Schritt 2: Die Ursache und die zugehörigen Emotionen erforschen
Nachdem du eine belastende Emotion angenommen hast, kannst du versuchen, ihren Hintergrund zu erkunden. Das ist oft nicht einfach, denn gerade bei starken Gefühlen liegt die Ursache manchmal tief verborgen – etwa in alten, vielleicht sogar traumatischen Erfahrungen. Unser limbisches System schützt uns oft, indem es den eigentlichen Auslöser nicht direkt ins Bewusstsein lässt. So gehst du vor:
1. Sanft nach der Ursache forschen:
Frage dich in einem ruhigen Moment:
Wann habe ich dieses Gefühl zum ersten Mal erlebt?
Gibt es Situationen, die dieses Gefühl besonders stark auslösen?
Woran erinnert mich das?
Lass die Antworten kommen, ohne Druck.
2. Die zugehörigen Emotionen erkennen:
Wenn du eine Ursache oder einen Zusammenhang findest, schau genauer hin:
Welche Emotionen tauchen in Bezug auf diese Situation auf?
Sind es Traurigkeit, Angst, Wut, Scham, Hilflosigkeit oder andere Gefühle?
3. Den Emotionen eine Stimme geben:
Wie im ersten Schritt kannst du diesen Gefühlen innerlich eine Stimme geben:
„Ich bin traurig, weil …“
„Ich bin wütend, weil …“
„Ich habe Angst, weil …“
4. Die Bedürfnisse erforschen:
Frage jedes Gefühl:
„Was brauchst du gerade?“
Vielleicht ist es Trost, Schutz, Verständnis, Nähe oder einfach das Erlaubnis, da zu sein.
5. Mit dir selbst mitfühlen:
Begegne diesen Gefühlen freundlich und verständnisvoll, so wie du es bei einem guten Freund tun würdest.
Wichtig:
Sei geduldig mit dir selbst. Es ist völlig normal, wenn die Antworten nicht sofort kommen. Manchmal reicht es schon, die Fragen zu stellen und offen zu bleiben.
Heute 16:12 •
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