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B
Kennt ihr den Film?
Es gibt Dinge, die es gar nicht gibt. Das könnte ein Trost sein, wenn.... Eben das Wenn. Wir gehen auf eine Reise, Deutschland, achtzig Jahre zurück. Klirrende Kälte, Militärstiefel. Ich habe einen Traum. Ich bin nun der Jude, der auf dem Bahnhofsteig steht, nachdem man ihm alles weggenommen hat. Ich bin auch der Jude, der bald seine Wohnung verlassen muss. Zwei Stunden Zeit hat man mir gewährt. Welche Sachen mitnehmen - ich brauche sie doch alle?! Die Verzweiflung. Eine groteske, paradoxe Unwirklichkeit des Geschehens, eine verdrehte, eiskalte Rechtschaffenheit, die sich zum Recht wandelte... aber wie? Der Verstand versagt. Der unermessliche Hass und die Selbstsicherheit des Verrats verdicken die Luft. Man atmet flach ein, dann leise aus. Dass es überhaupt noch geht? Den Körper spürt man immer weniger. Angst vor dem Tod? Nein, ein Todeswunsch. Nichts mehr spüren, nichts mehr wissen, wie lange noch? Rache für nichts, raffiniert durch wohlwollende Überlegenheit und geheiligte Ziele getarnt, bis ins kleinste Detail durchdacht, auf Erniedrigung gezielt, die Vernichtung erzielt, mit zur Schau gestellten, tugendhaften deutschen Selbstdisziplin durchgeführt steigt auf, und bleibt. Für immer.

Er: Paradoxe Intervention - wie unwert Du Dein Leben gestaltet hast..

ER- ein Jude. ICH - nix deutsch.
Eine sinnlose Vergeltung der Untoten Zeit.

Danke, dass ihr gelesen habt!

© Bird

15.04.2012 02:13 • 12.05.2012 #1


2 Antworten ↓


B
Schwarze Kreise
das Licht glänzt:
wer bist du?
was bist du?
nichts gutes?

Auch ich habe das Recht zu leben
jetzt bin ich hier
hier, hier, hier!
ich, ich, ich!
klirrende Kälte
Jetzt bin ICH hier!

Wenn du bleibst,
bist du weg.


06.05.2012 00:39 • #2


B
In dem Gedanken, daß alle Wesen kostbarer sind als ein wunscherfüllendes Juwel, will ich lernen, sie zutiefst zu lieben und das höchste Wohl für sie zu erlangen.

Ganz gleich, wo es ist und auf wen ich treffe, will ich mit Respekt lernen, mich in jeder Hinsicht geringer zu sehen und die anderen von ganzem Herzen hochzuschätzen.

In allen Situationen will ich lernen, meinen Geist zu erforschen, und sobald Leidenschaften entstehen, werde ich mich ihnen entschieden widersetzen und sie abwehren, weil sie mich und andere gefährden.

Ich will lernen, Menschen mit schlechtem Charakter, Wesen, die unheilsame Handlungen begehen, und solche, die von heftigen Leiden gepeinigt werden, zu lieben, weil sie schwer zu finden sind wie ein kostbarer Schatz.

Behandeln mich andere aus Eifersucht schlecht, mit Beschimpfung, Verleumdung und noch mehr, will ich lernen, den Verlust zu ertragen und ihnen den Sieg zu überlassen.

Wenn jemand, dem ich mit großer Hoffnung Wohltaten erwiesen habe, mich grundlos sehr verletzt, so will ich lernen, diesen Menschen als vortrefflichen geistigen Führer zu betrachten.

Ich will lernen, allen Müttern direkt und indirekt Hilfe und Glück zu schenken, und allen Schaden und alles Leid der Mütter im geheimen auf mich zu nehmen.

Ich will lernen, alle diese Übungen von den Befleckungen durch die acht weltlichen Einstellungen rein zu halten, und indem ich alle Erscheinungen durchschaue, will ich mich von der Fessel des Anhaftens befreien.

Langri Tangba (1054-1123)

12.05.2012 00:57 • #3