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S
Hallo, ich bin jetzt 20 Jahre alt, habe dieses Jahr Abi gemacht und habe nun einen Studienplatz in Berlin bekommen. Ich war in den letzten Jahren oft in Berlin und auch oft alleine und hatte eig immer Spaß dort und habe (immer nur für einen Abend beim feiern) viele Leute kennengelernt, weshalb für mich lange feststeht dass ich nach dem Abi in Berlin studieren möchte.

Als ich vor Kurzem für eine Woche dort war um eine Wohnung zu suchen hat sich viel geändert: Ich bekam es nicht mehr auf die Reihe irgendwen anzusprechen und hab mich dort total verloren und einsam gefühlt. Noch wohne ich in einer Kleindstadt weit weg von Berlin und habe hier eig schon alle Brücken abgerissen und somit hier mit fast niemandem mehr Kontakt. In Berlin habe ich allerdings auch keine Freunde. Ich fühle mich jetzt total verloren weil der Ehrgeiz fehlt nach Berlin zu ziehen aber ich hier auch keine Zukunft habe. Außerdem muss ich in eine WG und bekomms nicht gebacken irgendwo anzurufen weil der innere Antrieb total fehlt und ich es derzeit unangenehm finde mich mit fremden Menschen zu unterhalten. Danke fürs Lesen

01.09.2010 12:58 • 02.09.2010 #1


4 Antworten ↓


trostlos
ich hab dir pn gesendet...

01.09.2010 19:53 • #2


A


Umzug nach Berlin

x 3


A
Das ist ganz normal. Du bist dabei, einen Riesenschritt zu machen, und das geht nicht ohne Schwierigkeiten. Aber ich glaube, dass du erkannt hast, dass es der richtige Schritt ist und du da durch musst...

01.09.2010 20:05 • #3


B
Zitat von Steffan:
Als ich vor Kurzem für eine Woche dort war um eine Wohnung zu suchen hat sich viel geändert: Ich bekam es nicht mehr auf die Reihe irgendwen anzusprechen und hab mich dort total verloren und einsam gefühlt. Noch wohne ich in einer Kleindstadt weit weg von Berlin und habe hier eig schon alle Brücken abgerissen und somit hier mit fast niemandem mehr Kontakt. In Berlin habe ich allerdings auch keine Freunde. Ich fühle mich jetzt total verloren weil der Ehrgeiz fehlt nach Berlin zu ziehen aber ich hier auch keine Zukunft habe. Außerdem muss ich in eine WG und bekomms nicht gebacken irgendwo anzurufen weil der innere Antrieb total fehlt und ich es derzeit unangenehm finde mich mit fremden Menschen zu unterhalten. Danke fürs Lesen
Brücken abreissen ist sehr schlecht. Kann dir nur raten Freundschaften und Kontake aufrecht zu erhalten. Sonst gehts dir irgendwann wie mir - nach insgesamt 4 Umzügen hab ich keine Freunde mehr, bin total allein und fühl mich nirgends zuhause. Also bemüh dich um deine Freundschaften, auch wenns schwierig ist.

02.09.2010 01:58 • #4


P
Hallo Steffan,

Die Angst vor so einem riesen Schritt geht oft mit Unsicherheit bis hin zu innerer Starre und Leere einher. Das ist relativ normal, so fühlen sich viele nach dem Abitur. Immerhin saß man davor 13 Jahre lang im sicheren Nest, wohl behütet, völlig umsorgt, und Alles lief einfach irgendwie, man war das ja gewohnt und so, musste wenig selber machen und Alles ging trotzdem seine geregelten Bahnen. Auf einmal ist man auf sich alleine gestellt, muss sich um Alles selber kümmern, ist weg von den alten Leuten, muss in eine fremde Stadt, wird dafür an der Uni mit neuen fremden Leuten zusammen gesteckt die man alle nicht kennt etc. pp.
Das ist nicht einfach, macht auch Angst.
Dass du zweifelst so einen großen Schritt zu machen ist ganz normal.
Aber es war doch schon lange dein Ziel nach Berlin zu gehen, oder? Dann ist es zumindest einen Versuch wert dort hinzuziehen. Wenn es nicht klappt kannst du immer noch eine andere Uni in einer anderen Stadt wählen, aber erst mal wolltest du nach Berlin - na dann mach das auch. Du willst doch dort studieren, Studienplatz hast du auch schon - Herzlichen Glückwunsch! Dafür brauchst du aber auch eine eigene Wohnung in ner WG eben - oder vielleicht ihm Wohnheim. Sieh die Rumtelefoniererei als notwendiges Übel an, als allerletzte Hürde auf dem Weg in einen ganz neuen Lebensabschnitt. Vielleicht hilft es dir dir das so vorzustellen als wärst du jetzt 13 Jahre lang immer mehr Stufen nach oben geklettert auf einer ewig langen Leiter. Und jetzt, nach all der Zeit, hast du dein Abi in der linken Hand, den Studienplatz in der rechten, und vor dir erstreckt sich das ganze weite Leben jenseits der Schule mit all seinen Möglichkeiten und Freiheiten. Die einzige Hürde die du brauchst bevor du dich hinein stürzen kannst ist die Wohnung.
Ist das mal geschafft brauchst du bloß noch deine Kisten einpacken, nach Berlin fahren, und gut is. Einziehen, ankommen, Berlin unsicher machen, und dann geht ja auch schon die Uni los.
(Mir hilft es Probleme bildlich greifbar zu machen, darum die ausführliche Beschreibung weiter oben *g*)

Vielleicht hast du auch ein bisschen Angst vor diesem drastischen Schritt und dem kompletten Neustart in der Uni. Man lernt im Studium und an der Uni aber sehr schnell und sehr leicht sehr viele neue Leute kennen. Die Meisten kennen nämlich genau so wie du gar keinen dort, und Menschen wollen nur ungern alleine sein. Ergo beginnt schon ganz am Anfang die Gruppenbildung. Gleichzeitig wirst du in jedem Fach mit anderen Leuten zusammen sein und auch immer mal wieder wo anders sitzen. Dadurch ergeben sich dann nochmal zusätzlich Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen.
Schon beim Einschreiben siehst du vielleicht die ersten Leute die mit dir zusammen studieren. Spätestens dann bei den Einführungstagen wirst du ein paar Ersties sehen, und dann in den Vorlesungen geht's ans Eingemachte in punkto Connecten.
Schmeiß alle Zweifel über Bord und quatsch einfach drauf los. Die Anderen sind genau so nervös und verschüchtert wie du selber, glaub mir. Es wird dir keiner krumm nehmen wenn du den ersten Schritt auf Jemanden zu machst
Im Gegenteil: Die meisten freuen sich.
Dabei musst du weder besonders cool noch besonders klug daher kommen.
Bei mir taten es so Sachen wie Bist du auch auf der Suche nach Raum XY? Bist du auch im ersten Semester? Kommst du aus Bamberg?
Total lahmarschige Conversationstarter eigentlich, aber das reicht.

Noch dazu gibt's gerade am Anfang vom Semester lauter Kennenlernparties und Erstie-Parties, die sind super um neue Leute kennen zu lernen, und sind meiner Meinung nach auch wichtig um an der Uni Fuß zu fassen.

Kurzum: Wie jeder Andere Erstie geht dir im Moment die Muffe, aber das ist okay.
Denn wie jeder andere Erstie wirst du das auch packen.

Das Studium ist für Viele die gut Zeit im ganzen Leben. Freu dich drauf, genieß die freie Zeit bis zum Semesterbeginn, kümmer dich um deine Wohnung, und mach das Beste draus. Organisationskram ist ermüdend und raubt gerade am Anfang viel Kraft, aber so geht es fast Jedem der auszieht um die große weite Welt zu entdecken. Du bist also nicht der erste und auch nicht der letzte der sich noch einmal aufraffen muss bevor es richtig los gehen kann. Du schaffst das schon!


Liebe Grüße,
Bianca

02.09.2010 08:34 • #5





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