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Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin hier richtig gelandet mit meiner Frage.

Meine Frage wäre im beruflichen Kontext

Gab es bei Euch Situationen/Umstände im beruflichen die Ihr irgendwann akzeptiert habt?

-- Dafür vielleicht euren Lebenstraum oder Allgemeinen Traum gestrichen habt?
Beispiel:
Anstatt eine spezielle Fortbildung/Selbständigkeit/Ausstieg aus dem Job ein Auto/Haus Kauf als Kompensation als
Ersatz gemacht habt.

Wenn ja, wie geht es Euch heute damit? Hättest Ihr Euch lieber anders entschieden, wenn Ihr jetzt noch die Möglichkeit hättet?

Fragen über Fragen, ich weiß auch nicht einfache.


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Ich gebe mal mein Beispiel. Beruflich habe ich die Schnauze voll und spare für mein Traumstudium.
Ich habe schon was Geld zusammen. Ich will in einem Jahr raus aus meinem Job.
Ich habe jetzt zwei Jahre eisern gespart, aber manchmal verliere ich den Mut ob ich das noch durchalte und denke an den Kauf von Ersatzkompensationen - Auto, Urlaub etc. weiß aber das es mich nur Temporär befriedigen würde.

Gestern 14:35 • 23.07.2025 #1


10 Antworten ↓


@Rimski

ich diktiere das jetzt mal, weil es ein bisschen länger werden könnte. Also bitte nicht böse sein, wenn hier der ein oder andere diktier oder Schreibfehler drin ist.

also ich kann das relativ gut nachvollziehen. Bei mir ist es zum Beispiel so, dass mein Job mich jetzt nicht wirklich erfüllt. Es ist alles relativ repetitiv.

und ich habe für mich tatsächlich mittlerweile einfach den Umstand akzeptiert, dass es so ist, ich dafür aber einfach einen absolut bombensicheren Job habe.

ich habe für mich abgewogen, was schwerer wiegt und das war bei mir definitiv die Sicherheit.

ich habe aber eben die Möglichkeit, mir meine Erfüllung dafür in meinem Privatleben zu holen.

deswegen habe ich halt für mich aufgegeben, einen erfüllenden Job zu suchen. (habe den Job auch schon mehrfach gewechselt und bin immer wieder an diesen unerfüllten Punkt gekommen).
dafür ist er halt eben absolut sicher.

das muss natürlich auch nicht jedermanns Weg sein, viele können es sich absolut nicht vorstellen, in einem Job zu arbeiten, der sie nicht erfüllt. Aber gerade die absolute Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt und insbesondere in der Wirtschaft, die eher weiter steigt, als sinkt, hat mich halt mit zu dieser Entscheidung bewegt. Natürlich wäre es der absolute Traum, wenn jeder in einem Job arbeiten würde, der ihn absolut erfüllt.

das ist meiner Meinung nach aber oftmals eher eine Illusion als machbare Realität.

daher habe ich eben für mich beschlossen, ich akzeptiere es so, wie es ist, und bin aber froh darüber, da eben eine absolute Sicherheit zu haben.

A


Dieser Moment der Resignation/Aufgabe

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@Rimski mich erfüllt mein Job tatsächlich auch nicht. Ich würde mich gerne außerhalb dieses Bereichs weiterentwickeln. Habe aber ebenfalls einen sehr sicheren und vorallem gut bezahlten Job, den ich in dauerhaftem Homeoffice verbringen kann.

Manchmal frustriert es mich etwas. Dann denke ich aber an meine beste Freundin, die finanziell nicht mal die Hälfte von mir verdient und immer auf ihr Geld schauen muss und oft Sorgen hat. Ich weiß, dass wir abgesichert sind und Schlafe beruhigter. Ich denke, man muss schauen, was einem auf Dauer wichtiger ist.

Bei mir ist es die Sicherheit, denn ansonsten würde mir das psychisch sehr zusetzen.

@Afraid und @WayOut
Was ich bei beiden Beiträgen direkt rauslesen kann ist Sicherheit.

Ich bin auch eher auf Sicherheit bedacht, wenn es diese überhaupt gibt.

Ich habe auch verschiedene Jobs in der IT Branche probiert, meine Lebenslauf ist daher mit einigen Stationen versehen.
Egal wo ich war, nach einer Zeit stellte sich das selber heraus. Zwar verblieb ich immer länger, da ich meine Einstellung überabeitet habe, aber irgendwann sah ich das als für mich optimiert.

So Gott will, werde ich nächstes Jahr mein Studium der Osteuropäischen Sprachen angehen (meine Leidenschaft - Sprachen).

Dennoch Frage ich mich beim lesen des eigenen und euren:
Was opfern wir nicht alles für diese Sicherheit? Ist es den Preis wert?

Ich bin leider auch nicht einer der gerne Risiken eingeht, plane gerne vor usw.

Danke für Eure Beiträge.

@Rimski

Lieber Rimski

Ich kann dich gut verstehen, mir ging es früher genauso. Witzigerweise habe ich durch einen kompletten Perspektivenwechsel heute so richtig viel Spass im Beruf. Gleicher Job und andere Einstellung. Ich bin Musiklehrer und seit ich so richtig kreativ an die Sache ran gehe und ich schon immer gerne mit Kids gearbeitet habe, erfüllt mich dieser Job. Vor einigen Jahren wäre das noch undenkbar gewesen.

Ich kenne auch so etwas wie eine Berufung und so habe immer mal wieder als psychologischer Coach gearbeitet. Ich arbeite daran und hab mich unlängst in eine Gemeinschaftspraxis eingemietet. Ich gebe mir zwei Jahre Zeit, die Tätigkeit aufzubauen. Wenn es nix wird, lass ich es wieder.

Mich interessiert die Vergangenheit nicht, im Prinzip habe ich immer richtig entschieden, auch wenn das manchmal richtig in die Hosen gegangen ist.

Kompensation sind nur kurzfristig erfüllend, ich würde es lassen. Nicht einmal ein genialer Job ist eine Garantie für irgendwas. Mir hat es immer gefallen, ein sicheres Standbein zu haben, damit ich mich auf der anderen Seite frei entfalten konnte. Das hat sich bis heute bewährt.

Ich kann dir echt keinen Rat geben und denke, dass es den richtigen Job nicht gibt, denn das Leben ist so viel mehr wie ein Beruf. Schön ist es Passionen zu haben, Leidenschaft zu entwickeln und in einer Sache voll aufzugehen, was nicht zwingend ein idealer Beruf bedeutet.

Vielleicht doch ein leiser Rat: Hör auf dein Herz, hinterfrage dich. Vielleicht ist da ja noch viel mehr

Ich habe 44 Jahre inkl. Ausbildung in der gleichen Firma gearbeitet und nie bereut.
Es war immer abwechselungsreich, da ich in verschiedenen Abteilungen war und mich nebenbei sprachlich weiter gebildet habe und so im Export tätig war. Immer einige andere Kollegen, andere Büros, andere Chefs etc. Keine Langeweile. Die letzten Jahre nur noch Teilzeit, dann auch mit Homeoffice. Da ich flexibel war , in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Auch brauchte ich nicht weit fahren.
Bezahlung auch gut.

Zitat von Rimski:
Was opfern wir nicht alles für diese Sicherheit? Ist es den Preis wert?


Das hab ich eigentlich -zumindest für mich- soweit schon beantwortet gehabt.

So gesehen opfere ich für mich mittlerweile -dank geänderter Einstellung meinerseits gegenüber dem job- nichts.

Ich hab einen sicheren Job, meine Erfüllung muss ich nicht aus dem Job ziehen, da ich mir diese anderweitig hole.

Andersrum wäre es mir persönlich zu unsicher und würde daher auch nicht zu meiner Erfüllung beitragen in ein unbekanntes finanzielles nichts zu laufen, nur um dort eventuell Erfüllung zu finden.

Weil 1. Weiß ich nicht, ob ich dort überhaupt Erfüllung finde, so wie ich sie mir vorstelle und 2. Bringt mir keine Erfüllung der Welt was, wenn ich kein Dach überm Kopf habe weil die Erfüllung nicht genug abwirft.

Ich denke, es kommt auch viel auf die Umstände an. Ich hätte gerne noch Jura studiert. Diesen Gedanken habe ich bereits seit 5 Jahren. Wäre möglich gewesen, aber dann hätten wir das Haus nicht mehr problemlos abzahlen können, ich hätte weniger Zeit für meine Familie gehabt, einiges wäre auf der Strecke geblieben. Zugetraut hätte ich es mir, aber das Risiko war eben doch zu hoch. Denn wenn es nicht so läuft, stehe nicht nur ich ohne unser geliebtes Haus da, sondern auch mein Mann und mein Sohn. Ohne Familie kann man durchaus risikoreicher sein, wie ich finde.

Zitat von Afraid:
Ohne Familie kann man durchaus risikoreicher sein, wie ich finde.


Bin ich tatsächlich auf der einen Seite komplett bei dir, ich bin auch „nur verheiratet“ ohne Kinder.
Also so gesehen haben auch nur mein Mann und ich uns in der Verantwortung.

Trotzdem ist es auch ziemlich Typ abhängig, weil mir ist zum Beispiel tatsächlich Sicherheit wichtiger, als berufliche Erfüllung.

Weil meine Erfüllung kann ich mir auch in meinem Privatleben holen. Sicherheit nicht, Zu mindestens keine finanzielle.

@WayOut ich finde allerdings, dass man auch „nur“ mit Partner eine andere Verantwortung hat, als wenn man ein Single Leben führt, wo die Karriere wirklich an erster Stelle kommt. Gibt ja solche Menschen, denen nichts wichtiger ist, als das

Aber klar, Typ abhängig wird es auch sein. Manche Menschen brauchen keine Erfüllung im Job und ich kenne auch welche, die komplett in der Rolle der Hausfrau und Mutter aufgehen und gar nichts anderes wollen

@Afraid

Ja, bin ich auch definitiv bei dir. Als Single hat man da noch mehr Freiheiten, dann sollte man aber auch besser single bleiben

Zitat von Afraid:
ich kenne auch welche, die komplett in der Rolle der Hausfrau und Mutter aufgehen und gar nichts anderes wollen

Das ist ja quasi das was ich auch sage. Die holen sich ihre Erfüllung halt im privaten, so wie ich das auch mache, weil mein Job eben moppelkotze ist, was Erfüllung angeht

Nur dass sie eben ohne job ihre Erfüllung im privaten finden

A


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