Ich hoff, ich bin richtig hier, denn ich muß mir das von der Seele schreiben.
Am 31. Oktober ist der erste Todestag meiner besten Freundin. Mir gehts schon seit Tagen schlecht, und die Gefühle spielen verrückt. Sie fehlt mir noch immer sooooo sehr.
Vor vier Jahren war die Welt noch in Ordnung. Meine Freundin ließ sich damals ihre Brüste verkleinern. (wegen starker Rückenprobleme)
OP verlief gut, und es gab auch keine Komplikationen danach. Im März war dann noch eine Kontrolle, wo alles in Ordnung war.
Doch dann fing es an.....
Im September 2011 ging sie mit Schmerzen in der Brust zum Arzt und bekam die Diagnose Brustkrebs. Es folgten Brust- und Lympfknotenentfernung und viele Chemotherapien. Aber leider war der Krebs sehr schnell. Er hatte schon gestreut nd die Leber befallen.
Meine Freundin versuchte ALLES um wieder gesund zu werden. Ihr größter Wunsch war es, ihre Tochter am ersten Schultag in die Schule zu begleiten.
Februar 2013:
Die Chemos scheinten geholfen zu haben, denn die Tumore wurden zunehmend kleiner und meiner Freundin ging es richtig gut! Auch die Ärzte meinten, dass sie sowas noch nicht erlebt hätten. Sie solle den Krebs nun als kronische Krankheit sehen, da er immer wieder kommen kann und sie dann wieder Chemos bekommen mürde.
Aber irgendwie konnte ich das nicht ganz glauben, insgeheim wusste ich, dass das nicht gut ausgehen würde.
3 Monate lang war es wirklich toll! Ihr ging es super, konnte ohne Mühe alles mögliche machen. Wir machten Ausflüge mit unseren Kindern, gingen ins Kino und trafen uns oft.
Juli 2013:
Von einen Tag auf den anderen ging es meiner Freundin sehr schlecht. Der Krebs war wieder aktiv und noch viel agressiver als zuvor.
Sie verbrachte den ganzen Sommer im Bett, konnte nichts mehr machen. Jede kleinste Berührung bereitete ihr höllische Schmerzen.
Dann ging alles sehr schnell.
Anfang September kam ICH mit Darmverschluß ins Krankenhaus, und meine Freundin sprach mir noch Mut zu. Sie hatte kaum Kraft mehr zu telefonieren, aber sms hat sie noch geschafft.
Mitte Oktober ging es ihr dann so schlecht, dass sie ins Krankenhaus mußte.
Ich besuchte sie sehr oft und mußte mitansehen, wie es ihr von Tag zu Tag schlechter ging.
4 Tage vor ihrem Tod war ich das letzte Mal bei ihr. Sie sprach nichts mehr, konnte nur mehr liegen. Wir weinten gemeinsam, und ich versicherte ihr, dass ich immer für ihre Tochter da sein werde.
Am 31. Oktober 2013, zu Mittag ist sie dann für immer eingeschlafen. Im Arm ihrer Mama.
Der erste Schultag war sehr schlimm für uns alle, die vielen lachenden Kinder mit ihren Müttern, ich selbst mit meiner Tochter, einerseits überglücklich und doch tief betrübt.
Nächste Woche jährt sich ihr Todestag, und ich hab schon ziehmlich Angst davor.
20.10.2014 08:35 • • 20.05.2015 #1