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T
nun ist es soweit

liebste(r) leser(in), woher ihr auch kommt und wann es euch gerade hier ins forum verschlägt, es ist nun 3:50 uhr, ich sitze hier und höre meine lieblingsmusik, musste in der letzten zeit enorme tiefschläge einstecken...

ich leide schon lange unter panikstörungen, habe durch gewisse selbstfindung sogar lindernde möglichkeiten für mich gefunden. medikamentöse behandlungen waren mir schon immer ein greuel... oh ja, ich bin eh schon extrem empfindlich, glaube immer, jede noch so harmlose pille bringt mich gleich um.
nun, ich denke ich kann mit meinen ängsten in gewisserweise in einklang leben, oder zumindest mit ihr.

hey aber eigentlich - möchte ich gar nicht lustig rüber kommen. ich weiss schon jetzt nicht mehr was ich wirklich schreiben will/wollte. nun habe ich hier soviele geschichten einzelner menschen gelesen und ich selbst habe mich nicht wirklich getraut hier, war schonmal registriert und habs wieder als sinnlos betrachtet - jemanden im realen leben zu vertrauen, das ist schon schwer genug.

über 5 jahre nun ist mein leben nur noch ein daseinsfristen, arbeitslos dazu... ich meine ich bin - naja abgesehn einiger schönheitsfehler, vollkommen gesund. äusserlich.
und mir würd das kein schwein glauben wenn ich meine geschichten erzähle, das passt in keinen zeitlich erfassbaren raum - ok, imaginär vielleicht...

der engagierte beitragsquoter hier wird inzwischen schon rauslesen, das ich nur ein mitteilungsbedürfnis habe.
und damit sind wir der sache auch schon ganz nahe gekommen, ich bin absolut vereinsamt und fange langsam aber sicher an, meine kognitiven fähigkeiten zu verlernen.

sprichwörtlich verblöden... mit fast 37. ich habe viel gelernt im leben, bin durchschnittlich intelligent und habe eine grandiose erziehung genossen.
habe meine ausbildungen und jobs gemacht, wehrdienst, partnerschaften - sexuell war ich auch mal voll auf der höhe, kind hab ich auch hinbekommen und weiß gott was man so braucht um glücklich zu sterben

nun... all das ist einfach nicht mehr da. es ging über die jahre nach und nach von mir, schleichend und ohne vorwarnung. es kommt mir vor als wäre das nur mein wunsch, mal so gelebt zu haben. und doch war ich es einmal selber. ich sehe mich heute nur noch als überbleibsel.
bin ich nichts mehr wert? wo soll ich neu beginnen? darf ich nun gar nicht mehr sterben?

ich weiß, ich kann natürlich nicht auf all die einzelheiten eingehen. ich bin weder suizidgefährdet noch irre oder so, aber diese depressive geschichte rückt auch näher und näher... heisst das ich kann mich bald wieder mit medikamenten zuschütten um die letzte hälfte dieser tristen, durschschnittlichen lebenserwartung von rund 80 jahren in einem universum, das sage und schreibe 15 milliarden jahre alt ist...
[/rumspinn]

ich möchte mich mitteilen, und zwar auf einfacher ebene. ich finde niemanden, dem ich mich anvertrauen kann um mal aus mich raus zu kommen, meine gefühle wieder zu entdecken und all den schmerz den ich die jahre ertragen habe, mal für einen gewissen zeitraum zu vergessen, oder vielleicht sogar neue wege zu finden.

*lach*

denn ich schreibe nur noch blödsinn... wenn ich den ganzen rotz hier jetzt lese den ich verzapft habe, frag ich mich echt ob ich noch normal bin...
ich bin eigentlich immer noch mensch und ich bin (auch immer noch) ein kämpfer, ich will nicht einfach so aufgeben.

Bitte verzeiht, wenn ich nichtmal auf den punkt komme

(träne wegwisch) wußte gar nicht, das allein das hier schon hilft :-/

gute nacht
thom

10.02.2008 05:31 • 15.02.2008 #1


8 Antworten ↓


P
Guten Morgen Thom,

puh, jetzt sitz ich schon ne ganz Zeit über deinem Beitrag, möchte dir gerne schreiben, weiß aber nicht so richtig was.

Also erstmal ganz herzlich willkommen hier . Schön, dass du diesen ersten Schritt hier rein gemacht hast, auch wenn es dir nicht leicht gefallen ist.

Du bist also einsam, arbeitslos, Depressionen sind im Anmarsch, außerdem hast du Ängste und Panikattacken - das dürfte die Kurzversion sein, oder? Wovor hast du Angst? Wann treten die Panikattacken auf? Halten diese Dinge dich davon ab, unter Menschen zu gehen?

Irgend jemand hier im Forum schrieb einmal, dass der Weg zu ner Freundschaft immer über oberflächliche Bekanntschaften führt. Vielleicht sind viele von uns zu anspruchsvoll, erwarten nur tiefgehende Freundschaften, sind zu sehr entwöhnt, als dass wir noch locker auf andere Menschen zu gehen könnten... (ich schließe mich da durchaus nicht aus).

Eigentlich gibt es viele Wege um Menschen kennen zu lernen, wir müssten uns nur trauen und Geduld haben. Aber das sagt sich so einfach.

Vielleicht magst du ja mehr erzählen.

Liebe Grüße,
Petra

10.02.2008 09:33 • #2


A


Nur aufgeben reicht mir nicht (ich schreib einfach mal)

x 3


T
hallo petra

nunja, ich denke das arbeitslos sein ist schon das resultat meiner probleme über all die jahre hinweg. es sollte jedoch nicht die hauptursache sein, immerhin ist mir ja noch bewusst, das ich an meiner situation auch etwas positives mit auf den weg bekommen habe und auch, das ich immer selbst ins geschehen eingreifen kann um etwas zu ändern. danke aber für die kurzfassung
jedoch fehlt nicht nur der antrieb und mut dazu, sondern auch halt. die nähe eines geliebten menschen.

im prinzip unterscheidet mich doch nichts von all den anderen die ihre sorgen und nöte mit sich herumschleppen, und ich würde nie über solche dinge urteilen. etwas, das man vielleicht nur dann lernt, wenn man selbstbetroffen ist - vorurteilslos auf menschen zuzugehen.

aber warum wird man als betroffener oftmals von nicht betroffenen so schnell in eine schublade gesteckt, ohne die chance, jemandem die situation mit der energie zu schildern, die man in der zeit aufbringen muß... es kommt mir immer so vor das mein gegenüber 3 mal die minute auf die uhr schaut, so als warte er/sie auf den bus.
es kommt mir auch so vor als das mir ein vorgetäuschtes verständnis entgegengebracht wird, sprich ja ich verstehe was du meinst.

dieser satz sollte den meisten ja auch schon bekannt vorkommen

ich habe also letzten endes das getan was als lösungsweg eigentlich nur möglich war. raus aus der gesellschaft. viele freunde habe ich absichtlich verloren weil ich mich verschlossen habe, weil einfach nicht mehr der mut da war es noch einmal zu versuchen, und noch einmal und wieder einmal ...

januar letztes jahr hatte ich eine hündin. von der pike auf war sie mein ein und alles. ganze 11 jahre hat sie es mit mir ausgehalten das war, so seltsam es klingen mag, mein lebensabschnittspartner. zumindest was mensch - hund nunmal verbindet, war bei mir sehr ausgeprägt. was ich tat, tat auch der hund. war mein einziger halt. doch dann kam ihre zeit nunmal und sie verstarb an geschwüren und krebs. innerhalb eines einzigen wochenendes wars dann vorbei.

nun... ich denke ich habs überstanden, klar - man vermisst das tier natürlich trotzdem. vor allem wenn man menschen weniger traut wie dem tier
durch ihr ableben sind bei mir die symptome sehr schnell in die höhe gestiegen sodaß ich erstmals hilfe bei psychiatern und psychotherapeut gesucht habe. eine zeit lang war ich jedoch so mit medikamenten eingedeckt, die mich aber eher noch mehr eingeschränkt haben wie ich es eigentlich wollte. ich setzte also alles nach absprache ab und ich konnte mich auf ein paar notfallpillen (dia_) beschränken. also für den fall der fälle, ich denke schon das ich eine gute kontrolle habe, nicht in weitere abhängigkeiten zu fallen. ich suche andere wege. zu einer richtigen therapie jedoch kam es bis heute nicht und so fing ich an mich mit meiner angst ganz alleine auseinander zu setzen.

wovor habe ich angst? nun - die schwere frage wird einem doch in solchen situationen alles überblendet.
es gibt bei mir oft die agoraphobisch bedingten situationen, in ganz seltenen fällen sind es nur kleinste auslöser. aber es überkommt mich oft einfach so. meist sind es erst einmal merkwürdige schmerzen im körper, wenn ich sie bewusst mitbekomme steigt auch schon die innere unruhe (was nun schon wieder los?). damit ist der rest eigentlich besiegelt
ich kann nicht sagen ob es stress ist.
ich lass diese, meist nur 10-20 minuten langen anfälle, auf mich zukommen. ich versuche, mich dem zu stellen, ich suche weder lösung noch hilfe noch notausgang, ich bleibe einfach.

ob es therapeutisch sinn macht oder eine hilfe ist, weiss ich nicht. ich fühle mich wenn es vorrüber ist, aber besser und kann das ganze anders verarbeiten.

... hatte ich bis vor kurzem noch jemanden, dem ich das problem auch während einer solchen attacke anvertrauen konnte.
sie war einfach nur da und das half mir meist schon, da ich eigentlich viel für sie über hatte.
wie es aber nunmal so ist - sie für mich nicht
sie tat mir ziemlich weh und ich musst die bremse ziehn.
jetzt habe ich zumindest noch nen internetanschluss, ist doch auch was


danke für den willkommensgruß
thom

10.02.2008 17:29 • #3


S
Hallo!

Ich weiß, es wird dir nicht wirklich weiterhelfen oder dir ein guter Rat sein...Aber ich finde, du hast eine schöne Art zu schreiben.

Nuja, wollte ich nur mal loswerden

LG
Sarca

12.02.2008 22:30 • #4


T
nein, das hilft mir nicht

aber es baut trotzdem auf , danke schön

LG

13.02.2008 04:18 • #5


G
Denk mal drüber nach, ob du deine Art zu schreiben und dich auszudrücken nicht doch irgendwie verwerten kannst.

Vielleicht kannst du Kabarett-Abende veranstalten, in denen du einen Typ verkörperst, der deine Probleme hat.
Anfangs nur in kleinem Kreis, nicht gleich auf der städtischen Bühne.


Oder du schreibst deine kleinen Lebensepisoden auf und tust dich mit einem Zeichner zusammen, der sie illustriert, und ihr gebt das als Büchlein heraus.


Think big.

13.02.2008 11:47 • #6


T
weia, noch jemand

was lest ihr denn da raus was es so wertvoll macht ?

ich schreibe grundsätzlich nur klein, komme mit der reform auch nicht zurecht (juckt mich auch nicht wirklich ^^), ich bin eigentlich nur froh das ich mich ausdrücken kann *gg*

einen komiker der panikattacken schiebt, realistisch angehaucht mit nem touch selbstironie ?

klingt ganz gut, aber ich habs nichtmal geschafft meinen alten job zu behalten
(hrhr der war schon ganz gut)

13.02.2008 18:46 • #7


G
Zitat von thomH:
einen komiker der panikattacken schiebt, realistisch angehaucht mit nem touch selbstironie ?


GENAU.

Dir ist ja vielleicht bekannt, dass die meisten wirklich guten Komiker eigentlich melancholisch bis tieftraurig waren. Also hast du gute Voraussetzungen.

Und da sowas kein Job ist, brauchst du es auch nicht zu behalten.

13.02.2008 22:17 • #8


G
Hi, mir hat mal jemand gesagt: Durch die Angst musst du hindurchgehen, sie aushalten - einen anderen Weg gibt es nicht.

Mach doch einfach irgendetwas, probier etwas, fang etwas an, schau dich um, wer sucht der findet.

16.02.2008 00:01 • #9





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