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L
also hallo erstmal!
nun..ich beschäftige mich in letzter zeit wieder einmal mit meinem hauptproblem nr.1: dem schwitzen.
und jetzt,ein tag vor meinem 17. geburtstag,wo ich mir irgendwie sehr viele gedanken über mein bisheriges leben machen,fällt mir doch erstmals wieder auf,dass ich diese verdammte krankheit bereits schon seit 7 jahren habe und was jetzt aus mir hätte werden können/nicht werden können,wenn ich doch ein ganz normaler mensch wäre,wie die meisten glücklichen ohne dieses problem.
Nun meine Frage..
wie erging es euch bis jetzt,wann hat das schwitzen bei euch angefangen,wie stark,was hat sich dadurch alles bei euch verändert,wie kommt ihr damit klar,und vor allem..wem habt ihr davon erzählt und hat es euch etwas gebracht?
Ich frage aus dem Grunde,da ich an einer schweren hyperhidrose leide(achseln,hände,füße,gesicht,oberschenkel,kniekehle,brus t..)
eigentlich fast überall.Ich nehme zwar Somodren Tabletten seit ca 1 Jahr weil ich es einfach nicht mehr aushielt,aber die Nebenwirkungen stören wirklich sehr.
Trotzdem hat sich mein Selbstbewusstsein immer nmoch nicht verbessert,obwohl ich seit einem Jahr bei einer Psychologin bin.
Außer meinen Eltern weiß auch niemand sonst davon,habe es zwar mal 2 Freundinnen erzählt (heute sind wir nicht mehr miteinander befreundet),die das alles jedoch wirklich nicht ernst nahmen,eher ins lächerlicher gezogenhabenmeinten das ist normal..ja klar ^^
Deshalb interessiert es mich sehr,wie es anderen ging,besonders während der Pubertät,Schulzeitwie sich diese Krankheit auf euren Charakter/Seele ausgewirkt hat.
Vielen dank an die Lute die vllt antworten werden.

08.11.2005 20:49 • 23.12.2012 #1


10 Antworten ↓


S
hallo

also ich bin jetzt sechzehn jahre (grad geworden..) alt und leide seit ca. 6 jahren an hyperhidrose...und ich muss sagen es macht mich total unglücklich. ich hatte auch noch nie einen richtigen freund, weil ich so schüchtern bin und immer total abblocke...und das belastet mich psychisch ziemlich.
ich bin inzwischen meister im verstecken von meinen schweisshänden geworden...in der schule sitze ich nur noch mit verschränkten armen herum...das komische ist aber, wenn ich an der luft oder zu hause bin, hört das schwitzen meistens auf und wenn ich nicht daran denke, kommt es erst wieder wenn ich unter menschen bin. ich hab also eigentlich keine komplexe in dem sinn, aber ein bisschen angeknackst ist mein selbstvertrauen schon!
ich glaube dass hauptproblem bei dieser krankheit ist, dass man von den meisten nicht ernst genommen wird. begründungen wie u.a. denk doch nicht mehr dran, sei nicht so nervös, das ist die pubertät oder na dann muss du dich halt damit abfinden habe ich von ärzten und meiner mutter gehört. man kann es eben als nicht-beteiligter nicht nachvollziehen...das ärgste für mich ist aber wenn jemand weh sagt...
ich werde mir morgen diese antihydral salbe besorgen, von der dauernd geredet wird...hoffe es hilft...
das schwitzen ist einfach total schei. und ich frage mich oft warum es gerade MICH getroffen hat und nicht jemand anderen! warum warum warum??
und dann wird mir oft bewusst dass ich mich trotz allem nicht davon unterkriegen lassen sollte...aber es ist halt schwer!
lg tina

08.11.2005 23:09 • #2


A


Eure Geschite interessiert&kommt/wie kommt ihr damit kla

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F
hi,
ich habe mir auch vorgestern die aluminiumchloridlösung in der apotheke geholt und hab es bis jetzt einmal angewendet und es klappt super.
ich hatte heute sogar fussballtraining und hab kein bischen geschwitzt!
das zeug ist richtig gut, ich werde das jetzt erstmal ein paar tage anwenden und danach nur noch 2 mal die woche.
mich hat das etwa 6¤ gekostet für 50 ml.
bevor ich das hatte hab ich auch sehr daruntewr gelitten das man nicht mal so einfach ein t-shirt anziehen konnte, aber jetzt bin ich total glücklich. mfg

09.11.2005 22:53 • #3


L
Hallo!

Dann will ich auch etwas zu dem Thema schreiben!
Ich bin vor ein paar Tagen 24 geworden (was für ein Zufall, dass wir alle fast am gleichen Tag Geburtstag haben ).
Wann es mit dem Schwitzen genau los ging, weiß ich nicht. Allerdings habe ich schon immer etwas mehr geschwitzt als normal. Ich habe besonders das Problem, wenn ich mich körperlich etwas anstrenge. Wenn ich z. B. fünf Minuten leicht bergauf gehen muss, ist mein Rücken ziemlich nass. Dabei bin ich körperlich eigentlich ziemlich fit. Obwohl ich nicht aus der Puste bin, fange ich dabei recht schnell an zu schwitzen.
Sobald ich mich in warmer Luft bewege, fange ich übermäßig an, nass zu werden. Und ich meine wirklich übermäßig. Das hängt aber völlig von der Situation ab. Mir ist es so unangenehm, dass ich diesen Sommer nur wenig unterwegs war. Dabei mag ich warmes Wetter an sich schon gerne.
Außerdem schwitze ich recht schnell, wenn mir etwas unangenehm ist oder wenn ich gestresst bzw. aufgeregt bin. Ich muss häufiger vor Leuten sprechen, da merke ich dann schon, dass ich einen nassen Rücken und nasse Achseln bekomme.
Meine Achseln habe ich recht gut mit Rexona im Griff. Unangenehm ist mir auch der Schweiß auf der Stirn, der mir aber vermutlich nur schlimmer vorkommt als er wirklich ist. Immerhin läuft es bei mir nicht runter, ich merke einfach nur, dass er da ist.
Mir ist aufgefallen, dass bei mir eigentlich keiner komisch guckt, wenn ich das Gefühl habe, stark zu schwitzen. Das ist schon mal sehr gut.
Wie das Schwitzen mein Leben beeinflusst? Ich versuche Orte zu vermeiden, die heiß sind und ich versuche, nicht im Mittelpunkt zu stehen (was ich sowieso nicht gerne tue). Außerdem mache ich mir Gedanken, welchen Beruf ich wohl später annehmen werde (studiere noch). Mir wäre es schon peinlich, mit vielen Leuten zu tun zu haben und dann immer einen nassen Rücken usw. zu haben. Bisher komme ich eigentlich gut damit klar, aber es schwankt von Zeit zu Zeit. Es gibt schlimme Tage, wo ich denke, dass ich so nicht aus dem Haus kann. Und es gibt Tage, da komme ich nach vielen Stunden zurück und bin richtig stolz, weil ich nur ganz wenig geschwitzt habe.
Ich denke, dass ich langfristig mal zu einem Psychologen gehen werde, um zu gucken, inwieweit das vom Kopf her beeinflusst wird und was man machen kann, dass ich entspannter mit der Sache umgehe. Es gibt so viele Leute, die schwitzen, die damit kaum ein Problem haben.
Ach ja: Ich denke, den meisten Menschen missfällt eher der Geruch als das Schwitzen an sich. Und da habe ich Glück. Bei mir riecht man eigentlich nie was. Ich rieche quasi weniger als die Leute, die normal schwitzen. Ihr glaubt nicht, wie froh ich darüber bin! Und ich könnte mir nicht vorstellen wie es wäre, wenn ich nach jeder Schweißattacke riechen würde...

Viele Grüße an alle Leidensgenossen!

10.11.2005 09:22 • #4


M
Hallo!
Ich schwitze leider schon seit ich ein kleines Kind bin recht stark, aber wirklich auffällig doll erst seit ich 12 oder 13 bin. Wenn ich mich aufrege, Sport treibe oder es einfach nur warm ist, schwitze ich echt wie die allerletzte Sau (ich schreibe das jetzt mal so, weil ich mich dabei dann auch so fühle). Ich schwitze am ganzen Körper etwas mehr als andere, aber hauptsächlich im Kopf/Gesicht/Hals-Bereich und unter den Achseln natürlich. Sowie mir auch nur ansatzweise warm ist, ist mein Gesicht klitschenass. Wie man sich das sicherlich vorstellen kann, ist mir das sehr unangenehm, zumal 2/3 des Jahren zu warm für meinen Körper sind. Andere Leute verstehen das nie, sprechen einen drauf an und man möchte am liebsten im Erdboden versinken. Ärzte sind bei mir nie näher darauf eingegangen, haben es höchstens belächelt oder mir gesagt, dass es nichts dagegen gäbe. Der Sommer ist für mich echt die Hölle und ich habe jetzt schon Angst davor nächsten Sommer in die Uni gehen zu müssen.
Falls jemand irgendwelche Tipps für mich hätte, wäre ich sehr dankbar, denn ich kenne sonst niemanden, der dieses Problem mit mir teilt...

28.11.2005 13:24 • #5


M
Hallo Lulu!

Dein Beitrag ist zwar schon ein bisschen älter...aber vielleicht liest du meinen ja doch noch

Ich bin jetzt 18 Jahre alt und schwitze seit dem ich in die Schule gekommen bin...eigentlich recht auffällig..

Dass das alles eine Krankheit ist hab ich glaub ich erst mit 15 herausgefunden..
Von da an begann mein hoffnungsloser Kampf...
mich hats noch ein bisschen besser erwischt als dich glaub ich...ich schwitze nur an den händen. füßen und unter den Achseln.
Ich hab auch alles probiert...bin von Hautarzt oder nur Arzt zum Psychologen gerannt und hab Antihydral, Yerka, ALCL und Vagantin genommen...und Iontophorese gemacht. Hat alles nichts gebracht und die meisten Ärzte nehmen diese Krankheit je eh nicht ernst.
Jetzt bin ich bei einem Hautarzt der sich sehr gut mit Hyperhidrosis auskennt...nach dem Vagantin nichts genützt hat, rät er mit zu Botox oder einer OP...aber das will ich nicht.

Das Schwitzen hat mein Leben sehr verändert..speziell in meinem Sozialleben schränkt es mich sehr ein..das kennst du ja auch...jedes Treffen mit Freunden wird zum Kampf, jeder Schulbesuch zum Horror.
Zu meinem großen Glück habe ich einen Freund, der die Krankheit akzeptiert...ist ja auch nicht selbstverständlich...ihn nimmt es auch sehr mit, dass ich so leide...
Aus meiner Hyperhidrosis hat sich leider auch eine Sozialphobie entwickelt..und diese Krankheit ist drauf und dran unsere Beziehung zu zerstören.
Deshalb ich mein Plan für die Zukunft eine Psychotherapie in der ich versuchen will de Ursachen auf den Grund zu gehen. Ich hoffe das klappt..
Du hast ja auch gefragt wie sich die Krankheit auf den Charakter ausgewirkt...
Ich würde mich eigentlich als kontaktfreundigen Menschen bezeichnen...ich bin sehr offen und würde gerne auf Menschen zugehen..aber die Krankheit macht es schwer bzw. unmöglich...sodass ich jetzt total verschlossen und abweisend bin...ich hab regelrecht Angst wegzugehen...Ich versuche immer alle Situationen unter Kontrolle zu haben...aber das klappt nie...und das macht mir noch mehr Angst.

Naja...wenn du noch mehr von mir wissen willst dann schreib mir doch mal ne PM...
ich würde voll gerne mit Leidensgenossen Kontakt haben...ich glaube das würde gut tun...

Liebe Grüße

Kathi

30.01.2006 22:37 • #6


H
Hey ,
also ich bin fast 18 und leide unter dem schwitzen seit ich 12 bin..sogar ziemlich genau an meinem 12. geburtstag hab ich des 1. mal große flecken unter meinen achseln feststellen müssen.hatte natürlich große panik,da ich davor nie geschwitzt hatte . meine eltern meinten es sei wegen der pupertät-gut.leider wurde es immer stärker und stärker.damals warn es nur die achseln ,dann kamen hände dazu,dann füße.jetzt sogar sehr stark am rücken und stirn.ich fühl mich zurzeit wie als wär ich in den wechseljahren mit 17 1/2 früher ,in der grundschule,kindergarten ,war ich seeehr kontaktfreudig.hatte nie probleme mit körperlicher nähe.naja...im sommer bin ich meistens immer daheim , weil ich mich einfach nicht trau mit den anderen was zu unternehmen , da sie immer sagen ich soll doch meine schwarze jacke auszehen , da es so heiß ist.wenn ich die auszieh , sehen sie aber 1. meine tellergroßen schweißflecken und nassgeschwitzten rücken 2. schwitze ich dann meistens noch mehr weil ich angst hab , dass mich jmd anfässt.ich zieh mich also total zurück . im winter schwitze ich zwar genauso , aber da ich meinen mantel immer anlassen kann und die meisten ihre hände eh in handschuhen haben , also nicht meine nässe spüren , is es nich ganz soo schlimm und ich komm auch mal dazu , kontakte zu knüpfen . mir ( und freunden ) ist es auch aufgefallen , dass ich keinen körperlichen kontakt ertragen kann. ich weiß einfach nicht mehr ,was ich tun soll . ich hatte auch noch nie einen freund.nicht,weil ich hässlich bin , sondern weil ich einfach niemanden an mich ranlass . ich hab schon so viele cremes von ärzten bekommen und auch dieses zeug , von dem ihr immer redet , das so gut helfen soll . nichts hat geholfen . nicht im geringtsten . die ärzte denken ja eh alle , dass ich übertreibe . aber warm sehen sie nicht ,dass ich seelisch am ende bin? ich war immer ein mensch , der andere um sich herum gebraucht hat.jetzt ,da bald wieder sommer is , stell ich mich schon wieder auf das ständige allein sein ein.geld für ops oder sonstiges hab ich nicht. was soll ich nur tun?

23.02.2012 12:51 • #7


X
Bei mir kam die Hyperhidrose schon als ich 11 Jahre alt war; mittlerweile lebe ich 24 Jahre mit dieser Störung und bin damit überall angeeckt.
Das schlimmste ist wenn andere Menschen intolerant reagieren.
Aussagen wie: wasch dich doch mal wieder, dann musst nicht so schwitzen oder wenn du dich wäscht dann stinkst du auch nicht, die sind oft heftig - jedoch nichts im Verglich zu dem, was ich schon ertragen hab - mein Problem mit HH besteht darin dass der Fußschweiß schon wenige Minuten nach dem Austritt riecht, ähnlich wie Sauerkrautgeruch.
Man duldete mich nicht mehr am Arbeitsplatz, jegliche Wiedereingliederung in das Berufsleben scheiterte und auch in einer Selbsthilfegruppe konnte man mich nicht mehr ertragen (trotz aller Bemühungen: 2X am Tag duschen, bis zu 15X am Tag Füße waschen und Socken wechseln, 3-4 Fußbäder mit Meersalz, mehrmals am Tag die Schuhe wechseln)
Ich habe schon alles durchprobiert, von Aluminiumchlorid über Botulinumtoxin, von einer Sympathektomie bishin daß ich letztendlich Schutz in einer psychosomatischen Klinik suchen musste, damit mich meine Mitmenschen in meinem näheren Umfeld nicht weiter attackieren konnten - mit attackieren meine ich unter anderem auch die 'schwere Körperverletzung'.
In dieser Klinik wurde ich begleitet und man versuchte mir zu helfen wie ich denn mit dieser Störung im Alltag bestehen könnte - es ist ein steter Lebenskampf geworden.

Ich habe gelernt mein Problem der Hyperhidrose im Bekanntenkreis offen anzusprechen so dass ich zunächst mal den Angstdruck nicht mehr habe (es verhindert leider die HH nicht vollständig ), aber ich habe danach wenigst einen besseren Standpunkt und muß mich nicht mehr schambehaftet zurückziehen und soziale Kontakte meiden.

Manche, die mich deswegen wirklich verletzt haben und diejenigen, die mich noch verletzen werden, denen sage ich immer folgendes:

Es gibt Menschen, die mit einer solchen Veranlagung der Hyperhidrose geboren
werden - diese ist mir aber doch irgendwie lieber als hätte ich eine Veranlagung zur Intoleranz und Dummheit abbekommen. Für eine körperliche Störung oder auch Krankheit brauche ich mich nicht zu schämen solange ich mich um meine Hygiene sorge und diese gewissenhaft durchführe, brauche ich mich von niemandem kleinmachen lassen - für Intoleranz und Dummheit würde ich mich aber schämen!

Grüße an alle HH- Betroffene: lasst Euch nicht kleinmachen und stressen ;-)

19.03.2012 18:44 • #8


L
Hallo XOLO!

Vielen Dank für deinen Beitrag!
Zitat von XOLO:
Es gibt Menschen, die mit einer solchen Veranlagung der Hyperhidrose geboren werden - diese ist mir aber doch irgendwie lieber als hätte ich eine Veranlagung zur Intoleranz und Dummheit abbekommen. Für eine körperliche Störung oder auch Krankheit brauche ich mich nicht zu schämen solange ich mich um meine Hygiene sorge und diese gewissenhaft durchführe, brauche ich mich von niemandem kleinmachen lassen - für Intoleranz und Dummheit würde ich mich aber schämen!

Ich finde, es ist wirklich eine sehr tolle und weise Einstellung, die einige von uns auch übernehmen könnten
Zitat von XOLO:
Ich habe gelernt mein Problem der Hyperhidrose im Bekanntenkreis offen anzusprechen so dass ich zunächst mal den Angstdruck nicht mehr habe (es verhindert leider die HH nicht vollständig ), aber ich habe danach wenigst einen besseren Standpunkt und muß mich nicht mehr schambehaftet zurückziehen und soziale Kontakte meiden.

Mich würde sehr interessieren, wie genau du die HH in deinem Bekanntenkreis ansprichst. Vielleicht fällt dir dazu ein oder zwei Beispiele aus der Vergangenheit ein? Ich versuche auch, soweit es geht, soziale Kontakte nicht zu vermeiden, muss mich jedoch desöfteren dazu zwingen, wen es um große Parties geht, etwas unwohl ist mir dabei schon... Ich habe bisher keinen eleganten Weg gefunden, die HH anzusprechen. Irgendwie fragen die Leute meistens nicht danach, und man will seine Probleme nicht unbedingt den anderen unter die Nase reiben... Wie machst du das, wenn ich fragen darf?

Liebe Grüße

19.03.2012 19:36 • #9


X
Hallo,

wie soll man seine HH ansprechen? das weis ich nicht wirklich und es ist mit Sicherheit immer situationsabhängig und auch davon, gegenüber welchen Menschen man sich abgrenzen will.

Das meine einzige Allheil Rezept dafür lautet: ich muss mich nicht entschuldigen oder erklären - sondern abgrenzen! dafür bediene ich mich folgenden, meinen Regeln:


meine erste Regel:
ich stelle mich nicht als erster hin und mache auf mein Leiden aufmerksam sondern erkläre erst wenn ich selbst darauf angesprochen werde das Krankheitsbild - ich erkläre das Krankheitsbild und nicht mich! ;
das ist wichtig und auch richtig so, denn ich bin ja schliesslich nicht die Krankheit - dass muss akzeptiert werden!


meine zweite Regel:

ich achte auf die Personen, wie sie mir entgegenkommen.
fremde Personen, Angehörige, Bekannte und Freunde, die mich darauf ansprechen denen erkläre ich das Krankheitsbild und dass ich damit zu tun habe - trotz umfangreicher Hygiene - und ich mit Respekt behandelt werden will.

~fremde Personen, die mich dann trotzdem angreifen werden aus meinem Leben abgegrenzt - absolute Kontaktsperre!

~Angehörige, Freunde und Bekannte, wenn sie es auf das erste Mal nicht verstehen oder akzeptieren werden im Normalfall nicht beleidigend oder verletzend und man kann nach und nach das Krankheitsbild in Ruhe ansprechen ohne sich zu schämen oder verletzt zu fühlen - wichtig dabei ist es richtig wahrzunehmen ob andere Personen wirklich verletzend auf einen einwirken oder ob man sich 'verletzt fühlt'

begegnet man mir im Bekanntenkreis mit Respekt dann hat es sich erledigt mit dem Schämen, 'sich gekränkt fühlen'

wenn ich im Bekanntenkreis nicht mit Respekt behandelt werde, auch dann gibt es eine Kontaktsperre - ich lasse mich nicht angreifen und kleinmachen nur weil ich unter einer Krankheit leide.



= das sind so die Punkte die ich von meiner Seite her klar Aussagen kann und vielleicht mag es Euch helfen Euren eigenen und hoffentlich leichteren Lebensweg weiter zu gehen. Alles Gute wünsche ich dafür

.....im Anschluss mal für Euch zum durchlesen und drüber nachdenken;
an diesem Tag im Chatgespräch hatte ich mich für mein Leben entschieden
(ich möchte keinesfalls Forenregeln missachten; im Fall dass nachfolgende Beitrag regelwidrig sein sollte, bitte ich um Benachrichtigung damit ich entsprechend handeln kann, vielen Dank.)




Chataufruf um 12:14:12 Uhr....Telefonseelsorge:


Xolo(Gast) um 12:14:30 Uhr:
guten Tag

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:14:37 Uhr:
guten Tag

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:15:04 Uhr:
was kann ich für Sie tun, Xolo?

Xolo(Gast) um 12:15:58 Uhr:
ich habe ein Problem seit einiger Zeit, ich leide unter Ängsten, mache mir Sorgen und würde gerne kurz davon berichten wie sich dies in meinem Alltag verhält....

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:16:46 Uhr:
erzählen Sie, wenn Sie mögen

Xolo(Gast) um 12:17:57 Uhr:
ich leide unter schwerwiegenden körperlichen Symptomen; übermässiges Schwitzen mit penetranter
Geruchsentwicklung und das macht mir im Alltag richtig Probleme

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:18:11 Uhr:
verstehe

Xolo(Gast) um 12:18:45 Uhr:
dies schränkt mich im Alltag ein, ich traue mich manchmal nicht mehr auf die Strasse, unter Leute zu gehen....
heute hatte ich z. B. um 10Uhr geduscht, frische Kleidung und gewaschene Schuhe angezogen um einen Termin bei
meinem Psychotherapeuten wahrzunehmen
da ich in letzter Zeit wieder viel um die Ohren habe macht mich der Stress übererregt so dass ich vermehrt
schwitze und die Geruchsentwicklung bis zum Psychotherapietermin um 11Uhr selbst für mich unerträglich
geworden ist, ich musste bis zur Praxis 2km zu Fuß laufen und hatte schon wieder Angst dass ich anderen
Leuten auffalle und die mich nicht riechen könnenschlimm daran ist im Grunde dass Ende meines
Therapiegesprächs gewesen

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:23:52 Uhr:
was ist da passiert?

Xolo(Gast) um 12:25:10 Uhr:
mein Therapeut weis von meiner Erkrankung und dem psychischen Druck dem ich ausgesetzt bin doch nach
dem Gespräch meinte er recht trocken: Sie waren eine Geruchsbelästigung!
.....nun sitze ich zu Hause und weis dass ich mich wieder tagelang in meiner Wohnung zurückziehe,
ich will doch niemand belästigen....ich hatte so oft schon Stress wegen dieser Hyperhydrose und nach diesem Vorfall
bin ich wirklich am Ende....ich will so nicht weiterleben und weis auch nicht mehr was ich anders machen könnte.

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:29:21 Uhr:
das ist bitter!

Xolo(Gast) um 12:30:27 Uhr:
ich war schon für einen Zeitraum von 5 Monaten in einer Psychosomatischen Klinik, und dort
haben die mich beaufsichtigt ob es an mangelndem Hygieneverhalten meinerseits liegt....selbst die Ärzte und
die Therapeuten waren machtlos. Ich hatte dort dreimal am Tag geduscht und dazu bis zu 15mal am Tag meine
Füsse gewaschen, musste ohne Schuhe laufen, Fussbäder machen.....es hatte sich aber nichts gebessert
durch diese Maßnahmen und nach zwei Wochen wurde ich selbst von Mitpatienten zuerst beleidigt, in
folgender Zeit dann auch beschimpft und auch körperlich attackiert - ich hab die Therapie dann vorzeitig abgebrochen damit die Mitpatienten mich nicht nochmalig grün und blau schlagen und letztlich die Treppe runterschmeissen.

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:34:15 Uhr:
das ist wirklich schwer für Sie

Xolo(Gast) um 12:34:28 Uhr:
die Ärzte und das Personal in dieser Klinik waren auch besorgt wie ich denn in Zukunft damit klarkommen
könnte wenn ich einen Geruch an mir trage wie ausgeschiedenes Sauerkraut, so hatten die das bezeichnet.
Auch die körperlichen Attacken in der Klinik hatte den Ärzten aufgezeigt, wie schnell ich durch mein Leiden
zum Opfer und Sündenbock gemacht werde

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:35:17 Uhr:
man ist so machtlos und auch ich fühle mich im Moment ziemlich hilflos...

Xolo(Gast) um 12:36:25 Uhr:
ich will so nicht mehr weiterleben müssen und suche dringend eine Lösung dafür - ich will aktiv bleiben
dürfen und mich nicht verstecken müssen

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:36:58 Uhr:
das kann ich gut verstehen

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:38:27 Uhr:
dann können Sie wahrscheinlich auch nicht arbeiten?

Xolo(Gast) um 12:39:40 Uhr:
leider habe ich keine Arbeit denn durch meine psychische Verfassung und weiteren gesundheitlichen
Einschränkungen bin ich erwerbsgemindert, wahrscheinlich den Rest meines Lebens und dass macht mich noch zusätzlich fertig.
Meinen desolaten gesundheitlichen Zustand verdanke ich meinem damaliger Arbeitsplatz, mangelnder Arbeitssicherheit und Arbeitsschutz.
Ich war als Heizungsmonteur ständig Schwermetallen, Säuren, Grünspan und des weiteren ausgesetzt und
durch eine Batteriesäureverätzung der Lunge musste ich ins Krankenhaus. mir ist damals in einem LKW-
Geschäftsfahrzeug die Autobatterie unter dem Fahrersitz explodiert - nach diesem Vorfall haben die Ärzte
festgestellt dass ich furchtbare Blutwerte habe, auch Vergiftungserscheinungen, Übelkeit, schmerzende
Gliedmaßen.

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:52:09 Uhr:
das ist heftig!
Xolo ich würde Ihnen so gerne helfen , aber ich weiss nicht, wie! Sie haben schon so viel versucht und
sind immer wieder enntäuscht worden und an Grenzen gestossen, das macht mich sehr betroffen

Xolo(Gast) um 12:54:34 Uhr:
ich würde so gerne den Mut haben die ganze Problematik offen zu legen, eventuell ein Buch oder Artikel in die Zeitung schreiben, um einfach mal den Rest der Menschheit darüber zu informieren - das wäre vielleicht meine letzte Idee -
ich hatte einige Leute kennengelernt denen es ähnlich geht wie mir. ich leide so extrem und bin trotz Aufklärung meiner Situation schon so oft verletzt worden so dass ich Angst habe mich mit diesem Thema an die Medien zu wenden und an die Öffentlichkeit zu gehen -
ich will nicht von einem großen Teil der Öffentlichkeit ausgelacht und verspottet werden, sehe aber in diesem Schritt die letzte Hoffnung dass mit diesem Thema offener und verständnisvoller umgegangen wird.

Telefonseelsorge Düsseldorf um 12:58:44 Uhr:
es gab mal bei Kerner jemanden, der davon berichtet hat, vielleicht sollten Sie das wirklich in Angriff nehmen
und es mal versuchen in einem Buch oder Zeitungsartikel anzusprechen; ich denke so wie Sie das schildern und bei allem was Sie versucht haben kann man Sie nur ernst nehmen und anerkennen!
Vielleicht könnte man mit einem Mediziner zusammen das machen, damit jemand vom Fach Stellung bezieht.so wird das auch öfter im TV gehandhabt.

Telefonseelsorge Düsseldorf um 13:04:00 Uhr:
Xolo , wir müssen leider Schluss machen, ich wünsche Ihnen, dass sie die Kraft haben weiter nach Lösungen
zu suchen und sie dann auch finden!

Xolo(Gast) um 13:05:03 Uhr:
ich danke Ihnen und werde jetzt zum Schluss kommen. ich versuche stark zu bleiben und für mein Wohl alles zu geben -
ich will mich nicht kleinmachen und auch nicht kleinmachen lassen; ich danke und verbleibe hiermit.

Telefonseelsorge Düsseldorf um 13:06:09 Uhr:
Alles Gute und Danke für Ihr Vertrauen!




mein Motto - Toleranz und Akzeptanz von Jedem und für jeden Mitmenschen - wo kämen wir denn sonst hin?
liebe Grüße und alles Gute für Euch

28.09.2012 10:02 • #10


M
Hallo zusammen,

bin neu in diesem Forum aber habe einige Geschichten zum Thema HH gelesen und kann mit jedem nachfühlen.

Ich litt ca. über 20 Jahre an HH und habe mich in 2010 zu einer OP entschlossen. Am 30.08.2010 wurde ich bei Herrn Dr. Tarfusser in Meran ( Tirol) operiert und ich kann euch allen sagen , es war die BESTE Entscheidung meines Lebens.
Details zur OP kann ich euch auch erzählen ( einfach direkt mich per mail fragen).
Seit dem sind meine Hände trocken und ich kann jedem die Hand geben ohne mich schämem zu müssen oder irgendwelche ausreden einfallen lassen weshalb ich die Hand nicht geben kann usw usw ( ihr kennt es ja) .
Iontophorese Therapie habe ich auch jahrelang gemacht und verschiedene Geräte gehabt, ist eine sehr gute alternative zur OP , Nachteil = Wirkung läßt nach ein paar Wochen nach.

Gruß
Mister P

23.12.2012 14:29 • #11


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