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Huhu,
Ich bin neu hier (W/35/ bisher 2 Beziehungen für 12 und 8 Jahre), habe mich gerade angemeldet und möchte gleich losschreiben, weil ich es sonst vermutlich gar nicht tue. Ich fürchte es wird dadurch in einem halben Roman enden und ggfs sehr verwirrend sein, dafür möchte ich mich schon im Voraus entschuldigen.....

Ich hatte bis vor kurzem eine gute, glückliche Beziehung (8 Jahre), dachte ich zumindest, offensichtlich war das allerdings wohl nicht der Fall sonst würde ich ja nicht in der Vergangenheit schreiben....

Das ganze ist sehr frisch und nimmt mich auch sehr mit, allerdings gibt es etwas das mich aktuell noch viel mehr beschäftigt, nämlich feststellen zu müssen, dass ich absolut alleine bin. Alleine sein ist jetzt per se ja eigentlich nichts schlimmes, für mich allerdings schon, denn für mich bedeutet es auch Einsam zu sein....

Ich musste feststellen, dass ich wirklich Alleine bin. Ich bin vor 2 Jahren aus meiner Heimat weggezogen. War eigentlich seit der Ausbildung immer am Arbeiten, Anfangs teilweise zusätzlich noch jedes Wochenende, außerdem bin ich 6 Jahre lang 100 km einfach zu meinem damaligen Job gependelt. Das heißt also aufstehen, arbeiten, was essen, schlafen gehen.... Vor 2 Jahren habe ich mir einen neuen Job in einer anderen Gegend gesucht, bin umgezogen, soweit lief alles gut, mit dem Partner schöne Sachen unternommen (er stammt aus dieser Gegend) in den Freundeskreis integriert worden etc (im Nachgang betrachtet alles nette Leute, aber dann nach dem Ende der Partnerschaft eigentlich nur Bekannte)......

Und jetzt kommt das böse Erwachen, ich bin Alleine im wahrsten Sinne des Wortes und Einsam. Ich möchte jetzt weder verzweifelt nach Freunden suchen noch gleich wieder nach einem Partner Ausschau halten, denn das wäre nicht fair, nicht fair mir gegenüber und nicht fair anderen gegenüber.....

grade habe ich das Gefühl total verwirrtes Zeug zu schreiben, aber ich weiß nicht wie ich es gut erklären kann....

Ich bin jemand der gerne gibt, mir ist es wichtig, dass es Meschen, die mir wichtig sind gut geht... ich habe aber jetzt gemerkt, dass ich mich selbst total verloren habe. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, was machst du gerne? Ich hätte keine Antwort. Was sind deine Hobbies? Ich habe keine. Woran hast du Spaß? Ich weiß es nicht. Ich glaube ich habe über das anderen helfen und andere unterstützen mich selbst komplett aus den Augen verloren. Hauptsache den anderen geht es gut, bei mir ist schon alles ok, ich glaube ich war mir selbst nicht wichtig genug, hört sich das seltsam an?.....

ja und jetzt stehe ich da.... klar bin ich alleine und es gibt auch immer viele tolle Tips, geh raus, mach was was dir Spaß macht - ich weiß es nicht ....geh in einen Verein.... geh einfach raus, lerne Leute kennen mit gemeinsamen Interessen - was sind denn meine Interessen?

Also lange Rede, kurzer Sinn: wie komme ich aus dieser Misere wieder raus und das am allerbesten an den eigenen Haaren? Wie komme ich aus den Pötten und lerne mit mir klar zu kommen, so dass auch Allein sein eigentlich eine gute Sache sein könnte (ich habe nicht vor mein ganzes Leben lang alleine zu sein, aber ich möchte mich nicht einfach wieder an Leute anhängen)...

Kennt das jemand und hat Tips? Bzw. kann überhaupt jemand nachvollziehen was ich meine?

Ich sollte vielleicht dazu noch erwähnen, ich bin kein super outgoing Typ und Smalltalk ist leider tendenziell auch eher schwierig, denn nach dem Wetter hört es dann auch schon auf... und da ich eben mit dem Allein sein so gar nicht klar komme, fällt es mir eben auch schwer einfach alleine mal was auszuprobieren....

Vielleicht versteht ja jemand ungefähr was ich meine oder ist / war in einer ähnlichen Situation und hätte ein paar Tips

Ich möchte allen die sich bis hier durch den Text gekämpft haben danken

Grüße

29.03.2019 22:00 • 04.04.2019 #1


3 Antworten ↓


Icefalki
Zitat von Cornflake:
Alleine sein ist jetzt per se ja eigentlich nichts schlimmes, für mich allerdings schon, denn für mich bedeutet es auch Einsam zu sein....


Glaube ich dir. Vielleicht kannst du im Alleine sein , dich selbst entdecken. Wäre eine andere Sichtweise, die positiv ist, und nicht abhängig vom Aussen ist. So als Übergang, bis sich neue Wege auftun.

29.03.2019 23:00 • x 1 #2


A


Wie mache ich aus Einsamkeit "nur" Allein sein?

x 3


H
...wenn ich ein Rezept oder eine Antwort auf Deine Frage hätte, hätte ich mich hier nicht registriert.

Ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Dir geht. Sich emotional abhängig zu machen und nicht gut auf das alleine-ich aufzupassen, geht ziemlich schnell. Für mich (keine aktive Familie) ist die Vorstellung, in Zukunft jede Nacht allein einzuschlafen, totaler Horror. Und ich hab jetzt schon Angst vor meinem Geburtstag im Sommer und Weihnachten.
Verrückt.
Dabei habe ich ein durchaus interessantes und vielseitiges Leben. Nur Freundschaften und Beziehungen... schaffe ich nicht. Scheitere ich immer wieder. Und das, obwohl es mein grösster Lebenswunsch ist. Zu jemandem gehören, zu einer Gruppe passen, merken dass man etwas bedeutet und bewegt.

Eine erneute Abhängigkeit mit ähnlich veranlagten lässt sich über online-dating verführerisch schnell erzeugen. Aber nachhaltig?
Ich weiss es nicht. Gar nicht.

Kann das jemand?

02.04.2019 19:47 • #3


Acipulbiber
Ich hatte bis vor kurzem eine gute, glückliche Beziehung (8 Jahre), dachte ich zumindest, offensichtlich war das allerdings wohl nicht der Fall sonst würde ich ja nicht in der Vergangenheit schreiben...


Da kommt mir doch einiges sehr bekannt vor. Ich hatte bis vor ein paar Monaten eine Freundin und dies weit über 10 Jahre.
Die hat nun einfach mal so den Kontakt abgebrochen ohne jegliche Begründung. Das macht mich fassungslos.
Ich bin sehr gerne alleine, ich brauch das für mich auch.

Einfach die Tatsache, dass sie da war hat mir schon genügt z.B. wenn ich eine zweite Meinung haben wollte. Ihr Urteil wr mir immer wichtig.

04.04.2019 17:27 • #4





Dr. Reinhard Pichler