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J
Hallo.
Die Wehrkraft ist eine natürliche Kraft, die körperlich z.B. durch das Immunssystem, die Haut, Zähne, Arme und Beine sichtbar wird. Sie kann dazu dienen, uns vor der Umwelt zu schützen und uns zu verteidigen und den Feind zu besiegen und zu zerstören. Die Haut trennt uns von der Umwelt und macht uns dadurch zu einem eigenständigen Individuum, die Zähne können zum zubeißen, Beute reißen, zerfleischen, fressen, usw. dienen. Arme und Beine können zur Flucht verhelfen und beim Angriff, den Gegner verletzen und töten. Ohne die Wehrkraft, die uns vor der Beeinflussung von außen schützt, könnten wir physisch nicht überleben und psychisch uns nicht als eigenständiges Individuum wahrnehmen. Die Möglichkeit, sich selbst zu leben und seine eigene Persönlichkeit, Ziele und Wünsche zu leben und umzusetzen sind meiner Meinung nach direkt mit der Wehrkraft verbunden. Wer sich nicht wehren kann, wird zum Mitläufer, ist fremdbestimmt, wird unterdrückt, bestimmt, beeinflusst, usw.
Um innere Ängste zu widerstehen, den inneren Schweinehund zu besiegen, Faulheit und Unlust zu besiegen, also auch innere Widerstände zu bezwingen, kann die eigene Wehrkraft sehr hilfreich sein. Als starke Metapher für die manifestierte Wehrkraft kann man den Werwolf sehen. Großes, kräftiges Gebiss mit einem starken Kiefer, mächtige Klauen, widerspenstiges borstiges Haar, stahlharte Muskeln und Knochen. Bereit zum Kampf und jeden Gegner in der Luft zu zerreißen. Die Bestie, der Animus, in uns.
Mir persönlich hilft diese Kraft, Dinge zu erreichen und innere Blockaden beseite zu fegen.
Wie ein Wikinger, der der tobenden See strotzt und dem harten Wetter auf offener See unerschrocken die Stirn bietet und den Kurs hält.
Die Wehrkraft kann man dadurch steigern und kennenlernen:
Zuerst geht es darum, sich zu erinnern, wann man von außen oder von innen Widerstand erfahren hat. Egal, welcher Art er war.
Dann ist es wichtig, in dieser Erinnerung zu spüren, wo man damals im Körper seinen eigenen Widerstand dagegen! spüren konnte.
Wenn man in gefunden hat und im Körper diese Wehrkraft spürt, ist es wichtig diesen innere Kraft nicht abzulehnen und loswerden zu wollen, sondern sie als unbesiegbare Kraft kennenzulernen und spüren, und zu erfahren, wie es sich anfühlt, wenn diese Kraft in uns stetig wächst, je länger man sie rein und unverfälscht spürt.
Sobald die Kraft stark genug spürbar ist, kann man sich in der Erinnerung fragen, was man jetzt, wo man diese Kraft spürt, machen würde.
Oft ist man dann rückwirkend durch diese Kraft dazu in der Lage, in diesem Moment in dieser Erinnerung, das zu tun, was man in Wirklichkeit gerne in diesem Moment getan hätte. Wenn man dann virtuell in dieser Erinnerung diesem Drang nachkommt und nachträglich erlebt wie man das tut was man in diesem Moment eigentlich machen wollte, gewönnt sich dadurch das Gehirn nach und nach daran, die Wehrkraft immer häufiger zu aktivieren, wenn man auf Widerstand stösst, um das zu tun, was man in so einem Moment eigentlich in Wirklichkeit machen will. Man wird dadurch innerlich stärker und wehrhafter. Wichtig ist noch, dass man die Wehrkraft mit Köpfchen und in Maßen einsetzt. Der Verstand sollte immer im Boot mitfahren dürfen, damit man am Ende nichts bereuen muss. Also Anstand, Moral und Ethik sind erwünscht, solange der Widerstand von außen nicht zu groß ist.
Viel Spaß beim Ausprobieren. Mir hilfts und es macht richtig viel Spaß, immer stärker und wehrhafter zu werden.

21.03.2017 18:02 • 22.03.2017 #1


2 Antworten ↓


Schlaflose
Ich war schon immer sehr wehrhaft. Als kleines Kind mussten mich immer mehrere Erwachsene festhalten, wenn ich geimpft werden sollte, weil ich gekratzt, gebissen, getreten, um mich geschlagen und wie am Spieß gebrüllt habe. Und ich habe mich auch sonst nie anfassen lassen oder mir irgendetwas antun lassen. Ich habe mich auch immer dagegen gewehrt, Dinge zu tun, die ich nicht wollte und so ist es auch heute. Aber was hilft mir das gegen meinesoziale Phobie und die ängstliche vermeidende Persönlichkeitsstörung? Nichts.

21.03.2017 20:14 • #2


J
Der Begriff Phobie deutet meines Erachtens darauf hin, das Ängste im Spiel sind und das Wort sozial würde mich daran denken lassen, dass vielleicht auch die anderen Menschen dabei eine Rolle spielen.
Um eine Angst oder emotionale Fluchtreaktion entgegentreten zu können und um ihr widerstehen zu können, könnte es hilfreich sein, die Wehrkraft gegen eigene innere Störfaktoren einzusetzen, z.B. gegen eigene Gefühle, z.B. der aufsteigenden Panik standzuhalten. Wie beim Achterbahnfahren. Man hat Angst, aber tut es trotzdem, weil der Wille in dem Moment der Angst die Stirn bieten kann.
Die Wörter ängstlich vermeidend lassen mich auch daran denken, dass es sein könnte, dass der Irrglaube wehrhaft zu sein, dadurch glatt wiederlegt werden konnte. Jemand der eine innere gut ausgebildete Wehrkraft besitzt kann sie gegen seine eigenen Ängste einsetzten und beschäftigt sich nicht damit, Dinge zu vermeiden. Je größer die Wehrkraft, umso mehr ist man auf Angriff, Durchsetzen und Durchhalten getrimmt, unabhängig von den eigenen Gefühlen. Man geht nicht gleich bei der kleinsten emotionalen Unnannehmlichkeit in die Knie.
Ich glaube, dass Du aufgrund deiner Vergangheit dir ableitest, dass du wehrhaft bist, anstatt es innerlich zu spüren. Der Verstand und die Logik ist kein guter Gradmesser dafür, wie wehrhaft man sich !fühlt! Ausserdem tut man, wenn man sich einfach nur gegen etwas sträubt, seinen Verstand aussen vor lassen. Nachdem man spürt, dass man etwas nicht will, macht es Sinn, sich als Erwachsener, dann auch zu fragen und zu spüren, was man stattdessen will. Dadurch kommt man von der Wehrkraft, die sich von etwas wegbewegen will, zu der Kraft, die sich auf etwas zu bewegen will. Dort, wo man sich aus dem tiefsten Inneren heraus hinbewegen will, gibt es keine Angst und kein Vermeiden wollen.

22.03.2017 10:33 • #3