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Ich bin 29 Jahre alt.

Bei mir besteht der Verdacht auf AD(H)S.

Ich nehme keine Ritalin. Ich habe einen Fragezwang und leide unter Einsamkeit.

Man kam erst Ende letzten Jahres darauf. Psychisch geht es mir schon lange nicht gut!

Menschen mit ADHS (oder dem Verdacht) können mir Rückmeldung geben.

Alexo

09.03.2012 09:24 • 16.03.2012 #1


8 Antworten ↓


hey, hab auch adhs. zusätzlich noch viele andere psychische probleme. bin auch in therapie. ich habe medikinet und strattera und noch viele andere sachen ausprobiert. hab die schnauze voll von medikamenten. experimentiere jetzt mit pflanzlichen sachen rum.

A


AD(H)S

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Die Diagnose (ADS) hab ich auch. Ja, leider ist das oft nur die Basis für ein Gefolge von psychischen Störungen, wie Zwangsstörungen, Angst/Panikstörungen oder Depression. Nennt man komorbide Störungen (hier wegen AD/H/S). Bei vielen Leuten kommt man erst im Erwachsenenalter darauf.

Ich empfehle aber, die Diagnose bei einem Arzt zu machen (oder Klinik), der davon wirklich Ahnung hat, wie in Berlin z.B. die ADHS Ambulanz der Charité (die können aber auch andere, gute externe Ärzte nennen). Da sollte es schon mehrere Tests geben, körperliche Untersuchungen, eventuell sogar Fragebögen für die Eltern (auch bei Erwachsenen). Ich hab schon Fälle mitbekommen, da gehen die Leute zum Arzt, reden mit ihm 30 Minuten und dann haben die ne ADHS Diagnose und ein BtMG Rezept für MPH (Ritalin etc.) in der Hand. Das ist definitiv unseriös und sehr fraglich.

Ausserdem sind Differentialdiagnosen wichtig. Es gibt psychische Erkrankungen, die wirken wie AD/H/S. Das können reine Angststörungen sein, Zwangsstörung oder sogar Depression, wo man auch extrem unruhig sein kann, vergesslich, unkonzentriert, schnell erschöpft und halt das volle Programm. Und es ist dann nur ne Depression.

Macht also deutlich, der Doc sollte ein Profi sein.

Zitat von Alexo:
Ich habe einen Fragezwang

Ich bin immer wieder erschüttert, was heutzutage alles pathologisiert wird und was für Diagnosen sich die Psychiater dafür einfallen lassen.

Zitat von GastB:
Zitat von Alexo:
Ich habe einen Fragezwang

Ich bin immer wieder erschüttert, was heutzutage alles pathologisiert wird und was für Diagnosen sich die Psychiater dafür einfallen lassen.
Die Diagnose hab ich aber auch noch nie gehört. Was ist das?

Ich habe gerade ein bischen nachgegoogelt und finde da z.B. als einleitendes Beispiel auf einer Fachseite http://www.seminare-ps.net/anx/Zwang_und_Zweifel.pdf :

Erst haben die streng gläubigen christlichen Eltern ihrer Tochter große Angst eingejagt, dass sie in die Hölle kommen wird, wenn sie etwas vor Gott falsch macht - und wenn sie dann schließlich mit 11 Jahren ständig nachfragt, ob das, was sie gerade tun will, in Ordnung ist oder nicht, dann bekommt sie auch noch das pathologisierende Etikett Fragezwang aufgedrückt und die armen Eltern fragen, wie sie das behandeln (lassen) können!

Das Kind hat keinen Fragezwang, sondern totale verständliche Angst vor üblen Folgen, die die ach so bemühten, dämlichen Eltern ihr eingepflanzt haben!

Danke für Eure Beiträge.

Alexo

Fragezwang ist keine medizinische Diagnose.

Das Wort stammt von mir.

GastB: Danke fürs Nachgoogeln und Link reinmachen.

Alexo

Hallo (habs leider erst jetzt hier gelesen)

Ich glaube, der Fragezwang kann zwei verschiedene Ursachen haben:

1.
Unsicherheit/Ängste (mangelndes Selbstbewusstsein), wie auch im Bei-
spiel von GastB (Prägung durch religionskranke Eltern).

2.
Fehlendes Urvertrauen (sich durch Nachfragen zusätzliche Informationen
verschaffen). Letzteres hat aber durchaus auch positive Aspekte.

Daneben gibt es die natürliche und angeborene Neugier, und wenn diese
lebenslang erhalten bleibt (auch wenn sie ab und zu mal andere nervt),
dann ist sie keineswegs pathologisch, sondern sehr gesund und hilfreich.

Liebe Grüsse, der Beobachter




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