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L
Ich glaube, ich leide schon mein ganzes Leben lang an Einsamkeit. Als Kind habe ich schon keinen Anschluss gefunden und bis heute denke ich, dass ich anders bin. Mein Vater hatte meiner Erinnerung nach keine Lust sich mit mir zu befassen und saß nur auf der Couch. Meine Mutter war immer zu beschäftigt. Wenn sie nicht arbeiten war hatte der Haushalt Vorrang vor mir.

Meine erste Freundin hatte ich erst mit 23 Jahren. Ich glaube, dass das sehr spät ist und das viel zu lange Single-sein möglicherweise schädlich auf meine seelische Gesundheit ausgewirkt hat. Die Beziehung dauerte einige Jahre. Meistens hatte ich mich auch während dieser Beziehung alleine gefühlt. Sie ist leider noch kränker als ich. Das ist wohl keine gute Mischung. So konnte sie mir nur selten die Partnerin sein, die ich brauchte. Und andersherum? War ich ihr über große Zeiten hinweg ein guter Partner? Ich weiß es nicht. Da letztendlich sie mich verlassen hat und nicht andersherum, war ich das vermutlich nicht.

Jetzt weiß ich nicht mehr wie es weitergehen soll.

09.07.2021 11:13 • 10.07.2021 #1


15 Antworten ↓


A
Vielleicht wäre eine Therapie gut für dich....um zu erfahren weshalb du dich so einsam fühlst.

Du musst zunächst zu dir selber finden....ein Partner sollte nie als Kompensation herhalten....diese Verantwortung darf man nicht auf den anderen übertragen.

Die Partnerschaft ist ein nehmen und geben....einseitig darf es niemals sein..

Wenn du dich selber annimmst kannst du erst eine glückliche Beziehung führen.
Viel Glück

09.07.2021 12:40 • x 1 #2


A


Einsamkeit Wo kommt sie her? Was kann ich dagegen tun?

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Alex1979
Zitat von Annalehna:
Du musst zunächst zu dir selber finden....ein Partner sollte nie als Kompensation herhalten....diese Verantwortung darf man nicht auf den anderen übertragen.

Einerseits richtig, andererseits kann dieser Satz, den man im Grunde ja nur gut meint, auch furchtbar nach hinten losgehen. Es ist schon so, dass man als Partner nicht die Aufgabe hat, dass es dem anderen gut geht. Sprich: Sorge zu tragen, dass der Partner / die Partnerin immer gut gelaunt und alles perfekt ist. Das muss aus einem selbst kommen, dass dieses Gefühl auftritt. Ist dem nicht so, hat die Beziehung auch wenig Wert.
Aber diese Lerne erst einmal dich selbst zu lieben-Philosophie ist nichts, was ein einsamer Mensch lesen oder hören will. Denn manche - und dazu zähle ich mich auch - brauchen einfach jemanden, der durch die bloße Anwesenheit zeigt, dass man wertvoll ist und gern gesehen, oder gar geliebt wird. Denn wenn genau das ein Leben lang gefehlt hat, ist es nur verständlich und logisch, dass es dann in einer Beziehung gesucht wird.

Das Problem: In vielen Familien fehlt einfach dieser natürliche Halt. Normal ist es, wenn man durch Vater und Mutter Sicherheiten, Geborgenheit und Wurzeln bekommt, zu denen man immer zurückkehren kann, wenn etwas ist. Wenn man weiß, dass man geliebt wird, egal was passiert. Im günstigsten Idealfall wird man von Eltern und Familie auf sein eigenes Leben als eigenständiges Individuum vorbereitet, mit Liebe, Führsorge und gewissen Regeln.
Fehlt das nahezu vollständig, oder wird man in eine Familie hinein geboren, die einen eher ablehnt, oder - was noch schlimmer ist -, von der man psychisch manipuliert wird, kann man davon ausgehen dass man im Leben nach Kompensationsmöglichkeiten sucht, um das irgendwie auszugleichen. So zumindest bei mir.

Zitat von LonelyBoy85:
Meine erste Freundin hatte ich erst mit 23 Jahren. Ich glaube, dass das sehr spät ist und das viel zu lange Single-sein möglicherweise schädlich auf meine seelische Gesundheit ausgewirkt hat.

Ich hatte noch nie eine feste Freundin und bin inzwischen 41. Also ...
Kann Dich sehr gut verstehen. Aber außer den üblichen (Haus)Mitteln, wie Hobbys, die Dich möglichst Vollzeit beschäftigen und im günstigsten Fall erfüllen, oder eben die Suche nach einer neuen Freundin, weiß ich leider auch keinen Rat.

09.07.2021 13:36 • x 3 #3


A
Weißt du...ich habe das auch alles erlernen müssen....und es war ein langer Weg bis hierher wo ich jetzt bin.

Natürlich möchte man in dieser Situation solche Dinge nicht hören ich kann dir aber nur raten dir Hilfe zu holen..

Wenn man kein Fundament mitbekommen hat ist das Leben sehr schwierig zu meistern,vielleicht magst du es ja mal mit Unterstützung versuchen...und dich dabei neu kennenzulernen.

Liebe Grüße

09.07.2021 13:44 • x 1 #4


Alex1979
Wenn Du speziell mich meinst @annalena muss ich dankend ablehnen. ^^
Therapie ist zwar eine Option, aber da ich weiß wie die Therapeuten arbeiten und man Heutzutage extrem lange warten muss, bis ein Platz frei wird, kann man das was man dort lernen würde sich auch direkt selbst aneignen, finde ich.
Davon abgesehen: bis das mal bei mir alles geregelt wäre, bin ich dann so alt, dass ich nur noch auf den Tod warte. Und dann erst nach einer Freundin suchen ist in meinen Augen Blödsinn. .. Weil ich dann dort angelangt bin, wo ich mich nie sehen will.
Ich für meinen Teil will eine Freundin ja nicht weil sie mir eine Threapeutin sein soll, oder mein Leben verbessern. Ich möchte einfach nur jemanden haben, die mich nicht ablehnt, die mich gerne in ihrer Nähe haben möchte, mit der ich all das nachholen kann, was ich bis jetzt verpasst habe.

Einem 14jährigen würde ja auch niemand sagen: Finde erst einmal zu dir selbst und dann darfst du dich an Frauen heranwagen. Pubertät und Neugier und teils vielleicht auch Bedürftigkeit stellen hier die Weichen für alles was kommen soll und wird. Und auf genau diesem Stand bin ich leider immer geblieben, weil ich nie die Chance hatte, es auszuleben.
Mir das zu verwehren, nur weil ich nicht das bin, was man in mir sehen will, ist mehr als ungerecht. Als ob ich es dadurch automatisch nicht wert bin, geliebt zu werden. ...

09.07.2021 14:10 • x 3 #5


A
Nein natürlich nicht....ich finde es dennoch wichtig..

Natürlich verstehe ich deine Ansicht,habe ja auch nur erklärt wie es bei mir Ist,letztendlich ist es deine Entscheidung. Alles Gute für dich

09.07.2021 14:17 • x 2 #6


Alex1979
Zitat von Annalehna:
Nein natürlich nicht....ich finde es dennoch wichtig.. Natürlich verstehe ich deine Ansicht,habe ja auch nur erklärt wie es bei mir Ist,letztendlich ist es deine Entscheidung. Alles Gute für dich

Ja, ist ja auch o.k. Jeder hat seine Sichtweise, seine Erfahrungen und Perspektiven.
Danke, gleichfalls ^^

09.07.2021 14:20 • x 2 #7


L
Vielen Dank für eure Antworten.

Es ist schon mal schön zu sehen, dass sich jemand um meinen Beitrag kümmert. Das habe ich auch schon anders erlebt.

Ich habe mehrere Jahre Gesprächstherapie erfolglos versucht. Zuletzt habe ich einen Alk. abgebrochen, weil ich herausgefunden habe, dass man mich in der Klinik angelogen hat. Daraufhin war dann das Vertrauensverhältnis zerstört und somit bin ich gegangen.

@Annalehna Ich kann verstehen, dass man sich erstmal selbst heilen sollte und das nicht einem anderen Menschen aufladen sollte. Aber in diese Richtung habe ich keine Hoffnung mehr. Ich glaube nicht mehr, dass ich es ohne Partnerin schaffen kann.

@Alex1979 Du bist offensichtlich sehr intelligent und hast dich sehr viel mit dem Thema beschäftigt. Ich habe das Gefühl, du verstehst mich, danke.

09.07.2021 14:36 • x 1 #8


Alex1979
Zwar bin ich hier noch ein Frischling, aber ich habe schon jetzt das Gefühl, dass man hier ganz anders miteinander umgeht, als in vielen anderen Foren. Zumal es hier ja auch Hauptsächlich um psychische Probleme und Störungen geht und auch schon in den Regeln geschrieben steht, dass man in jedem Fall Rücksicht aufeinander nehmen muss. Ja, ich habe die Regeln gelesen.
Von daher denke ich, wird man hier auf weit mehr Verständnis und ein Miteinander treffen, als irgendwo anders.

Was den Alk. betrifft, sollte man das - neben den psychischen Problemen - auf jeden Fall angehen, denke ich. Zwar kann ich jetzt so als Außenstehender nicht sagen wie schwer Deine psychischen Probleme sind und vor allem, wie sehr sie Dich im Alltag belasten. Aber Alk. ist etwas, was nun wirklich keiner Beziehung gut tut. Wenn man eine Partnerin hat, die mit den eigenen Problemen umgehen kann, wunderbar. Aber bei Alk. ist es noch einmal etwas ganz anderes. Das kann - wohlgemerkt kann - schwerwiegende Folgen haben und zwar für beide Partner!
Hierbei würde ich Dir dringend empfehlen, Dir einen anderen Platz zu suchen, bei dem Du Dich aufgehoben fühlst und es nicht einfach Beiseite zu schieben.
Bedürftigkeit ist eine Sache, aber Alk. ....

Zitat von LonelyBoy85:
Du bist offensichtlich sehr intelligent und hast dich sehr viel mit dem Thema beschäftigt. Ich habe das Gefühl, du verstehst mich, danke.

Jawoll, das ist korrekt. Hab etwa 10 Semester Ahnung studiert.
Ne, Scherz. Da ich mich mit der Thematik Einsamkeit und Partnersuche seit Jahren beschäftige und durch viele Jahre harte Selbstreflexion lernte, mich selbst zu erkennen und anzunehmen was ich bin, kann ich mich zumindest auf dem Gebiet relativ gut in Dich hinein versetzen.

09.07.2021 14:53 • x 2 #9


L
Zitat von Alex1979:
Bedürftigkeit ist eine Sache, aber Alk. ....
Ja, ich weiß. Sie hat mich wegen des Alk. verlassen. Aber ich sehe keinen Weg mehr da raus zu kommen.

09.07.2021 15:12 • #10


Mylenix
Ich denke gerade durch die Erfahrungen die man zwischen Frau und Mann macht ,lernt man am meisten was wichtig ist, Selbstannahme ist natürlich hilfreich, aber das ist längst nicht alles, ich find es zb. auch sehr wichtig es zu schätzen dass man diese Frau lieben darf und von ihr geliebt werden darf und das sind nunmal Dinge die wir uns selbst nicht geben können, einfach weil es 2 unterschiedliche Sachen sind, Selbstliebe und die Liebe des Anderen Geschlechts. Als langzeit Single ist es einfacher das zu tun wenn es mal zu einer Partnerschaft kommt, da staut sich viel Liebe an die man geben und erfahren will und man nunmal nicht den Luxus hat sowieso jede rumkriegen zu können, ich denke daher kann man auch in gewisser Weise froh sein, dass man nur wenig oder gar keine Partnerschaften bisher hatte. Ich würde nicht sagen jeder erfährt diesen Effekt dadurch, nur eine Denkweise und eigene Erfahrungen mit mir und Anderen Menschen.

09.07.2021 15:37 • x 1 #11


Alex1979
Zitat von LonelyBoy85:
Ja, ich weiß. Sie hat mich wegen des Alk. verlassen. Aber ich sehe keinen Weg mehr da raus zu kommen.

Das ist schlecht. Sehr schlecht.

09.07.2021 15:39 • #12


Alex1979
Zitat von Mylenix:
(...) ich denke daher kann man auch in gewisser Weise froh sein, dass man nur wenig oder gar keine Partnerschaften bisher hatte

Da muss ich tatsächlich noch einmal kurz was nachhaken:
Von weiblicher Seite aus betrachtet, habe ich oft zu lesen bekommen: Männer die wenig Erfahrung und wenig Beziehungen im Leben hatten, seien besser als solche, die schon über x Frauen drüber gerutscht sind. Aber andererseits habe ich auch oft die Erfahrung gemacht / machen müssen, dass Frau hohe Ansprüche an den Mann hat und der Mann sofort aussortiert wird, wenn er diese NoGo's erfüllt:

- Bedürftigkeit (die unbewusst nach außen getragen wird)
- keine Hobbys / sonstigen Beschäftigungen
- keine Arbeit (wird oft als Mit beiden Beinen im Leben stehend betitelt)
- keine od. nur wenig Freunde
- wenig bis gar keine Selbstachtung und Selbstbewusstsein
- keine selbstbewusste Ausstrahlung

Infolgedessen gilt der Mann als allgemein hin unattraktiv und uninteressant. Ganz gleich wie viel oder wenig er geben kann und zu geben bereit ist. Soweit zumindest meine Erfahrungswerte. Ich habe bisher in meinem Leben nur zwei Frauen kennengelernt, denen diese Dinge nicht sooo wichtig waren, sondern in erster Linie Charakter und in etwa gleiche Lebensumstände.

09.07.2021 15:49 • #13


laluna74
Zitat von Alex1979:
keine Hobbys / sonstigen Beschäftigungen



Zitat von Alex1979:
wenig bis gar keine Selbstachtung und Selbstbewusstsein


also diese zwei Punkte kann ich bestätigen.

Jemand, der keine Hobbys, Interessen hat kann schon sehr langweilig wirken.

Wer sich selbst nicht achtet, kann auch nicht erwarten, dass er von anderen geachtet, oder gar beachtet wird.

Ein Mann, der weiß was er will und weiß wo er steht hat defintiv mehr Ausstrahlung als jemand, der sich selbst nicht mal kennt.

Zitat von Alex1979:
- keine Arbeit


und natürlich ist es schön, wenn ein Mann auch für sich selbst sorgen kann.

09.07.2021 16:18 • x 1 #14


Mylenix
Denke es kommt auf die Frau an, eine die dieselben Probleme hat sollte Niemals einen Mann erwarten der alles hat was sie selbst nicht hat und bloß nicht genauso beknackst wie sie selbst, genauso umgekehrt für Männer, alle die Anders denken kannst du direkt vergessen.

09.07.2021 18:02 • x 1 #15


zukunft-2021
Zitat von LonelyBoy85:
Ja, ich weiß. Sie hat mich wegen des Alk. verlassen. Aber ich sehe keinen Weg mehr da raus zu kommen.

Dann musst Du dir dringend Hilfe holen. Gehe zu einem Arzt Deines Vertrauens, und stehe offen dazu, wie viele hier offen zu ihrer Krankheit stehen. Nur dann kann Dir geholfen werden.
Als ich auf Kur in der Psychosomatischen Klinik war musste in der Gruppe jeder offen bekennen was für Probleme er hat.
Ich musste sagen:
Ich leide unter Angstzuständen.

10.07.2021 10:51 • x 1 #16


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