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N
Moinsen,

Vorweggenommen: Ich bin vermutlich der Gegenpart zu euch anderen Forumsmitgliedern in diesen Bereich, denn ich möchte wieder aktiv in die Einsamkeit eintauchen, so wie es sich in meinem Leben so schon bewährt hatte. Genauer möchte ich meinen Seelenfrieden wiedererlangen. Lasst mich wie folgt erklären- (Könnte jedoch ggf. ins Off-Topic abweichen- sry)

Ausgangssituation: Ich war nie der Cliquen Typ. Schon zu Schulzeiten habe ich mich nie so richtig mit meinen Klassenkameraden verstanden, weil die zunächst eher gemein zu mir waren. Sie beleidigten mich, nahmen mir Sachen weg- wie Kinder halt so sind. Jedenfalls distanzierte ich mich schon früh von gleichaltrigen und blieb an den Wochenenden lieber zu Hause. Es war zunächst keine schöne Zeit, aber irgendwann fragt man sich Warum sich aufregen, wenn sie wieder gemein sind?. Irgendwann hat mich die Kritik nicht mehr interessiert, sie ist abgeprallt an mir. Und meine Konter haben immer gesessen. Und so hat sich Wohlbefinden entwickelt, ich war wirklich zurfrieden mit meinen Leben. An den Wochenenden blieb ich zwar immer noch zu Hause, aber ich wollte auch gar nicht in diese hedonistische Welt eintauchen. Ich spielte zunächst Videospiele (praktisch das typische Kellerkind) hatte dann aber Glück, dass ich von meinen Eltern einen Internetfähigen Rechner geschenkt bekommen hatte. Fortan tat ich was für meine Allgemeinbildung, ich laß verschiedene Zeitungsartikel, war informiert und wusste vieles. Und nachdem meine Klassenkameraden bemerkten, dass man mich nicht mehr beleidigen konnte, wurde ich sogar beliebt. Ich lachte auch mal über Witze gegen mich, konnte aber ebenso elegant vergelten, was eben auch super ankam- zum Schluss wurde ich sogar Klassensprecher. Dann verließ ich die Schule. An den Wochenenden blieb ich immer noch Zuhause, schließlich war ich glücklich so und dieses Rezept hatte sich gut bewährt.

Nachdem ich zwei Jahre lang herumgedümpelt habe, habe ich schließlich meinen Traumjob bei einer Versicherung gefunden. Im Rahmen meiner Ausbildung wurde ich 4x zu Überbetrieblichen Lehrgängen geschickt, wo ich über Wochen in einer Akademie wohnen musste, mit gleichaltrigen die genau wie ich eine Ausbildung in diesen gesetzlichen Versicherungszweig absolvierten. Ich ging da ganz ohne Vorbehalte hin und muss sagen, dass mir das dort sehr gefallen hat. Ich habe dort viele Menschen kennengelernt und bin mir trotzdem treu geblieben. Die Menschen dort mochten mich sehr, ich hatte sowas wie ein Ruf. Man kannte mich, ich war mit der Beliebteste von allen 160 Azubis. Ich sei immer ehrlich gewesen, habe einen begandeten Humor und mit mir konnte man Spaß haben. Ich verstellte mich auch nicht, ich kam gut mit den Menschen aus. Als es zum Schluss wieder nach Hause ging, war aber auch in Ordnung, denn zu Hause fühlte ich mich wohl und es gab Facebook, um die Kontakte weiter zu verfolgen. Soweit alles cool.

Problem: Seit den dritten Lehrgang hat sich meiner engeren Stammclique ein Mädchen angeschlossen, Nadine. Ich verstand mich eben so gut mit ihr wie ich mich mit meinen anderen Personen verstand. Doch für sie war ich anfangs vermutlich mehr wie nur ein normaler Freund. Schnell vertraute sie mir Sachen an, wollte mehr Kontakt mit mir. Ich hab mich ihr dann soweit hingegeben und auch gefallen an ihr gefunden. Mit ihr hatte ich viele schöne Momente erlebt, ich habe mich ihr mehr geöffnet als jemals jemanden zuvor und sie gab mir das Gefühl, was besonderes zu sein. Eine andere Kollegin sollte später zu mir sagen, dass ich immer als schlau und Vertrauenswürdig wahrgenommen worden bin und ich jemand sei, der Führen kann und einen Plan hat. Mag sein, dass das Nadine gebraucht hat. Auch nach den Lehrgang hielten wir Kontakt, wir telefonierten oft und gerne zusammen, schrieben uns Mails und Nachrichten, ect. Beim letzten Lehrgang, im März, haben wir uns dann geküsst. Umarmt. Händchen gehalten. Es war schön. Doch dann kam es, gegen Ende des Lehrgangs, irgendwie zum Bruch. Ich kann es mir selbst nicht erklären, wie sie mir aus den Händen geglitten ist, irgendwie standen wir uns eine kurze Zeitlang gegenseitig auf den Füßen. Diese Trennung tat mir weh.

Nun bin ich wieder Zuhause, in meinen Vertrauten Umfeld, und möchte einfach nur mein altbewährtes Leben zurück. Quasie Zurück in die vertrauten Alleinesein. Dennoch kann ich diesmal diese ganze Nummer nicht so einfach hinter mir lassen. Ich denke an sie. Ich habe sogar angefangen ihr einen Brief zu schreiben, der ist nun schon über 12 Seiten lang. Und lang noch nicht fertig.

Ich kenne so eine Situation nicht. Ich war mental eigentlich immer mit das stärkste was herumläuft, ich bin sehr analytisch. Wie kann ich diesen ganzen gedönst am besten hintermir lassen? Im Normalfall sehe ich sie noch für 1 Woche, nämlich dann, wenn wir die Abschlussprüfung schreiben. Ich kann mich zur Zeit noch nicht auf die Prüfung vorbereiten, weil ich nicht ganz bei der Sache bin. Blöde Situation, wäre ich doch bloß im Schneckenhaus geblieben.

Was soll ich machen? Wichtig ist, dass ich mich auf meine Prüfung fokussiere. Wie soll ich also mit der Sache schnell abschließen? Danke im voraus für eure Antworten!

14.04.2014 23:01 • 16.04.2014 #1


6 Antworten ↓


MrsAngst
Willkommen hier im forum.

ich bin mir nicht so sicher, wie man dir hier helfen soll, denn die meisten suchen den weg aus dem ganzen RAUS und nicht rein.
Ich denke, einen rat wie man eine person schnellstmöglich vergisst oder sich emotional isoliert gibt es einfach nicht. Wenn dem so wäre wäre das wort liebeskummer ein fremdwort
Es ist allerdings gut, dass du diese erfahrung gemacht hast. Klingt vllt blöd aber das gehört zum leben dazu. Sich verlieben. Glücklich sein. Und Trennung. Du wirst einfach zeit brauchen, das heilt die qunden am besten.

Versuch einfach zu lernen, ich denke du wirst die Prüfung ohnehin schaffen!

14.04.2014 23:17 • #2


A


Zurück ins Schneckenhaus

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N
Danke für die Antwort!

Nur wie soll ich mich verhalten, wenn ich sie sehe? Eine derartige Ablenkung möchte ich zur Prüfungszeit nicht haben, der ganze Spaß geht in Anderthalb Monaten los. Soll ich ihr den Brief zukommen lassen oder nicht?

Irgendwie eine blöde Situation zum blödesten Zeitpunkt. Naja, aus Krisen lernt man. Wenigstens etwas.

14.04.2014 23:31 • #3


O
Zitat von Napoleon92:
Doch dann kam es, gegen Ende des Lehrgangs, irgendwie zum Bruch. Ich kann es mir selbst nicht erklären, wie sie mir aus den Händen geglitten ist, irgendwie standen wir uns eine kurze Zeitlang gegenseitig auf den Füßen.

Das ist die Stelle, an der Du mal weiterforschen solltest. Was ist da falsch gelaufen?

Das mit dem Brief würde ich lassen, damit verlängerst Du nur Komplikationen, die Du gerade nicht gebrauchen kannst.
Wenn Du sie siehst gehe ganz normal, wie mit einer guten Freundin, mit ihr um. Wenn Du ihr etwas mitzuteilen hast, dann gehe mit ihr essen und quatsch ne Runde.
Ansosnten gilt was Mrsangst gesagt hat: emotionale Höhen und Tiefen gehören einfach zum Leben dazu. Das ist Leben und solltest Du auch so annehmen.

15.04.2014 12:03 • #4


V
Hallo Napoleon,
unsere Geschichten sind glaube ich recht ähnlich. Auch ich hatte Blockunterricht in so einer Umgebung und hatte vorher mehr oder weniger bewusst keinen Anschluss und finde den Weg in mein Schneckenhaus auch nicht wirklich zurück, obwohl ich da eigentlich gar nicht rein will. Der Blockunterricht hatte mir gezeigt, dass es auch ein anderes Leben gibt, dass soviel erstrebenswerter ist, als das ewige Alleinsein. Nur zu Hause finde ich den Weg aus diesem Loch nicht.

LG
Valhalla

15.04.2014 12:32 • #5


K
Hallo Napoleon,

das ist wirklich schwierig und bestimmt nicht schön. An deiner Stelle würde ich ihr den Brief nicht zukommen lassen und wenn dann erst nach den Prüfungen. Ich bin mir sicher sie kann auch grad keine Ablenkung vom Lernen gebrauchen, genau wie du. Das ist einfach eine Erfahrung, die man mal machen muss auch wenn es keine schöne ist. Ich kann dir auch keinen Tipp geben, wie du es schaffst sie zu vergessen, das geht wirklich nur mit der Zeit. ich wünsche dir viel Glück bei deinen Prüfungen und alles Gute.

LG, Koralle

16.04.2014 15:16 • #6


N
Danke für eure lieben Antworten

Ich muss sagen, dass es mir zur Zeit wieder etwas besser geht, weil ich auf der Arbeit zur Zeit erfolgreich bin. Mal sehen ob ich abends wieder etwas besser einpennen kann, nachdem was alles so passiert ist. Ich muss feststellen, dass mein Gemüt teilweise sehr am schwanken ist.

Es gibt Phasen, etwa auf den Weg zur Arbeit, da bin ich komplett nachdenklich. Ich überlege dann immernoch wie es zu den Bruch kommen konnte, wie ich den Brief weiterschreiben werde, ob ich sie zurückgewinnen kann. Was wäre, wenn sie mit mir zusammen sein möchte, wie wir unsere räumliche Entfernung (Nord- vs. Süddeutschland) hinbekommen können. Und was ich mache, sollten wir nicht zusammenkommen.

Auf der Arbeit ist das ganze aber ausgeschaltet. Ich bin dort ein völlig anderer Mensch, ich mache meine Fälle wegkloppen, mit meinen Kollegen reden. Business as usual. Und nach der Arbeit bin ich dann immer stark, auf den Heimweg denke ich da garnicht dran.

Doch sobald ich Zuhause bin, fängt das Grübeln früher oder später wieder an. Gestern ist es sogar soweit gekommen, dass ich mir beim Telefonieren mit einer anderen Freundin einen Freud'schen versprecher geleistet habe, in dem ich nach ein bisschen lachen Nadine zu ihr gesagt habe. Sie war ganz irritiert, ich entschuldigte mich, denn ich war gerade auf facebook, und...und....ähhh... . Sowas ist mir noch nie passiert. Es war mir unangenehmen. Zwar wurde die Gerüchteküche auf den Lehrgang ordentlich angekurbelt, aber offiziell haben wir nichts verkündet oder gemacht. Und ich habe mich davor irgendwie auch immer gehütet, weil ja nichts eindeutiges gelaufen ist. Dennoch wurde, wie ich durch Arbeitskolleginnen erfahren habe, ordentlich getrascht und getuschelt. Und auch mit der Freundin, mit der ich gestern (ursprünglich wegen Lernen) geredet habe, hat mir schonmal die Frage gestellt was denn da so läuft.

Ich schei. aber grundsätzlich auf solche Tuschelaktionen, wie im Ausgangspost schon durch die Blume gesagt, interessiert mich solcherlei Geschwätz nicht wirklich. Die Leute reden ja sowieso über einen, und rechtmachen kann man es ja auch nicht jeden. Und außerdem war ich noch nie der Typ der groß über sein Innenleben gesprochen hat. Wie gut, dass das hier anonym ist. XD

Naja, ich werde wohl die Zeit heilen lassen, ihr habt ja recht, Wundenlecken und gut ist.

16.04.2014 19:10 • #7





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