zum gottesdienst / zur Seelsorge geben möchten./quote]

Das gibt es bei normalen Krankenhäusern, dass sie einem Orden angehören. Psychiatrische und Psychsomatische Kliniken sind normalerweise staatlich oder privat.

29.06.2014 19:36 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

P
Jo vielleicht gehst du Delphine mal in die Kirche und betest das es deiner Mutter und dir irgendwann besser geht..

Was für eine komische Therapeutin hast du da über haupt...?! Ich würde bei so einer Frage meinem Therapeuten, wenn ich einen hätte, was erzählt bei so einer Frage.. aber mit so einer Therapeutin kannst du auch nicht gesund werden..

Wäre besser wenn du bestimmt deine Therapeutin wechselst.. diesmal nett geschrieben von mir..

02.07.2014 19:36 • #18


N
Hallo!

Die Glaubensfrage bei einer Psychotherapie finde ich völlig legitim, obwohl sie mir selbst noch nie gestellt wurde.
Bin mir sogar sicher, dass Gläubige im allgemeinen einen Riesenvorteil bei der Bewältigung schwerer Lebenskrisen haben.
Ich selbst bin nicht besonders gläubig und trotzdem bewundere ich Menschen, die aus einem ehrlichen Glauben heraus Kraft und Hoffnung schöpfen können.
Gelingt heutzutage leider nur noch wenigen! Eigentlich Schade!
Viele denken bei dem Wort Glaube automatisch an Gott, Kirche (ein Unwort gerade) oder einfach nur an Scheinheiligkeit (leider weit verbreitet:))
Der Glaube, als was sehr Individuelles und Freiwilliges gesehen, könnte m.E. bei entsprechendem Bedarf durchaus positiv in eine Psychotherapie einfließen, ohne dabei zu viel Platz einzunehmen.
Die individuelle Haltung des Patienten zu diesem Thema kann zu Therapiebeginn erfragt werden und wird wohl bei Ablehnung keine weitere Rolle mehr spielen.
So dürfte und müsste es laufen:)

LG nameless

03.07.2014 01:09 • x 1 #19


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